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Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

1.999 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesundheit, Ernährung, Ethik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

01.02.2019 um 07:26
Wieviel co2 wird eigentlich beim abholzen der Wälder für Sojaprodukte in die Luft gelassen?


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01.02.2019 um 07:31
@Gruselschinken
Egal wieviel, wenn Soja direkt von Menschen gegessen wird, ist es effektiver, als wenn man damit jahrelang Tiere füttert, um die dann zu essen
Das vervielfältigt doch jeden Aufwand.


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01.02.2019 um 07:35
Wenn ich Wildbret kaufe oder erlege und mich von dem Fleisch sättige, wieviel co2 wurde dann produziert?


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01.02.2019 um 07:39
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Wenn ich Wildbret kaufe oder erlege und mich von dem Fleisch sättige, wieviel co2 wurde dann produziert?
Kommt drauf an. Wie ist die zubereitung? Gewürzt? Was gabs dazu? Wir brauchen mehr informationen, um dahingehend auch nur ansatzweise eine rechnung aufstellen zu können.

Aber... wieviel CO2 wurde produziert, wenn man keine sojaprodukte isst?


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01.02.2019 um 07:53
Even. Gar keine.
Deswegen gilt für mich vegan weil "moralisch überlegen" = Doppelmoral


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01.02.2019 um 08:04
@Gruselschinken
Ich bin als veganer nicht gezwungen zu soja zu greifen. Du kannst dich aber mal informieren, ob in deinem haushalt nicht sojalecithine vorhanden sind. Finden verwendung in brot, magarine ectpp. Ich achte darauf genauso, wie auch auf bspw palmöl... und du? Wie weit bist du über deine ernährung informiert und versuchst in deiner ernährung möglichst auf sojabestandteile zu verzichten? Erzähl doch mal, bevor du mit dem begriff doppelmoral um dich wirfst? Frage doch bitte auch mal veganer, wieviel soja in ihrem speiseplan auftaucht?

Ich kann dir eine antwort darauf direkt geben: Ich essen kein tofu, nutze keine sojasoße, esse kein indirektes soja über fleisch und milch (eiweißfuttermittel auf sojabasis), schaue auf die bestandteile bei magarine und anderen produkten (inhaltsstofflisten zu studieren ist ja bekanntlich so ein veganerding) ectpp. Und du? Inwieweit hast du einen überblick über die inhaltstoffe deiner nahrungsmittel? Soja (und andere mist) findet bekanntlich nicht nur in tofu verwendung.


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01.02.2019 um 08:04
Wieviele Menschen mit einem immensen Fleischkonsum willst du mit Wildbret ernähren?


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01.02.2019 um 08:27
Gar keine.
Der Mensch als Allesfresser braucht nicht zwingend Fleisch.

@gastric
Ah Kay.
Ist halt nur blöd, dass Landwirtschaft in jeder Form Lebewesen (also auch insekten) bei der ernte ihre Lebensgrundlage entzieht.
Stell dir vor, du wärst ne Schnecke und genau vor deinen Augen wird der saftige salatkopf mitgenommen.

Es gibt beim Essen keine Moral.

Ebenso bei Klamotten.
Darf ein Veganer gebrauchte Lederkleidung tragen oder nicht?


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01.02.2019 um 09:34
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Es gibt beim Essen keine Moral.
Dann kannst du ja schlecht von doppelmoral sprechen.
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Stell dir vor, du wärst ne Schnecke und genau vor deinen Augen wird der saftige salatkopf mitgenommen.
Puh wenigstens wurde ich nicht zertreten oder gefressen, nochmal glück gehabt :) Stell dir vor du bist ein reh und wirst erschossen. Das ist schon ärgerlicher :D
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Darf ein Veganer gebrauchte Lederkleidung tragen oder nicht?
Weißt du "wir" haben keine veganerbibel, die uns das tragen von lederkleidung explizit verbietet oder erlaubt. Das darf jeder für sich entscheiden und die entscheidung entsteht ganz simpel aus den eigenen wertvorstellungen. Ich habe aus meiner nichtveganerzeit noch alte lederboots. Zu verschlissen, um die auch nur noch ansatzweise an jemand anderen zu verschenken (selbst obdachlose haben besseres schuhwerk), zu gut, um sie wegzuschmeißen. Ergo trage ich sie immernoch auf festivals. Da störts auch niemanden, dass die dinger eigentlich nur noch mit panzertape zusammenhalten. Neue werde ich aber definitiv nicht kaufen, weder leder noch lederimitat.


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01.02.2019 um 09:45
Zitat von CottonCandyCottonCandy schrieb am 07.01.2019:Ja, zum Beispiel so Aussagen wie "vegan ist nicht möglich" oder "schmeckt halt".
Das sind ja legitime Meinungen und Äußerungen. Ich merke aber, wie ich durch sowas sofort getriggert werde und am liebsten jedem 10 Seiten schreiben würde mit Gegenargumenten, Ideen, Tipps.
Wenn dir solche harmlosen Aussagen schon extrem stören,wäre es besser,wenn du eine Gruppendiskussion aufmachen würdest,wo nur 100 % Veganer und Vegetarier ohne irgendwelche “negative“ Aussagen und Meinungen diskutieren.
Da dies jedoch nicht so eine Diskussion ist,sind Meinungsverschiedenheiten normal und Gang und Gäbe einer Diskussion.
Deine Aussagen selbst sind noch unsympathischer und unnötiger und du regst dich wegen andere ihrer Meinung auf,wegen Kleinigkeiten.
Durch solche Verhaltensweisen entstehen bei manchen,die Fleisch essen erst Recht die negative Sichtweise über Veganer.


