Coronavirus (Sars-CoV-2)

Warden schrieb:Ich erwarte eigentlich im Sinne des rechtlich möglichen auch ein wenig gesamtgesellschaftliche Disziplin, am Schutz anderer mitzuwirken und "durchzuhalten"

Aas würde ich mir auch so sehr wünschen, aber leider gibt es zu viele "Querköpfe", die zwar nur die Hauptschule besucht haben aber dann trotzdem meinen, einem Virologen die Welt erklären zu können...

Warden schrieb:Ich rede jetzt auch nicht davon, chinesische Verhältnisse zu wollen. Aber ein Kompromiss, ein Anpassen an die Lage muss für die Verhältnisse hier gefunden werden. Ich erwarte eigentlich im Sinne des rechtlich möglichen auch ein wenig gesamtgesellschaftliche Disziplin, am Schutz anderer mitzuwirken und "durchzuhalten" bis ein Impfstoff für die ganzen gefährdeten Personen da ist. Dazu der politische Wille, effektive Maßnahmen im verfassungsrechtlichen Rahmen umzusetzen und zu erklären, dazu notwendige Mitwirkung aller.

Kein Mensch wird chinesische Verhältnisse wollen. Aber, wir haben es hier mit einer Pandemie und deren Bekämpfung zu tun. Und es ist leider nicht zielführend ... freiheitlich demokratisch Antimasken-Demonstranten höflich aufzufordern, bei ihrer Demo einen MNS zu tragen.

Wer sich nicht an die derzeit gültigen Regeln hält, muss mMn zum Schutze der Allgemeinheit ... härter bestraft werden. Ohne dieses härtere Durchgreifen, werden wir die Pandemie nicht in den Griff bekommen, was letztendlich uns allen wirtschaftlich und menschlich schadet.

lovestar schrieb:Glaubt ihr eigtl an einen lockdown?

Ein Lockdown wird in dem Augenblick unvermeidlich sein, wenn unser Gesundheitssystem überlastet ist. Die Zählung der noch freien Beatmungsbetten bringt keinem was, wenn das Personal für Intensivpatienten fehlt, weil selbst erkrankt oder in Quarantäne ist.

Schade, dass so viele Menschen scheinbar nicht über ihren Tellerrand gucken können.

Ich habe wirklich Sorge vor einem lockdown :( gucke aktuell live Sets von djs und fühle mich richtig schlecht, wenn ich die feiernden Massen sehe und dann an unsere Situation denke. Wie sehr sich einfach plötzlich alles so zum negativen entwickelt hat. Ein lockdown wäre wirklich der worst case.. Leider lassen die Meldungen aus der Politik schlimmes vermuten

lovestar schrieb:wenn ich die feiernden Massen sehe und dann an unsere Situation denke.

Nun ... in Berchtesgarden sind die Zahlen explodiert und ich kenne die Region, welche nicht als Partymeile oder Hochburg von riesigen Hochzeiten bekannt ist.

Aufgrund der hohen Infektionszahlen kann man sich genauso beim gemeinsamen Mittagessen mit Kollegen anstecken ... das wird leider außer acht gelassen.

lovestar schrieb:Glaubt ihr eigtl an einen lockdown?

Ja, ich gehe davon aus, daß bald ein zweiter Lockdown kommen wird, wenn die Zahlen weiterhin so steigen, und das werden sie wohl leider. Ich frage mich nur, wie das Ganze aussehen soll, ob man noch versuchen will, den Lockdown bis nach den Weihnachtsfeiertagen zu schieben, um den Einzelhandel nicht ums Weihnachtsgeschäft zu bringen oder ob es vorher einen kürzeren geben wird, was aber wahrscheinlich völlig sinnlos wäre, wenn sich danach die Menschen wieder ins Weihnachtsgetümmel stürzen.

lovestar schrieb:Ich habe wirklich Sorge vor einem lockdown :( gucke aktuell live Sets von djs und fühle mich richtig schlecht, wenn ich die feiernden Massen sehe und dann an unsere Situation denke. Wie sehr sich einfach plötzlich alles so zum negativen entwickelt hat. Ein lockdown wäre wirklich der worst case.. Leider lassen die Meldungen aus der Politik schlimmes vermuten

Also sooo schlimm war doch der erste gar nicht, oder?
Was will man sonst machen, es geht ja nicht anders. Viele denken ja immer noch nicht um.

Also, ich fand den ersten Lockdown schon sehr hart. Ich wohne mitten in der historischen Altstadt meiner Heimatstadt. Normalerweise ist das auch sehr schön, all die Ladenbesitzer kennen einen und grüßen, wenn man vorbeigeht. Während des (ersten) Lockdowns fehlte jedoch die soziale Kontrolle durch die Ladenbesitzer im Erdgeschoss der Häuser. Morgens musste ich mich darum im Hauseingang oftmals an einem Junkie vorbei zwängen, der diese Nische für sich entdeckt hatte, quer auf dem Trottoir unweit des Hauseingangs schlief ein Alki, über den man regelrecht rübersteigen musste, und von früh bis spät stromerten verwegene Gestalten herum (Baseball-Käppi plus Kapuze darüber, Coffee-to-go in der Hand – weiß der Geier, warum, aber das ist hier so der Einheitslook dieser Klientel), die ständig Autotüren und Fahrradschlösser austesteten. Innerhalb von nur zwei Wochen hat man dreimal versucht, die Eingangstür aufzuhebeln. Da schlief ich schon sehr schlecht, zumal ich von den Einbruchsversuchen trotz größter Wachsamkeit überhaupt nichts mitbekommen hatte.

Davon abgesehen fand ich es erschütternd, wie viele Bettler auf einmal unterwegs waren. Normalerweise ist es mit den Bettlern wie mit den Ladenbesitzern, im Stadtkern kennt man sich untereinander und grüßt sich. Jeder Bettler hat seinen festen Standort. Während des Lockdowns wurde ich allerdings auf einmal von Wildfremden angeschnorrt, die überhaupt nicht wie klassische Bettler wirkten, die jedoch sichtlich verzweifelt waren. Offenbar hatte es nur einer sehr geringen Fallhöhe bedurft, um diese Leute aus ihren prekären Lebensumständen in Armut und Obdachlosigkeit zu bringen.

Bevor ein zweiter Lockdown kommt, müsste es erstmal einen ersten geben. Wir hatten einen Shutdown mit Kontaktbeschränkungen.

Und ja, ich denke, dass die Kontaktbeschränkungen wieder kommen werden. Ich denke allerdings, dass im Gegensatz zum ersten Shutdown mehr offen gehalten wird, weil manche Institutionen einfach nicht so bedeutsam für das Infektionsgeschehen sind. Hierbei denke ich insbesondere an Kindergärten und Grundschulen. Man muss hierbei auch eine klare Risikoabwägung vornehmen. Ich kenne mehr als einen Fall, wo Homeschooling mal als Alibi gemacht wurde und wenn wir das weiterführen bis nächstes Jahr werden ganze Jahrgänge verheizt, weil das Elternhaus das einfach nicht leisten kann.

Auch in der Wirtschaft wird sicher mehr offen gehalten. Es ist halt unwahrscheinlich, dass ich mich anstecke, wenn ich gerade in den Teeladen reinhüpfe, auch wenn der nicht systemrelevant ist. Wo man sich keine Illusionen machen sollte, ist die Nachtgastronomie. Da wird eine Schließung alternativlos sein, insbesondere weil aktuell eine „solange es nicht verboten ist, mache ich das“-Mentalität gibt, die ein solches Verbot erst erforderlich macht.

Wir sehen die Eigenverantwortung im Moment krachend scheitern. Als überzeugten Liberalen schmerzt mich das natürlich sehr einzugestehen, aber jeder andere Schluss wäre Augenwischerei.

Wir haben gerade unsere jüngste Enkeltochter aus der Schule rausgeholt.
Die Umstände dort sind nicht tragbar und Ich bin nicht bereit ein Risiko einzugehen,nur weil die Schulpflicht das so verlangt.
Es wird so gut wie kein Abstand eingehalten und vor der Schule wird ohne Masken rumgelaufen.Selbst ältere Lehrer setzen erst im Gebäude die Masken auf.
In meiner Familie leben einige Risikopersonen mit chronischen Erkrankungen.Das ist es mir nicht wert.

Falls es der Obrigkeit gefallen sollte,uns Bußgelder aufzudrücken zu wollen,dann Bitte sehr.
Ich werde jeden Cent Bußgeld verdoppelt an eine Wohltätige Organisation spenden!
Unsere Kinder bleiben dem Durchseuchungsherd Schule fern,mindestens bis 2021.

@LuckyLook
Wäre es da nicht sinnvoller das Ordnungsamt zu benachrichtigen?
Gibt es noch so etwas wie Klassenversammlungen, Elternversammlungen ect.?
Auch das wäre ein Weg.

@LuckyLook
Naja, ich würde evetuell mit dem Jugendamt als auch mit Bußgeldern rechnen. Würde mich auch nicht wundern wenn die Polizei vor der Türe steht. Schulpflicht ist Schulpflicht und einfach die Kinder rausholen kann man nicht. Da gibts andere Wege sowas zu lösen.

