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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

131 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: jammern tratschen warum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

20.01.2020 um 20:59
P.S. Was ich auch faszinierend finde, ist, wie Leute immer in dem Zustand verharren können.

Z.B. man trifft sie, sie beschweren sich, dass die Wohnung zu klein/groß/laut etc ist und dass sie nun was anderes suchen. Zehn Jahre später wohnen sie immer noch dort, jammern aber immer noch über das gleiche. Und man denkt Hä?


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

20.01.2020 um 21:00
Zitat von ZyraZyra schrieb:Für mich ist jammern, wenn es erstens ein Dauerzustand ist und zweitens die Leute einfach nur sumsen und mäkeln, aber nichts an irgendeiner ihrer Situationen, die so sehr stören, ändern.
Zitat von ZyraZyra schrieb:Wichtig ist nur, dass man sich auch mal wieder aus diesem Teufelskreis rauszieht. Richtige Jammerer machen das nicht und ziehen zudem andere mit sich runter.
Die Definition ist mir auch eingefallen, als ich über Personen nachgedacht hab, die sehr penetrant über ihre zum teil hausgemachten Problemen berichten. Was mir immer wieder auffällt ist vor allem, das sie an Lösungsvorschläge entweder nicht glauben oder nein zu diesen Lösungsvorschlägen sagen. Mancher weigert sich ja gradezu, den Lösungsvorschlag anzunehmen den man ihm oder ihr anbietet. In solchen fällen sag ich mir auch, dass dann das Problem entweder nicht besonders groß ist oder nicht besonders negativ auffällt.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

20.01.2020 um 21:05
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Was mir immer wieder auffällt ist vor allem, das sie an Lösungsvorschläge entweder nicht glauben oder nein zu diesen Lösungsvorschlägen sagen. Mancher weigert sich ja gradezu, den Lösungsvorschlag anzunehmen den man ihm oder ihr anbietet.
Stimmt, das kenne ich auch. Sobald ich den Eindruck habe, dass die Person jeden Lösungsvorschlag madig redet, fällt das für mich unter Jammerei um des jammerns willen und hat für mich nichts mehr mit ernsten Problemen zu tun.

Was ich aber an der Stelle auch noch einwerfen möchte: mal jammern ab und zu halte ich für vollkommen menschlich und es kann auch einfach mal gut tun. Bisschen im Selbstmitleid suhlen und auf die böse Welt schimpfen, das kann man schon mal brauchen. Aber wenn's ein Dauerzustand wird, dann verändert das auch irgendwie den Charakter und mit so einer negativen Grundeinstellung tut man sich doch selbst nix gutes.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

20.01.2020 um 21:14
Zitat von ZyraZyra schrieb:Sobald ich den Eindruck habe, dass die Person jeden Lösungsvorschlag madig redet, fällt das für mich unter Jammerei um des jammerns willen und hat für mich nichts mehr mit ernsten Problemen zu tun.
Manche Leute scheinen zu viel zeit dafür aufzuwenden, warum irgendwas nicht funktionieren kann anstatt das man etwas mal macht. Vielleicht geht es einem danach besser.
Zitat von ZyraZyra schrieb:Aber wenn's ein Dauerzustand wird, dann verändert das auch irgendwie den Charakter und mit so einer negativen Grundeinstellung tut man sich doch selbst nix gutes.
Ja, man öffnet dem Pessimismus Haus und Hof. Aus einer realistischen Einschätzung der dinge wird in solchen fällen ein es funktioniert aus diesem und jenen grund nicht.


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21.01.2020 um 07:09
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Wo ist die grenze zwischen Jammern und dem erzählen eines kleinen Problems?
Da gibt es keine allgemeingültige Grenze.
Die steckt jeder für sich selbst ab u. hängt von dessen Erlebnissen u. Verständnis ab.

Wenn z. B. jemand schwer krank war, wird er vielleicht kaum Verständnis dafür haben, wenn sich jemand leicht im Finger geschnitten hat u. deshalb rumjammert.

Ich seh das im Grunde nicht sooo eng, sofern sich nicht drangehalten wird, dann würde ich es eben vernünftig, nicht abfällig, sagen.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 07:49
Wo ist die Grenze zwischen Jammern und dem Erzählen eines kleinen Problems?
________________

Das frage ich mich auch.