Aber bleiben wir mal beim Thema:
Vegane Lebensmittel sind nicht gesünder als andere, im Gegenteil:
Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder sogar vegan. Oft denken sie, es sei gesünder – ein Trugschluss! Sebastian Lege zeigte, was in veganem Käse-Ersatz steckt. Mandelwasser statt Milch, Kokosöl statt Fett, Stärke, Salz – und 1,2 Tropfen Käsearoma.
„Mit hochwertigen Zutaten hat das nichts zu tun“, sagte der Lebensmitteltechniker. Die Mixtur wird aufgekocht, in eine Form gebracht – und fertig ist der Käse. Mit einem Herstellungspreis von zwei Euro pro Kilo. Im Laden kostet „echter“ Gouda rund 69 Cent pro 100 Gramm. Die vegane Alternative dagegen fast zwei Euro. Beispiel Frischkäse: Die vegane Version kostet 1,99 Euro, das Original-Produkt dagegen nur 33 Cent.
Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin: „Die Inhaltsstoffe müssen bei veganen Lebensmitteln nicht besser sein. Im Gegenteil: Sie enthalten oft viele gesättigte Fettsäuren wie Kokosöl, die Verbraucher eher meiden sollten.“
Tipp: Vegan ist angesagt, der Verbraucher zahlt hier für ein Lifestyle-Produkt. Fleischimitate bestehen zu großen Teilen aus Wasser. Wer nur auf eine gesunde Ernährung achten will, muss keine veganen Produkte kaufen.
https://m.bild.de/geld/wirtschaft/wirtschaft/tv-doku-zdfzeit-so-billig-sind-vegane-lebensmittel-hergestellt-59838814.bildMobile.html


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01.02.2019 um 10:33
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Vegane Lebensmittel sind nicht gesünder als andere, im Gegenteil:
Super das machst du jetzt an dem beispiel eines käse-ersatzes fest. Das dort vlt auch unterschiedliche herstellungsprozesse mit unterschiedlichen inhaltsstoffen und unterschiedlicher qualität einhergehend damit auch unterschiedlicher wirkung auf die gesundheit verfügbar sind.... geschenkt. Es gibt hersteller, die kochen das ganze nicht auf, sondern fermentieren, orientieren sich an herkömmlichen käseherstellungmethoden, arbeiten nicht mit kokosöl. Happy cashew ist einer davon.
https://www.tofukind.com/de/p/happy-cashew/bio-der-edle-happy-white-150g
Biologischer anbau, teure herstellung, daher der preis.

Auf der anderen seite liest man beim omnivoren käsesortiment von gestrecktem reibekäse mit zellulose.
https://www.sueddeutsche.de/stil/parmesan-holz-im-kaese-1.2869636

Antibiotiak zur haltbarmachung
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Antibiotikum-im-Kaese-Nicht-jede-Rinde-essbar,kaeserinde101.html
ectpp.

Wäre super, wenn darauf auch mal aufmerksam gemacht wird. Vor allem beim antibiotikum, aber resistente keime sind ja nicht sonderlich gefährlich, da ist es erwähnenswerter, die preise für überteuerten und minderwertigen käseersatz zu beäugen. Treibt ja auch sonst niemand schindluder beim preis-leistungsverhältnis im lebensmittelbereich. :D

Augen auf beim lebensmittelkauf gilt für jeden.


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01.02.2019 um 10:39
oh man warum denn immer so extrem,. also gleich vegan? Also eins weiß ich auf den tollen Käse könnte und wollte ich auch nicht verzichten.
Wenn dann vegetarisch so wie es auch schon in den 80ern, 90ern war. Vegan is doch nur so ein modernerer Trend die erst in den letzten Jahren aufkam. Vegetarisch reicht :D


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01.02.2019 um 10:42
Zitat von knopperknopper schrieb:oh man warum denn immer so extrem,. also gleich vegan? Also eins weiß ich auf den tollen Käse könnte und wollte ich auch nicht verzichten.
Wenn dann vegetarisch so wie es auch schon in den 80ern, 90ern war. Vegan is doch nur so ein modernerer Trend die erst in den letzten Jahren aufkam. Vegetarisch reicht :D
Bei uns halten viele ihre glücklichen Hühner noch selbst, sind eigneltich auch süß aber leider dumm wie stroh. :D
Äh also ich mein die Hühner sind dumm aber süß, nicht die Leute die die halten. :D


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01.02.2019 um 10:54
Zitat von knopperknopper schrieb:oh man warum denn immer so extrem,. also gleich vegan?
Das ist für dich schon extrem? Ich finde die andere seite extremer. Exsessiver genuss ausgetragen auf dem rücken anderer lebewesen. Bewusster genuss, ob nun omnivor, vegetarisch oder vegan geht klar. Sich gedanken darüber machen, woher seine lebensmittel stammen und ggbfs mehr geld ausgeben für eine artgerechtere haltung, kein thema.

Zu sagen, dass vegetarisch ausreicht, gleichzeitig aber weiterhin 08/15 billigkram zu kaufen... das ist extrem... extrem ignorant. Ignorant den tieren, die bei lebendigen leibe im alter von nur einem tag gewolft oder vergast werden. Ignorant den tieren gegenüber, die nach der geburt voneinander getrennt werden. Ignorant den tieren gegenüber, die bei nachlassen der leistung auf dem teller landen würden, so nun aber einfach getötet würden, um platz zu schaffen für die jungen leistungsfähigen. Ignorant auch der umwelt gegenüber, die weiterhin unter den folgen leidet. Vegetarisch reicht? Wofür?
Zitat von YoooYooo schrieb:Bei uns halten viele ihre glücklichen Hühner noch selbst
Mach ich dann zukünftig auf dem 2m² balkon, kann halt leider nicht jeder und da ist es mir lieber, wenn alternativen gefunden werden, egal, wie diese aussehen, hauptsache es passiert eine verbesserung :D


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01.02.2019 um 10:59
Zitat von knopperknopper schrieb:Vegan is doch nur so ein modernerer Trend die erst in den letzten Jahren aufkam. Vegetarisch reicht
Ich bin zwar weder Vegetarier, noch Veganer aber solche Aussagen sind immer Käse, auf den man verzichten kann, auch Du.
Wenn Veganer meinen, dass sie mit ihrer Lebensweise keine Drittverwertung von Tieren, die ebenso teilweise in unzumutbaren Umständen gehalten werden, unterstützen möchten, dann ist es ihr Recht den Markt hinsichtlich von Alternativangeboten zu beeinflussen und kein Trend.


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01.02.2019 um 11:06
Zitat von gastricgastric schrieb:. Ignorant den tieren, die bei lebendigen leibe im alter von nur einem tag gewolft oder vergast werden.
Hm ich wüsste nicht wo beider Käseproduktion Tiere vergast werden? Und Fische bspw. vergast man auch nicht, sondern fängt sie halt im Meer, bzw. züchtet sie in Lachsfarmen.
Zitat von gastricgastric schrieb:Ignorant auch der umwelt gegenüber, die weiterhin unter den folgen leidet. Vegetarisch reicht? Wofür?
hm rein egoistische Gründe bzw. gesundheitliche.
Bin mir ziemlich sicherlich das durch reinen veganen Konsum die Umwelt im gleichen Maße belastet wird bzw. dann eben an anderer Stelle.
Zitat von gentoogentoo schrieb:Wenn Veganer meinen, dass sie mit ihrer Lebensweise keine Drittverwertung von Tieren, die ebenso teilweise in unzumutbaren Umständen gehalten werden, unterstützen möchten, dann ist es ihr Recht den Markt hinsichtlich von Alternativangeboten zu beeinflussen und kein Trend.
ja da hast du natürlich recht. Wobei ich mich auch hier frage inwieweit das Netz oder halt allgemein unserer Medienlandschaft hierzu beitragen.
Sicherlich gibt es, den ein oder anderen Veganer der zuvor ein paar Horrorberichte (gern wird hier auch mal mit Begriffen wie "Holocaust" usw.. jongliert, was ich völlig daneben finde :palm: ) gesehen hat und dies nun aus dem Grund geworden ist.

Wenn schon dann sollte man sich differenziert damit auseinander setzen, Vor - und Nachteile (auch für den eigenen Körper) genau abwägen. Wenn halt jemand sagt das er sich körperlich durch vegane Ernährung besser und fitter und gesünder fühlt dann bin ich der letzte der was dagegen sagt. :D


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01.02.2019 um 11:30
Zitat von knopperknopper schrieb:Hm ich wüsste nicht wo beider Käseproduktion Tiere vergast werden? Und Fische bspw. vergast man auch nicht, sondern fängt sie halt im Meer, bzw. züchtet sie in Lachsfarmen.
Konventionelle eiproduktion. Männliche küken legen so schlecht eier. Da dort aber auch keine hybridrassen genuzt werden, sondern legerassen, eignen sie sich nicht für die fleischproduktion, daher ausschuss. Es gibt betriebe, die männliche küken mitaufziehen. Haehnlein ist ein regionaler hier in meiner ecke. Da kosten 6 eier aber auch knappe 3€.
Zitat von knopperknopper schrieb:rein egoistische Gründe
Das trifft es. Es beruhigt das gewissen, wenn man kein fleisch mehr isst. Das die tiere letzlich dennoch sterben müssen, wenn die leistung nicht erbracht wird, wird ausgeblendet.
Zitat von knopperknopper schrieb:bzw. gesundheitliche.
Das nicht. Omnivor kann genauso gesund oder ungesund sein, wie vegan, vegetarisch oder die ernährung nur mit sonnenlicht. Die durchführung machts, die qualität des essens macht, aber auch das maßvolle verhalten.
Zitat von knopperknopper schrieb:Bin mir ziemlich sicherlich das durch reinen veganen Konsum die Umwelt im gleichen Maße belastet wird bzw. dann eben an anderer Stelle.
Bei unbedachtem konsum mit sicherheit. Da wärst du auf gleicher stelle wie ein puddungveganer, der einfach mal weils trend ist das vegan sein ausprobiert und dann eben zu sojaschnitzel, statt normalem greift, zu sojamilch, statt normaler, zu sojapudding statt... du weißt schon. Aber genau da liegt der knackpunkt. Es ist völlig egal, wie ich mich ernähre, wenn ich nicht an meinem konsumverhalten arbeite. Natürlich ist regional und saisionel sinnvoller. Natürlich ist es sinnvoller kleinbauern zu unterstüzten, statt riesige ställe. Natürlich ist es auch gesünder auf die qualität der nahrung zu achten, aber auch auf eine vernünftige und sinnvolle zusammenstellung, die nicht aus 20kg käse am tag besteht (nur dezent übertrieben).

Ich kann mir als veganer erdbeeren im winter holen... ich kann es auch lassen. Ich kann mir die tollsten südfrüchte der welt in den einkaufswagen legen und auch das kann ich lassen. (ich schaffs ja selber nicht, zitrusfrüchte :lv: )


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01.02.2019 um 11:40
Zitat von knopperknopper schrieb:Wobei ich mich auch hier frage inwieweit das Netz oder halt allgemein unserer Medienlandschaft hierzu beitragen.
Sicherlich gibt es, den ein oder anderen Veganer der zuvor ein paar Horrorberichte (gern wird hier auch mal mit Begriffen wie "Holocaust" usw.. jongliert, was ich völlig daneben finde :palm: ) gesehen hat und dies nun aus dem Grund geworden ist.
Die Frage ist in sich selbst zu beantworten.
Medien und Produzenten haben sich dem Thema angenommen WEIL es die Menschen interessiert, nicht andersherum.
Wer erst in Folge der medialen Aufklärung das Ausmaß erkennt und sich damit auseinandersetzt inwieweit die Tierhaltung/Tiernutzung/Umweltverschmutzung teilweise zu einer Perversion gegenüber der Natur verkommen ist, der hat 3 Möglichkeiten. Es nicht zu dulden, es nicht zu untersützen oder es zu ignorieren. Das ist jedem selbst überlassen.

Fakt ist jedenfalls, dass ihre Haltung dafür gesorgt hat, dass es Erzeuger gibt die ihre Produktion umstellen und das spricht für sich.
Wenn, dann läuft also die Industrie einem Trend nach und nicht die Veganer ihrem Idealismus.
Zitat von knopperknopper schrieb:Wenn schon dann sollte man sich differenziert damit auseinander setzen, Vor - und Nachteile (auch für den eigenen Körper) genau abwägen.
Richtig.
Widersprüchlicher, obwohl es nicht mittelbar was mit dem Thema zu tun hat, sind nur Mitbürger, die sich über die Nachteile von vergiftetem und aufgespritztem Fleisch beschweren aber diejenigen als Ökofaschisten bezeichnen, die auf selbiges verzichten. Da kannste nur auf der Unterlippe das Lied von Pumuckl spielen...


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01.02.2019 um 12:42
Zitat von Jordy80Jordy80 schrieb:Zu essen gab es dann nur 2 Gerichte, wo man auch nicht richtig sortieren konnte, weil beide extrem fleischlastig waren. Ich fragte dann nach einem Salat oder einem Käsebrot, gab es aber iwie nicht.

Jedenfalls stürmte die Frau gleich in die Küche und hat mir Bratkartoffel gemacht, was auch echt nett war. Das Problem war nur: Überall war Speck dazwischen. 😏

Jedenfalls habe ich ihn so gut wie möglich aussortiert, hat natürlich nicht immer geklappt, und auch aus Höflichkeit gegessen.
Also bei der üblichen Haltung von Milchkühen (ja auch Biomilch) sehe ich persönlich den Konsum von Speck als moralisch weniger problematisch an.
Aufwachsen und "leben" als Mastschwein ätzt zwar (besonders in konventioneller Haltung), aber man kann wenst nur einmal geschlachtet werden.

Jedes Jahr wieder besamt werden, nen Kalb gebären, dass einem dann weggenommen wird und egal wie lange und laut die Mutterkuh nach dem Kalb schreit, in vielen Betrieben hört es sie zwar und schreit zurück, aber es bleibt trotzdem unerreichbar.
Und das JEDES Jahr aufs Neue.

Dann die ewigen Euterentzündungen, Rumgelatsche auf Spaltboden der mit Kot und Urin verschmiert und verklebt ist und irgendwann geht es dann halt zum Metzger, weil die Euterentzündungen zu viel werden und die Kuh nimmer rentabel ist oder sie nicht mehr trächtig wird und deswegen weg kommt.
Näh, da wäre ich doch lieber nen Schlachtschwein.
Schrecken mit Ende und so.

Und den Speck aussortieren.. wem bringt das was?
Der landet dann im Müll.
Misshandelt und geschlachtet werden damit Menschen Fleisch essen können, ist die eine Sache; aber der gleiche Drill damit der Speck dann im Müll landet ?
Zitat von Jordy80Jordy80 schrieb:Hättet ihr das Essen zurück gehen lassen oder nicht?
Ich hätte es als echt unhöflich empfunden...
Unhöflich auch, vor allem, wenn sie es Dir extra gemacht hat, aber auch unmoralisch, denn es wäre im Müll gelandet und das ist bei Essen bei dem es vermeidbar ist IMMER unmoralisch, egal ob vegan oder nicht.

Zurückgehen lassen kann man Essen das man nicht verträgt aber in jedem anderen Fall finde ich sowas inakzeptabel.

Toter als auf dem Teller wird ein Tier nicht mehr und bezahlt ist es da auch schon, sodass sich nicht einmal etwas an der Nachfrage ändert.
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Wieviel co2 wird eigentlich beim abholzen der Wälder für Sojaprodukte in die Luft gelassen?
Offenbar nicht genug, sonst wäre Soja ja kein üblicher Bestandteil von Hühnerfutter in Aufzucht, Mast und Legebetrieb, gleiches gilt für Puten, Wachteln und Co.
Auch in dem Milchaustauscher den Kälber kriegen ist häufig Soja drin und wenn, dann auch nicht wenig.
Allein der MAT der in den Betrieben benutzt wird die ich beruflich gut kenne enthält über 20% SojaPROTEIN, also was die Produktion angeht mehr als 24% Soja, denn das besteht ja nicht nur aus Protein.
Auch in der Schweine"produktion" und Mast steht Soja täglich auf dem Speiseplan.
Und das Soja selbst in der Bullenmast durchaus noch hier und da Einsatz findet, was im Anbetracht der Tatsache, das Rinder absolute Spitzenverwerter von Protein sind, völlig absurd ist und ausschließlich dem "Geht schneller-Druck" geschuldet...
Da kann ja zumindest die Nutztierindustrie im Gewinnen und Verbraten von Soja keinerlei Problem sehen. Ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gäbe.
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Deswegen gilt für mich vegan weil "moralisch überlegen" = Doppelmoral
Irgendwie ist Deine "Argumentation" nicht nur sehr viel näher an "Doppelmoral" dran..
Denn einerseits wirfst du die vollkommen unbelegte Behauptung in den Raum, dass jeder Veganer Soja futtert aber rein zufällig entfällt es dir zu erwähnen, dass der Anteil an Fleisch, Eiern und Milch die ohne den Einsatz von Soja hergestellt werden im ganz niedrigen Prozentbereich liegt, sondern bei der Produktion tierischer Produkte sehr viel mehr Soja verbraten wird als alle Veganer der Welt zusammen je essen könnten, vermutlich nicht einmal, wenn sie sich ausschließlich von Soja ernähren würden.
Das ist nicht nur Doppelmoral, sondern hat die Ausfahrt die zu einer sachlichen Diskussion geführt hätte komplett verpasst.
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Wenn ich Wildbret kaufe oder erlege und mich von dem Fleisch sättige, wieviel co2 wurde dann produziert?
Und der Anteil an "Nichtveganern" die ihren "Bedarf" an tierischen Produkten ausschließlich mit Wildbret decken, also nicht nur auf Fleisch von Nutztieren sondern auch auf Eier und Milch verzichten ist natürlich enorm hoch während Veganer die mehr Soja essen als sämtliche Nutztiere extrem weit verbreitet sind...
Also den Fehler in dieser "Argumentation" würde sogar ein Grundschüler finden.
Ein bei Egozentrikern weit verbreiteter Denkfehler.
"Wenn ICH das so mache wirkt es sich ja kaum auf mein Umfeld aus."

Wenn ICH einen Sack Hühnerfutter mit Soja drin kaufe, dann wird dafür auch kein Regenwald abgeholzt.
Nur weiß ICH halt, das nicht nur ich Hühner halte die was Essen wollen, sondern es doch ganz unwesentlich mehr Hühner gibt als die Federnasen in meinem Stall.
Dann ist die Tatsache, dass ich nicht der einzige Hühnerhalter auf der Welt bin und die dadurch entstehende Gesamtmenge an Soja im Hühnerfutter für den Regenwald dann doch zum Problem wird ganz einfach zu erfassen.
Zitat von gastricgastric schrieb:Ich bin als veganer nicht gezwungen zu soja zu greifen.
Pft, erzähl doch nichts!
Jeder, der auch nur halb so gut informiert ist wie Gruselschinken, weiß doch ganz genau, dass nur Veganer allein den Markt für Soja und Palmöl zu verantworten haben, weil Beides in der Nutztierhaltung absolut gar keine Anwendung findet! :) *augenroll*
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Der Mensch als Allesfresser braucht nicht zwingend Fleisch.
Aber jeder Veganer braucht zwingend Soja?
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Es gibt beim Essen keine Moral.
Ebenso bei Klamotten.
Ich gebe ja sehr ungern eine Meinung über Leute ab die ich nicht kenne, aber wenn das dein Ernst ist, dann haben die Menschen, die dich aufgezogen haben entweder etwas versäumt oder du hast ihnen nicht genug Beachtung geschenkt.

Grade bei Lebensmitteln, Kleidung (und Elektronik) hat jeder Mensch der so privilegiert ist mit all den schönen "First World Problems" aufzuwachsen sehr wohl eine moralische Verpflichtung, Zumindest dann wenn so etwas wie "Moral" nicht endgültig vor die Hunde gehen soll.
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Darf ein Veganer gebrauchte Lederkleidung tragen oder nicht?
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass nicht nur ich, sondern jeder sich vegan ernährende Mensch den ich kenne (und das sind nicht wenige) ganz selbstverständlich in der Lage ist sein Umfeld nicht danach zu beurteilen was jemand konsumiert, an was er glaubt bzw auch gerade nicht, sondern völlig im Bilde ist, dass Menschen Individuen sind und nicht einmal zwei Menschen gleich ticken, nur weil sie in EINEM Punkt einer Meinung sind.
Ich käme nie auch nur auf die Idee meine nicht vegane Nachbarin zu fragen "Warum isst Du nicht einfach Deine Katze, ist doch auch ein Tier?".
Dabei käme ich mir irgendwie genauso bescheuert vor als würde ich auch nur den Gedanken haben, dass alle Nichtveganer so ungebildet, verblendet und selbstherrlich sind wie du hier auftrittst...

Aber Menschen wie dir scheint es hingegen vollkommen unmöglich zu sein, zu erfassen, dass es "den Veganer" überhaupt nicht gibt, sondern nur Menschen die (zum Teil auch noch aus völlig verschiedenen Gründen) vegan essen und/oder leben und noch weniger homogen sind als z.B. Christen.
Christen haben sehr viel mehr miteinander gemeinsam und dennoch gibt es nicht "den Christen" der für alle steht, spricht, handelt und entscheidet, sondern ebenfalls massig Individuen die ihre eigenen Entscheidungen treffen, aus individuellen Gründen.
Niemand der mal nen paar cm übern Tellerrand geschaut hat fragt
"Darf nen Christ sich scheiden lassen bzw erneut heiraten?"
Einfach weil es sehr wenig Sozialkompetenz und Wahrnehmung Anderer braucht um festzustellen, dass da nicht nur von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Ansichten bestehen sondern auch von Individuum zu Individuum.

Aber das bestätigt halt wieder den Eindruck, dass diese "Dürfen Veganer.....-Fragen" üblicherweise nicht von Menschen kommen die sich nennenswert mit etwas anderem beschäftigen als mit ihren eigenen Ansichten und Bedürfnissen.
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Aber bleiben wir mal beim Thema:
Vegane Lebensmittel sind nicht gesünder als andere, im Gegenteil:
Das hat mit dem Thema nur bedingt etwas zu tun, allein schon, weil der Artikel den Unterschied zwischen
"Hippster Produkten für Leute die gerne Werbung schauen"
und
"veganen Lebensmittel"
in einem Umfang vergisst, dass das schon an Satire grenzt.
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder sogar vegan. Oft denken sie, es sei gesünder – ein Trugschluss! Sebastian Lege zeigte, was in veganem Käse-Ersatz steckt. Mandelwasser statt Milch, Kokosöl statt Fett, Stärke, Salz – und 1,2 Tropfen Käsearoma.
Ist die Erkenntnis, dass dieser "pflanzliche Käseersatz" betrefflich der Qualität seiner Inhaltsstoffe genau das hält was der "Geschmack" verspricht nicht bereits weit über 10 Jahre alt?
Und warum vergisst der Artikel zu erwähnen, dass das Zeug ursprünglich nicht etwa als "vegane Alternative" auf den Markt kam, sondern als sogenannter "Analogkäse", der Pizzabuden an Bahnhöfen und in Universitätsnähe den Preiskampf erleichtern sollte?
Die hätten ja auch mal ein paar Veganer fragen können wer sowas kauft, geschweige denn isst.. Dann hätten die sich diese Offensichtlichkeit sparen können ;)
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin: „Die Inhaltsstoffe müssen bei veganen Lebensmitteln nicht besser sein.
Wow, dafür muss man jetzt neuerdings Expertin sein?
Ist die Erkenntnis nicht auch weit über 10 Jahre alt, also von damals als massenweise Hersteller entdeckten, dass der Begriff "Fitness" bzw "Wellness" nicht geschützt ist und man das deswegen auf jeden Fraß kritzeln durfte, egal wie ungesund und minderwertig?

Meine Kindergärtnerin wusste schon in den 80ern, dass "Lebensmittel", deren Produktbeschreibung den Begriff: "Kinder" enthält in über 90% der Fälle Süßigkeiten sind die als "wertvolle Lebensmittel" vermarktet werden (wir erinnern uns an ein auf "Kunde Kind" getrimmten "Fruchtfrischkäse" in kleinen Bechern, die laut Hersteller "So wertvoll wie ein kleines Steak" waren und für jeden der mal das Etikett gelesen hat einfach nur ne Süßspeise) und hat das den Eltern ihrer Schützlinge mit auf den Weg gegeben.

Newsflash:
Wenn man Nahrungsmittel kauft, muss man sich darüber im Klaren sein, wie man sich warum, womit ernähren möchte und das gilt besonders für Lebensmittel die so etwas wie eine Zutatenliste haben.
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Tipp: Vegan ist angesagt, der Verbraucher zahlt hier für ein Lifestyle-Produkt. Fleischimitate bestehen zu großen Teilen aus Wasser.
Was haben denn diese überteuerten Fleischimitate nu wieder mit normaler veganer Ernährung zu tun?
Studien und Umfragen die belegen, dass "Vollzeitveganer" bzw Leute die sich bewusst ernähren (also es tun nicht nur es "möchten) nicht einmal die ZIELGRUPPE für dieses Zeug sind.
Zielgruppe solcher Produkte sind z.B. Leute, die in irgendeiner Zeitschrift gelesen haben, dass Fleisch voller Antibiotika ist oder die Familienmitglieder bekochen die z.B. fiese Blutfettwerte haben und sich dann aber eben nicht weiter in Sachen "Ernährung" bilden und auf dem Standpunkt hängen bleiben sie täten ihrer Familie etwas Gutes wenn sie ab und zu statt zur Fleischtheke zu gehen solch ein Zeugs kaufen.
Genau DAS ist mit "Hippstern" gemeint, die meisten Veganer sind einfach nur normale Menschen und normale Menschen haben immer mal wieder Hunger und essen dann was und was sie essen wählen sie danach aus was ihnen schmeckt und gut tut.
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Wer nur auf eine gesunde Ernährung achten will, muss keine veganen Produkte kaufen.
Na das ist ja mal der Tipp des Jahrhunderts...
"Gesunde Ernährung ohne vegane Produkte."
Also ohne Brot, Nudeln, den gesamten Inhalt des Obst- und Gemüseregals, usw.

Na DAS klingt doch mal brillant recherchiert und messerscharf geschlussfolgert und so lebensnah!
Ach ne, grade all das ja nicht.
Zitat von knopperknopper schrieb:Wenn dann vegetarisch so wie es auch schon in den 80ern, 90ern war. Vegan is doch nur so ein modernerer Trend die erst in den letzten Jahren aufkam. Vegetarisch reicht :D
Naja, gibt halt ein paar Menschen, die erkannt haben, dass man auf vergangenen Annahmen nicht statisch stehen bleiben sollte, sondern stetig auf Falsifizierbarkeit prüfen.

