Da ist jemand krank, suchtkrank. Er hat Entgiftung und Therapie gemacht. Er war trocken. Er wurde Vater. Und hat dann irgendwann mal wieder angefangen, ein Gläschen zu trinken, obwohl er in der Therapie gelernt haben müsste, dass man ein Leben lang Alkoholiker ist und das erste Glas bereits ein Rückfall ist. Hat er nicht bereits mit dem ersten Glas seine Familie verlassen und die Weichen für sich gestellt?
Natürlich ist jede Sucht eine Krankheit und mit dem ersten Glas bei einem Rückfall kann der Kranke die Kurve nicht ohne professionelle Hilfe beenden.
Ehrlich gesagt, finde ich den Grund für den Rückfall unwichtig. Angehörige können da nicht helfen, das kann nur ein Profi, wenn Therapiebereitschaft besteht.
Tja, und die Therapiebereitschaft kann man von aussen nicht herbeireden, dass muss vom Betroffenen selbst kommen. Was ist, wenn der Betroffene zum Beispiel nicht mit der Verantwortung für ein Kind klar kommt? Oder Angst vor einem möglichen Tod seines Kindes hat?
Da kann man als Partner doch nicht durch Empathie helfen, da kann doch nur ein Profi dem Betroffenen helfen. Alles, was man als Partner sagt, kommt doch gar nicht an.
@Alina2080 Liebe Alina, dein Partner weiß, wie Entgiftung und Therapie funktioniert. Er weiss auch, wie er bei einem Rückfall Hilfe erhält. Im Moment scheint es ihm noch zu gut zu gehen, als dass er sich diese Hilfe sucht.
Mit seinem Trinkverhalten schadet er seinem Kind, der grossen und dir. Er ist weder ein verlässlicher Vater noch Partner. Weder du noch die Kinder können sich in der von dir geschilderten Situation bei ihm geborgen fühlen. Er kann mit seinem Verhalten den Kindern nicht die nötige Sicherheit bieten.
Er ist erwachsen. Er weiss, wie er sich helfen kann. Deine Kinder können sich vor seiner Unzuverlässigkeit, seinen Launen nicht schützen. Das kannst nur du. Ich wünsche Dir, dass du für dich und die Kinder einen Weg ohne viel Leid findest, solange du noch die Kraft dazu hast.
Solange er trinkt, kann er dich nicht unterstützen, sondern kümmert sich im besten Fall nur um sich selbst.
Ich finde es sehr legitim, sich in einer solchen Situation zu trennen, mit der Option, eine Beziehung wieder aufzunehmen, wenn Therapie erfolgreich abgeschlossen ist.
Für den Umgang mit Eurem gemeinsamen Kind gibt es dann noch die Möglichkeit des begleiteten Umgangs, falls ihm der Alkohol noch nicht wichtiger als alles andere ist.