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Der große Aktien-Thread

1.812 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Aktien, Altersvorsorge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der große Aktien-Thread

11.12.2019 um 14:19
Punkt für die Gesamtmarkstrategie.


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Der große Aktien-Thread

15.12.2019 um 17:02
Für die hier gelegentlich mitlesenden "Dividenden-Trüffelschweine" mal ein paar weitere Anregungen von Titeln, die ich gerade erworben habe bzw. demnächst zu kaufen beabsichtige.
AbbVie; Pharma; 4,87% Dividendenrendite; Steigerung der Dividende der letzten 5 Jahre 22%
Publicis Groupe; Medien; Dividendenrendite 5,29%; Steigerung der Dividende der letzten 5 Jahre 15%
Takkt; Handel B2B; Dividendenrendite 6,99%; Steigerung der Dividende der letzten 5 Jahre 12%

Wenn es auch etwas mehr Dividende sein darf:
Bet-at-Home; Sportwetten; Dividendenrendite 12,28%; Steigerung der letzten 5 Jahre 58%
Imperial Brands; Tabak; Dividendenrendite 11,34%; Steigerung der Dividendenrendite der letzten 5 Jahre 10%
Tanger Factory Outlet; REIT; Dividendenrendite 9,36%; Steigerung der Dividendenrendite der letzten 5 Jahre 8%

Ich hab die auch alle selbst im Depot. Bet-at-Home läuft allerdings ein wenig außer Konkurrenz, da die zuletzt Sonderdividende gezahlt haben.

mfg
kuno


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15.12.2019 um 19:31
Schön, dass sich hier wieder Mal was tut :)

Mit zwei deiner Aktien habe ich mich schon beschäftigt @kuno7

Tanger Factory Outlet: leider ein Chart des Grauens mit Kursverlust >50% in einem Jahr... erinnert fast an KraftHeinz. Da beobachte lieber weiter.

AbbVie: hier folge ich der Analyse von Thorsten Tiedt - "kein Kauf": Youtube: AbbVie Aktie - Trotz 5,5% Traumdividende für mich kein Kauf
AbbVie Aktie - Trotz 5,5% Traumdividende für mich kein Kauf
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Sowohl ein REIT (gerne auch einen, der monatlich ausschüttet) als auch ein Pharmatitel fehlen mir noch in Portfolio... ich beobachte den Markt, da ich momentan erst wieder Cash aufbauen will.

LG


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15.12.2019 um 19:50
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:Tanger Factory Outlet: leider ein Chart des Grauens mit Kursverlust >50% in einem Jahr... erinnert fast an KraftHeinz. Da beobachte lieber weiter.
Da muss ich natürlich erstmal zustimmen, aber letztlich keine Chance ohne Risiko. Die Charts von Microsoft oder Amazon sahen auch schon mal gruselig aus. ;)
Tanger hat ne Ausschüttungsquote auf den Gewinn von 63%, was für nen REIT nu wahrlich nich viel is, die werden wohl ihre Dividende wohl noch ein Weilchen steigern können und wenn die Zinsen in Übersee weiter fallen, wovon ich mal ausgehe, dann erfreuen sich REITs erfahrungsgemäß steigender Beliebtheit. Ich bin da recht zuversichtlich.
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:Sowohl ein REIT (gerne auch einen, der monatlich ausschüttet) als auch ein Pharmatitel fehlen mir noch in Portfolio...
Als REIT hab ich zB. noch National Health Investors https://www.ariva.de/national_health_investors-aktie auf der Watchlist, wenn die noch etwas nachgeben, könnten sie ein Kauf sein.

mfg
kuno


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15.12.2019 um 20:11
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:ice_mother schrieb:
Tanger Factory Outlet: leider ein Chart des Grauens mit Kursverlust >50% in einem Jahr... erinnert fast an KraftHeinz. Da beobachte lieber weiter.
Da muss ich natürlich erstmal zustimmen, aber letztlich keine Chance ohne Risiko. Die Charts von Microsoft oder Amazon sahen auch schon mal gruselig aus. ;)
Tanger hat ne Ausschüttungsquote auf den Gewinn von 63%, was für nen REIT nu wahrlich nich viel is, die werden wohl ihre Dividende wohl noch ein Weilchen steigern können und wenn die Zinsen in Übersee weiter fallen, wovon ich mal ausgehe, dann erfreuen sich REITs erfahrungsgemäß steigender Beliebtheit. Ich bin da recht zuversichtlich.
ice_mother schrieb:
Sowohl ein REIT (gerne auch einen, der monatlich ausschüttet) als auch ein Pharmatitel fehlen mir noch in Portfolio...
Als REIT hab ich zB. noch National Health Investors https://www.ariva.de/national_health_investors-aktie auf der Watchlist, wenn die noch etwas nachgeben, könnten sie ein Kauf sein.

mfg
kuno
Bei den REITs habe ich noch Realty Income unter Beobachtung... zahlt monatlich (!) Dividende; seit 23 Jahren immer erhöht:
https://www.ariva.de/realty_income-aktie


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15.12.2019 um 20:18
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:Bei den REITs habe ich noch Realty Income unter Beobachtung...
Den hab ich auch schon ne ganze Weile auf dem Schirm, aber derzeit völlig überteuert, obwohl die zuletzt sogar 10% nachgegeben haben. Bei 55$ das Stück würd ich aber wohl auch zugreifen.

mfg
kuno


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17.01.2020 um 02:51
Der erste Beitrag in 2020 🎉

Ich hoffe ihr konntet das Finanzjahr 2019 alle mit positivem Ergebnis abschließen. 😄

Für mich persönlich ist es aktuell ein sehr unangenehmes Umfeld am Markt. Dementsprechend gibt es seit etwa einem halben Jahr auch keinerlei Bewegung mehr in meinem Portfolio, weswegen ich hier auch eine ganze Weile nichts mehr geschrieben habe. 😕

Zwischenzeitlich hatten Varta und McDonald's kurz mal Einbrüche und waren potenziell halbwegs interessante Kaufmöglichkeiten. Allerdings muss ich zugeben habe ich diese Gelegenheiten verstreichen lassen, da ich überhaupt nicht in Kauflaune war und es aktuell noch weniger bin. Prinzipiell würde ich mich aktuell sogar eher von Werten trennen um Liquidität zu schaffen. Mein Problem ist allerdings dass ich eigentlich keine Werte mehr im Portfolio habe, von denen ich mich trennen wollen würde.

Also bleibt mir als Strategie für 2020 vorerst nur "Abwarten", Dividenden einsammeln um die Liquidität zu steigern. Und wenn dann hoffentlich endlich der Crash kommt wird das Geld wieder zu attraktiven Preisen investiert. 👍


Bildschirmfoto 2020-01-17 um 02.02.09


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17.01.2020 um 11:02
Hallo @CMO , hallo @alle !

Das Börsenumfeld ist insgesammt betrachtet schon "reichlich kritisch" ( meine Meinung ).
Der Rat sich die Hosen fest zu binden, ist da schon angebracht.

Gruß, Gildonus


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17.01.2020 um 13:18
@Gildonus
Mein Portfolio hat alleine in den letzten beiden Tagen knapp 1.000 EUR zugelegt. Das hat meiner Meinung nach mit rationalen Märkten nichts mehr zu tun und bietet höchsten Anlass zur Vorsicht. 👆

Auf jeden Fall würde ich tatsächlich aktuell aber keinem dazu raten jetzt Aktien zu kaufen.


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17.01.2020 um 19:18
@CMO
Ich würde ja gerne mal irgendeine Luxus Aktie auf nehmen, trau mich aber niergends rein, hast du da eine Idee?

Tech habe ich, Finanzen hab ich, Bio hab ich - Luxus fehlt.

