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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

484 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sozialstaat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 05:22
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich erstaune Geflüchtete immer wieder mit unserer Vollkasko-Gesellschaft. Du bist entweder staatlich oder privat gegen alles und jedes Unheil abgesichert.
2016 trieben hier Versicherungsvertreter ihr Unwesen, die Geflüchteten alle möglichen und unmöglichen Versicherungen aufschwatzen wollten. das sorgte wahlweise für Unruhe wie für Gelächter bei denen.

Der Afghane kennt keine Kfz-Versicherung, der Iraner keine Haftpflicht, der Somali keine Hausratversicherung und der Eritreer keine Unfallversicherung. Wenn was passier, passiert es eben. In schā' Allāh!

Wie mir eine Frau aus dem Südsudan erzählte: Krankenversicherung? Wenn das Kind schwer krank ist, wird es im Krankenhaus behandelt, so lange das Geld der Familie reicht. Danach stirbt es eben. Dann gehst Du nach Hause und bekommst in ein paar Monaten ein neues. Geht also offenbar auch ohne Krankenversicherung.

Ich hatte mal einen kleinen Parkplatzrempler in Anwesenheit einer Afghanin in meinem Auto. Der Unfallgegner und ich tauschten Adressen und Versicherungsdaten aus und fuhren nach freundlichem Gruss unserer Wege. "Was hast Du da gemacht?" fragte mich meine Begleiterin. "Alles geklärt. Wieso, wie läuft das denn in Deiner Heimat ab?" "Da prügeln sich die Männer, und wer gewinnt, nimmt dem anderen das Geld ab." Geht also offenbar auch ohne Kfz-Versicherung

Alt, krank, behindert? Dann muss Dich eben die Familie durchbringen. Glücklich, wer eine hat. Pech, wer keine hat.
Hat ja schon einen Grund, warum die zu uns nach Deutschland kommen und nicht in ihrem Land bleiben.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 06:25
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Hat ja schon einen Grund
Ja sicher, wenn @Doors seine Anekdoten zum Besten gibt und noch vermittelt dass KfZ, Haftpflicht, Hausrat und Unfallversicherungen Errungenschaften des Sozialstaats sind...dann ist hier das Paradies.


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sidin ehemaliges Mitglied

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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 08:05
Würde man Harz 4 einfach streichen, würde die Rechnung für den Steuerzahler trotzdem nicht aufgehen.

Schlussendlich kommen einfach ganz andere Kosten auf, die bezahlt werden müssen.

Es ist im Grunde für alle humaner und die bessere Lösung Harz 4 nicht z streichen und ein Bedingungsloses Grundeinkommen kann auch niedriger ausfallen als Harz 4, so was muss auch zuerst bestimmt werden wie hoch es sein würde, ich glaub nicht, dass danach die Wirtschaft zusammenbricht, da es auch nur der Grundbedarf abdeckt und kaum das Vergnügen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 08:30
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Hat ja schon einen Grund, warum die zu uns nach Deutschland kommen und nicht in ihrem Land bleiben.
Sie riskieren sicher nicht ihr Leben für den Bezug von Sozialleistungen.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 08:33
@Doors
Aber dafür, hier sicher leben zu können. Dazu gehören auch die Sozialleistungen. Wenn sie hier arbeiten, werden sie dann wohl bestimmt auch die deutsche Rente beziehen im Alter. Wenn auch nicht so viel.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 08:39
Zitat von geekygeeky schrieb:Allein dein permanentes Leugnen der erdrückenden finanziellen (und damit auch politischen) Macht des Geldadels disqualifiziert dich nun vollends.
Warum musst du das Wort "Geldadel" benutzen? Das kann niemand wirklich greifen oder gut erklären.

Warum benutzt du nicht den Begriff "Lobbyismus"? Den gibt es nun wirklich und der kann ordentlich unserem Sozialstaat schaden... und macht es auch... weil Unternehmerinteressen durchgesetzt werden und mit aller Kraft, auch mit schädlichen Wirkungen für bspw. die Gesundheit... die Pharmaunternehmen, die GKV bspw., die einzig und alleine bestimmen, was im Katalog aufgenommen wird und was nicht... und wenn dort eine Behandlung nicht aufgenommen wird, dann musst du selber für die Kosten aufkommen... das entscheidet dieser Laden für sich alleine... was, wie ich finde, ein Unding ist.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

13.02.2019 um 09:00
Zitat von DoorsDoors schrieb:Mit den Bismarckschen Sozialgesetzen, die mit den Sozialistengesetzen zeitnah Hand in Hand gingen, wurde der Sozialstaat wie wir ihn verstehen, geschaffen. Vorher gab es keinen Sozialstaat. Oft nicht mal einen für alle spürbaren Staat - und die Menschen haben wunderbarerweise trotzdem gelebt.

Auch in Ländern, in denen es weder Arbeitslosen- noch Krankenversicherung, weder Kindergeld noch Wohngeld, weder Sozialhilfe noch Pflegeversicherungen, weder Alters- noch Berufsunfähigkeitsrente gibt, leben Menschen. Ohne Netz und doppelten Boden.

Sie entwickeln sich zu Überlebenskünstlern, denn wer das nicht schafft, bleibt auf der Strecke. Vielleicht machen Wohlstand und soziales Absicherung einfach nur dumm, träge und faul.
Meine Meinung nach macht er etwas Naiv und scheinbar unzufrieden weil man irgendwie ein großes Gejammer merkt. So Subjektiv wenn man mal so auf die "Luxusprobleme" der Republik achtet.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Der Afghane kennt keine Kfz-Versicherung, der Iraner keine Haftpflicht, der Somali keine Hausratversicherung und der Eritreer keine Unfallversicherung. Wenn was passier, passiert es eben. In schā' Allāh!
Ja, ob das Erstrebenswert ist. Hierzulande würde es böse Enden. Aber es erklärt auch wieder Konzepte wie Blutrache und Blutgeld,.

Inschala, ist natürlich eine schlechte Einstellung bzgl Gestaltung der Zukunft und des eigenen Schicksals.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Alt, krank, behindert? Dann muss Dich eben die Familie durchbringen. Glücklich, wer eine hat. Pech, wer keine hat.
Ich sagte ja immer wieder. Auch vieles was man heute so als Selbstverständlich und politisch korrekt annnimmt, enstammt den Luxus. ODer anders mit Materielle Not geht wohl in der Gesellschaft die ganzen guten Absichten bei vielen den Bach herunter.
Zitat von YoooYooo schrieb:Marx 1:1 gerschrieben hat kein Sozialismus wäre, hätten wir demnach noch nie Sozialismus gehabt.
Das sagen ja auch die Sozialisten wenn man sie auf die "Realen" Experiemente hinweist.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:höchste Abgaben - Platz 2
geringste Wohneigentumsquote in der EU- letzter Platz
geringes Vermögen - vorletzter Platz vor Portugal
Kinderarmut wächst
Müsste ich zwar gegenprüfen bis auf die Eigenheimquote, aber ja es seigt ein Grundsätzliches Problem bei Steuern und Sozialabgaben. Gerade in den unteren Bereichen können die Menschen gar kein Vermögen aufbauen, gibt auch nix zu vererben was der nächsten Genertaion hilfe gibt etc.

Wenn man was gegen Armut machen will, müssten gerade die Untersten Einkommen Steuerlich ganz anders behandelt werden. Denn bei denen wird der REst Konsumiert da bleibt nicht viel über. Denn es gibt immer einen Gewisse Unterbau den jeder Mensch so verbraucht. Wir nennen es ja mal Existenzminium.


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13.02.2019 um 09:27
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sie riskieren sicher nicht ihr Leben für den Bezug von Sozialleistungen.
Stimmt, auch um die antisozialen "Leistungen" anderer zu entgehen. :D
Da stellt sich die Frage woher diese antisozialen Leistungen kommen, ich schätze mal die begründen sich ihrereseits jedenfalls schon mal nicht auf soziale Leistungen.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

14.02.2019 um 11:46
@geeky

Ich weiss, ein paar Tage her, aber meine Antwort:

Enteignung bedeutet, dem Inhaber die Firma wegzunehmen. Das ist in aller Regel keine gute Idee, schon weil sich dann erstens Kunden abwenden, weil sich zweitens bei Enteignungen der Rest der entwickelten Welt von uns abwenden würde, was dann nicht nur diese Firma plattmacht, sondern auch alle anderen, die nicht rechtzeitig die Flucht aus einem nach links gekippten Deutschland antreten.

Wenn man nur seinen Gewinn wegnimmt, gehört ihm zwar die Firma noch, er kann aber nicht mehr investieren und wird auch keinerlei Interesse mehr daran haben, für 1129,38€ brutto im Monat, die man ihm lässt, die gesamte persönliche Verantwortung zu tragen. Er geht also mit seiner Firma ins Ausland.

Weiterhin sind Enteignungen illegal, bzw nur in extrem engen Grenzen möglich. Sozialneid liegt nicht innerhalb dieser Grenzen.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

14.02.2019 um 11:57
Ich frag mal ein bißchen andersherum unter der Prämisse, dass Stadt, Länder und Kommunen nur endlich viel Geld zur Verfügung haben, um Menschen zu helfen:

In den 50er-70er Jahren wurden beispielsweise Freibäder und Hallenbäder meistens von kommunalen Geldern, oft unterstützt durch Landesmittel errichtet. Die Gesellschaft hatte davon großen Nutzen. Mittlerweile versucht man Schließungen wenn möglich zu verhindern, oft klappt das leider auch nicht.

War Deutschland in den 50er Jahren ein reicheres oder ärmeres Land als heute?
Und wird vielleicht Geld, das in nachhaltiger Infrastruktur gut investiert wäre, heute mit der sozialen Gießkanne ohne Ansehen von Person und dessen echter Bedürftigkeit ausgeschüttet zu Lasten echter Verbesserungen, für die eigentlich ein Staat da wäre.

Wäre es nicht sinnvoller, anstatt noch die letzten Sanktionen für hartz IV Bezieher abzuschaffen und jedem der möchte, etwas aus allen möglichen Sozialtöpfen zu geben, Infrastruktur zu stärken, sprich Schulen zu sanieren, Lehrer einzustellen, Kindergärtner(innen) besser zu bezahlen, Sport- und Schwimmanlagen wenigstens zu erhalten? Und obendrauf vielleicht eher den Umzug ins Eigenheim durch Wegfall von Grunderwerbssteuer bis zu einem Immobilienwert von ca 300.000€ zu fördern, der Menschen und auch seine nachkommen recht nachhaltig aus der Armutsfalle holen kann?


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

14.02.2019 um 16:49
Ich arbeite an einer Brennpunktschule und viele unserer Schüler kommen aus Familien, die Hartz4 beziehen - auf die Frage gibt es, wenn ich meine Schüler zu Grunde legen, keine Antwort - vermutlich kommt es darauf an, warum die Familie in die Situation kam, welche Werte daheim vermittelt werden, etc.

Wir haben Schüler, deren Leben völlig "normal" läuft -trotz Hartz4. Oft sind das auch die Aufstocker, die praktisch Eltern oder ein Elternteil haben, das "bürgerliche" Lebensstrukturen hat, oftmals gering qualifiziert ist und den Wert von Bildung zu schätzen weiß (oft auch Zugewanderte, die einfach wenig Möglichkeiten hatten und oft auch Sprachprobleme haben). Diese Schüler kommen satt zur Schule, haben alle Materialien, nehmen an Klassenfahrten teil (oft auch über den "Bildungsgutschein"), fehlen selten, machen Hausaufgaben ... sind oft auch sehr motiviert, einen gesellschaftlichen Aufstieg zu erreichen. Je nachdem, was das Problem war, gelingt es auch den Eltern, oft durch wahnsinnigen Fleiß, etc., sich besser im Arbeitsmarkt zu etablieren. Da ist Hartz4 eine "Anschub-" oder "Übergangsfinanzierung".

Dann haben wir das Gegenteil (und natürlich dazwischen alle möglichen Schattierungen von "grau"). Oft viel mehr Kinder, als der Haushalt und die Eltern verkraften können, wenig Erziehungskompetenz und -interesse. Bildung hat in der Familie keinen Wert, die Kinder wachsen sehr reizarm auf, elektronische Medien spielen eine große Rolle, die Familie ist oft in Finanznot (und das Klischee trifft dann auch zu: Eltern rauchen, trinken, schlafen morgens, wenn die Kinder das Haus verlassen, am Ende des Monats gibt es Cornflakes oder die berühmten Billignudeln mit Ketchup). Es ist bei den Kindern auch egal, ob Deutsch oder eine andere Sprache die Familiensprache ist, sie können kein Präteritum bilden, haben ein eingeschänktes Vokabular und ein sehr eingeschränktes Wissen - so wirklich interessiert sie aber auch ncihts.

Für Gruppe I ist Hartz 4 ein Segen und für für Gruppe II könnte es doppelt so viel Geld geben - es würde nichts positiv verändern.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In den 50er-70er Jahren wurden beispielsweise Freibäder und Hallenbäder meistens von kommunalen Geldern, oft unterstützt durch Landesmittel errichtet. Die Gesellschaft hatte davon großen Nutzen. Mittlerweile versucht man Schließungen wenn möglich zu verhindern, oft klappt das leider auch nicht.
Da waren die Prioritäten anders - bei uns war z.B. früher für Familien mit mehr als drei Kindern das Schwimmbad kostenlos. Die Wilhelma in Stuttgart 1x im Jahr auch. Wenn ich heute zum Abendtarif mit meinen Kindern ins Hallenbad gehe, bin ich 30€ los. Auch für "Normalverdiener" ein teurer Spaß.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wäre es nicht sinnvoller, anstatt noch die letzten Sanktionen für hartz IV Bezieher abzuschaffen und jedem der möchte, etwas aus allen möglichen Sozialtöpfen zu geben, Infrastruktur zu stärken, sprich Schulen zu sanieren, Lehrer einzustellen, Kindergärtner(innen) besser zu bezahlen, Sport- und Schwimmanlagen wenigstens zu erhalten?
Bei uns an der Schule gibt es schon ein Heer an Sozialarbeitern, wenn du einen Raum renovierst, kannst du darauf warten, dass einer aus Rache oder Langeweile oder Coolness in die Ecke pinkelt ... Es ist in einigen Klassen wirklich so, dass die "Coolen" regieren, die anderen einschüchtern und ich mich stundenlang mit den gleichen sieben Schüler herumärgere - Vorlaut, frech, keine Hausaufgaben, keine Unterlagen, keinen Bock ... in der Zeit könnte ich zehn anderen Schülern noch eine Menge erklären. Daher ist "mehr Geld" alleine nicht der richtige Weg. Mir wäre geholfen, wenn es ein Konzept gäbe, lernunwillige Schüler nicht mit lernwilligen zusammen in eine 30er Klasse zu pferchen und ihnen klar zu machen, wie wichtig Bildung sein kann. Wir haben Schüler, die uns sagen 'dann hartzen wir halt, who cares ...".


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14.02.2019 um 17:05
@MissMary

Hm, was Deine Schule angeht, das wird es geben. Da liegen dann Probleme vor, die mit Geld alleine nicht zu lösen sind. Ich kenne aber auch hier im Ruhrgebiet Schulen, deren Sporthalle jahrelang unsaniert geschlossen ist, nicht weil jemand in die Ecke gepinkelt hätte. Da gibt es zumindest auch Bedarf.

30€ für eine Familie für ein Frei- oder Hallenbad. Das klingt nach privater Trägerschaft, also nicht nach einem öffentlichen Bad. Wir zahlen immer noch abends zu viert reguläre 5,50€ Familienkarte und selbst in unserem Freibad bei blendendem Wetter ist fast nix los und ich frage mich warum.

Dann war ich mit den Kindern in unserem Museum bei freiem Eintritt und es ist nicht viel los, zumindest sehe ich niemanden, bei dem ich sagen würde: Der hätte sich das sonst nicht leisten können.

Wir gehen abends in unsere großen Parks, wenn sie keinen Eintritt mehr kosten und haben große Flächen für uns, eigentlich schade.

Wir gehen in eine riesige Stadtbibliothek mit tollen und aktuellen Angeboten für Kindern, aber in einer Schlange haben wir dort auch noch nie gestanden.

Das heisst, Geldmangel hält die Leute nicht davon ab, wenn schon kostenloser Eintritt nicht Motivation genug ist. Daher halte ich die Aussage 'mit Hartz IV hat man keine kulturelle Teilhabe' zum großen Teil für blödes Geschwätz.
Sky und Sky Sport sind aus meiner Sicht nicht der Inbegriff kultureller Teilhabe.



Für die von Dir skizzierte Gruppe 2 frage ich mich immer, ob nicht nur Hartz IV nicht hilft, sondern ob es für diese Menschen nicht eher Teil des Problems als Ansatz zur Lösung ist.

