Wie findet ihr das Krankenkassensystem?

Und ist es einem Sozialstaat gerecht oder nicht? Ein Land als Beispiel:

In dem Land gibt es kein staatliches Krankenkassensystem. Als normaler Arbeitnehmer sollte man sich in der Regel eine private Krankenkasse zulegen. Alle Krankenkassen sind staatlich kontrolliert. Sofern man arbeitet muss jeder 50 Euro Gesundheitsgrundversorgung zahlen, das ist einfach der normalen Steuer zugehörig. Egal ob man in der Krankenkasse ist oder nicht. Es gibt drei Arten von Krankenkassen:

Budget: Die Leistungen: Notfallversorgung, d.h Notaufnahme werden übernommen, kein Röntgen, Operationen. Kostenübernahme, Medikamente, Operationen und Behandlungen und Untersuchungenzu 40 %. Zwei kostenlose Allgemeinuntersuchungen im Jahr sind gestattet. Kosten 100-250 Euro pro Monat

Die Normale: Kostenübernahme der Operationen, Behandlungen und Untersuchungen sowie Medikamente zu 80 % Kosten 150-350 Euro pro Monat

Styles: Volle Kostenübernahme ist gestattet! Kosten 300-550 Euro pro Monat

In der Regel übernimmt der Arbeitgeber 50% der Kosten.
Ab dem Rentenalter ca. 69 Jahren, erhält jeder eine vollumfängliche staatliche Krankenversicherung die Kostenübernahme beläuft sich damit auf 100%. Egal ob man eingezahlt hat oder nicht. Für arme und obdachlose, gibt es auch eine art staatliche Krankenkasse, in die man auch nicht eingezahlt haben muss, die Kosten werden durch die Steuern von den 50 Euro pro Monat gedeckt. Eine so genannte Notfallkasse. Die Kostenübernahme von Rettungsdienst, der Erstbehandlungen und Operationen.
Für alle die sich gegen eine Krankenkasse stellen, die Person jedoch erkrankt ist. Gibt es kostenfreie Notfallbehandlungen, kostenlose Fahrt des Rettungsdienstes. Auch lebenswichtige, Operationen und Röntgenuntersuchungen sowie Untersuchungen sind kostenfrei. Das gilt in erster Linie Leuten ohne Beruf, generell arme Leute/obdachlose. Eine Notfallversorgung ist gewährleistet: Um die Leistungen zu erhalten muss sich jeder Bürger in dem System anmelden.

Dazu gibt es eine Benefiz-Healthcare, alle Personen, die keine Krankenkasse haben. Haben den Anspruch kostenfrei, lebenswichtige Medikamente zu erhalten. Dazu zählen nur! HIV-Medikamente, Blutdrucksenker, Insulintherapie bei Diabetes mellitus. Chemotherapie z.B. einer Krebserkrankung und Anti-Allergika.

Wer versäumt hat, um eine Mitgliedschaft, jedoch nicht arm ist oder des weiteren. Bekommt eine kostenfreie Notfallversorgung.

Es wird empfohlen eine Zahnzusatzkasse abzuschließen, da Zähne nicht inbegriffen sind in den Krankenkassen. Außerdem gibt es Operationskassen, wer nur in der Budgetkasse ist, bekommt die Kosten zu 40 % erstattet. Mit einer Operationskassen bekommt man die Operation zu 100 % erstattet.

Auslandskrankenkassen können gewährleistet werden, hier kann man sich die Leistungen, je nach dem wie viel Geld man hat, selbst zusammenstellen.
Der Grobe Überblick des Krankenkassensystem

Wie wäre es wenn du den Text nochmal überarbeitest? Die Punkt- und Kommasetzung ist grauenhaft. Vieles ist dadurch nur durch mehrfaches lesen verständlich.

Ich finde diese Optionen mit 40, 80 und 100 % Kostenübernahme nicht gut. Das läuft auf eine Art Glücksspiel heraus bei dem die meisten erst zu spät erkennen werden dass sie viel mehr verlieren als gewinnen.

Man knöpfe jedem, egal ob arm, reich, Beamter oder selbstständig, von seinem Brutto 15 % ab und schaue wie weit man im Schnitt kommt, wenn man alle Leute bis zu einem gleichen Grad versorgt. Alle restlichen Leistungen können Zusatzleistungen sein. Ob man die versichert sei dahingestellt.
Eine Obergrenze kann von mir aus möglich sein, sollte aber auch ausreichend hoch angesetzt werden.