Man bzw. ich, höre Menschen zu.
Man versucht auch gemeinsam Lösungen zu finden, ja, zu helfen.Denn die Person, die etwas erzählt, hat etwas auf dem Herzen.

Mir bricht es das Herz, wenn meine Freundin geprügelt wird.
Da will man regelrecht retten.

Wenn aber, außer , daß man akut wütende Details erfährt, nichts passiert, wird man hilflos und fragt sich, ob man sich wirklich nächtens als "Notfall" wecken lassen muß, damit sich jemand abreagieren kann?



Ich habe den Eindruck, daß manche Menschen gerne über sich reden, vielleicht sogar , um Mitleid zu bekommen oder um sich vielleicht in diesem Moment besser zu fühlen.

Wer mit seinen Problemen gut klar kommt und diese nur mal in Erinnerung bringen möchte, hat es vermutlich in seinen eigenen Augen "gut ", vergisst aber, daß er eventuell damit andere runterzieht und mit reinzieht.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 08:18
mhh, interessantes Thema, @Whitelight

so grundsätzlich empfinde ich es schon so, dass die Deutschen eher so eine Grummel- und Jammergesellschaft sind.

Sie jammern wenn die Sonne scheint, dann scheint sie nämlich zu heiß, sie jammern wenn es regnet, der Boden ist ja viel zu trocken, um all das Wasser aufzunehmen, sie jammern beim ersten Minusgrad schon über den garantiert bald aufziehenden Winter, nach dem Fall einer Schneeflocke wird nur noch Schritttempo gefahren und gemeckert (jammert) dass man jedes Jahr früher die Schneeketten rausholen muss.. :lolcry:

Sie jammern über ihre Kinder ( gerne auch Kinder eines mittleren Lebensalters wie in deinem Bsp.@Whitelight ), die noch immer verhätschelt und umsorgt werden wie blöd, anstatt sie ihr Ding machen zu lassen (ist aber eher ein Sohn/Mutter-Phänomen), über Nachbarn,
ihre Kollegen, ihre Chefs, das ÖRF, die Politik, den Bandscheibenvorfall von vor zwanzig Jahren, die Ungerechtigkeit der Welt ihnen gegenüber, ohne jegliches Relationsvermögen zum Rest der Welt.
Ein typisch Deutscher bringt es fertig, und jammert einem Rollifahrer was über seine kaputte Hüfte vor, ohne rot zu werden, oft aber auch, weil er versucht sich da etwas unbeholfen mit ihm gemein zu machen, was ja grundsätzlich erst mal sozial ist.
Ein häufig beobachtetets Phänomen, die Gemeinmachung mit den vorgetragenen Sorgen des Gegenübers durch sofortige Okkupation des Themas für die nächste halbe Stunde :D , eingeleitet mit so Sätzen:
'Jaaa, da sachen se was, das kenn ich, also mir ist da neulich genau das Gleiche ....' :palm:

Viele junge Leute von heute Jammern über Isolation und wenig Sozialkontakte, fristen ihr Dasein allerdings höchst selten mal aktiv unter Menschen, fällt mir noch ein.

Ja, wir jammern ohne Scheu, stets und überall, und wenn wir gerade nicht jammern, dann gucken wir leidend oder gestresst aus der Wäsche.

:D

Und ja, ich bin der festen Überzeugung, das Recht auf Jammern darf jeder in Anspruch nehmen. Jeder jammert so gut er kann. ;)

Manche machen das ja auch mit einem gewissen Unterhaltungswert :D

Da ist ja belletristisch jeder Sinn als Zuhörer oder Leser angesprochen, da kriegen Regelblutungen Namen, man selbst wechelst perfekt getimed zwischen "Ich" und "auktorial", die Kinder( wahlweise andere Menschen im Umfeld) werden zu festen Protagonisten der eigenen Jammercomedy, jede Banalität wird dramatisch über den Spannungsbogen gelegt, der Plot des Jammertals kunstvoll mit cliffhanger und anderen Stilmitteln überhäuft, gern wird hierfür die Rolle des Märtyrer, des tapfer annehmenden Leidenden herangezogen, damit die Kollegin oder Freunde oder Internet- Gemeinschaft wenigstens den Eindruck gewinnen, man jammere mit edler Note und aufopferungsvoll, während man in Serienproduktion geht :troll: , meist führt das nun mal auch zu ganz vielen OH's und AH's und Schulterklopfern.

Ach herrjemine, alles verständlich. Jammern ftw.

Ich bin jetzt selbst nicht so der Jammerer, weil es meiner Mentalität nicht so entspricht, zumindest nicht vor Fremden oder Kollegen, ich ohnehin nicht gerne über Probleme rede, bzw. sie schon sehr groß sein müssen, bevor ich im Jammern einen Sinn oder Kompensation sähe.
Und ja, missgünstig wie ich bin :troll:
halte ich das meiste bei den Leuten für kalkulierte Lamentiererei, um einem Aufmerksamkeitsabfall vorzubeugen, ist etwas womit immer weniger Menschen gut klar kommen, habe ich oft den Eindruck, und um im Zuge des oben angesprochenen und häufig verwendeten Märtyreruntertons Mitleid und Wohlwollen zu generieren.
Ist halt eine der menschlichen und völlig nachvollziehbaren Charaktereigenschaften, die man hinnehmen muss, auch wenn sie einem selbst weniger eigen ist.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 09:57
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Was ich auch faszinierend finde, ist, wie Leute immer in dem Zustand verharren können.

Z.B. man trifft sie, sie beschweren sich, dass die Wohnung zu klein/groß/laut etc ist und dass sie nun was anderes suchen. Zehn Jahre später wohnen sie immer noch dort, jammern aber immer noch über das gleiche. Und man denkt Hä?
@MissMary
Das sind auch meine Gedanken.
Das geht jahrelang so , man redet drüber und lebt munter weiter in dieser Situation, die scheinbar so schlimm ist.

Bis dahin kennt man alle bösen Storys über z.b. den bösen Vermieter, die Nachbarn etc., weiß gar nicht, wie man denen gegenübertreten soll .
Am besten denkt man nur: "Hä?"
und nimmt die erzählenden Personen nicht mehr für voll.
Schwierig, wenn die Personen einem nahe stehen, ist aber Selbstschutz.

Vielleicht ist mein Wort Wellneß nicht ganz richtig ausgedrückt, ob sich denn tatsächlich ein "zufrieden-Zustand " einstellt oder ist alles nur hohle Luft?

@Ashes2Ashes
Es ist ja eigentlich auch so, daß man Menschen mit den Worten " Wie geht's ?" begrüsst.
Damit fordert man es ja quasi heraus;-)


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 10:47
tfb5a07713425 b9b8e1c 170823 RiegelGejamOriginal anzeigen (0,3 MB)


Ich bin so grässlich hässlich, keiner hat mich lieb, piep piep, die Welt ist ein schlechter Ort, da bleibt nur der Selbst-Ermord.

In der guten alten Zeit vorm Internet begegnete man solchen Menschen glücklicherweise nur morgens um vier nach dem zwölften Bier auf dem Kneipenfussboden - heute tuten sie alle ihre eigene Selbstmitleidigkeit in die Welt hinaus. Ob das ein Fortschritt ist?

Warum erinnert mich dieses läppische Gejammer über das läppische Gejammer so an die Siebziger, als sich eine ganze Generation von Schlaffis gegenseitig volllaberte: "Mann, ich bin sooooo kaputt!" "Oh, Mann, ich bin ja noch viiiieeel kaputter!" "Und ich bin am allerkaputtesten!!!"

Also, ich pflege in die Tonne zu treten, was kaputt ist und wo mir eine Reparatur nicht lohnend scheint.
Muss aber nicht jeder so machen!

Ich habe in mehreren Lebensjahrzehnten die Erfahrung gemacht, dass nicht wenige Menschen auf diese Winsel-Tour (nach Winseln an der Luhe?) nur um etwas Mitleid und Aufmerksamkeit für ihr Micker-Ego betteln, wenn sie nicht gleich ihre Depression als gezielte Waffe gegen ihre Mitmenschen einsetzen, um bei denen Schuldgefühle zu erzeugen, denen es ihrer Ansicht nach besser geht.

Wir basteln uns einen Jammerlappen:


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Wenn mir so ein selbstmitleidiger Jammerlappen angewinselt käme, würde ich sagen: Ich bin nicht Florence Nightingale. Gehe in eine Therapie. Begib Dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los und ziehe keine 4.000 EUR ein. Ab zu Mutti, zum Ausheulen, Kleiner.

