Intervallfasten und OMAD (one meal a day)
19.11.2023 um 18:05Nemon schrieb:@RaspelbeereDefinitiv auch als Kind habe ich viel Zucker nicht gemocht.
Hat sich das im Laufe deines Lebens geändert? Mindestens als Kind müsstest du doch Zucker geliebt haben.
Kam da irgendwann ein Gesinnungswandel, fand die Abkehr rationalisiert statt, oder hat sich das wirklich ganz von selbst so ergeben? Dto. Fleischverzicht.
Beispiel:
- Mein Lieblings-Süßigkeitengeschenk war Bitterschokolade mit 90+ Kakaoanteil. Auch in der Grundschule. Milka & Co. waren was zum Weiterverschenken. Die Schokolade habe ich gemocht, habe sie kleinweise aufgegessen und genossen, hätte mir aber nie Süßigkeiten vom Taschengeld gekauft, dafür waren sie mir nicht wichtig genug.
- Durch den (sehr großen) Garten meiner Eltern führt ein Weg den Mitschüler und ich zur Abkürzung nutzten, direkt am Weg ein Holzschuppen üppig mit Brombeeren bewachsen. Ich habe die Brombeeren geliebt, meine Mitschüler fanden die zuallermeist zu sauer. Meine Mutter hat öfter wenn Kinderbesuch da war eine Schüssel Obst aus dem Garten hingestellt, u.a. Brombeeren, Stachelbeeren. Es blieb dann öfter viel für mich übrig...
- Im Kindergarten sollten wir zum Basteln von bunten Osterglocken Joghurtbecher (wurde so genannt) mitbringen. Ich habe dann meinen großen weißen Becher bekleben dürfen/sollen. Gemeint waren Danone Fruchtzwerge (die Becher sind bunt und klein), ups.
- Bei Einladungen bei anderen Familien (bei Spielkameraden, Freunden) kamen oft typische "Kinderspeisen" auf den Tisch: Milchreis, Kaba, Mehlspeisen mit Vanillesauce drüber... Für mich war das immer eine Kämpferei den Teller leer zu kriegen, ich habe sowas Süßes nicht runterbekommen. Ich galt in diesen Familien als mäkeliger Gast. Bei Gemüse (auch den als bei Kindern verhasst geltenden Sorten a la Kohl, Brokkoli, Spinat...), oder als eher für Erwachsene angesehene Zutaten und Speisen (z.B.: Kapern, Sprotten, Blauschimmelkäse, Handkäs' mit Musik) habe ich aber auch als "ganz kleiner Stopsel" kräftig zugelangt und es kam niemals vor dass man mir das Gemüse hat "reinbetteln" müssen.
Meine Vermutung:
Meine Eltern sind relativ "öko" (aber keine Leute die mir etwas verboten hätten).
Sowas wie z.B. Limo, Nutella, Süßspeisen (a la Milchreis) oder massenweise Süßigkeiten kam einfach nicht auf den Tisch (es wurde mir aber nicht verboten derartiges bei Besuch zu essen oder es vom Taschengeld zu kaufen).
Großer Garten, das Obst und Gemüse immer knackfrisch, und es hat auf mich auch gewirkt das interessant zu finden - wie man es anbaut, wie man es erntet, gespannt zugucken wie es den Sommer über wächst mit Erinnerung wie brüllelecker die Erbsen etc. im Vorjahr waren...
Was man in der Kindheit isst prägt oft. Das kann dann so (Liebe für Süßes bleibt, Süßes wird mit Trost assoziiert) oder so (bei mir hat es z.B. gerade wieder Kindheitserinnerungen geweckt die Waldpilze die wir früher immer gesammelt und im Garten auf Gitter ausgelegt getrocknet haben getrocknet kaufbar gefunden zu haben, hier wachsen leider keine zum Selbersammeln) ausfallen.
Heutzutage nachwievor: Ich mag bestimmte Speisen einfach nicht. Ich verbiete mir aber nichts. Heute nachmittag hatten wir z.B. Schokoladeneis :) Warum auch nicht, wenn ich das möchte darf ich das essen (kein Diabetes, kein Übergewicht etc.). Mir schmeckt da halt nur besser das eher weniger süß zu halten (Kakao drübergestäubt) und z.B. eine Kugel, anstatt - gar nicht mein Fall - so eine Packung vor dem Fernseher auszulöffeln. Ich backe auch garantiert wieder Lebkuchen zu Weihnachten, mag ich. Auf z.B. süßes Frühstück oder einen gezuckerten Weihnachtspunsch hätte ich aber keine Lust. (Punsch mache ich, zuckere ihn aber nicht; ich finde den Hagebuttentee und Orangensaft schon süß genug.) Wie früher, süßlich-weichlich-cremige Speisen kriege ich nachwievor kaum runter. Etwa: Ich hatte vor einiger Zeit ein Vorstellungsgespräch, Personaler ging mit mir in einen Starbucks, war bisschen peinlich weil ich keinen Kaffee trinke und noch nie in einem Starbucks war (also nicht flott was bestellen konnte). Bekam dann einen "Tee" ("Kein Problem, die haben auch einen Tee für Sie!"), der war aber mit (Soja?)Milchschaum. Ups...
Fleischverzicht: Damit habe ich schrittweise ab ca. 10 Jahren angefangen und das ab 12 voll durchgezogen. Warum? Weil ich mit der Zeit mitbekam dass Fleisch zuallermeist von Tieren kommt die ganz anders gehalten werden als z.B. die paar Enten bei uns (bei den Eltern) im Garten. Die Schlachtung war's nicht mal, hatte ich öfter gesehen, aber der Gedanke wie die meisten Nutztiere gehalten werden. Die Enten, die Schafe beim Nachbarn fand ich okay, aber so ein Käfighuhn, so eine Mastsau... ich fand's einfach furchtbar traurig. Zuvor ging ich davon aus dass man Enten und Schafe immer so hält, jede Kuh auf großzügigen Weiden steht und so weiter. Das war so der Einstieg. Neben kein Fleisch selbstverständlich auch keine Wurst (erwähne ich extra da sie für viele Menschen nicht als Fleisch zählt), Gelatine, Fisch, Fleischbrühe... und so weiter. Leder als "ist ja nur ein Abfallprodukt" überzeugte mich auch nicht mehr.
Mir würden zwar manche Fleischprodukte auch nicht schmecken (gerade wenn es "wurstig" ist), aber das Weglassen mache ich klar in erster Linie weil ich solche typischen Tierhaltungsbedingungen nicht unterstützen mag. Es gäbe zwar auch Fleisch aus Tierhaltungsformen die ich noch einigermaßen okay fände (würde derartiges hypothetisch kaufen wenn ich z.B. aus gesundheitlichen Gründen diese Produkte essen müsste), aber so wichtig sind mir solche tierischen Produkte nicht sodass ich sie schlichtweg weglasse und absolut keinen Verzicht empfinde. Ich finde mein Essen lecker und freue mich auf jede Mahlzeit :)
Somit:
- Beim Zucker kein Sinneswandel.
- Bei tierischen Produkten mitbekommen woher derartiges wirklich kommt, was in krassem Kontrast zu meinem Verhältnis zu Tieren stand und steht.
Groucho schrieb:Als Kind habe ich nur Kakao, Zitronen und Orangenlimo getrunken, also ausschließlich gezuckerte Getränke.So habe ich das oft bei Mitschülern gesehen. Gab es so bei meinen Eltern nicht. Siehe auch oben die Brombeeren: Ich habe mich gewundert warum die anderen Kindern zu sauer waren.
Und wenn ich im Winter Obst essen sollte, hat meine Mutter einen Apfel in scheiben geschnitten oder auch gern eine Orange, die Stückchen auf einen Teller drapiert und in der Mitte war ein Haufen Zucker, in den ich die Obststücke einstippen konnte.
Groucho schrieb:Wer Tomatansauce zuckert ist entweder in Eile oder weiß nicht, dass die ihre Säure verliert, wenn man sie nur ausreichend köcheln lässt.Erstens das, und zweitens finde ich reife Tomaten einfach süß. Da darf gerne noch mehr Säure dazu, z.B. in Form von Kapern, oder in den Tomatensalat ordentlich Balsamico und/oder rohe Zwiebeln.
Groucho schrieb:Und Weihnachtsmarkt oder Imbisse? Da stehe ich in der Regel auch immer dabei ohne etwas zu essen.Gerade die typischen Weihnachtsmarktspeisen - mit viel Zucker, Alkohol, Fleisch, (Frittier-)Fett - sind nicht mein Ding.
Zum einen bin ich kein Fan von derlei Fastfood, zum anderen ist es oft ungemütlich und ich habe es gern gemütlich beim Essen.
Beim Herbstfest vom z.B. afrikanischen Kulturverein greife ich aber gerne zu, da probiere ich mich durch, so mancher Rezepte-Flyer wird mitgenommen und ggf. auch ein Restaurant das dort einen Stand hatte später aufgesucht.