Bettman schrieb:Man knöpfe jedem, egal ob arm, reich, Beamter oder selbstständig, von seinem Brutto 15 % ab und schaue wie weit man im Schnitt kommt,

Mal wieder einer von den Vorschlägen, die sich zunächst mal ganz toll und vernünftig anhören, bei genaueren Hinsehen aber ihre Tücken zeigen. Hier sind es die 15%. Das dürfte ungefähr der Arbeitnehmeranteil der versicherungspflichtigen Besschäftigten sein. Der Arbeitgeber zahlt aber auch. Soll das wegfallen? Dann kommt man nicht sehr weit.

Es geht jetzt nicht um die 15 % sondern um die Krankenkassen Theorie!

Lupo54 schrieb:Der Arbeitgeber zahlt aber auch. Soll das wegfallen?

Das stimmt. Daran habe ich nicht gedacht. Fällt der weg reicht es mit 15 % vorne und hinten nicht mehr.
Die eigentlich Fragestellung ist doch: Was kostet es jährlich alle Bürger vernünftig medizinisch zu versorgen (wie man das definiert sei erstmal dahingestellt)? Und: Wie hoch sind die zu versteuernden Einnahmen aller Bürger. Dann weiß man auch wie hoch in etwa der Prozentsatz an den Einkünften ausfallen muss mit dem jeder seine KV-Beiträge zu zahlen hat. Zu berücksichtigen sind natürlich noch die verschiedenen Arten der Einkünfte, Freibeträge, Obergrenzen und was da sonst noch alles an Hürden kommt. Aber das lässt sich ja dementsprechend wichten. Am Ende kommt auf jeden Fall ein Prozentsatz raus den man auf verschiedene Einnahmen an KV zahlen würde. In meinen Augen ein weitaus sozialeres System als das im EP beschriebene. Bei diesem entzieht sich der Sozialstaat seiner Verantwortung. Finanzschwache und dumme Menschen bleiben da am Rand liegen.

Dass stimmt! Aber jeder kann medizinisch versorgt werden? Das System ist sozialer als in den USA?

@Capnoun

Dann ist wiedereinmal jeder der "Dumme", der den Vollschutz nimmt.

Die Cleveren zahlen die € 50,00. Wenn sie dann eine Leistung benötigen, die in ihrem Paket nicht enthalten ist, rennen sie zu Hilfsorganisationen oder an die Öffentlichkeit. Dort erbetteln sie sich dann diese Leistungen (mit Hilfe von Krokodiltränen)

Ich finde eine staatliche Einheitskrankenkasse, wo jeder bezahlbaren Vollschutz hat, am Gerechtesten.

Capnoun schrieb:Das System ist sozialer als in den USA?

Das ist eine ziemlich tiefe Messlatte die du da anlegst.
Ein sozialeres System als die USA zu haben ist jetzt nicht sonderlich schwierig.

hm..bei uns im ösiland gibts ja ab 01.01.2020 die kassenreform. es gibt nun eine gesundheitskasse und nicht mehr in jedem bundesland eine eigene gebietskrankenkasse. das war eh immer total doof. (ich arbeite ja in der patientenadministration)

allerdings gibts ausnahmen, wo ich selbst als landesbedienstete auch dazugehör (wie auch zb die lehrer und selbstständigen)

ich bin bei einer krankenfürsorge versichert, bezahle für jeden arztbesuch 10% selbstbehalt.

ob das alles nun fair ist sei mal dahingestellt...

@Capnoun
Das Budget kannst Du Dir nicht aus den Fingern saugen. Das wird schlicht vom Bedarf bestimmt.
Und Röntgen und OPs sind ebenfalls Notfallmaßnahmen.

Insgesamt sind aber die Beiträge zu gering. Jedenfalls für eine medizinische Versorgung, die dem aktuellen Stand der Technik entspricht.

Und dann nimmst Du willkürlich Behandlungen oder Medikamente rein oder raus.

Dein "System" verleitet vor allem arme Menschen eher zu "Budget" zu greifen, mit der Folge einer Mehrklassenmedizin selbst bei der Grundversorgung.

Insgesamt eher eine unsinnige Änderung des Krankenkassensystems.


Viel einfacher und fairer:
Gesetzliche Kasse für alle, darin enthalten alles, was dem Stand der Medizin für eine notwendige Versorgung entspricht (im Grunde das, was die gesetzlichen heute bezahlen).
Wer mehr möchte, kann Zusatzversicherungen abschließen. Für Einzelbettzimmer, Homöopathie, optisch besseren Zahnersatz und sonstige ähnliche Dinge.

kleinundgrün schrieb:Und dann nimmst Du willkürlich Behandlungen oder Medikamente rein oder raus.

