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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

131 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: jammern tratschen warum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

20.02.2020 um 18:30
@Doors
Kommt halt auf den genauen Vergleich an. Manche jammern meines Erachtens auf hohem Niveau.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

23.02.2020 um 20:34
Ich hab das Wochenende mal wieder feststellen dürfen, das die kleinsten gründe immer noch ein grund sein können Drama zu machen. Ich frag mich bei manchen beschwerden schon, ob man sonst keine Probleme hat, oder ob man sich da nur hineinsteigert.

Vom hundstertel ins tausendstel ins millionenstel.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

24.02.2020 um 14:49
Bei Schicksalsschlägen oder schwierigen Lebensumständen habe ich Verständnis, wenn jemand jammert. Ich glaube auch, dass es dieser Person kurzfristig Erleichterung gibt.

Überhaupt kein Verständnis habe ich für Jammerei über Gesetzesbeschlüsse. Da muss man aktiv etwas tun!

Wenn die Menschen mehr zusammenhalten und auf die Straße gehen würden, könnte so einiges verhindert werden.

Ich war zB damals mit auf der Straße, als bei uns der 12 Stunden Arbeitstag eingeführt wurde. Mich persönlich hat diese Regelung gar nicht getroffen, weil es in unserer Firma keinen Zwang zu Überstunden gibt.
Es was eine Selbstverständlichkeit für mich, solidarisch für alle Kolleginnen/Kollegen im ganzen Land mitzukämpfen. Hätten mehrere Menschen den A... hoch genommen und wären mitgekommen, gebe es heute den 12 Stunden Tag nicht!
Jedem der heute darüber jammert und damals nicht mit war, sage ich nur: selber schuld!


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

14.05.2020 um 07:19
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 24.02.2020:Jedem der heute darüber jammert und damals nicht mit war, sage ich nur: selber schuld!
So schnell ändern sich Umstände. Heute ist jeder froh, dass er Arbeit hat. :)

Jammere nicht über ein kleines " Unglück" , es kann schnell durch ein größeres in Vergessenheit geraten.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

14.05.2020 um 07:43
lasst die menschen doch jammern :D

aber zeugt nicht gerade von reife- nja muss mich ja nicht mit denen treffen

die werden schon selbst checken dass sie alle runterziehen - und keiner mehr was mit denen zu tun haben will

solang natürlich genug leute es ihnen ehrlich sagen

gibt aber schlimmeres als jammern


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

14.05.2020 um 11:00
Jetzt während der Covid 19 Zeit ist mir beim Fernsehen schauen aufgefallen, wie schnell manche Leute rumheulen.

Anstatt mal froh zu sein, das man selber keine beträchtlichen einbußen Finanzieller Natur hinnehmen muss, beweint man lieber nicht so häufige Umarmungen oder das die Familie einmal nicht an Ostern zusammen kommen kann. Da möchte man doch fast glauben, das Ostern einmal alle 10 Jahre stattfindet.

Es gibt natürlich genug Leute, die durch Covid 19 gefahr laufen, viel zu verlieren, dass ist traurig, aber, wenn man selber nicht dazu gehört, dann soll man nicht rumheulen nur weil man in einer Vollgedrängelten Innenstadt sich nicht mehr ganz so frei bewegen kann oder weil man nicht mehr wie man will zum Friseur kann.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

15.05.2020 um 19:56
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:So schnell ändern sich Umstände. Heute ist jeder froh, dass er Arbeit hat.
Ja, das stimmt.

Viele geraten durch diese Krise unverschuldet in Not - für diese Menschen habe ich vollstes Verständnis, wenn sie jammern.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

15.05.2020 um 20:04
Ich verstehe manche Leute die jammern - und manche eben nicht.

Vielleicht liegt es teilweise an meinem recht bescheidenen Lebensstil (auch sozial, wobei das schlicht vom Beruf mal abgesehen digital ausgelagert ist) aber z.B. im Zusammenhang mit Corona bin ich relativ unbekümmert.

Was merke ich am ehesten? Bewusstere Handhygiene und etwaige Etikette beim Husten und Niesen, etwas mehr Abstand zu manchen und Masken beim Einkauf / ÖPNV.

Sonst bin ich da wohl relativ "pflegeleicht". Es ist natürlich einfach vieles abzutun wenn man das halt auch gewohnt ist oder kompensieren kann, wo andere auf einmal psychisch "eingehen" wie eine Pflanze, aber da ich da halt nicht allzu anspruchsvoll bin bzw. das aushalte, so sage ich eben, dass ich manche die sich nun 'etwas' einschränken müssen und übermäßig jammern nicht verstehen kann.

Ich sage nicht, dass es immer "falsch" oder "überzogen" ist. Aber bei manchen denke ich, dass sie sich etwas zusammenreissen könnten oder die Dinge anders betrachten könnten und dann schon dadurch Besserung eintritt.