Würden alle so denken wie Du, dann bräuchten wir auch keine Anschnallgurte, Airbags, Fahradhelme usw und hätten auch noch immer in jedem besseren Schuhgeschäft ein kleines Röntgengerät, mit dem der Kunde überprüfen kann ob der Schuh seines Begehrens gut sitzt.
In den 70ern hat man das immerhin auch für eine echt gute Idee gehalten.

Aber zum Glück gab es Leute die nicht da stehen blieben, sondern weiter forschten und zum Glück ist diesen Extremisten dann irgendwann aufgefallen, dass Röntgenstrahlen doch eher nichts sind mit dem man derart bedenkenlos rumspielen sollte.

Und ganz genauso haben eben auch von den Vegetariern die sich vegetarisch ernährt haben, weil sie es falsch fanden, dass Tiere für ihr Essen getötet werden mal weiter gedacht statt in den 80ern hängen zu bleiben.
Die mussten dann eben feststellen, das eine vegetarische Ernährung nicht dazu führt, dass weniger Tiere getötet werden, sondern die wirtschaftliche Produktion von Milch und Eiern absolut untrennbar mit der Fleischproduktion verbunden ist und man deswegen hier nur positiv einwirken kann, wenn man sich entweder vegan ernährt oder seinen Konsum an tierischen Lebensmitteln nicht nur reduziert sondern auch die Bezugsquelle wechselt.

Und das wir die Frisuren der 80er und 90er hinter uns gelassen haben ist ein netter Nebeneffekt.
Zitat von YoooYooo schrieb:Bei uns halten viele ihre glücklichen Hühner noch selbst, sind eigneltich auch süß aber leider dumm wie stroh. :D
Dachte ich früher (ich bin ja als Landei aufgewachsen) auch mal.
Ist allerdings ein Irrtum.
Grade weil Hühner alles andere als dumm sind führt die übliche Aufzucht, Haltung und Gruppenzusammensetzung dazu, dass diese Tiere verdummen.

Das "übliche Huhn" schlüpft mit massenweise anderen Küken in einem Brutautomaten, wächst dann unter Gleichaltrigen auf, lebt mit gleichaltrigen Hennen und einem Hahn gleicher Herkunft und kommt auch in privater Haltung mit spätestens 2-3 Jahren in die Suppe, Hähne üblicher Weise mit 12 Monaten oder wann auch immer die nächste "Generation" schlüpft in den Ofen oder Gefriertruhe.

"Dumme" Tiere sind zu erheblichen Teilen instinktbasiert, klügere Tiere lernfähig, was ihre Anpassungsfähigkeit erhöht.

Aber WAS soll ein Huhn das ausschließlich mit gleichaltrigen Hennen und meist einem jüngeren Hahn rumrennt denn in 1-3 Jahren lernen bzw selbst wenn solch ein Huhn dann mal brütet und Küken aufzieht, was soll es ihnen beibringen?

Seit ich meinen eigenen Hof habe, ist meine Hühnergruppe sehr viel anders aufgebaut.
Bei mir leben 14 Hennen und 5 Hähne zwischen 18 Monaten und 10 Jahren.
Die Alten lernen Jahr für Jahr dazu und die Jungen lernen von ihnen.
Jedes Jahr fragen meine Nachbarn mich was ich denn täte, denn bei ihnen gibt es Jahr für Jahr einen erheblichen Verlust durch Greifvögel, bei mir nicht.

ICH mach da gar nichts, außer meinen Hahn eben NICHT jedes Jahr in die Truhe zu stecken und durch nen neuen "Führer im Tal der Ahnungslosen" auszutauschen.
Mein "Althahn" (8 Jahre alt), weiß wie er den Himmel im Auge behält und beim Erblicken etwas Verdächtigem einen Warnruf aussendet, das hat er von seinem Vater gelernt und die Jungspunde gucken sich ab wie das geht.
Die älteren Hennen wissen, dass ein Warnruf bedeutet "SOFORT Deckung suchen" (einmal gelandet ist ein Greifvogel selbst für einen Zwerghahn sehr einfach zu vertreiben, die sind nur dann gefährlich, wenn sie eine direkte Linie aus der Luft zum Beutetier haben).
Also verkrümeln sich die älteren Federnasen eilig bei jedem Warnruf und die Jungen gucken es sich ab (und lernen das übrigens selbst, dann noch völlig problemlos, wenn sie aus genau der oben beschriebenen Haltung kommen, was auf die Meisten meiner Hühner zutrifft).
Deswegen herrscht hier auch "Brutverbot", denn es landen genug Hühner hier die ihren Vorbesitzern "zu alt" geworden sind.
Dummerweise lernen diese Biester auch diesbezüglich dazu, sodass in den letzten doch ab und an eine Henne geschafft hat hier zu brüten.
Die waren alle ausnahmslos älter als das übliche Suppenhuhn und hatten bereits gelernt, dass wir ab und an nach größeren Lieferungen das Altpapier bis zur Abholung im Stall lagern (unser Stall ist sehr groß).
Also sucht man sich da ein Versteck, am besten so ein Karton dessen Deckel wieder "zuschnappt", nachdem man reingekrochen ist und wenn man dann Geräusche an der Stalltür hört, die darauf hinweisen, dass jemand den Stall betritt, dann wird das Nest EILIGST verlassen und im Eingangsbereich "rumgehuhnt" damit das blöde Fraukie auch bloß nichts merkt beim "Durchzählappell".

