Sexuelle Fetische (Sammelthread)
24.10.2019 um 10:29Wenn man mit anderen Formen der Sexualität als der selbst gelebten konfrontiert wird, dann kann das dazu führen, seine eigene Lebensweise in Frage zu stellen oder in Frage gestellt zu sehen. Das gilt nicht nur beim Sex, sondern auch bei vielen anderen Dingen, die wir für uns als selbstverständlichen und frei gewählten "Lifestyle" praktizieren. Im Idealfalle führt das dazu, eigene Positionen zu überdenken und gg. aufzugeben oder zu verändern, im Negativfalle dazu, verunsichert zu sein - und daraus entwickeln sich bei vielen Menschen dann Ablehnung, Hass, Verfolgung derjenigen, die es wagen, anders zu sein.
Ob jemand asexuell ist, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, ob jemand auf BDSM steht oder auf Pinkelspiele, ob nun Sex in der Öffentlichkeit oder im Wandschrank praktiziert wird, Missionar oder Kamasutra, ob in Leder, Latex oder Plüsch - das kann mir doch vollkommen egal sein. Ich mach' mein Ding - und die machen ihres. Da stelle ich mir auch nicht die Frage nach dem "Warum" und dem "Wie" oder "Warum lässt Gott das zu". Ich denke, sie tun (oder lassen) es, weil sie es für sich entschieden haben. Und wenn sie und ihre Partner damit glücklich sind - Na, um so besser. Ich entscheide, was mir gefällt, und andere sollen gefälligst eben so frei entscheiden dürfen, was ihnen gefällt. Das gilt für prakisch alle Bereiche, sofern sie nicht im Strafgesetzbuch Erwähnung finden.
Warum mögen Menschen Nordic Walking?
Warum mögen Menschen Pommes mit Mayo?
Warum mögen Menschen Wildecker Herzbuben?
Weil es IHNEN Spass macht. Muss ja nicht für den Rest der Menschheit gelten.
So ist es mit sexuellen Praktiken auch. Warum mag einer Zungenküsse, andere nicht? Warum lieber von hinten, oben, unten, vorne oder am Telefon? Auf dem Küchentisch, dem Sofa, dem Bett, der Motorhaube?
Menschliche Sexualität ist ausgesprochen vielfältig und wunderbar bis wunderlich.
In einer BDSM-Beziehung herrschen sowohl Fantasie wie klare Regeln. Also in etwa so wie im Kindergarten. Was erlaubt ist, und was nicht, wird ausgehandelt und vertraglich zwischen Dom und Sub geregelt. Dazu zählen nicht zulässige Praktiken ebenso wie zeitliche und/oder räumliche Begrenzungen sowie natürlich das berühmte Safe-Word.
Manche SM-Zeitgenossen dehnen das "Rollenspiel" auch deutlich über die Bettkante hinaus aus und lassen es zur Irritation ihrer Mitmenschen den Alltag überwuchern. Ich habe solche Leute kennengelernt. Das ist für die Mitmenschen allemal anstrengender als wenn sie nur ein Hundehalsband tragen würden.
Normalerweise hat man ja klare zeitliche und/oder räumliche Abgrenzungen in der Rollenverteilung, schon allein wegen Kindern, Nachbarn, Job, Freunden etc.
Würde man seine Partnerin zum Neujahrsempfang beim Hamburger Bürgermeister an der Kette über'n Teppich zerren wollen? Wohl kaum. Vor den zweibeinigen Sexualstörungen, Kinder genannt, mal ganz zu schweigen. Man kann zwar über vieles reden, aber man muss nicht alles vorführen.
Praktizierte BDSM-Spielarten haben mitnichten etwas mit stumpfem Haudrauf zu tun. Das, was in den Köpfen vieler Zeitgenossen spukt und das, was tatsächlich geschieht, unterscheidet sich wie die blindwütige Bierzelt-Hauerei von der Eleganz eines Fechtkampfes mit klaren Regeln.
Es geht um Hingabe, Vertrauen, Geduld, Einfühlungsvermögen, die Erprobung von Techniken, das Erfahren von Grenzen - und natürlich auch um Lust und Spass an der Freud, getreu dem Motto: Was meiner Partnerin Spass und Erfüllung bringt, gefällt mir auch. Selbst, wenn's anstrengend sein kann.
PS:
Meine Frau und ich waren vor einigen Jahren mal in Liverpool zu einer "Spanking Party" eines Kunden der Agentur meiner Frau eingeladen.
Es trafen sich dort etwa zwei Dutzend Middleclass Couples mittleren Alters, um nach einem Stehimbiss nebst mutmachenden Drinks nach Geschlechtern getrennt im Schlafzimmer des Hauses zu verschwinden, um sich umzuziehen. Heraus kamen die Damen und Herren in allerlei wurstpellig wirkende Schuluniformen oder wallende schwarze Roben gewandet. Da hielt mich nur der eiskalte Blick meiner Frau Gemahlin (We're here for the money!) vom Lachanfall ab. In einem als Klassenzimmer hergerichteten Raum spielten die Herrschaften dann Schule. War jemand der "SchülerInnen" frech oder gab falsche Antworten, dann gab es vom "Lehrer" bzw. der "Lehrerin" etwas hinten drauf. Mit Hand, Lineal oder Rohrstock, je nach Schwere des Vergehens oder Interessenslage auf die Unterhose oder den blanken Po. Nicht immer ein schöner Anblick. Ich musste den ganzen seeeehr langen Abend mit einer Mischung aus Belustigung und Langeweile kämpfen. In seinem etwas verqueren Ernst einerseits und seiner "Huch wir tun was ganz perverses"-Kicherigkeit andererseits wirkte alles so ein bisschen wie eine Folge des Schulmädchen-Reports, dargeboten von Monty Python's Flying Circus.
