Infidel schrieb:Du hast wichtige Aspekte meines Beitrags weggelassen.
Welche ''wichtigen Aspekte'' sollen das gewesen sein?
Infidel schrieb:Mal abgesehen davon, dass es für mich einen Unterschied ausmacht wie jemand auftritt.
Zu diesem Vorwurf gibt es aus meiner Warte ein paar Dinge zu sagen.
Zum einen gehört dieser Vorwurf m.E. zur Kategorie Tone Policing, was übrigens ein unsachliches Argument ist.
Tone-Policing beschreibt eine Taktik, in der die Idee oder Meinung einer Person abgewiesen wird, weil sie wütend, frustriert, ängstlich oder schlichtweg “zu emotional” kommuniziert wurde.
Quelle:
https://www.tbd.community/de/a/tone-policing-bedeutungSelbstverständlich machen schlechte Nachrichten, schlechte Laune, vor allem dann, wenn die schlechte Nachricht einem selbst betreffen.
Aus diesem Grund nehmen manche auch gerne eine Abwehrhaltung ein und wenden eine Ablenkungstaktik wie zum Beispiel das Tone Policing an, die den Fokus weg von der Hiobsbotschaft auf den Überbringer der schlechten Nachricht lenken soll, um nicht selbst, sondern den Überbringer schlecht aussehen zu lassen.
Indes würde dem Überbringer positiver und neutraler Nachrichten der Vorwurf, WIE er die Nachricht überbringt bzw. wie sein Auftreten beim Überbringen einer positiven Nachricht ist, wohl eher nicht gemacht werden. Zumindest habe ich von einem solchem Vorwurf in diesen Kontext noch nichts mitbekommen.
Als nächstes ist der Vorwurf selbst m.E. auch wieder nur ein moralischer Vortrag, den man anderen vorhält, aber bei anderen ablehnt. (Doppelmoral läßt grüßen)
Und zu allem Überfluss kommt m.E. auch noch die berühmte Opferrolle dazu.
Man macht hier einen auf armes Opfer, nur weil eine Person einem eine schlechte Nachricht überbracht hat, womit m.E. auch wieder nur von den eigentlichen Opfern, nämlich den Tieren, um die es im Prinzip geht, abgelenkt werden soll.
Man möchte der beleidigten Leberwurst dann am liebsten hinterherrufen: ''Och, du armes, armes Opfer, du kannst einem wirklich Leid tun, was du alles schlimmes durchmachen mußt, nur weil dir jemand eine schlechte Nachricht überbracht hat, die die Ausrichtung deines moralische Kompass betrifft. Und wie wirklich schlimm auch das Auftreten des Überbringers war, da kommen einen echt die Tränen, bei diesem unsäglichen Leid, welches man dir ach so armes Menschlein angetan hat. *schluchz*
Vielleicht wäre es für manch einem Menschen besser, wenn er als überzüchtetes Nutztier in der Massentierhaltung geboren wäre, dann würde sein Leiden als Sklave, bestimmt nicht so heftig ausfallen, wie das, was er als Mensch durchmachen muß, wenn er mal mit einer nicht so positiven Nachricht konfrontiert wird, oder?
;) Ich möchte hier an dieser Stelle ausdrücklich betonen, daß es mir fern liegt, die argumentierende Person anzugreifen. Mir geht es lediglich um die Argumentation, gegen die ich ein paar Einwände habe, was hoffentlich okay ist?
Infidel schrieb:Schau mal worauf ich mich insbesondere bei solchen Veganern bezog. Nämlich darauf, dass sie Wasser predigen aber Wein saufen teilweise.
Whataboutism hilft aber den Tieren nicht.
;) Infidel schrieb:Siehe oben. Man muss schon genauer die Beiträge gelesen statt wichtige Teile zu ignorieren oder unbewusst zu übersehen.
Ich verstehe es nicht. Warum findest du es nicht gut, wenn Veganer dir oder anderen Personen etwas unterstellen, während du selbst fleißig am unterstellen bist?
Erkläre mir mal, wieso der eine sowas darf und dem anderen das zum Vorwurf gemacht wird!
Infidel schrieb:Weder habe ich kollektiv die Veganen angesprochen, noch habe ich jeglichen Aktivismus ins Abseits stellen wollen.
Strohmann. Ich habe nie behauptet, daß du Veganern kollektiv etwas unterstellst und auch nicht, daß du jeglichen Aktionismus in Abseits stellst.
