rhapsody3004 schrieb:Grundrechte einzuschränken ist rechtmäßig, wenn die nötigen Voraussetzungen erfüllt sind.
Ja, aber Letzteres ist eben strittig (s.u., meine Antwort auf 'Seidenraupe' bzw. Stichwort 'Verhältnismäßigkeitsgrundsatz').
rhapsody3004 schrieb:Es werden keine Grundrechte über Bord geworfen. Grundrechte einzuschränken ist rechtmäßig, wenn die nötigen Voraussetzungen erfüllt sind.
Zudem ist eine Einschränkung, diese auch nur zeitlich begrenzt, auch keine Verabschiedung, kein über Bord werfen von Grundrechten. Unser Rechtsstaat sieht Einschränkungen in die unterschiedlichsten Grundrechte vor. Einschränkungen unterschiedlicher Schwere sind Bestandteil von unserer rechtsstaatlichen Demokratie. Einschränkungen von Grundrechten sind notwendig, um wie in der Notlage durch Corona zb. höhere Rechtsgüter zu schützen, um die Allgemeinheit zu schützen. Und das ist Aufgabe unseres Staates: Schaden vom Volk abzuwenden. Diesen Schaden für Leib und Leben abzuwenden, gelingt in diesem Fall nur, wenn man niedere Grundrechte einschränkt.
Ja, das ist völlig nachvollziehbar.
rhapsody3004 schrieb:Aber bevor ich mir wieder einen vom Zaun breche, bin leider nicht so wortgewandt, möchte ich nochmal folgenden Beitrag hervorheben, der sehr gut geschrieben und auch verständlich ist: [...]
Dito.
Beitrag von hier, wer es noch einmal nachlesen möchte:
Beitrag von rhapsody3004 (Seite 622)Mir gefällt vor allem der Part:
Warden schrieb am 20.03.2020:Es wird natürlich nicht jedem schmecken, ich persönlich sehe dennoch gewisse (so langsam auferlegte) Einschränkungen als notwendig an, weil, frei nach Pocher, "die Leute es nunmal nicht kapieren". Also die, die es betrifft. Ich sehe da auch keinen Untergang der Demokratie, noch einen Polizeistaat.
Das sehe ich ganz genauso.
rhapsody3004 schrieb:Einschränkungen in Grundrechte, wie jetzt leider notwendig, sind keine Bestrafung, sondern Schutzmaßnahmen.
rhapsody3004 schrieb:Und der Staat hat die Verantwortung uns alle zu schützen.
Sicher, auch hier kein Dissens, ganz im Gegenteil!
SophiaPetrillo schrieb:Wo würdest Du denn jetzt gerne hinreisen wollen?
Südtirol.
:) Gut, vielleicht nicht jetzt, eher im Herbst. Ich hoffe sehr, dass sich die Lage bis dahin entspannt hat. Nächstes Frühjahr wäre mir auch recht. Hatte seit 20 Jahren keinen Urlaub mehr, also soll es - wenn es nach mir persönlich geht - nicht auf ein paar Monate ankommen.
:P:Aber lieb, dass du fragst. Möchtest du mitkommen?
:)Seidenraupe schrieb:um Menschenleben zu retten, sollte jedes legale Mittel recht sein
Nein, ein extremes - und natürlich ad-hoc konstruiertes, hypothetisches - Szenario wäre etwa jenes, wo der Staat seine Bürger zu Hause einsperrt, um sie vor Verkehrsunfällen zu schützen. Man kann dutzende, hunderte solcher Beispiele konstruieren, die zeigen: Es ist eben nicht
jedes Mittel recht, sondern es gilt nach wie vor das Gebot der
Verhältnismäßigkeit.
Unter Juristen spricht man hier auch vom sog.
Verhältnismäßigkeitsgrundsatz oder
Verhältnismäßigkeitsprinzip.
Seidenraupe schrieb:EDGARallanPOE: Da würde ich noch ergänzen wollen, dass bei einer Grippe eine Lungenentzündung, ausschließlich als bakterielle Sekundärinfektion auftritt.
Noumenon: Was faktisch falsch ist.
dann bitte ich dich zu erklären was an dieser bzw WARUM diese Aussage faktisch falsch ist.
WAs ist das Schwere akute Atemnotsyndrom für dich?
Sorry, dass ich jetzt erst dazu komme, zu antworten. Was hinter SARS steckt, lässt sich überall im Netz schnell nachrecherchieren. Im Prinzip handelt es sich - um es mal in eigenen Worten zu formulieren - um eine schwerwiegende Erkrankung der Atemwege verursacht durch bestimmte Viren und insbesondere mit teils derart schwerem Verlauf, dass diese Erkrankung zum Tod führen kann. Freilich ist damit nicht zu spaßen - wie mit allen tödlichen Krankheiten.
Die Aussage hatte ich deshalb als faktisch falsch kritisiert, weil eine Lungenentzündung im Zuge einer Grippe eben
nicht ausschließlich als bakterielle Sekundärinfektion auftritt, sondern natürlich auch als primäre Influenzapneumonie durch das Virus selbst verursacht werden kann. Okay, ist vielleicht etwas zu pedantisch...? Aber tatsächlich ist die Thematik nun einmal ziemlich komplex:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.htmlSeidenraupe schrieb:Infuenza und SARS-CoV Viren verursachen-- im Falle eines schweren Krankheitsverlaufes unterschiedl Krankheitsbilder!
Die von Influenzaviren ausgelösten pneumonien sind mit antiviralen Mitteln behandelbar, die sekundären bakteriellen Infektionen sind mit Antibiotika behandelbar.
bei Covid-19 leiden die Menschen mit schwerem Krankeitsverlauf unter plötzlicher Atemnot , verursacht durch eine doppelseitige interstitielle Lungenentzündung.
Gut, aber das von dir Gesagte widerspricht doch meiner Aussage nicht, dass es sowohl bei Corona, wie auch bei Influenza, um ganze Virusfamilien handelt. Und natürlich ist SARS-CoV-2 zwar neu, aber auch Influenzaviren verändern sich ständig und bilden neue Varianten.
Seidenraupe schrieb:wieviele der Grippeerkrankten müssen eigentl auf Intensivstation beatmet werden und wieviele Grippeerkrankte benötigen zusätzl Sauerstoffgaben um die Lungenenzündung zu überleben?
Sag' du es mir. Aber der von mir verlinkte Artikel wies darauf bereits hin, dass:
"Grippeviren mutieren häufig. Das führt dazu, dass sie mal mehr, mal weniger aggressiv sind. Die Zahl der Todesfälle schwankt daher stark."https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.vergleich-grippe-und-coronavirus-grippevirus-und-coronavirus.b3d2379f-b09f-41e7-89bd-f4e1e6e9ce58.htmlSeidenraupe schrieb:zu deinen folgenden Fragen:
Von hier:
Beitrag von Seidenraupe (Seite 622)Und ja, da muss man eben auch genauer hinschauen. Das ist ja gerade mein Reden! Schau doch bspw. auch mal hier:
https://www.cebm.net/global-covid-19-case-fatality-rates/Dieser Artikel des "Oxford Centre for Evidence Based Medicine" gibt ziemlich interessante epidemiologische Einblicke in das Geschehen in Italien. Ich lasse es aber mal unkommentiert. Bzw. überlasse ich es jedem selbst, mit halbwegs ausgeprägten epidemiologischen Sachverstand die dort dargelegten Facts zu bewerten.
Artikel wird übrigens regelmäßig aktualisiert.
GranaPadano schrieb:Der Vergleich hinkt einfach.
Warum der Vergleich hinkt ...
Hast du den von dir verlinkten
Artikel, den ich übrigens selbst auch schon verlinkt hatte, überhaupt gelesen?! Denn anderenfalls wäre dir aufgefallen, dass du hier mit Totschlagargumenten um dich wirfst:
"Der Satz „Das kann man doch nicht vergleichen!“ ist ein beliebter Diskussionskiller. Tatsächlich kann man so ziemlich alles mit allem vergleichen. Äpfel mit Birnen zum Beispiel. Man wird dann, wenn man wirklich analytisch vorgeht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden." (ebd.)GranaPadano schrieb:Corona-Impfung: nope
Medikamente: nope
Immunität: nope
Ja, das sind hinreichend bekannte Fakten, die eben
Unterschiede zwischen Corona und Influenza darlegen. Aber was genau soll daraus jetzt folgen?
:ask:Für mich folgt daraus nur, dass hier die medizinische Forschung nachziehen muss (was sie auch tun wird). Ein politischer Auftrag, weite Teile der Bevölkerung unter Quarantäne zu stellen und das öffentliche Leben lahm zu legen, folgt daraus jedoch noch lange nicht. Aber vielleicht kannst du das ja in nachvollziehbarer Weise begründen... bzw. geht es ja in dieser Diskussion genau darum (also um die Frage, ob und inwieweit die politischen Maßnahmen verhältnismäßig und gerechtfertigt sind).
vincent schrieb:Hättest du das Argument verstanden, wüsstest du, dass es genau auf dich zutrifft mit deiner die Demokratie-wird-abgeschafft Prognose.
Und hättest du meinen
Beitrag richtig gelesen und verstanden, dann... ach, egal...
:palm: