sunshinelight schrieb:Streiten tun wir ja auch. Im Grunde. Nur ist ein Streit nicht immer negativ
Ich persönlich sehe das nicht als Streit, noch sehe ich es als „etwas hitzige Diskussion“. Und nein ich bin weder genervt, noch verliere ich die Nerven. Aber ja, Streitereien können auch positiv sein, da gebe ich dir recht.
sunshinelight schrieb:Hier wird nämlich eine bestimmte unbekannte oder eine bestimmte bekannte nicht näher erläuterte Person angesprochen, also ein direktes Individuum.
Genau, das ist es, du kannst es nur nicht Zusammenfügen. Eben unbestimmte oder meinetwegen bestimmte mir bekannte oder unbekannte Personen in einem gruppenbezogenen Kontext, und nicht alle Leute die in diesen gruppenbezogenen Kontext passen würden. Wenn ich keinen gruppenbezogenen Kontext hätte, in den ich diese von mir gemeinten Menschen stellen könnte, dann würde ich doch alle Menschen auf der Welt ansprechen und mit meiner Aussage vergleichen, auch wenn sie gar nicht in meinen gemeinten Kontext passen.
Bei mir ist der gruppenbezogene Kontext eben das nicht erlebt haben, denn um diese Gruppe von Menschen geht es ja gerade und nicht um Menschen die gerne Eis essen. In meinem Beispiel sind es Menschen die bei einem Autounfall gestorben sind. Bei dem anderen Beispiel sind es Menschen die Interesse haben werden. Und bei allen sind eben nur bestimmte davon gemeint, egal ob es 1 Mensch ist oder 100 Menschen sind. Aber eben nicht alle.
Und das mein Satz nicht 100% zu allen Beispielen des Dudens passen, sollte ja wohl klar sein. Das sind Beispiele und nicht alle vorhandenen Möglichkeiten dieser Welt.
Hier mein Ursprungssatz aus meinem ersten Post, damit wir mal wieder auf den Ausgangspunkt zurück kommen:
Paradise90 schrieb am 19.10.2019:Ich denke das ich in manchen Situationen stärker bin, als andere die solche emotionalen Extremsituationen nie in ihrem Leben erleben mussten.
Das war meine Aussage und nichts anderes. Sollte da nicht von vornherein klar gewesen sein, ob nun bestimmte oder alle Personen gemeint waren?
sunshinelight schrieb:ist kein guter Diskussionsstil
Das mit dem nicht verstehen, kann ich nur zurückgeben. Und das mit dem nicht guten Diskussionsstil ebenfalls. Meinen Ursprungspost habe ich bereits geliefert, das hast du daraus gemacht:
sunshinelight schrieb:Jemand, der das nicht erlebt hat, ist nicht so stark wie ich.
Oder
sunshinelight schrieb:Nein, du hast geschrieben, dass du besser damit umgehen kannst als jemand, der damit keine Erfahrungen gemacht hat
Oder
sunshinelight schrieb am 19.10.2019:“stärker als jeder, der das nicht durchstehen musste“
Diese Sachen haben nichts mehr mit mit meiner Aussage zu tun. Weder habe ich gesagt, das ich stärker als alle anderen bin, die das nicht durchstehen mussten, noch das diese nicht so stark sind wie ich und auch nicht, das ich in allen Situationen stärker bin, sondern in manchen Situationen stärker als andere usw. Du biegst dir die Aussage ständig so hin, das sie zu deinem aktuellen Argument passt. Und das finde ich keinen guten Diskussionsstil.
sunshinelight schrieb:Nein, du hast geschrieben, dass du stärker wirst als jemand, der das nicht erlebt hat...
sunshinelight schrieb:Stärker zu werden gewiss nicht, aber nicht zwangsläufig stärker als jemand, der das nicht erlebt hat
Bitte zitiere mich doch mal, wo ich diese Aussagen getätigt habe. Wo habe ich zB erwähnt das ich stärker als alle anderen Menschen sein werde, die das nicht erlebt haben und das auch noch zwangsweise?
sunshinelight schrieb:Aufrechterhaltung des psychischen Anpassungs- und Funktionsniveaus, bedeutet: keine schwerwiegenden psychischen Schäden.
Ja, ich hatte nie bestritten das es solche Leute gibt.
Paradise90 schrieb am 20.10.2019:Natürlich gibt es Leute, die eine unglaubliche Stärke und emotionale Stabilität haben, die wirklich absolut nichts umhaut, egal welchen schweren Situationen sie ausgesetzt wird.
sunshinelight schrieb:Wiederherstellung des früheren psychischen Anpassungs- und Funktionsniveaus nach einem eingetretenen Trauma oder bei bestehenden Einschränkungen und Verlusten. Bedeutet: nach einem eingetretenem Trauma stellen sie ihren vorherigen Zustand wieder her.