Infidel schrieb:Wenn solche Exemplare an Veganern eine derartig große Fresse haben
Diese sogenannten Exemplare, wie du sie nennst, eine große Fresse zu unterstellen, soll jetzt besser sein, als das Auftreten einiger Veganer, welches dir gegen den Strich geht, oder wie soll man diesen persönlichen, unsachlichen und herabsetzenden Angriff deinerseits verstehen?
Wieso verhält man sich so, wenn man von anderen Menschen ein respektvolles, freundliches und höfliches Auftreten bzw. Verhalten erwartet?
Infidel schrieb:dann sollten sie spätestens nach dem Tod ihrer Haustiere nicht nur aufhören sich weitere zu beschaffen fürs Zuhause...sondern sie sollten vor allem Aktivismus gegen die Haltung von Haustieren machen den ich übrigens ablehne
Bist du allgemein gegen die Haltung von Haustieren, oder bist du nur gegen die Haltung von Haustieren, wenn die Halter Veganer sind?
Infidel schrieb:Der Mensch nimmt ihnen idealerweise auch nicht das gesamte Honig weg, in der Praxis funktioniert das auch je nach Imkerei.
Hier kann ich dir zustimmen, aber nur teilweise, denn die Zucht-Bienen bekommen, nach meinem Erkenntnisstand, als Futterersatz ganz tolles Zuckerwasser, um sich zu ernähren. Das Zuckerwasser enthält aber leider nicht die notwendigen Nährstoffe, die eine Biene braucht, um sich gesund und ohne Mängel zu ernähren, weshalb die Bienen irgendwann an einer Mangelernährung elendig zu Grunde gehen, was in meinen Augen Tierquälerei ist.
Der eigentliche Kicker kommt aber noch. Durch die Züchtung von Nutzbienen und dessen Ausbreitung tut man den Wildbienen keinen gefallen, weil diese mit den Nutzbienen in Konkurrenz zueinander stehen. Die Nutzbienen nehmen den heimischen Wildbienen nicht nur teilweise die Nahrung weg, sie bestäuben auch weniger Pflanzenarten, also nicht immer die, die für eine Biodiversität für unsere heimische Landschaft so wichtig ist.
Jemand der eher konservativ eingestellt m.E. ist, sollte die Erhaltung der Urlandschaft, die auch gleichzeitig uns Menschen schützt, eigentlich am Herzen liegen
Und weil die Ausbeutung und die damit verbundene Tierquälerei, so wie die Verdrängung von Wildbienen vermeidbar ist, indem man keine Nutzbienen mehr züchtet, kann es vorkommen, daß es Veganer gibt, die da schon mal intervenieren und den Konsumenten, wie auch immer, darum bitten, auf pflanzliche Alternativen wie zum Beispiel auf Agaven Dicksaft umzusteigen.
Und so romantisch wie der Imker-Beruf auch ist und so lecker wie Honig auch schmeckt, was vollkommen nachvollziehbar ist, könnte jeder mal darüber nachdenken, ob ihn die aufgezählten Probleme, die mit der Haltung von Nutzbienen verbunden sind, wirklich am Arsch vorbei gehen.
Infidel schrieb:Nur weil wir etwas nicht "brauchen" heißt das nicht wir sollten es nicht (mehr) konsumieren und es wäre ein Raub an den Tieren.
Du lässt da einen essentiellen Teil meines Arguments weg. Ich schrieb, der Mensch braucht den Honig nicht um zu überleben, die Bienen aber schon. Warum die Bienen den Honig zum überleben brauchen, habe ich erläutert.
Infidel schrieb:Die Haltung von Haustieren könnte demzufolge auch als Raub angesehen werden welcher unnötig geschieht da der Mensch diese Haustiere gar nicht braucht , in dem Fall wäre das ein Raub der Freiheit den Tieren gegenüber wenn man denn so schon argumentiert.
Sag das mal den Hunde und Katzenhalter. Mal sehen, was sie dir darauf antworten.
;) Übrigens, bei Hunden ist es so, so viel ich weiß, daß ihr natürliches Habitat der Mensch ist. Ohne uns Menschen könnten Hunde nicht überleben, weshalb es m.E. auch wenig Sinn macht, sie alle frei zu lassen.
