DeepThought schrieb:Der Junge hatte nie eine Chance und ich finde es jetzt merkwürdig, dass da wirklich teilweise von Expertenseite her Hoffnung gemacht wurde.
Das lag daran, dass man nicht wusste, was unter dem Schutt ist.
DeepThought schrieb:Hätte man Julen unmittelbar nach dem Sturz - innerhab der ersten Minuten - bergen können, ich glaube, er hätte es trotzdem nicht überleben können.
Das ist korrekt. Konnte man vorher aber nicht sagen.
Dass er den Sturz überlebt hat, war schon ein recht unwahrscheinliches Szenario. Er hätte durch die Wände sanft abgebremst werden müssen und der Propf hätte über ihm entstehen müssen ohne Kontakt zu ihm. Mit dem jetzigen Wissen über den freien Fall kann man sehr sicher sein, dass er maximal den Fall noch mitbekommen hat (also 3-4 Sekunden). Wenn er unten aufgekommen ist, wirkt der Kraftimpuls komplett senkrecht nach oben, weil es zu den Seiten keinen Weg gab. Das alleine wird wahrscheinlich schon für die entsprechenden Traumata gesorgt haben. Hinzu kommt das Geröll, dass dann wahrscheinlich auch schon einen gewissen freien Fall hatte. Hier im Thread kamen theoretische 130 km/h auf. Selbst wenn es in der Praxis nur 50 km/h waren, reicht das schon vollkommen aus, dass der kleine Kerl tot war, bevor er seine Situation ansatzweise realisiert hat.
Das liest sich jetzt bewusst trocken und emotionslos, da ich das Gefühl habe, dass hier ein gewisser "Wunsch" danach ist, erklärt zu haben, ob und wie er wirklich sofort tot war. Vielleicht gibt das dem ein oder anderen einen gewissen Trost, dass da wahrscheinlich auch keine Minuten oder gar Stunden vergangen sind. Mir hilft es jedenfalls zu wissen, dass der Stöpsel da nicht komplett allein und unbeweglich noch über Tage fest gesessen hat.