Ein wie auch immer geartetes Sozialgeld sollte immer auf eine Weise ausgezahlt werden, dass es auch die Dummen nicht als bequemen Ausweg zu einem eigenständigen Leben wahrnehmen. Ich hab nie verstanden, warum die Leute nicht 100€ mehr im Monat kriegen und dafür automatisch 6 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit Tätigkeiten ausüben müssen, gerne auch ab 07.30 Uhr morgens.
Dann würden die Empfänger auch kaum noch schräg angesehen. Aber ist wohl etwas anderes, das dann leben zu müssen, als in einem Forum darüber zu quengeln.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

14.02.2019 um 18:00
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In den 50er-70er Jahren wurden beispielsweise Freibäder und Hallenbäder meistens von kommunalen Geldern, oft unterstützt durch Landesmittel errichtet. Die Gesellschaft hatte davon großen Nutzen. Mittlerweile versucht man Schließungen wenn möglich zu verhindern, oft klappt das leider auch nicht.
Vielleicht hilft das, eine meiner Untersuchungen vom letzten Jahr war Schwimmbad Rentabilität, der Bau/Umbau/Modernisierung ist kein Problem...sondern der Betrieb:
- damals war es auch den MA klar, wenn ich im Schwimmbad arbeite...bin ich im Sommer länger in der Arbeit und halt im Winter weniger...in der Jahressumme hat es gepasst. Heute ist nach 8Std. - mit 10Std. Ausnahme wegen dem Arbeitszeitgesetz Schluss, und eine zweite Schicht ist zu teuer.
- dadurch ist nur eine Schicht möglich, dadurch kommen weniger, die fahren gleich zum See.
- die Löhne sind gestiegen, schließlich sind die Bäder auch in Großstädten...
- die Studenten mit Schwimmabzeichen von früher, haben keinen mehr und sind in den Semesterferien auf Male...Bali...etc.
- 1€...450€ Jobs kannst vergessen
- die Hygiene Anforderungen sind enorm gestiegen, zig Proben und zum Labor schicken
- die Energiekosten sind auch enorm gestiegen
- die Sicherheitsanforderungen...auch

Schwimmbäder funktionieren nur wenn die Preise den Aufwand tatsächlich decken, dann sind sie fast unerschwinglich...oder sie werden subventioniert, quasi als Beitrag zur Gesundheit und Wohlgefühl.
Bei Subventionen kommt oft die Opposition daher und kritisiert diese...sie kritisiert auch wenn die Preise steigen...oder das Bad geschlossen wird.

Und so geht es in vielen Bereichen...


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

14.02.2019 um 22:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Hm, was Deine Schule angeht, das wird es geben. Da liegen dann Probleme vor, die mit Geld alleine nicht zu lösen sind. Ich kenne aber auch hier im Ruhrgebiet Schulen, deren Sporthalle jahrelang unsaniert geschlossen ist, nicht weil jemand in die Ecke gepinkelt hätte. Da gibt es zumindest auch Bedarf.
Unsere Schule wurde auch die letzten vier Jahrzehnte nicht nennenswert saniert - es ist nichts besonderes, wenn es durchs Dach tropft. Allerdings treffen Renovierungsstau + Vandalismus aufeinander.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dann war ich mit den Kindern in unserem Museum bei freiem Eintritt und es ist nicht viel los, zumindest sehe ich niemanden, bei dem ich sagen würde: Der hätte sich das sonst nicht leisten können.
Das ist so eine sozialromantische Vorstellung, dass sich die Armen Bildung als Gut nicht leisten können - was wir beobachten - Gruppe 2 möchte gar keine Bildung und begreift Bildung nicht als Gut. Hier ist die Schule in der Pflicht - aber weniger ist anstrengender als mit 28 pubertierenden ins Theater zu gehen, von denen gut 50% zudem ein Defizit in normalen sozialen Umgangsformen haben. Oder ins Museum. Oder ....

Bei uns in der Stadt ist mal fast ein Kind ertrunken und dann gab es Sponsoren für Schwimmkurse - 30 Kinder aus sozial schwachen Familien wurden gesponsort - 1 hat letzendlich das Seepferdchen gemacht (und das, obwohl das Hallenbad im sozial schwachen Gebiet lag), der Rest hat abgebrochen.

Es würde auch reger Austausch zwischen Gruppe 1 und 2 stattfinden - wenn Gruppe 2 Dankbarkeit zeigen und Zuwendung zu schätzen wüsste - und z.B. finanzielle Unterstützung auch an der richtigen Stelle anlegt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Vielleicht hilft das, eine meiner Untersuchungen vom letzten Jahr war Schwimmbad Rentabilität, der Bau/Umbau/Modernisierung ist kein Problem...sondern der Betrieb:
Was dazu kommt - wir hatten im Schwimmbad ein 25x10m Becken. Das war damals unser Hallenbad. Punkt. Es gab noch eine Umkleide und eine Dusche. Der Raum war klein und daher gut heizbar. Also keinen Abstellplatz für Taschen, etc. Ein Bademeister reichte. Zu nicht Stoßzeiten hat der auch noch kassiert (wenn ich es richtig weiß). Heute muss es halt auch immer ein Spaßbad mit Sprungtürmen, separaten Kinder- und Wellnessbecken etc. sein. Unser "normales Hallenbad" verlangt aber auch schon 15€ Familieneintritt ...


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15.02.2019 um 10:11
@MissMary

betsätigt eigentlich das was hier gerne Diskutiert wurde. Das eben Geld allein nicht die Antwort ist. Das das Defizit der Kinder auch weniger im Finanziellen Bereich liegt.

das die Eltern häufig eben nicht wie hier gerne genannt wurden den "sozialen Reichtum" schaffen oder die Zeit in ihre "Kinder Investieren"

Also ist das für beide Seiten schon mal wichtig deine 2 Gruppen von Transferempfängern zu betrachten und die Problem zu differenzieren.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

15.02.2019 um 13:27
@MissMary

Was Du formulierst, scheint dennoch eine Minderheitenmeinung zu sein, auch wenn ich mit Dir einer Meinung bin.

Gerade von Linksaußen wird immer akklamiert, Hartz IV sei zu wenig, deshalb würden so wenige Empfänger Kinder Abitur machen. Sehe ich auch als Quatsch an. Leider denke ich auch bei sehr vielen Hartz IV Empfängern würde eine Erhöhung der Zahlung für Kultur eher nicht dazu führen, dass sie eine Ausgabe vom 'Zauberberg' kaufen oder in eine Ausstellung zum Thema 'Expressionismus' gehen, die sie ohne diese Wohltaten mit großem Bedauern auslassen müssten.

@Abahatschi

Gerade bei Bädern und Sportanlagen bin ich ausdrücklich für eine öffentliche Förderung. Gesamtgesellschaftlich macht sich das locker bezahlt. Wenn ich mal morgens ins Schwimmbad gehe, sehe ich immer viele ältere Menschen, die auf dem Weg viel länger gesund, selbständig, mobil und auch noch sozial vernetzt bleiben. Und das ist nur ein Aspekt.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

15.02.2019 um 13:30
@sacredheart
Ich auch - das politische Spiel läuft aber anders.
Immer wenn ich im Stadtrat bin, denke ich: alle rausschmeißen und man merkt keinen Unterschied.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

15.02.2019 um 13:32
@sacredheart
In Münchrn sind viele Museen frei bzw. am Sonntag für 1€...viele unter 18 frei - einen Andrang habe ich nocht nicht erlebt.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

15.02.2019 um 13:44
@Abahatschi

Was ich an der Diskussion echt traurig finde, dass das einzelne Kind ja nichts für sein Umfeld kann.

Hier dürfte gerne mal Geld in die Hand genommen werden, damit eine noch bessere Förderung in Kitas möglich wäre, angefangen, von gesundem leckerem Essen, über simple Benimmregeln bis hin zur Weckung eines Grundinteresses für viele Dinge. Wenn man da von 100 Kindern aus 8 Kindern einen 'Bücherwurm' oder Ähnliches machen könnte, hätte das für die weitere Entwicklung unschätzbare Vorteile.

Da wäre das öffentliche Geld sicher besser angelegt als in 'Flirtkursen' für jüngere auffällig gewordene Einwanderer.

Und Armut zeigt sich ja auch nicht immer nach außen. Als mein Jüngster noch zur Grundschule ging, bracht er häufig einen Jungen mit, der auch immer mit zu uns wollte und sich beim Mittagessen vollgestopft hat. Ich hatte da erst mal nichts gegen. Aber warum? Mama kochte nie, arm waren die absolut nicht.

Na ja, wir nutzen oft auch die kostenlosen Angebote. Ist ja auch erst mal schön, aber es gibt leider Kinder, die das viel nötiger hätten. Und wenn man da nur ein bißchen die Augen öffnet, kann man Kindern ein tolles Angebot bieten, kostenlos bis sehr günstig. Und das, obwohl wir nirgendwo mit irgendeinem Schein wedeln können, sondern einfach so.


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Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

15.02.2019 um 13:47
@sacredheart
Armut ist schlimm, geistige Armut wenn die Mittel da sind, noch schlimmer.


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