Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?
01.03.2019 um 20:11Abahatschi schrieb am 25.02.2019:Es wird langsam OT: und die ausländischen Firmen kommen und bauen einfach nach dem komplizierten deutschen Baurecht und Normkonstrukt? Nein, vergiss es.Du darfst auch die Haftung nicht vergessen, auch ein kompliziertes Thema.
Abahatschi schrieb am 26.02.2019:Ich hätte nicht danach gefragt, aber Solidarität ist irgendwie so eine Einbahnstrasse, man ist soweit interessant bis man zahlt, danach wenn aus der Sicht mancher immer noch zuviel bleibt, kommen Unterstellungen und BeschimpfungeDas Problem (auch angeheizt durch die Medien und durch die Berichterstattung wie "Benz Baracken" und andere Qualitäts-
sendungen) ist auch, dass man gerne solidarisch ist, wenn die Leute ihr möglichstes versucht haben. Wenn Oma Erna nach 45 Berufsjahren mit ihrer Minirente ihre Wohnung nicht mehr finanzieren kann und noch Pfandflaschen geht, dann finde ich es gut, wenn ein Teil meiner Steuergelder dazu verwendet wird, ihr einen schönen Lebensabend zu bescheren.
Wenn Mandy das dritte Kind vom fünften Vater bekommt, sich um keins kümmert, das Geld lieber für Kippen ausgibt und Maßnahmen des Arbeitsamtes dadurch boykottiert, dass sie mit dem vierten Kind schwanger wird, dann nicht. So funktioniert das - auch in anderen Bereichen.
Daher ja auch die Asyldebatte, die von vielen als ungerecht empfunden wird.
kuno7 schrieb am 26.02.2019:Muss man nich, aber so lange die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf geht, muss mehr umverteilt werden, weil das System sich sonst so lange verschlechtert, bis es kippt.Anders herum: Wenn du das System immer weiter verbesserst, sind irgendann die Reichen alle weg (weil es woanders mehr gibt für ihr Geld) oder der Anteil an "Armen" wird größer. Ich denke mir das immer bei der Grundeinkommensdebatte. Wir (drei Kinder) kämen bei einem Grundeinkommen von 500€ pro Nase auf eine Summe von traumhaften 2.500€ - nie im Leben würde ich Vollzeit arbeiten gehen (obwohl ich meinen Job liebe).
sacredheart schrieb am 26.02.2019:Sobald man aber vom Verdienten Anderer leben möchte, finde ich es gerechtfertigt, engmaschig zu überprüfen, ob eine Notwendigkeit besteht, oder ob es vielleicht Alternativen wie zB Arbeit gibt. Es ist auch zu erwarten, dass Menschen sich selbst ausreichend darum bemühen. Und es ist absolut erwartbar, zu einer Beratung auch zu erscheinen.Das ist auch notwendig, weil man sich auf die Ehrlichkeit nicht verlassen kann. Und man möchte die Bedürftigen und nicht die Faulen alimentieren.
sidin schrieb:Es sind nicht alle Faulpelze die nicht hingehen, oft haben sie Drogenprobleme oder Alkoholprobleme, einige sind so wie so schon Psychisch oder körperlich angeschlagen und schaffen es halt nicht immer die Termine wahrzunehmen. Was bleibt denn am Schluss noch übrig? Nicht viel nehme ich mal an die zu Faul sind.Im Betrieb meines Mannes wurde mal ein Versuch gestartet, Langzeitarbeitslose wieder einzugliedern, für den Chef schien das eine finanziell sehr rentable Sache zu sein (Lohn wurde vom Arbeitsamt bezahlt). Das Problem war, dass bis auf eine Kandidatin der Rest sozial nicht kompatibel war - da wurden Ansprüche gestellt, der Manager kritisiert, Arbeitszeiten verhandelt, Arbeitszeiten nicht eingehalten, Regeln ignoriert (Handy, etc.), alles diskutiert ... er hat das dann abgebrochen. Die fingen ja unten in der Hierarchie an ... und es war extrem nervig, man musste alles überprüfen ... diese Gruppe gibt es auch.