stefan33 schrieb:Wie stellt ihr euch denn die Veränderung vor?
Wie ich bereits sagte: konsumverhalten überdenken und ändern.
Kurzschluss schrieb:Also: Die Fläche reicht locker, da es genug Rinder gibt, die so gut wie nie eine Weide sehen.
Was bei reiner biohaltung ja schon wieder kein argument sein kann, da dort weidebesuch vorgeschrieben ist.
Was du ebenfalls nicht bedenkst, ist der umstand, dass in biohaltung eher selten hochleistungskühe stehen, weil diese einfach in ihrer bewegung eingeschränkt sind und zudem krankheitsanfälliger. Nehmen wir nur mal die zahlen von google, dann produziert eine moderne hochleistungskuh im durchschnitt 50l milch, während eine biokuh durchschnittlich 20l milch leistet. Nehmen wir dann noch den durschnittsverbrauch eines deutschen an milch und dessen erzeugnissen, dann sind das 88kg pro kopf und pro jahr. Das entspricht immernoch 7mio t milcherzeugnis im jahr.
Eine biokuh gibt im durchschnitt während einer laktationsphase (~305 tage, dann trockenstellen bis zur nächsten geburt) ~6t milch (20l * 305 *1,025(dichte milch). Das bedeutet wir müssen ü1mio milchkühe auf die weide packen, um nur den deutschen pro kopf verbrauch decken zu können. Und dabei habe ich immernoch nicht beachtet, dass bspw 1kg käse nicht aus 1kg milch entsteht, sondern dafür dann mal eben 12kg fällig werden können, die natürlich auch noch zusätzlich hergestellt und berücksichtigt werden müssen.
Das heißt also, wir reden hier mehr oder weniger von ~2mio tieren, die irgendwie freilauf bekommen müssen, um nur unseren aktuellen bedarf an milcherzeugnissen zu decken, wenn wir mit den durchschnittswerten rechnen. Wäre soweit kein problem, wenn nicht auch noch zur biolandwirtschaft der umstand gehört, dass auch noch zu einem großteil futtermittel selbst und im eigenen betrieb erzeugt werden müssen. Das heißt neben den ~9km² weidefläche muss auch noch anbaufläche fürs winterfutter angelegt werden.
Und das nur für die milch. Sprechen wir dann noch von der fleischproduktion oder aber von anderen tierarten, dann kannst du mir gern vorrechnen, wie wir mehrere millionen tiere mal eben in biohaltung bekommen. Aktuell inkl. platzsparender massentierhaltung nutzen wir von der gesamten deutschen fläche 50% für landwirtschaft, 30% für wald, 14% siedlung und verkehr, 2% wasserfläche, 3% sonsitges.
Man sollte sich bei solchen aussagen immer im klaren sein, dass biohaltung weniger erzeugnisse hervorbringt, da mit gesünderen, dafür ertragsschwächeren tieren gearbeitet wird. Mal eben den viehbestand vierteln funktioniert unter der annahme nicht, es sei denn, man will weiterhin auf massentierhaltung setzen. Aber gerade das wollten wir ja vermeiden
:D