Fazit:

Wer mit seiner Lebenssituation unzufrieden ist, ob der Grund dafür ein eigenständiges Krankheitsbild oder nur ein diffuses Unwohl-Gefühl ist, der ist dazu verdammt, sie zu ändern.

Sein Leben verändern kann nur der Betroffene selbst, sonst läuft er Gefahr, dass andere sein Leben ändern. Nicht immer in seinem Sinne, sondern leider in ihrem. Manchmal erscheint es einem allerdings nahezu unmöglich, sein Leben allein in den Griff zu kriegen. Dann ist es keine Schande, sich Hilfe zu holen - ob ambulant oder stationär, ob professionell oder im Rahmen einer Selbsthilfegruppe.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 15:51
@MissMary
Ich weiß nicht was heute mit den Leuten los ist, gerade bei Behinderten und Kindern oder Schwangeren sollte doch Rücksicht genommen werden aber ich vermute, dass viele heutzutage nurnoch ihren eigenen Vorteil sehen und ihn nicht aufgeben möchten.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 16:44
Als ich Mal mit Bänderriss Bahn fahren musste wurde ich aufgefordert auf zustehen von einer Übergewichtigen Frau.
Den ihr würde der Platz mehr zu stehen, ähm ja in einer Fahrenden Bahn mit Krücken stehen.
Wo bei ich das Bein nicht belasten, durfte.
An dem Tag war ich auch nicht mehr nett zu ihr


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

21.01.2020 um 19:56
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Ich weiß nicht was heute mit den Leuten los ist, gerade bei Behinderten und Kindern oder Schwangeren sollte doch Rücksicht genommen werden aber ich vermute, dass viele heutzutage nurnoch ihren eigenen Vorteil sehen und ihn nicht aufgeben möchten.
Es ist einfach nicht mehr "in", auf andere zu schauen. Ich glaube, wir sind immer so im Selbstoptimierungswahn, dass man andere Leute oft gar nicht wahrnimmt.
Zitat von MerkwürdigesMerkwürdiges schrieb:Als ich Mal mit Bänderriss Bahn fahren musste wurde ich aufgefordert auf zustehen von einer Übergewichtigen Frau.
Den ihr würde der Platz mehr zu stehen, ähm ja in einer Fahrenden Bahn mit Krücken stehen.
Unglaublich. Bei uns hat ein Fall Schlagzeilen gemacht, wo ein älteres Paar Samstagnachmittag in die vollbesetzte Notaufnahme kam - da gibt es jemand, der die Risikoeinstufung macht (also akute Gefahr, Stufe 2) und sie waren so niedrig eingestuft und es war so viel los, dass der Nachmittag verging, ohne dass ein Arzt nach ihnen schaute. Also fuhren sie nach Hause und riefen den Notarzt, um ihre Dringlichkeit zu verbessern .... Man ließ sich also per Krankenwagen in das Klinikum einweisen, wo man bereits war.


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22.01.2020 um 10:13
Auffällig ist doch, dass gerade an Orten mit einer Dichte von harten Typen, welche sich sonst gerne von allen weinerlichen Attributen distanzieren (z.B. miefende Fußballkabine nach dem Spiel samt einer folgenreichen Fehlentscheidung) die Jammerei ins Unermessliche steigt. Nee, ich glaube, Jammern ist in der modernen Welt als temporärer! Verarbeitungsvorgang international verbreitet. Wer seine eigene Jammerei reflektieren kann, kann dann auch mal über sich selbst lachen und entsprechend auf die Bremse treten.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

22.01.2020 um 20:29
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Ich habe den Eindruck, daß manche Menschen gerne über sich reden, vielleicht sogar , um Mitleid zu bekommen oder um sich vielleicht in diesem Moment besser zu fühlen.
Ja, sowas stell ich zum beispiel auch fest, wenn ich was von mir erzähle und ein Kumpel immer versucht, was krasseres zu bringen. Ich möchte in so einem Moment weder mitleid noch irgendjemand der mich beschützt, ich seh das auch nicht als Wettbewerb, ich brauch nur ein offenes Ohr.
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Da will man regelrecht retten.
Auch ich hab öfters versucht, bei dem Kumpel was zu bewegen, da bin ich nicht mal der einzige, irgendwie passiert allerdings recht wenig.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich bin so grässlich hässlich, keiner hat mich lieb, piep piep, die Welt ist ein schlechter Ort, da bleibt nur der Selbst-Ermord.
Da beschreibst du eine Sichtweise, die ich als Teenager und Junger erwachsener mal hatten. Rückblickend betrachtet fehlten mir damals eine realistische Selbsteinschätzung, ein paar Hobbys und dinge die mich glücklich machen.


