Partner wegen Alkoholproblem verlassen?
16.09.2018 um 08:50Alphabetnkunst schrieb:Kann ich ihn zum Arzt schleppen? Gibt es Möglichkeiten, ihn einzuweisen? Schließlich geht es auch um seine Gesundheit, da kann man bestimmt an ein paar Hebel ziehen.Jetzt würde mich aber auch mal interessieren, welche "Hebel" das sein sollten. Denn aus welchem Grund sollte sich jemand freiwillig zum Arzt begeben wollen, der in dem, was er tut, weder ein Problem noch eine Veränderungsnotwendigkeit sieht? Und selbst, wenn man es schafft, ihn zumindest zu seinem Hausarzt zu schleppen: wie hoch wird wohl die Wahrscheinlichkeit sein, dass er zumindest diesen Menschen anhört? Ich habe bislang keinen Alkoholiker kennengelernt, der in der Phase der Leugnung beeindruckt und urplötzlich einsichtsfähig gewesen wäre, wenn man ihn mit möglichem Leberversagen, Nervenschädigung oder Korsakow droht. Warum auch? Man funktioniert doch, geht seiner Arbeit nach und ist nicht gewalttätig - so wie es die "echten Säufer" seien und sowieso und überhaupt sind es doch "nur" ein paar Bier zum Feierabend, sind es doch "nur" ein paar Wochen oder Monate, ist es doch "nur" eine Phase und geht es einem doch einfach "nur" gut^^.
Für eine Einweisung muss akute Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen. Und mit Eigengefährdung ist lebensbedrohliche Selbstverletzung gemeint. Gegen seinen Willen kann niemand, der dieses Kriterium nicht erfüllt, irgendwo eingewiesen werden. Wenn jemand kein Problem in seinem Trinkverhalten zu erkennen vermag, woher soll der Wille kommen, sich in eine Behandlung zu begeben?