Meine beiden Araucana-Hennen (dürften jetzt 8 und 9 Jahre alt sein) jagen und erlegen Mäuse mit einer Präzision (eine jagt von hinten, die andere schneidet seitlich den Weg ab und schlägt zu) bei der so manche Katze neidisch wird und man anfängt die Ähnlichkeiten zwischen einem Hühnerschädel und dem eines Raubsauriers mit ganz anderen Augen zu sehen ;)

Also das Märchen vom "dummen Huhn" ist hausgemacht und für die Industrie ist es auch besser wenn das so bleibt, denn schon Vielen die hier zu Gast waren, die Truppe beobachtet haben bzw stundenlang nen dösendes Huhn aufm Schoss hatten, das gekrault werden wollte ist der Appetit auf Geflügelfleisch und Eier aus "Nichthobbyhaltung" ein für alle Male vergangen.

Enten hingegen sind da ein anderes Thema ;)
Klar, die können irre zahm werden, was bei einer Lebenserwartung von bis zu 20 Jahre auch kein Wunder ist, aber die hellsten Lampen am Kronleuchter sind sie nicht wirklich ;)
JEDES Jahr aufs Neue fand ich frustrierte Enten und beleidigte Kröten im Stall, weil die Enten nicht von der Ansicht man könne alles, was zu groß zum Schlucken ist mit genug Wasser schon runterspülen abrücken wollten/konnten ;)
Ein Huhn hätte das EINMAL probiert und dann "ok, geht nicht" gelernt, das mit dem Dazulernen ist bei Enten irgendwie ... "begrenzt" :)
So putzig sie auch zu beobachten sind und so niedlich das auch ist wenn der Hals nochmal extra lang gestreckt wird um den Knuddler abzukriegen.. Lampen treten die nicht aus.

Da hatte die Evolution vermutlich ihre Gründe dafür, dass Hühnerküken sehr eigenständig und neugierig sind, während Entenzwerge durch diese Nachfolgeprägung (die gibt es bei Hühnern nicht) zumindest ein Stück weit abgesichert sind, weil sie im Zweifel eben Mama nachrennen anstatt zu gucken ob die Elster da nicht doch spielen möchte :).
Zitat von knopperknopper schrieb:Hm ich wüsste nicht wo beider Käseproduktion Tiere vergast werden?
Hat auch keiner behauptet, aber wenn man sich vegetarisch ernährt, weil man nicht möchte das Tiere für den eigenen Genuss getötet werden, dann führt eben kein Weg an der Tatsache vorbei, dass die Kälber ohne deren Geburt es keine Milch gibt genauso beim Metzger landen wie ausgediente Milchkühe.
Zitat von knopperknopper schrieb:hm rein egoistische Gründe
Und "Nichtegoistisch" zu handeln ist dann Deiner Ansicht nach "extrem"?
Zitat von knopperknopper schrieb:Bin mir ziemlich sicherlich das durch reinen veganen Konsum die Umwelt im gleichen Maße belastet wird bzw. dann eben an anderer Stelle.
Manche sind sich auch sicher, dass die Welt ne Scheibe ist, allerdings ändern auch die absurdesten Annahmen nichts an belegbaren Tatsachen.
Das man für die Aufzucht, Mast und Verarbeitung von Nutztieren deutlich mehr Ressourcen benötigt als würde man direkt pflanzliche Nahrung für den menschlichen Verzehr produzieren ist eine Tatsache.
Man muss von dem angebauten, geernteten, transportiertem und verarbeitetem Futter ja nicht nur mehrere kg ins Tier stopfen um ein kg Fleisch (bzw Eier oder Milch) rauszukriegen, sondern die Tiere dann auch noch mehrfach herumtransportieren, verarbeiten und wieder rumtransportieren.
Von dem Land was nicht nur gebraucht sondern auch mehr und mehr mit Gülle belastet wird mal gar nicht erst anzufangen.
Zitat von knopperknopper schrieb:(gern wird hier auch mal mit Begriffen wie "Holocaust" usw.. jongliert, was ich völlig daneben finde :palm: )
Das ist je nach Betrachtungsweise ein eigenes Thema.
Aber es gibt auch sehr überzeugende Argumente dafür, dass Menschen so etwas wie Konzentrationslager und Co anderen Menschen deutlich weniger leicht antun könnten, wäre so etwas bei Tierhaltung und -nutzung nicht derart allgemein akzeptiert.
Denn GENAUSO wird so etwas in der Regel nicht nur bei den direkt Beteiligten gerechtfertigt, sondern auch der Bevölkerung "verkauft":
"Da Juden (oder such Dir ne andere Minderheit aus) gar keine richtigen Menschen sind, kann man sie auch wie Tiere einpferchen, ausbeuten und abschlachten."
Die Frage ob und wie diese Argumentation in einer Gesellschaft funktionieren würde in der der Konsens lautet:
"Aber bei Tieren ist das auch nicht in Ordnung."
ist ja durchaus weder unberechtigt noch uninteressant.


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Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

01.02.2019 um 13:01
@Fraukie

Wieder was über das gemeine Huhn gelernt.
Ich will mir auch keine halten, wäre mir dann zu viel.
Hab schon Bienen, das reicht mir.

Aber so ist das halt, wenn man Eier will geht man zum Nachbarn, wenn einer Honig will kommt er zu mir.
Ist eine schöne Sache, wenn sich Leute auf dem Land wenigstens noch etwas selbst machen bewahren.


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