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22.01.2020 um 20:38
@PStanisLove
Wie jetzt?
Du möchtest etwas erzählen und der Kumpel möchte Dich übertrumpfen oder fällt Dir ins Wort?

Oder wie kann ich das verstehen?


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

22.01.2020 um 20:40
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Du möchtest etwas erzählen und der Kumpel möchte Dich übertrumpfen oder fällt Dir ins Wort?

Oder wie kann ich das verstehen?
Jop, es ist so. Ich hab irgendwas erlebt, er hat unter Garantie was krasseres Erlebt oder kennt jemand, dee was krasseres erlebt hat. Er fällt mir auch bisschen ins wort, bin ich aber irgendwie schon gewöhnt.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

22.01.2020 um 21:17
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Ja, sowas stell ich zum beispiel auch fest, wenn ich was von mir erzähle und ein Kumpel immer versucht, was krasseres zu bringen. Ich möchte in so einem Moment weder mitleid noch irgendjemand der mich beschützt, ich seh das auch nicht als Wettbewerb, ich brauch nur ein offenes Ohr.
So einen kenn ich auch. Wenn ich von einem negativen Vorfall oder so erzähle dann haut er immer noch was raus was ihm schlimmeres passiert ist. Ich ignoriere das mittlerweile schon, weil er halt einfach so ist. Hauptsache noch mehr jammern. :D


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

22.01.2020 um 21:23
@Schnapspraline
Vor allem scheint es manchem auch egal zu sein, wie unglaubwürdig manche Geschichten ab einem gewissen Zeitpunkt wirken. Ja, ich hab Probleme ihm zu glauben, da manches einfach nur so wirkt, als wolle er mich übertrumpfen.

Ich denke aber auch, dass ein sinschleimendes umfeld und leute, die ihm recht geben nur um nicht gegenargunentieren zu müssen auch dazu beitragen. Ich bin zu ihm deshalb auch ehrlich und sag ihm, wenn irgendwas ganz großer mist ist, ich hab nur bedingt das gefühl, zu ihm durchzudringen.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

23.01.2020 um 09:32
@Schnapspraline
@PStanisLove

Oweia,
ich stelle mir jetzt vor, wie einer von euch erwähnt, daß er sich den Kopf gestossen hat und jetzt ne Beule hat und der "übertrumpfende " ins Wort fällt und was von doppeltem Salto erzählt.
-natürlich ohne Beule.

Das stelle ich mirsehr schwierig vor, da überhaupt die Contenance zu behalten....

Und anstrengend.
Das ist ja eigentlich der Grund, warum ich wissen möchte, ob manchen das Jammern gut tut?
Dann hätte ich wenigstens ne Erklärung.

Ich empfinde es bei den Menschen, die mit nichtssagenden Argumenten keine Hilfe wollen in ihrem fortwährenden Monolog einfach nur anstrengend und energiesaugend.

Und....ich denke wahrscheinlich mehr über die Situation dieser Person nach, als sie selber.

Und manchmal kann man sich auch verarscht vorkommen.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

23.01.2020 um 09:45
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Oweia,
ich stelle mir jetzt vor, wie einer von euch erwähnt, daß er sich den Kopf gestossen hat und jetzt ne Beule hat und der "übertrumpfende " ins Wort fällt und was von doppeltem Salto erzählt.
-natürlich ohne Beule.

Das stelle ich mirsehr schwierig vor, da überhaupt die Contenance zu behalten....
Ach das geht einfach wenn man es schon gewohnt wird. Dann sagt man einfach nichts weiter dazu und gut ist. :D

Ich denke schon dass ihnen das jammern gut tut. Wieso das so ist weiss ich nicht, ich bin nicht der Typ der ständig über Zeug jammert, aber manchen scheint es jedenfalls zu helfen.


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