Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

gastric schrieb:Also willst du einen grundlohn für alle, die home office machen können und der rest bekommt vollen lohn? Muss ich bei "grundlohnplanungen" nicht alle betrachten? Ich bin ja weiterhin ein freund von der aktuellen gesetzlichen regelung: jeder bekommt bei vom betrieb/regierung verordneter arbeitsauszeit einfach den vollen lohn. Da irgendwas umzuschwurbeln, macht überhaupt keinen sinn, wir sprechen hier nicht von jahrelangen nichtarbeitszeiten, sondern von ... im grunde 14 tagen. Vlt ein monat oder zwei.... das ist für den arbeitnehmer kein beinbruch, im privaten kann man mit allem und jedem reden. Für so manchen arbeitgeber kann das aber schon die insolvenz bedeuten. Zumindest dann, wenn es im vorfeld bereits massive finanzielle probleme gab. Grundfinanzierung für betriebe wäre eine überlegung wert, damit diese das ganze einigermaßen unbeschadet überstehen.

Du interpretierst hier Sachen in meine Aussagen die ich nie so ausdrücken wollte.
Wer arbeitet sollte auch weiterhin Lohn bekommen, wer von einer Bürostelle auf Heimarbeit umzieht sollte keine Einbussen haben, da er ja zu 90% trotzdem seine Leistung bringen kann.
Für wen keine Heimarbeit in Frage kommt und somit bei Betriebsschließungen oder Ausgangssperre (oder was auch immer) nicht mehr arbeiten kann hat auch kein Anrecht auf Lohnfortzahlung, das würden viele kleine und mittelständische Betriebe in den Ruin treiben. In dem Falle müssten dann Krankenversicherungen, oder andere öffentliche Rücklagen zur Lohnfortzahlung (evtl. ebenfalls grundlohnbasiert) ausgeschöpft werden.
Kaum ein Betrieb kann jeden Beschäftigten ohne Leistung weiterbezahlen.

Kältezeit schrieb:Doch, ist es.

Und ich sage nein, ich erlebe das ja selbst oft, dass Angestellte im öffentlichen Dienst mehr Stundenlohn und mehr Urlaub haben.
Also bitte nicht einfach über meine Meinung hinwegsetzen, das schreibe ich nicht ohne Grund.
Des Weiteren: in Meinem Umfeld gibt es vlt alle 3 Jahre mal eine Diskussion um Lohnerhöhung, die dann irgendwo bei 2-5% mehr endet.
Von Gewinnbeteiligung bei Sekretärinnen höre ich zum ersten mal...

Für alle, die sich gerade Gedanken machen über einen eventuellen Lohnausfall oder Gehaltskürzungen und finanzielle Probleme die daraufhin auf die Arbeitgeber zukommen könnten:
Es wird Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld geben.
Das wurde gestern auch schon auf der Bundespressekonferenz angekündigt.

https://www.arbeitsagentur.de/news/corona-virus-informationen-fuer-unternehmen-zum-kurzarbeitergeld

Das Corona-Virus kann durch Lieferengpässe oder Schutzmaßnahmen bei Betrieben kurzfristig erhebliche Arbeitsausfälle verursachen. Sollten diese Arbeitsausfälle mit einem Entgeltausfall verbunden sein, ist ein Ausgleich mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes möglich. Auf dieser Seite erhalten Sie erste Informationen.

Bundesregierung und Gesetzgeber werden kurzfristig Sonderregeln zum Bezug von Kurzarbeitergeld erlassen. Derzeit durchlaufen diese geplanten Maßnahmen ein beschleunigtes gesetzgeberisches Verfahren und sollen ab April wirksam werden. Aktuell handeln die Arbeitsagenturen auf Basis der bestehenden Gesetzeslage. Diese Seite wird regelmäßig aktualisiert. Wir informieren Sie über Änderungen, sobald die Sonderregeln beschlossen sind.

Freki2.0 schrieb:Für wen keine Heimarbeit in Frage kommt und somit bei Betriebsschließungen oder Ausgangssperre (oder was auch immer) nicht mehr arbeiten kann hat auch kein Anrecht auf Lohnfortzahlung

Doch hat er, sofern im arbeitsvertrag nichts anderes (gesetzeskonform) geregelt wurde. Es ist im falle von angeordneten schließungen nicht die schuld des arbeitnehmers nicht arbeiten zu können und damit darf er rein rechtlich keine einbußen haben.

Im Hinblick auf die Entgeltfortzahlung gilt, dass der Arbeitgeber grundsätzlich weiter zur Entgeltzahlung verpflichtet bleibt, wenn die Arbeitnehmer arbeitsfähig und arbeitsbereit sind, aber er sie aus Gründen nicht beschäftigen kann, die in seiner betrieblichen Sphäre liegen (sog. Betriebsrisikolehre, § 615 Satz 3 BGB). Dazu würden etwa Fälle zählen, in denen es aufgrund von COVID-19-Erkrankungen zu erheblichen Personalausfällen oder Versorgungsengpässen käme, in deren Folge der Arbeitgeber die Betriebstätigkeit vorübergehend einstellen würde. Gleiches würde grundsätzlich auch für behördliche Anordnungen gelten, die zu einem Arbeitsausfall führen. Die Arbeitnehmer behalten also in diesen Fällen ihren Entgeltanspruch, auch wenn sie nicht arbeiten können.

https://www.bmas.de/DE/Presse/Meldungen/2020/corona-virus-arbeitsrechtliche-auswirkungen.html (Archiv-Version vom 13.03.2020)

knopper schrieb:ähnlich wie die letzte Nacht von Trump.

Meiner subjektiven Einschätzung nach wird sich Trump irren.
Effektiv gebremst wurden die Infektionsherde in Ballungszentren bisher nur von den Chinesen und das war mit rigorosen Maßnahmen verbunden. Eine Ansprache bringt wenig, wenn nicht konsequent vor Ort eingegriffen wird.

Kältezeit schrieb:Und nein, das ist ein Scherz, das verlange ich nicht. Ich will damit nur sagen, dass dein Vergleich halt einfach nur tierisch hinkt.

naja ich bezweifle ja dass die Löhne für die normalen Jobs in der freien Wirtschaft jetzt sooo viel höher und besser sind, als im ÖD mit einem ordentlichen Tarifvertrag... zumindest wenn ich das bei nem bekannten sehe der in ne m Callcenter für Mindestlohn arbeitet.

Aber wenn du es so sagst wird es auch Gegenteilige Bespiele geben. :D sicherlich auch eine regionale Sache.
Evt. fehlt mir dazu auch der Bezug was denn viel und was wenig ist. 3-4 Euro über Mindestlohn ist für mich jedenfalls schon viel.

Ich wollte ja lediglich die Gerechtigkeit ansprechen, also solche Diskussionen wie "na du arbeitest ja bei der Stadt, die hat ja Geld", als Diskussion unter 2 Arbeitnehmern. Der eine erhält halt weniger Lohn, ganz einfach weil es der Betrieb nicht, mehr schafft und er andere halt den vollen.

Freki2.0 schrieb:Und ich sage nein, ich erlebe das ja selbst oft, dass Angestellte im öffentlichen Dienst mehr Stundenlohn und mehr Urlaub haben.
Also bitte nicht einfach über meine Meinung hinwegsetzen, das schreibe ich nicht ohne Grund.

ja wie gesagt, meine Beobachtungen sind da ganz ähnlich.

Flagstaff schrieb:Effektiv gebremst wurden die Infektionsherde in Ballungszentren bisher nur von den Chinesen und das war mit rigorosen Maßnahmen verbunden. Eine Ansprache bringt wenig, wenn nicht konsequent vor Ort eingegriffen wird

ja gut Taten sollten nun natürlich folgen, logo.

Kältezeit schrieb:Denkst du denn, du könntest dich angesteckt haben? Die Infektionswege sind mittlerweile ja überhaupt nicht mehr nachvollziehbar und das Argument "Lassen sie sich nur testen, wenn sie in einer Risikoregion waren bzw. Kontakt zu einer Risikoperson hatten" greift längst nicht mehr.

Ich weiß es nicht. Ich bin jeden Tag berufsbedingt mehrfach mit den Öffis unterwegs, ich habe Kollegen/innen, die von Hygiene nicht viel halten. Händewaschen ... ja, macht man jetzt halt, aber sonst nicht. Da schüttelt es mich teilweise. Ich liege nicht komplett flach und hoffe einfach, dass es eine normale Erkältung ist.

Danke für die Besserungswünsche. Schnupfen hab ich gar nicht, eher so trockenen Husten und generelle Abgeschlagenheit. Aber bisher kein Fieber.

Wünsche dir auch, dass du nicht vor einem Betreuungsnotstand für dein Kind stehen wirst. Wie ich schon schrieb, braucht man ja auch "vertrauensvolle" Personen, die sich im Notfall um ein Kind kümmern. Stelle mir das nicht gerade einfach vor, wenn man eben mal keine Großeltern an der Hand hat. Und diese sollen ja auch geschützt werden.

Hier schreiben welche, dass man geringeren Lohn bekommen soll, wenn man Homeoffice macht? Also ich mach regelmäßig Homeoffice und bekomme da trotzdem denselben Lohn. Mobiles Arbeiten ist gar nicht so neu ;) Natürlich betrifft das nur Berufsfelder, in denen das möglich ist und natürlich auch vom Unternehmen erlaubt wird.

Ich mache mir tatsächlich immer noch keine Gedanken bezüglich des Virus. Ich wohne (seit einem Jahr) in Berlin und hier geht alles seinen Gang.

Da ich momentan Überstunden und Resturlaub abbaue, bin ich eh die meiste Zeit zuhause, weil das Wetter dementsprechend ist.

Allerdings bin ich am Sonntag auf einer Premiere am Zoo Palast eingeladen, ich bin mal gespannt, ob es stattfindet. Bis jetzt scheint es der Fall zu sein.

In meiner Familie bzw Verwandtschaft gibt es Ärzte und die sind auch noch ziemlich entspannt.

Vielleicht seh ich es auch zu locker, weil ich grundsätzlich der Meinung bin, dass jeder Mensch mal stirbt und die Natur eh macht, was sie will.
Vorhandene Tatsachen, die über meiner Macht stehen, nehme ich einfach an.

kleinundgrün schrieb:Deswegen ist es leicht gesagt: "Wir machen alles zu". Das Problem ist, dass man nicht für ein paar Wochen eine Art "Stasis" einrichten kann und im Anschluss alles wieder aufmacht und es ist mehr oder weniger wie vorher.

Als Ansprechpartner vieler Alleinerziehender weiss ich, dies wäre ein Super GAU :"Alles zu", darf und kann nur das aller aller letzte Mittel sein, wenn überhaupt.

gastric schrieb:Doch hat er, sofern im arbeitsvertrag nichts anderes (gesetzeskonform) geregelt wurde. Es ist im falle von angeordneten schließungen nicht die schuld des arbeitnehmers nicht arbeiten zu können und damit darf er rein rechtlich keine einbußen haben.

Na wenn alle Arbeitnehmer darauf pochen, und der Staat da nicht eingreift, haben nach der Epidemie die Arbeitsämter aber alle Hände voll zu tun. Langsam versteht man warum Arbeitgeber immer mehr Fertigungsstätten im Ausland ansiedeln.

Vlt. könnte ja auch die KFW Darlehen mit Zuschüssen für Arbeitgeber bereitstellen um die Lohnfortzahlungen zu kompensieren?

War auch die letzten 5 Tage krank zu Hause alle corona Symptome ausser Durchfall.... Sogar 3 Tage lang Fieber aber egal der artzt meinte nur ist ne normal Erkältung und das war es.... Ich wette die meisten können es momentan gar nicht wissen was sie haben^^ und es gibt in meiner Stadt zwei bestätigte Fälle....

Bearbeitungszeit leider vorbei:

Unternehmenskredite: Laut Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) muss die Politik betroffenen Unternehmen vor allem helfen, die Liquidität zu sichern, etwa über Kredite der staatlichen Förderbank KfW und Bürgschaften. Das geschieht bereits, wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Samstag bekräftigte. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagebau, Thilo Brodtmann, sieht auch die Hausbanken der Betriebe in der Pflicht, jetzt schnell und unbürokratisch mit Überbrückungskrediten helfen.

https://www.merkur.de/wirtschaft/wirtschaft-coronavirus-lufthansa-folgen-airlines-einbruch-rueckgang-industrie-covid19-fluege-reisen-tourismus-zr-13575394.html

Ein Amtsarzt aus Berlin fordert:

Es gehe jetzt darum, Clubs und Bars zu schließen und alle Veranstaltungen mit Publikum abzusagen. Alles müsse geschlossen werden, wo Menschen zusammen kommen. „Sonst werden wir es nicht mehr kontrollieren können“, so Larscheid.

https://www.welt.de/vermischtes/live206505337/Coronavirus-Ursula-von-der-Leyen-beruft-EU-Krisensitzung-ein.html

Wenn das seine Einschätzung aus den Erfahrungen "an der Front" ist, sollte man dem eventuell nachkommen.

knopper schrieb:naja ich bezweifle ja dass die Löhne für die normalen Jobs in der freien Wirtschaft jetzt sooo viel höher und besser sind, als im ÖD mit einem ordentlichen Tarifvertrag... zumindest wenn ich das bei nem bekannten sehe der in ne m Callcenter für Mindestlohn arbeitet.

Wundert mich nicht, denn man sollte auch die gleichen Berufe miteinander vergleichen. Ich bin weit entfernt von einer Callcenter-Agentin und verdiene wahrscheinlich mehr, weil mein Aufgabengebiet auch anspruchsvoller ist.
Kenne aber viele Sekretärinnen in der Freien, die nicht nur mit Weihnachtsgeld, sondern auch Urlaubsgeld entlohnt werden, zu ihrem sowieso schon prächtigeren Monatslohn.
Was ich ihnen auch gönne, denn die Arbeit in der Freien ist oftmals viel, viel stressiger. Isnunmalso.

knopper schrieb:Der eine erhält halt weniger Lohn, ganz einfach weil es der Betrieb nicht, mehr schafft und er andere halt den vollen.

Ja, so ist das nunmal. Wenn ein Arbeitgeber pleite geht oder man aus anderen Gründen arbeitslos wird, erhält man auch nur Arbeitslosengeld und nicht sein volles Gehalt.
Musst ich auch schon durch.

Aber is auch grad sowas von OT ...
:D

Freki2.0 schrieb:Na wenn alle Arbeitnehmer darauf pochen

Es ist gesetzlich geregelt und das ist gut so. Neben dem worst case gibt es nämlich auch noch arschlocharbeitgeber, die ihre arbeitnehmer gern los werden wollen würden und es wäre wohl ein nettes gimmick, wenn man die bezahlung aussetzen kann, weil man ihnen keine arbeit gibt. Lohnfortzahlung im falle der nichterbrachten leistung aufgrund von gründen, die NICHT im bereich des arbeitnehmers liegen, müssen nunmal gewährleistet werden. Im zweifel über kurzarbeit. Gar nicht zahlen, weil der arbeitnehmer aus betrieblichen gründen nicht zur arbeit kommen kann/darf, geht nun wirklich nicht.

Carietta schrieb:Danke für die Besserungswünsche. Schnupfen hab ich gar nicht, eher so trockenen Husten und generelle Abgeschlagenheit. Aber bisher kein Fieber.

Ich habe die gleichen Symptome seit 3 Wochen :D
Gurgel mal deinen Hals mit lauwarmen Salzwasser für 30 Sekunden.( Salz tötet die Erreger ab)
Müsste eine vorübergehende Verbesserung nach sich ziehen.

Julia2890 schrieb:Vielleicht seh ich es auch zu locker, weil ich grundsätzlich der Meinung bin, dass jeder Mensch mal stirbt und die Natur eh macht, was sie will.

Zumindest zu locker, um im medizinsichen Bereich zu arbeiten.
Grundsätzlich magst du in der Sache Recht haben aber es gibt halt noch die Ethik, Menschen nicht einfach sich selbst zu überlassen.
Kann mir schwer vorstellen, dass du deine Verwandten einfach ihrem Schicksal überlassen würdest, wenn du wüsstest, das man ihnen helfen kann.

Das Problem ist eher, dass es Branchen gibt in denen sich schon jetzt nicht an die Gesetze gehalten wird. In der Gastro werden die Leute um 19 Uhr in den Laden bestellt und dürfen so lange unbezahlt rumsitzen bis genug Gäste da sind und erst dann wird angefangen zu arbeiten.

Im meinem alten Job im Einzelhandel wurde der Umsatz-/Arbeitsstundenquotient verbessert, indem Mitarbeiter regelmäßig nach Hause geschickt wurden. Das betraf vor allem die Aushilfen, die auf ihre Stunden angewiesen sind.

Larry08 schrieb:Wenn das seine Einschätzung aus den Erfahrungen "an der Front" ist, sollte man dem eventuell nachkommen.

Sehe ich ähnlich, ab 100 Fällen in einer Großstadt ist es möglicherweise nicht mehr durchführbar alle Kontaktpersonen isoliert zu haben.

Aber wer bezahlt dann den ganzen kleinen Geschäften, Bars usw. die Miete wenn dort jetzt für 2 Monate alles still gelegt wird und keine Einkünfte vorhanden sind? Das muss auch jeden Fall entweder kulant vom Vermieter oder gesetzlich geregelt werden..

@IngwerteeImke

Das mit dem Gurgeln, kenn ich noch von meinen Großeltern und jetzt bin ich selber schon Oma. Werd ich machen. :) Ich muss nur aufpassen, dass ich nicht in Panik verfalle. Ich will es ja nicht, aber .... man weiß ja nie.