Ob jemand asexuell ist, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, ob jemand auf BDSM steht oder auf Pinkelspiele, ob nun Sex in der Öffentlichkeit oder im Wandschrank praktiziert wird, Missionar oder Kamasutra, ob in Leder, Latex oder Plüsch - das kann mir doch vollkommen egal sein. Ich mach' mein Ding - und die machen ihres. Da stelle ich mir auch nicht die Frage nach dem "Warum" und dem "Wie" oder "Warum lässt Gott das zu". Ich denke, sie tun (oder lassen) es, weil sie es für sich entschieden haben. Und wenn sie und ihre Partner damit glücklich sind - Na, um so besser. Ich entscheide, was mir gefällt, und andere sollen gefälligst eben so frei entscheiden dürfen, was ihnen gefällt. Das gilt für prakisch alle Bereiche, sofern sie nicht im Strafgesetzbuch Erwähnung finden.
Warum mögen Menschen Nordic Walking?
Warum mögen Menschen Pommes mit Mayo?
Warum mögen Menschen Wildecker Herzbuben?
Weil es IHNEN Spass macht. Muss ja nicht für den Rest der Menschheit gelten.
So ist es mit sexuellen Praktiken auch. Warum mag einer Zungenküsse, andere nicht? Warum lieber von hinten, oben, unten, vorne oder am Telefon? Auf dem Küchentisch, dem Sofa, dem Bett, der Motorhaube?
Menschliche Sexualität ist ausgesprochen vielfältig und wunderbar bis wunderlich.
In einer BDSM-Beziehung herrschen sowohl Fantasie wie klare Regeln. Also in etwa so wie im Kindergarten. Was erlaubt ist, und was nicht, wird ausgehandelt und vertraglich zwischen Dom und Sub geregelt. Dazu zählen nicht zulässige Praktiken ebenso wie zeitliche und/oder räumliche Begrenzungen sowie natürlich das berühmte Safe-Word.
Manche SM-Zeitgenossen dehnen das "Rollenspiel" auch deutlich über die Bettkante hinaus aus und lassen es zur Irritation ihrer Mitmenschen den Alltag überwuchern. Ich habe solche Leute kennengelernt. Das ist für die Mitmenschen allemal anstrengender als wenn sie nur ein Hundehalsband tragen würden.
Normalerweise hat man ja klare zeitliche und/oder räumliche Abgrenzungen in der Rollenverteilung, schon allein wegen Kindern, Nachbarn, Job, Freunden etc.
Würde man seine Partnerin zum Neujahrsempfang beim Hamburger Bürgermeister an der Kette über'n Teppich zerren wollen? Wohl kaum. Vor den zweibeinigen Sexualstörungen, Kinder genannt, mal ganz zu schweigen. Man kann zwar über vieles reden, aber man muss nicht alles vorführen.
Praktizierte BDSM-Spielarten haben mitnichten etwas mit stumpfem Haudrauf zu tun. Das, was in den Köpfen vieler Zeitgenossen spukt und das, was tatsächlich geschieht, unterscheidet sich wie die blindwütige Bierzelt-Hauerei von der Eleganz eines Fechtkampfes mit klaren Regeln.
Es geht um Hingabe, Vertrauen, Geduld, Einfühlungsvermögen, die Erprobung von Techniken, das Erfahren von Grenzen - und natürlich auch um Lust und Spass an der Freud, getreu dem Motto: Was meiner Partnerin Spass und Erfüllung bringt, gefällt mir auch. Selbst, wenn's anstrengend sein kann.
PS:
Meine Frau und ich waren vor einigen Jahren mal in Liverpool zu einer "Spanking Party" eines Kunden der Agentur meiner Frau eingeladen.
Es trafen sich dort etwa zwei Dutzend Middleclass Couples mittleren Alters, um nach einem Stehimbiss nebst mutmachenden Drinks nach Geschlechtern getrennt im Schlafzimmer des Hauses zu verschwinden, um sich umzuziehen. Heraus kamen die Damen und Herren in allerlei wurstpellig wirkende Schuluniformen oder wallende schwarze Roben gewandet. Da hielt mich nur der eiskalte Blick meiner Frau Gemahlin (We're here for the money!) vom Lachanfall ab. In einem als Klassenzimmer hergerichteten Raum spielten die Herrschaften dann Schule. War jemand der "SchülerInnen" frech oder gab falsche Antworten, dann gab es vom "Lehrer" bzw. der "Lehrerin" etwas hinten drauf. Mit Hand, Lineal oder Rohrstock, je nach Schwere des Vergehens oder Interessenslage auf die Unterhose oder den blanken Po. Nicht immer ein schöner Anblick. Ich musste den ganzen seeeehr langen Abend mit einer Mischung aus Belustigung und Langeweile kämpfen. In seinem etwas verqueren Ernst einerseits und seiner "Huch wir tun was ganz perverses"-Kicherigkeit andererseits wirkte alles so ein bisschen wie eine Folge des Schulmädchen-Reports, dargeboten von Monty Python's Flying Circus.