Dein "System" verleitet vor allem arme Menschen eher zu "Budget" zu greifen, mit der Folge einer Mehrklassenmedizin selbst bei der Grundversorgung.

Ok, jeder bekommt dann seine Behandlungen

kleinundgrün schrieb:Röntgen und OPs sind ebenfalls Notfallmaßnahmen.

Röntgen schon, jedoch nur NOT-Op‘s

Capnoun schrieb:Röntgen schon, jedoch nur NOT-Op‘s

Was sind bei Dir "Not-OPs"?

Nur nach einem Unfall? Oder auch bei einem Blinddarmdurchbruch? Bei Krebs?
Muss es lebensbedrohlich sein? Oder nur besonders schmerzhaft?

Also Notoperationen z.B. bei Blinddarmdurchbruch, für alles andere kann man sich ja versichern. Sozialschwache gibt es ja die Benefit-Healtcare beinhaltet z.B die Chemotherapie. Lebenswichtige Operationen sind kostenfrei, da zählt auch Krebs mit rein. Aber z.B. keine Operationen z.B. für ein neues Hüftgelenk oder so.

@Capnoun
Fangen wir mal von vorne an:

Deine Idee wird vor allem die Ungerechtigkeit enorm fördern. Reiche Menschen können sich ein Hüftgelenk leisten und arme sitzen dann im Rollstuhl und werden noch ärmer.

Stand heute zahlen die Leute in Abhängigkeit zu ihrem Einkommen unterschiedlich ein und bekommen aber (bei den gesetzlichen Kassen) weitgehend die selbe Behandlung.

Soweit so gut. Aber was ist denn der Vorteil Deiner Idee, der diesen Nachteil ausgleicht? Du musst ja irgendwas bezwecken, ein System komplexer und ungerechter zu machen. Was ist die Idee dahinter?

Da steckt keine Idee dahinter, sondern nur Ansätze. Ich denke die Schere zwischen arm und Reich ist hier in Deutschland auch hoch

Capnoun schrieb:Röntgen

also ich kann guten gewissens sagen, dass die menschen heutzutage wegen jedem kleinen aua in die spitalsambulanzen rennen und wir dann gefühlte 1000e röntgen umsonst machen obwohl eh vorher sehr oft schon klar ist, dass das eine prellung ist, die halt mal sehr schmerzhaft ist.
ist ja alles "gratis".
mir würd nie einfallen, dass ich sofort ins spital renn, wenn ich mich angeschlagen hab/umgeknickt bin. da wart ich doch erstmal ein paar tage ab.
nicht falsch verstehn, wenn ich eine meeega schwellung hab oder nicht mehr auftreten kann, dann klar. aber glaubt mir viele, seeehr viele kommen wegen jedem pups.

aber das ist eigentlich ein bissl am thema vorbei 🙈

Vielleicht sollte man nicht nur mal das System der Finanzierung überdenken, sondern generell überleben, wie man Menschen (günstiger) gesunderhalten kann.
Seit ich arbeite, zahle ich in die private KV ein - da meine beanspruchten Leistungen gegen 0 gingen, ist da wohl einiges für die KV zusammengekommen.
Ich denke, es wird auch zu oft zu unnötig operiert; bzw. die Patienten werden oft nicht ausführlich genug beraten und es werden auch zu wenig Möglichkeiten alternativer Therapien beachtet.
Man könnte so insgesamt die Kosten für alle senken, bzw. besser wirtschaften.

Dann würde man auch für wirkliche Notfälle und ernsthafte Erkrankungen, die teure Therapien benötigen, zu erschwinglichen Kosten genügend Geld für alle haben.

cassiopeia1977 schrieb:aber das ist eigentlich ein bissl am thema vorbei 🙈

Nö, im Gegenteil!
Je mehr man an unnötigen Ausgaben einspart, desto besser für alle und desto mehr ist vorhanden.

Genau, und gesetzliche Krankenkassen haben immer weniger Leistungen

teardrop. schrieb:Nö, im Gegenteil!
Je mehr man an unnötigen Ausgaben einspart, desto besser für alle und desto mehr ist vorhanden.

aber wie lernt man es den leuten??
ich mein....meine kinder zb sind auch mal gestürzt wie jedes kind halt...die menschen haben keinen hausverstand mehr. wenn ihr wüsstet wie oft eltern mit ihren kindern nach banalen stürzen kommen und auf die frage, die ich jedem stellen muss, wo die beschwerden sind, kommt dann "man sieht nix, es sagt such nix über schmerzen, aber halt nur zur sicherheit" 😲🙄
ich muss mich da so oft sehr zusammenreißen.