Hunde sind an uns Menschen angepasst, wie kein anderes Tier. Lässt man sie frei, würden sie in der freien Natur kein Rudel bilden, wie man das vom Wolf kennt. Sie gehen auch nicht auf die Jagd, so wie Wölfe, weil ihnen der Jagdinstinkt weitestgehend abgezüchtet wurde.
Hunde wurden auf die Bedürfnisse des Menschen gezüchtet, sie haben auch eine ganz andere Verdauung als der Wolf, da sie sich seit Jahrhunderten der Domestizierung vom Essen des Menschens ernährt haben.
Aber gut, daß führt hier jetzt zu weit. Ich wollte das nur mal erwähnt haben.
Infidel schrieb:Müssen sie auch nicht, ist ihr Ding. Auch Veganer sind Sünder und können schwerwiegend korrupt/korrumpiert sein ;)
Zustimmung. Auch Veganer können und werden Sünder sein, keine Frage. Aber am Ende des Tages ändert doch diese Erkenntnis und der Whataboutism, der lediglich dazu dient, von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken, nichts an den eigenen Sünden, die man so begeht, oder siehst du das anders?
SegaSaturn schrieb:sollte er keinesfalls gesteinigt werden.
Er selbst wird hier ja gar nicht gesteinigt, sondern einige seiner Argumente, gegen die ich, aus meiner Sicht, berechtigte Einwände habe. Ich hoffe doch sehr, daß dies noch erlaubt ist
:DSegaSaturn schrieb:Ich weiß auch ziemlich gut was er meint wenn er sagt das viele Veganer "anstrengend missionarisch" unterwegs sind.
Solange eine Person mit seiner Militanz niemanden körperlichen Schaden zufügt, sehe ich in einem militanten Auftreten, welches meiner Meinung nach teilweise sogar berechtigt ist, weil einige aktivistische Veganer oft sehr mitfühlend, aber verständlicherweise auch sehr wütend sein können, da sie die Grausamkeiten, die sie gesehen und teilweise auch direkt miterlebt haben, vermutlich nicht einfach so aus ihren Kopf bekommen.
Wer Dominion und Earthling gesehen hat und beim Anblick den echt üblen Bilder Ohnmacht und Wut empfunden hat, weil er fühlt, was den Geschöpfen da angetan wird, wird das ''militante'' Auftreten einiger Veganer vielleicht ein bisschen besser verstehen können.
Auch mir ging mal das militante Auftreten einiger Veganer auf den Senkel, bis ich verstanden habe, warum sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten.
Man sollte sich klar machen, daß es den meisten Veganern, die so auftreten, nur um die unschuldigen Opfer geht, die keine Stimme haben. Wer, wenn nicht sie, sollte den Tieren eine Stimme geben?
Die meisten Menschen sind gegen Tierquälerei und gegen Massentierhaltung, aber nur die Wenigsten tun auch etwas aktiv dagegen.
Der Soko Tierschutz zum Beispiel hatte erst kürzlich Erfolg gegen einen Aggralobbyisten.
Die Horror-Schweinehaltung des Aggrarlobbyisten wurde ein für alle mal stillgelegt.
Die aus meiner Sicht wirklich mutigen Ehrenleute vom Soko-Tierschutz deckten die katastrophalen Zustände eines Schweinezuchtstalls auf.
Daraufhin verlor der Lobbyist nicht nur sein Ansehen und seine politischen Ämter, er bekam auch ein Tierhalteverbot und ein Strafverfahren aufgebrummt.
Wenn es solche Ehrenleute wie den Soko-Tierschutz nicht geben würde, würde keiner etwas aktiv gegen Tierquälerei und Massentierhaltung tun. Vom Reden allein passiert m.E. gar nichts. Man sollte auch aktiv werden, wenn man wirklich gegen Tierquälerei und Massentierhaltung ist. Wie man letztendlich aktiv wird, ist m.E. gleich, Hauptsache man wird im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv und quascht nicht nur darüber, daß man gegen Tierquälerei und Massentierhaltung ist.
Übrigens, wenn jemand ein Problem mit dem ''militanten'' Auftreten einiger Veganer hat, könnte er doch das Gespräch einfach verlassen und seines Weges gehen, oder nicht?
SegaSaturn schrieb:Demonstration gegen ein geplantes Fleischwerk in meiner Stadt steht für dieses Jahr jedenfalls auf dem Plan, mal gucken was noch kommt.
Die Aktion bekommt von mir volle Unterstützung
:lv: