GhOuTa schrieb:Die Darstellung suggeriert, dass Menschen vor Gründung dieser Plattformen nicht durch Falsch-Informationen in die Irre geführt oder gar zu kollektiver Destruktivität verführt worden wären. Wenn man sich die Geschichte des 20. Jahrhundert betrachtet, wiederlegt die diese Annahme aber recht gründlich.
Das stimmt zwar, nur haben wir heute eine massive Zunahme sowohl was die Menge als auch was die Geschwindigkeit der Verbreitung der Informationen angeht.
GhOuTa schrieb:Wenn die Information und Beeinflussung der öffentlicher Meinung ausschließlich in korporativer Hand liegt führt das regelmäßig zu Exzessen. Insofern sollt man einfach verstehen dass das Internet eine neue Form von Medienkompetenz voraussetzt, und dass Beiträge von niedriger Qualität in Sozialen Medien allenfalls ein Aspekt des Ganzen sind.
Ja, das sollte man verstehen. Viele verstehen das auch und bemühen sich, Quellen entsprechend zu selektieren. Viele andere tun das aber nicht oder sind schlicht nicht in der Lage, seriöse Quellen von Bullshit zu unterscheiden.
Du bist hier in einem moderierten Forum. Würde in diesem Thread nicht regelmäßig gelöscht werden, würdest Du zahlreiche Beispiele dazu finden. Hier sollte eine Meinung schon so einigermaßen belegbar sein und - im Idealfall - auch belegt werden.
In den Sozialen Medien sieht das anders aus. Zwar kann es auch dort interessante Informationen geben, die auch belegt und belastbar sind. Aber bei weitem nicht bei allen Diskussionen. Oft geht es dort in erster Linie um Meinungen, und die sollten dann auch eher rasch gepostet werden.
Deswegen sind die sozialen Medien als Quellen bei Allmy auch nicht sonderlich beliebt.
GhOuTa schrieb:Falschnachrichten, auch in Form von Kampagnen, finden sich heute wie früher auch in den vermeintlich zuverlässigen Medienorganen.
Ja, und dort arbeiten Journalisten, die eigentlich in der Lage sein sollten, die guten von den schlechten Meldungen zu unterscheiden. Oder im Extremfall schreiben Leute, die eigentlich über eine Expertise verfügen sollten (zumindest wird das suggeriert) und dann - vermutlich zum Zwecke der Umsatzsteigerung - eine Mischung aus Halbwahrheiten, Spekulationen und vorenthaltenen wichtigen Informationen schreiben, dass es einem die Schuhe auszieht.
Kaum auszumalen, was bei Facebook, Twitter & Co. abgeht...
:DGhOuTa schrieb:Irgendwelchen Bullshit auf YT erkennt doch vermutlich jeder als solchen und außerdem ist mir jetzt eigentlich nichts dieser Art untergekommen in den letzten Tagen im Bezug auf dieses Thema,
Erstens: nein. Bei weitem nicht jeder erkennt Bullshit auf YT. Gibt es in diesem ehrwürdigen Forum hunderte Beispiele...
Zweitens: Ich hab dort schon auch Quatsch gefunden, muss Dir aber insofern beipflichten, dass es tatsächlich schlimmer sein könnte.
GhOuTa schrieb:Ich hab überwiegend nur Beiträge gefunden, die sich um eine weitgehend ausgewogene, vernünftige und auch nicht panik-schürende Berichterstattung bemühten.
Klar. Weil Du gezielt suchst, vermute ich mal.
Aber vielleicht sind unsere Definitionen diesbezüglich auch nicht ganz deckungsgleich. Ich kann schon ein ziemlich strenger Daddy sein. LP-Indie zum Beispiel wird von seinen Fans (zu denen ich auch gehöre, wenn es um Astronomie geht) als super sachlich und zurückhaltend betrachtet, ich aber stehe seiner Berichterstattung, wenn es um die Pandemie hier geht, eher kritisch gegenüber.