Ansonsten jammern viele meines Erachtens gerne auf hohem Niveau, was eigentlich basierend auf den jeweiligen Lebensumständen oft Luxus sein kann. "1st world problems", Probleme, die andere gern hätten.

Ich sehe vieles da einfach entspannt.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

15.05.2020 um 21:08
@Warden

Da stimme ich dir zu! Ich kann es auch nicht mehr hören, wie unzumutbar doch die derzeitigen Beschränkungen sind.

Ich kann zb. den Gastronom verstehen, der gerade mit dem Rücken an der Wand steht. Ich bin auch zZ in Kurzarbeit und habe einbusen von ca. 300€. Da wird halt weniger Klimmbimm gekauft und gut ist. Als Ausgleich hab ich mehr Zeit für mich und meine Familie.

Am besten find ich Posts wie "WIE LANG WOLLT IHR UNSERE KINDER NOCH EINSPERREN???"

Wer jetzt nicht weiß was er mit seinen Kindern anfangen soll, verfrachtet sie sonst auch nur vor den TV oder Computer. Die 2 kompletten Wochen mit meinen Sohn habe ich sehr genossen. Wir waren viel im Wald, auf Feldern, Halden und am See.

Klar fehlen die sozialen Kontakte mit anderen Kindern, aber es geht auch mal so eine Weile.

Meckern hier, meckern da und immer mit einer Prise VT.


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

15.05.2020 um 22:02
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb am 20.01.2020:Mir fällt auf, daß gerade arbeitslose Personen in meinem Kreis die schlimmsten Jammerer sind.
Die bekommen den Haushalt, Termine nicht geregelt, schlafen nicht gut und alles tut weh .
Tatsächlich kann Arbeitslosigkeit krank machen. Schlafstörungen, Depressionen, chronische Krankheiten werden verstärkt...
Ausgesprochen deutlich weist der BARMER Gesundheitsreport auf gesundheitliche Probleme bei Arbeitslosen hin. Arbeitslose sind mehr als doppelt so oft wie erwartet von psychischen Störungen betroffen und im Schnitt 26 Tage im Jahr krankgeschrieben. Zum Vergleich: Der Durchschnittsdeutsche ist etwas über 17 Tage arbeitsunfähig, Menschen, die einem naturwissenschaftlichen oder technischen Beruf nachgehen, sogar nur 13 Tage. Zudem lag die Sterberate bei Arbeitslosen etwa um den Faktor 2 höher als erwartet.
https://www.barmer.de/presse/bundeslaender-aktuell/baden-wuerttemberg/standortinfo/gesundheitsreport-arbeitslosigkeit-lebenszufriedenheit-139354


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Ist Jammerei das neue Wohlfühlen?

16.05.2020 um 06:48
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Ich kann zb. den Gastronom verstehen, der gerade mit dem Rücken an der Wand steht. Ich bin auch zZ in Kurzarbeit und habe einbusen von ca. 300€. Da wird halt weniger Klimmbimm gekauft und gut ist. Als Ausgleich hab ich mehr Zeit für mich und meine Familie.
Die Sätze haben in mir gedanklich etwas hervorgerufen, was den Nagel auf den Kopf treffen sollte:

Die Einstellung zu empfundenen bzw. realen Problemen. Wie gesagt, ehe mich noch wer anmeckert (:D): Manch einer darf nachvollziehbar meckern. Kommt halt drauf an.

Aber nehmen wir mal dein Beispiel: Du scheinst nicht existenziell komplett wegzubrechen durch diese Einbuße von Betrag X. Oder nehmen wir sonstige nicht finanzielle Einbußen: Z.B. dass Geschäfte ihren Betrieb umstellen und man mit Wagen / Maske rein soll, oder in der Bahn fahren soll.

Du (als Beispiel) siehst es kämpferisch-positiv oder auch adaptiv. Ob es nun ums finanzielle geht oder halt um sonstige Änderungen die vorher nicht nötig waren. Und das hilft dir und deinem Umfeld eher, als wenn man ins Meckern oder VT abrutschen würde. Wie gesagt, manch einer darf mit Fug und Recht meckern und jammern, gerade dann wenn er existenziell krass bedroht ist.

Aber ganz ehrlich? Mein Eindruck ist, dass nicht jeder der auch gerade derzeit meckert und jammert (wg. Corona) oder auch auf die Straße geht so bedroht ist, dass er meckern "müsste". Adaptiv traue ich einem Teil der Leute zu, ohne Probleme klarzukommen. Aber es scheint fast bequemer sich nicht wirklich (auch mental) anzupassen, wenn auch temporär, und die Schuld irgendwo hin zu schieben.

War Jammern nicht schon immer Volkssport, wie ich mal öfters hörte?

Mein grundsätzlicher Rat wäre: Seht es möglichst positiv und prüft, ob das Jammern einen wirklich weiterbringt. Als kurzes Dampfventil ist es sicherlich oft ok, aber nicht immer die beste Wahl.


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