Vieles, was heute als hip "nachhaltig" gilt, gab es schon früher.
Als Kinder radelten wir abends immer mit der Milchkanne zum regionalen Bauern. Dann durfte der nicht mehr verkaufen (irgendeine Auflage), dann schaffte er die Kühe ab, ... jetzt hat er zu. Ich würde supergerne wieder irgendwo Milch zapfen, da mir die Verpackung schon zuwider ist. Allerdings kostet die einzige Flaschenmilch im lokalen Supermarkt 3x so viel wie der Tetrapak.
Auch Käse und Wurst - als Kind rannten wir mit der Tupperschüssel los, dann durfte man das nicht mehr, heute geht es wieder .... Die Leute sind es nun nicht mehr gewöhnt.
BlinderPassagi schrieb:VanDusen schrieb:
Der Großteil der Menschheit ist noch nicht so weit und denkt gar nicht daran, freiwillig auf etwas zu verzichten.
Ich persönlich lebe ziemlich frugalistisch, ich trage Klamotten, bis sie von mir fallen, fahre alle Kurzstrecken mit dem Fahrrad .... Hab aber auch meine Eigenheiten.
Oft wirst du auch zu irgendeinem Quatsch gezwungen. Bei uns im Ort erfolgt z.B. die Vergabe der Kindergartenplätze nicht nach Wohnortnähe, sondern nach anderen Kriterien, was dazu führt, dass zig Mamataxis kreuz und quer und oft bis ins nächste Kaff fahren, um morgens und mittags den Nachwuchs einzusammeln. Unsere Nachbarn fahren bei dem Spaß an fünf (!) anderen Kindergärten vorbei.
Wenn ich nicht radeln kann, nehme ich das Auto. Öffentliche Verkehrsmittel sind mir (als Frau) inzwischen echt zu wider. Gehe ich abends im Städtchen weg und möchte heim (8km) fährt nur einmal die Stunde ein Bus, der fährt bei uns im Kaff aber gar nicht alle Haltestellen an, d.h. die letzten 1,5km muss ich dann sowieso heimlaufen und er braucht 40 Minuten (Streckenführung). Mit dem Auto brauche ich 10 Minuten. Da denke ich an mich und nicht an die Umwelt.
BlinderPassagi schrieb:Wenn du das meinst was ich jetzt glaube (bitte korrigiere mich) sind es ohnehin die meisten die nichts zum verzichten haben.
Subjektiv gefühlt wird alles immer teurer. Mein besseres Ich würde gerne Milch in Glasflaschen und Demeterobst und -gemüse kaufen. Dann habe ich aber so viele andere Fixkosten (und meine Kinder gehen schon wieder auf teuere Klassenfahrten), dass ich das als Luxus ansehe und mir dann doch wieder verkneife.
BlinderPassagi schrieb:Hier in Europa ist es nur eine Frage des wollens (großteils). Ich meine damit dass zwei Kilo erdäpfel für ein paar cent mehr direkt vom bauern nebenan gekauft werden können. Dafür sinds auch besser als die um ein paar cent weniger aus ägypten. (Emissionen)
Es ist auch eine Frage des Preises. Die steuert Nachfrage und Angebot.