LuckyLook schrieb:Es wird so gut wie kein Abstand eingehalten und vor der Schule wird ohne Masken rumgelaufen.Selbst ältere Lehrer setzen erst im Gebäude die Masken auf.

Das ist doch aber alles okay, was du da forderst ist in den Corona-Schulverordnungen nicht vorgeschrieben, oder muss man neuerdings auch im freien Maske tragen vor einer Schule?

Wichtig ist doch, dass die Klassen getrennt werden und Lehrer Maske tragen. Alles andere ist keine Pflicht.

Dein armes Enkelkind wird von Freunden und Bildung isoliert, nur weil du Angst hast.
Wie wäre es wenn du dich selbst isolierst und nicht deine Angst auf andere überträgst? Deine Enkelkinder bekommen bei einer Infektion höchstwahrscheinlich eh nur milde Symptome.

Freki2.0 schrieb:Dein armes Enkelkind wird von Freunden und Bildung isoliert, nur weil du Angst hast.Wie wäre es wenn du dich selbst isolierst und nicht deine Angst auf andere überträgst? Deine Enkelkinder bekommen bei einer Infektion höchstwahrscheinlich eh nur milde Symptome.

Angst steckt an und macht krank. Keine gute Entscheidung.

Wir wissen ja heute mehr, als noch im Frühjahr, als uns die Bilder aus Bergamo überwältigten, diese Angst sitzt wohl bei manchen Menschen noch immer viel zu tief in den Knochen.

Vielleicht macht ja mal Herr Lesch ein Video dazu. Es wäre zu begrüßen.

Freki2.0 schrieb:Dein armes Enkelkind wird von Freunden und Bildung isoliert, nur weil du Angst hast.

@LuckyLook
Und diese Trennung ist dann für die nächsten Jahre. Wenn Deine Enkeltochter das Schuljahr versäumt, dann muss sie die aktuelle Klassenstufe wahrscheinlich wiederholen. Denn Du schreibst ja selbst:

LuckyLook schrieb:Unsere Kinder bleiben dem Durchseuchungsherd Schule fern,mindestens bis 2021.

Damit legst Du Deiner Enkelin auch weitere Steine in den Weg, die sich durch das ganze Leben ziehen können.

Überlege es Dir nochmal, ob es das wirklich Wert ist.

Heide_witzka schrieb:Gibt es noch so etwas wie Klassenversammlungen

Kleines update dazu:
Ich hatte jetzt ein längeres Gespräch mit dem Rektorat/Schulleiter.
Er räumt Fehler ein und sorgt dafür,das Sie nicht mehr verkommen,bzw.abgestellt werden.
Für morgen haben wir ein Termin und Ich bin sicher,alles klären zu können.

Klar hab Ich Angst und nicht nur Ich!
Aber bestimmt nicht auf Kosten meiner Enkelkinder.

Danke an euch ;)

Einen weiteren Hinweis darauf, dass die These der Metastudie von Ioannidis, dass Nicht-OECD-Länder aufgrund der geringeren Lebenserwartung auch eine gerinere Infektionssterblichkeitrate (IFR) wegen Covid haben, als Kontinente wie Europa und Nordamerika, teilweise falsch ist, gibt heute Mexiko.

Dort sind knapp 90.000 Todesfälle im Zhg. mit Corona registriert (das Land ist mit 126 Mio Einwohnern etwas bevölkerungsreicher als Deutschland). Die Übersterblichkeit bis Ende September liegt aber aber bereits bei fast 200.000 Todesfällen. Etwa 140.000 Todesfälle sind dabei direkt dem Coronavirus zuzuschreiben, die übrigen der Angst, aufgrund des Infektionsrisikos eine Behandlung aufzunehmen.

https://abcnews.go.com/International/wireStory/mexico-reported-193170-excess-deaths-sept-26-73827350

Es sind also in erster Linie die unzureichenden Tests, welche die IFR scheinbar nach unten drücken, weniger die geringere Lebenserwartung und das nationale Durschnittsalter der Bevölkerung.

LuckyLook schrieb:Wir haben gerade unsere jüngste Enkeltochter aus der Schule rausgeholt.
Die Umstände dort sind nicht tragbar und Ich bin nicht bereit ein Risiko einzugehen,nur weil die Schulpflicht das so verlangt.

Bist du erziehungsberechtigt für deine Enkeltochter?

