aha, gut zu wissen. Da hatte ich es also im vorhergehenden Post instinktiv schon richtig.DerHilden schrieb:Nein, "beide/beides" ist ein Pronomen und wird immer kleingeschrieben
Das glaube ich tatsächlich nicht. Wir reden ja auch nie grammatikalisch so perfekt, wie wir ein Bewerbungsschreiben formulieren würden und trotzdem verlernen wir es nicht. Das ist wie mit dem Slang. Wenn ich immer so reden würde, wie ich mit meinen Jungs rede, hätte mich niemals irgendjemand irgendwo eingestellt. Aber ich kann eben auch anders. Das sind wie zwei verschiedene Sprachen. Es gibt da einen ganz interessanten Artikel dazu, in dem eine Sprachforscherin berschreibt, dass junge Menschen durch Slang und falsche Grammatik, das andere nicht verlernen. Vor allem schreiben wir in Social Media ja sowieso so, wie wir eh schon denken. Das ist ja auch das Problem mit dem Hass dort. Viele äußern ungefilterte Gedanken. Würden wir in der realen Welt nur über unsere Gedanken kommunizieren, gäbe es dort genausoviel Hass. Aber der Prozess, dass wir das gedachte verbalisieren müssen, macht uns viel vernünftiger. Zumal das ja auch eben auf jeder App/Plattform anders ist, also ein anderer Umgang herrscht.rhapsody3004 schrieb:Es ist wahrscheinlich kontraproduktiv, wenn Menschen auch im Netz/in sozialen Netzwerken immer häufiger bewusst falsch schreiben. Denn sollte das quasi schon zur Gewohnheit werden, könnte es passieren, dass sie sich das überall und grundsätzlich angewöhnen.
Da gebe ich dir absolut recht. Das kam vielleicht etwas falsch rüber. Das ist sowieso etwas, was ich (als jemand der mit zwei Kulturen aufgewachsen ist) nie an Deutschland verstanden habe. Nämlich, dass viele sich fast schämen, wenn sie etwas gut können. Ich finde man sollte das mit Stolz sagen können, selbstbewusst und ohne sich schlecht zu fühlen. Selbstbewusstsein ist was wichtigstes und wird hier viel zu oft als Arroganz wahrgenommen.
Bin da voll bei dir. Ich finde sowieso, dass man das Konzept Bewerbung langsam völlig neu überdenken muss. Viele Chefs und Headhunter legen ja geradezu alles darauf an, von Bewerbern nach Strich und Faden belogen zu werden. Vor allem sieht man da schon, dass viel zu viel auf Macht gesetzt wird. Macht ist wertlos, Respekt ist viel wichtiger. Man sollte einem Chef folgen, weil man ihn respektiert und überzeugt von ihm ist, nicht weil man dazu gezwungen wird. Und das fängt in der Bewerbung schon an. Aber wie soll ich denn jemanden respektieren, der von mir belogen werden will. Ich kenne so viele Leute, auch viele mit Migrationshintergrund, die einen wirklich guten Job machen und da auch keine Rechtschreibung brauchen. Und deutsch gehört dabei in schriftlicher Form nicht zu ihren Stärken. Vielen davon hab ich Bewerbungen geschrieben und da geholfen und keinen einzigen dieses Sätze, hätte auch nur einer von denen selbst formuliert. 😅
Ich finde sogar, dass die Arbeitgeber je nach Berufsbereich auch weniger streng auf Rechtschreibfehler bei Bewerbern achten sollten, sondern ihnen mindestens erst mal die Chance zur persönlichen Vorstellung geben sollten, wenn ansonsten alles anhand der Bewerbungsunterlagen passen sollte.
Es sei denn, der Text wurde von einem Schweizer verfasst. Die Eidgenossen haben unser ß erst gar nicht.
Mir war mal ein Duden aus 1956 untergekommen.
Außer am Satzanfang (was bin ich schlau, lach).
Das stimmt wohl auch. Hat aber wie gesagt auch noch andere Gründe, warum ich auch in sozialen Netzwerken keinen absoluten Freifahrtsschein hinsichtlich Rechtschreibung, Zeichensetzung, Satzbau und Ausdruck/Stil aussprechen wollen würde. Gegen Erbsenzählerei reagiere ich aber auch allergisch.latif_936 schrieb:Das glaube ich tatsächlich nicht. Wir reden ja auch nie grammatikalisch so perfekt, wie wir ein Bewerbungsschreiben formulieren würden und trotzdem verlernen wir es nicht.
Na ja, es gibt da ja bekanntlich zwei Sorten von Menschen und zwar länder- und kulturübergreifend: Die tatsächlich Arroganten und die nur vermeintlich Arroganten, die halt missverstanden werden.
Wäre hier zu OT. Aber trotzdem Danke für deinen Beitrag.
Das wusste ich nicht mal. Wieder was gelernt.emz schrieb:Es sei denn, der Text wurde von einem Schweizer verfasst. Die Eidgenossen haben unser ß erst gar nicht.
Ich mag es irgendwie lieber, wenn ich sodass schreibe. Aber auch hier Danke dir.
Darüber hab ich mich auch schon mehrmals gewundert. Aus welchem Grund schreibt jemand nen Auto oder nen Haus? Einen Auto? Einen Haus? So redet derjenige doch hoffentlich nicht. Zumal der restliche Text meistens korrekt geschrieben ist und man also annehmen kann, das derjenige durchaus der deutschen Sprache mächtig ist.RachelCreed schrieb:Da hab ich auch was. Ich lese immer wieder
z.B. "Ich seh 'nen Haus", "Da fährt 'nen Auto" etc. Das ist falsch. 🤓
Es heißt "das Haus", also "Ich sehe ein Haus, abgekürzt "Ich sehe 'n Haus.
Aber "ich sehe 'nen Apfel" ist zum Beispiel richtig, weil abgekürzt für "einen Apfel."
Hat vielleicht Stilgründe oder gerade nur Lust dazu bei sowas so zu schreiben oder da wird so geschrieben wie im Alltag gesprochen wird? (Ich hab nen Haus/Auto/Boot..)Dwarf schrieb:Aus welchem Grund schreibt jemand nen Auto oder nen Haus?
Wer spricht denn so?
Generell stimme ich dir da vollkommen zu. Ich muss aber beruflich auch schon mal ein, zwei Sätze schreiben und gewöhne ich mir erst mal eine falsche Rechtschreibung an, dann sitzt die sehr fest. Also achte ich selbst dann drauf, wenn ich kleine Notizen schreibe.
Genau das halte ich ja auch für möglich. Irgendwann übernimmt man das Falsche vielleicht aus Gewohnheit und das ganz unbewusst.
Keine Ahnung. Ich mache das glaube ich selbst manchmal, obwohl ich mir zumindest darüber bewusst bin, dass es einfach nur eine scheiß Ausdrucksweise ist. War allgemein auch nur als ein Beispiel möglicher Gründe gemeint, warum Leute so im Netz schreiben könnten.KFB schrieb:Wer spricht denn so?
Ich gehe davon aus, dass viele Menschen (nicht nur junge) diese falsche Rechtschreibung tatsächlich immer anwenden, weil es ihnen egal ist, bzw. weil sie es nicht besser wissen. Denn wenn man sieht, dass jemand das Wort "denn" schon zum 3. Mal mit einem N schreibt, sehe ich das nicht mehr als Flüchtigkeitsfehler an.
wieso? Da heutzutage so viel am Smartphone oder pc geschrieben wird, schnell, schnell und abschicken, können dies durchaus Flüchtigkeitsfehler sein. Mir passiert das manchmal und fällt mir beim "Korrekturlesen" manchmal auch nicht direkt auf, da ich es "richtig" lese, obwohl es falsch da steht. Wenn das bei Allmy geschieht, dann bearbeite ich den post noch nachträglich, wenn es mir dann, wenn ich es noch einmal lese (drittes Mal) doch noch auffällt. Wenn ich es aber erst bemerke, wenn die Editierzeit vorbei ist, dann ist es eben so.
Lest euch mal diese Texte in folgendem Link durch:
Das stimmt.EDGARallanPOE schrieb:Dies ist selbst beim zweiten Text möglich, wo sogar noch erschwerend Buchstaben durch Zahlen ersetzt werden.
Mich fasziniert das irgendwie....
Das war aber echt nicht mehr schön anzusehen.
Ich kann Erbsenzählerei und besonders in neunmalkluger Art und Weise auf den Tod nicht ausstehen, aber bei beiden Texten reden wir auch wirklich nicht mehr von Erbsenzählerei. Stimme dir zu, dass beides (oder Beides, lach) eine Zumutung ist. Sowas habe ich aber auch noch nie im Netz lesen müssen.-Anna- schrieb:Ich bin echt niemand, die Erbsenzählerei betreibt, aber ich finde es hat alles so seine Grenzen
Im Netz habe ich so was auch selten bis gar nicht zum lesen vorgesetzt bekommen.
und wieso würde man bewußt und absichtlich etwas falsch schreiben? Was soll denn der Grund dafür sein?
und manche haben nicht die Zeit oder Muße, wollen Dich aber trotzdem nicht ignorieren, könnte man ja auch denken. Es liegt eben - wie alles - an der Sichtweise.
Und dies war aber von Leuten, die ansonsten sehr wohl eine ordentliche Rechtschreibung haben.
Wie ich schon mal erwähnte, manche nehmen sich keine Zeit für eine angemessene schriftliche Konversation, Hauptsache sie schreiben irgendetwas. Und genau so was, kann und möchte ich nicht tolerieren.
Ja, es kommt auf die Sichtweise drauf an, klar. Aber wenn dies immer und immer wieder passiert, dann komme ich mir irgendwann schon arg verarscht vor. Wenn ich keine Zeit habe, dann sag ich kurz Beschied, dass ich später antworte, aber schreibe keine Antwort nach eigenem Gutdünken, wo man dann nicht mal lesen kann, was da geschrieben wurde. Was habe ich denn dann davon?Tussinelda schrieb:und manche haben nicht die Zeit oder Muße, wollen Dich aber trotzdem nicht ignorieren, könnte man ja auch denken. Es liegt eben - wie alles - an der Sichtweise.