Richtig. Und das ist eben der Punkt. Sie sind in der Lage diesen vorherigen Zustand wieder herzustellen. Und um an diesem Punkt zu sein, diesen Zustand wieder herstellen zu müssen, müssen sie diesen Zustand zu irgendeinem Zeitpunkt wohl verloren haben. Oder warum müssten sie ihn sonst wieder herstellen?
sunshinelight schrieb:Resilient sein heißt, viel weniger anfällig dafür zu sein, auch bei Erlebnissen, die bei anderen Traumata hervorufen
Wie ich schon schrieb, gebe ich dir in dem Punkt recht, das sie weniger anfällig dafür sind. Aber eben nicht immun, es können sehr wohl Traumata bei ihnen hervorgerufen werden, denn sonst wäre die komplette Definition der Wiederherstellung völlig sinnlos, sonst müssten sie nichts wiederherstellen können, was sie gar nicht verlieren können.
sunshinelight schrieb:Das sind die Menschen, die nicht lange auf den Knien bleiben, diese Menschen, die man kaum antrifft in Therapien und wenn, dann für kurze Zeit
Das sie lange bleiben, habe ich nicht gesagt, manche brauchen einfach nur etwas Unterstützung. Auch sind die meisten Menschen in Psychiatrien nicht resilient, nur die allerwenigsten sind es dort. Aber du hattest ja behauptet, das Menschen mit einer Resilienz wohl kaum in einer Psychiatrie landen können. Aber wer nicht lange auf den Knien bleibt, muss irgendwann mal in die Knie gegangen sein um von dort aus wieder aufstehen zu können. Und wo steht bitte geschrieben, das diese Menschen dabei nicht unterstützt werden dürfen?
sunshinelight schrieb:Wenn du in Therapien bist und Techniken lernen musst und eine Stärke erlernen musst, dann stellst du weder deinen vorherigen Zustand her, sondern baust dir einen auf, noch machst du das in einem kurzen Zeitraum, schon gar nicht ohne therapeutische Hilfe
sunshinelight schrieb:Deine Entwicklung zeigt doch mehr Vulnerabilität
sunshinelight schrieb:Ich sag den Psychologen immer, dass das Quatsch ist. Wenn Kinder vernünftig aufwachsen, entwickelt sich eine gesunde emotionale Stabilität, es sei denn, jemand ist von Natur aus hochsensibel oder sensibler als andere.
Opfer von Mobbing erreichen diese Stärke nicht.
Sie müssen das aufholen, was andere quasi im Spaziergang entwickelt haben.
Oh Mann, der Post wird wieder länger als ich eigentlich wollte. Ich nehme mal diese 3 Posts zusammen.
Also, jetzt muss ich doch persönlicher über mich werden als ich wollte, damit du ein Beispiel hast.
Und da kommen wir wieder zu dem Thema, das man erst mal die Person kennen sollte bevor man verallgemeinert. Denn wie du schon sagtest, ist die Psychologie ein komplexes Thema und man kann nicht immer alles 1:1 aus theoretischem Wissen übernehmen, da gibt es noch viel zu viele weitere, individuelle Komponenten die man beachten muss.
Also wie du weißt bin ich Opfer von Mobbing gewesen, vor allem in meiner Jugend. Du sagtest ja, dass vernünftig aufgewachsene Kinder eine gesunde, emotionale Stabilität entwickeln. Und Opfer von Mobbing konnten diese nicht entwickeln.
So, nun ist es aber so, dass ich sehr wohl eine gesunde, emotionale Stabilität in meiner Kindheit entwickeln konnte. Ich war schon sehr früh als Kind eine gern genommene Zielscheibe. Allein schon wegen meiner roten Haarfarbe und meiner blassen Haut. Aber das machte mir damals nichts aus, das stürzte mich nicht in Verzweiflung oder machte mich depressiv. Ich konnte sehr gut damit umgehen (auch wenn du mir das wahrscheinlich nicht glauben wirst). Ich war damals ein gut gefestigtes Kind.
Es fing erst an mir etwas auszumachen als ich ca 14 Jahre alt war. Ich wurde dadurch depressiv, es störte mich. ABER, und deswegen solltest du immer alle Umstände eines Menschen mit einbeziehen, das liegt nicht daran das ich keine emotionale Stärke oder sonst was entwickeln konnte. Sondern schlicht und einfach daran, das diese Depression ein Symptom meiner MS Erkrankung ist und das Mobbing der Auslöser für dieses Symptom war. Und das hat nichts mit erlernter emotionaler Stärke oder Schwäche zu tun. Meine Grundvoraussetzungen für emotionale Stärke waren immer gut und ich hatte sie. Diese wurde nur durch meine Erkrankung unterbrochen. Und da ich meine MS und deren Symptome mit Medikamenten behandeln kann, kann ich nun diese emotionale Stärke wiedererlangen und vllt sogar noch mehr steigern. Und ja, da darf man sich auch gerne mal Hilfe holen.
Das hat nicht immer was mit dem erlernten oder nicht erlernten aus der Kindheit oder deinen anderen Argumenten zu tun, warum jemand psychisch krank wird. Du musst jeden Fall als Individuum betrachten. Es gibt kein kann oder kann nicht oder es muss so sein, weil es im Buch so steht. Jeder Mensch ist absolut verschieden. Der eine braucht Hilfe, der andere nicht, der eine lernt es sehr schnell und der andere eben nie. Das ist es doch, was Psychologie so unglaublich kompliziert macht.
sunshinelight schrieb:Das ist richtig. Hab gerade noch mal nachgeguckt und du hast keine Labilität beschrieben, da hab ich dich verwechselt und das wird zurückgenommen
Vielen Dank, das ist lieb von dir 😊