eidexe schrieb:Klar einzelne Titel können langfristig in einem Bärenmakt bleiben ohne plieite zu gehen. weit gestreute gehts aber immer hoch da es immer gewinner und verlierer gibt.
Den einzigen Vorteil den ich in ETF-Sparpläne sehe, ist der „Cost-Average-Effekt“, ansonsten bin ich der Meinung eine breite Aufstellung schmälert mir eher die Rendite – senkt aber auch das Verlustrisiko. Bevor ich allerdings Einzeltitel kaufe, habe ich dieses mehrere Monate in der Analyse, nicht nur von den Kennzahlen, sondern auch Kulturell, sowie Ausrichtung des Managements. Der große Rest ist iwie Glück und Psychologie des Marktes.
Ich nutze meine ETF-Sparpläne eher wie ein Tagesgeldkonto, wenn ich gerade keine günstigen oder aussichtsreichen Titel sehe. In Zeiten anbahnender Krisen ziehe ich das Invest leer, habe dann Cash für Einzelinvestitionen, während zum Stichtag der Sparplan einfach weiterläuft. Den Renditeüberblick bewahre ich mir mit einer entsprechenden Excel.
Dass ich die aktuelle Situation schon einmal mit den 70er verglichen habe, hatte seine Gründe.
Ich sehe die Märkte derzeit zu optimistisch, gestützt durch riesige Finanzspitzen und einer Überinterpretationen von positiver Covid-Meldungen. Die Frage, wie es dem Wirtschaftssystem (weltweit) geht, tritt in der medialen Betrachtung immer weiter in den Schatten. In einzelnen Fachmedien wird zur Vorsicht gemahnt, in den breiten Tageszeitungen dagegen eher schon Euphorisch für die Zeit nach Corona herbeigeschrieben. Ist schwer derzeit die Filterblase rational zu betrachten, um nicht Meldungen, die den eigene Erwartungen entsprechen überinterpretieren. In den Unternehmenskennzahlen ist die aktuelle, fragile Lage der Wirtschaft noch nicht zu sehen (u.a. lassen die Arbeitslosenzahlen US und EU schon einiges blicken - soll aber jeder selbst interpretieren).
Der Bärenmärkt hielt in den 70ern bis 1983, erst 1984 ging es stetig und signifikant nach oben. Die Baissephase war langanhaltend im DAX, S&P500, im Dow und im Nikkei, andere Leit-Indizes unterschlag ich hier mal. Die Charts aus der Zeit können täuschen, da die letztendliche Rendite nur Inflationsbereinigt eine wirkliche Aussagekraft hat - meiner Meinung nach.
kuno7 schrieb:heißt Kursgewinne sind mit relativ egal, was ich will is regelmäßige Ausschüttungen.
Bei manchen Aktien stimme ich hier voll zu, andere halte ich nur wegen den Kursgewinn-Chancen.
Nur leider, ist es bei vielen Titeln noch unüblich eine „Scrip Dividend“ statt einer Barausschüttung beantragen zu können, ich hoffe, dass sich dieses Konzept mehr und mehr durchsetzen wird.
CMO schrieb:Mit anderen Worten: Der Markt ist aktuell nach meiner Einschätzung sogar noch stärker überbewertet als vor Corona.
Deckt sich mit meinem Blickwinkel, ich seh allerdings in Covid einen Brandbeschleuniger für die Wirtschaft und den Umbau dieser.
Unter anderem wird die Digitalisierung beschleunigt, daher wäre ich bei der ansonsten guten Sixt-Aktie Vorsichtig, das Geschäftsfeld basiert eindeutig auf Firmenkunden und die merken aktuell besonders was über WebEx, Zoom, Teamviewer oder GoToMeeting möglich ist.
Ich bin definitiv kein Aluhut-Träger, aber die getroffenen weltweiten Maßnahmen scheinen mir dazu noch unverhältnismäßig und unbeholfen, vor allem wenn ich den Zahlen glauben darf und diese Rational betrachte.