Sind Männer beim Unterhalt benachteiligt?
03.04.2019 um 00:04Frühlingshaft schrieb:c) alles andere?In meinem Fall bedeutete „alles andere“ eine Dreijährige mit Schichtdienst in Einklang zu bringen, denn arbeiten muss ich wohl, sonst kann ich weder meinen Lebensunterhalt noch den meines Kindes bestreiten, sowie ein Leben, das mal für zwei Erwachsene gedacht war, alleine managen. Das Kind soll Freizeitaktivitäten haben, braucht was zu essen und saubere, passende Kleidung, hat Kinderarzttermine und läuft zusätzlich nach einer Trennung vielleicht auch nicht in der Spur. Gelegentlich sollte zu Hause erfolgreich geputzt werden, und wenn ich gerade alle Bälle in der Luft hatte, ging was am Auto kaputt oder irgendeine andere Baustelle ploppte auf. Ach ja, und der Kontakt zum Vater soll selbstverständlich auch ermöglicht werden, das ging aber auf Grund seiner Erkrankung gerade in der Anfangszeit nur begleitet. Um allen Beteiligten die Sache so normal wie möglich zu gestalten, habe ich das begleitet, bei mir zu Hause. War wirklich gut für alle. Außer für mich halt.
Frühlingshaft schrieb:PIAsIch bin leider an eine KK gebunden, die sowas nicht zahlt (übrigens auch keine Mutter-Kind-Kur), und das Geld dafür könnte ich heute vielleicht aufbringen, damals aber nicht. Ja, man kann sich das über die Steuer wiederholen, aber ich muss es erst mal haben.
Frühlingshaft schrieb:wenn jemand so krank ist, dass das Kind verwahrlost, ist das auch gut soDie sitzen dir auch dann im Nacken, wenn das nicht der Fall ist. Und noch mehr Druck kann man schlicht nicht brauchen. Als Alleinerziehende stehst du ganz anders im Fokus. Ich habe immer darauf geachtet, das mein Kind mit sauberer Kleidung in die Kita geht, die keine Löcher hat, so Schlamperkleidung für den Sandkasten gab es nicht. Sie hatte immer die Haare ordentlich gemacht und hatte gefrühstückt, bevor ich sie gebracht habe. Andere Eltern haben das viel lockerer gesehen. Mir hätte man nen Strick draus gedreht.
Ich hätte mich nie getraut, ihr Toastbrot mit Nutella in die Brotdose zu stecken, auch wenn sie sich das gewünscht hätte (mein Kind isst zum Glück eher das Obst und Gemüse auf und bringt das Brot wieder mit). In einer intakten Familie kann man sich das erlauben, bei einer Alleinerziehenden werden weitreichende Schlüsse daraus gezogen, vom ausgereizten Dispo wegen Toastbrot bis hin zur Verwahrlosung des Kindes, weil die Kleidung dreckig ist.
Man kann sowas sehr einfach an sich abprallen lassen, wenn man zu Hause einen „Partner in Crime“ hat. Wenn man das alles alleine verpacken muss, sieht es anders aus.
Was ich zum Glück nie hatte, waren finanzielle Existenzängste. Für ein Dach über dem Kopf, eine warme Mahlzeit am Tag und ne neue Winterjacke, wenn sie nötig war, hat es immer gereicht. Übrigens auch ohne Unterhalt vom Kindesvater.