Ansonsten würde es mich sehr wundern, wenn nicht irgendwann das Jugendamt bei dir klingelt - oder in manchen Bundesländern die Polizei um das Kind wegen Schulpflicht dem Unterricht zuzuführen.
Ein Bußgeld könnte auch fällig werden bei anhaltender Verweigerung des Schulbesuchs.

In Deutschland gibt es Schulpflicht und gegen diese ohne ärztliches Attest und von (möglicherweise) Nichterziehungsberechtigten zu verstoßen, ist keine Lösung.

Sie gab insbesondere den Urlaubern die Schuld am Anstieg der Infizierten-Zahlen. „Es ist passiert durch die Urlaubsreisen.“ Davor habe sie ja schließlich gewarnt, entgegnete Merkel auf die Äußerung des CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag, Thomas Kreutzer (61), der zuvor von allein 4000 Mitarbeitern in München sprach, die großteils aus der Türkei oder dem Kosovo stammen und von denen viele Urlaub bei der Familie gemacht hätten – was aufgrund der steigenden Infektionszahlen in diesen Ländern ein Risiko bergen würde.

Der Sündenbock ist auch schon ausgemacht. Nicht zu fassen. https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/corona-kanzlerin-merkel-warnt-in-interner-schalte-erneut-vor-schweren-monaten-73590000.bild.html

Fölix schrieb am 25.09.2020:
Die ganzen Einzelheiten zur Gesamtentwicklung kann wahrscheinlich kein Mensch wirklich der Gesamtentwicklung richtig zuordnen. Die „Reisebeule“ ist aber wahrscheinlich schon recht erfolgreich bekämpft worden. Wenn man aber einmal grob über die Gesamtentwicklung schaut, dann kann man erahnen wo die drauf sitzt. Das ist nichts anderes als eine exponentielle Entwicklung im Hintergrund. Mich wundert es immer wieder, wenn Politiker den Satz los lassen, „wenn wir wieder in eine exponentielle Entwicklung kommen ...“. Da sind wir längst drin. Und ich habe immer gedacht, die Gesundheitsämter sollen genau so eine Entwicklung verhindern. Der Kurve nach zu urteilen sind die seit Mitte Juli hoffnungslos überfordert. Es geht nur kontinuierlich nach oben. H. Lauterbach hat eigentlich ganz recht, wenn er sagt, dass man ziemlich einfach ausrechnen wie das weitergeht, wenn weiter nichts dagegen getan wird. Das ist auch keine Angstmacherei, sondern nur ziemlich simple Mathematik.

Wahrscheinlich ist die Reisebeule tatsächlich nicht vollständig wieder abgebaut worden. Die darunter liegende Exponentialfunktion wäre dann auch kleiner, dafür aber wesentlich größer in der Steigung gewesen. Was dann auch den jetzt so starken Anstieg mit erklären würde.

Das Hauptproblem ist aber ganz einfach nur, dass man die Gesundheitsämter nicht in die Lage versetzt hat den Ansstieg vollständig zu unterbinden, als es noch Zeit dazu war. Der war doch wohl ab Ende Juli schon deutlich sichtbar.

Smas schrieb:Der Sündenbock ist auch schon ausgemacht. Nicht zu fassen. https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/corona-kanzlerin-merkel-warnt-in-interner-schalte-erneut-vor-schweren-...

Und daher ich zu denjenigen gehöre die im Urlaub waren, genau genommen 6x, in 5 verschiedenen Ländern, seit Beginn der Pandemie, kann ich guten Gewissens sagen, den Schuh ziehe ich mir nicht an.
Es sind keine Urlauber, es sind keine Restaurantgäste, es sind keine Schulkinder. Es sind Arschlöcher, die sich einen Dreck um die Regeln scheren. Diejenigen die der Meinung sind im Urlaub, ist ja nicht mehr Deutschland HÖHÖ, auf Abstand und Maske verzichten zu können.
Die Partys ohne Abstand feiern.

Ich habe im Urlaub selbst in den Ländern, wo eine Maske nicht verpflichtend war, das Scheißding trotzdem getragen. Ich habe in Bars draußen gesessen. Ich hatte immer Handdesinfektion am Mann (welches auch häufig benutzt wurde), usw.
Ich habe seit 7 Monaten meine Kontakte reduziert. Treffe mich selbstverständlich trotzdem mit Freunden, aber NUR mit Abstand. Ich habe genau einem Menschen (meine Verlobte ausgenommen), in den letzten 7 Monaten die Hand gegeben.

Und stellt euch vor, ich habe mich nicht angesteckt. Trotz diverser Reisen, mehrmals auch mit dem Flugzeug. Die Menschen kotzen mich nur noch an.