----

Komisch, ich bin jetzt eigntlich wieder relativ entspannt.
Klar, hier ist der Brexit, dort sitzt immer noch Trump, die Tech Werte sind bereits im Vacuum angekommen :troll: usw.
Aber hey, es läuft wenigstens und einiges wurde teilweise geklärt.
Passieren kann natürlich immer was neues.
Zitat von CMOCMO schrieb:Prinzipiell würde ich mich aktuell sogar eher von Werten trennen um Liquidität zu schaffen. Mein Problem ist allerdings dass ich eigentlich keine Werte mehr im Portfolio habe, von denen ich mich trennen wollen würde.
Ich hab einmal rot einmal grau und 5 mal grün.
Gerade den roten und den grauen Wert finde ich aber am viel versprechensten, da ist das KGV auch recht niedrig.

Mal gucken.


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Der große Aktien-Thread

17.01.2020 um 23:52
Zitat von YoooYooo schrieb:Ich würde ja gerne mal irgendeine Luxus Aktie auf nehmen, trau mich aber niergends rein, hast du da eine Idee?

Tech habe ich, Finanzen hab ich, Bio hab ich - Luxus fehlt.
Ich hab sie zwar letztes Jahr mit krachendem Verlust ausverkauft um mir die Steuern auf den Gewinn durch den Workday Verkauf zurück zu holen. Aber mein Favorit wäre immer noch Pandora. Das Unternehmen ist meiner Meinung nach unter Berücksichtigung der Fundamentaldaten nach wie vor massiv unterbewertet und ist auf dem Luxury Retail Markt eine der wohl bekanntesten Marken.

Ich kann mir nach wie vor sehr gut vorstellen, dass es sich lohnen könnte hier langfristig zu investieren. Insbesondere eine Dividendenrendite von aktuell 5,47% und ein allmählich anlaufender Einstieg ins Online-Business sprechen in meinen Augen für das Unternehmen. Pandora hat jede Menge Potenzial und es könnte genau der richtige Zeitpunkt sein um einzusteigen, da der Preis im Verhältnis zum Marktniveau gegenwärtig sehr attraktiv ist.

pandora
Zitat von YoooYooo schrieb:Komisch, ich bin jetzt eigntlich wieder relativ entspannt.
Klar, hier ist der Brexit, dort sitzt immer noch Trump, die Tech Werte sind bereits im Vacuum angekommen :troll: usw.
Aber hey, es läuft wenigstens und einiges wurde teilweise geklärt.
Passieren kann natürlich immer was neues.
Die Märkte sind gerade dabei etwas zu überhitzen aufgrund der politisch wieder eher günstigeren Situation. Meiner Meinung nach wird der Einfluss der politischen Entscheidungsträger auf die wirtschaftliche Entwicklung jedoch überschätzt. Man bedenke dabei dass der gegenwärtige Aufschwung an den Börsen unter anderem (wenn nicht sogar hauptsächlich) durch das "Handelsabkommen" zwischen den USA und China angetrieben wird. Faktisch ist es nur ein Teilabkommen, in dem es wohl hauptsächlich darum geht dass die USA keine weiteren Zölle auf chinesische Importe erheben. China hingegen soll wohl eingewilligt haben den Schutz geistigen Eigentums stärker zu respektieren.

Inwieweit das wirklich positiv für unsere Volkswirtschaften ist, bleibt abzuwarten. Einerseits müssen die US-Unternehmen nun weniger befürchten weitere Kostensteigerungen durch Zölle auf Importe von Bauteilen etc. schultern zu müssen. Auf der anderen Seite steht jedoch zum Teil wohl immer noch die Hoffnung in China einen Absatzmarkt zu finden.

Ersteres haben die USA durch ihre Handelspolitik selbst in der Hand. Bei letzterem hängt viel davon ab wie nachhaltig sich der Wohlstand der Chinesen halten können wird. Denn faktisch ist die Chinesische Wirtschaft ein gigantisches Billionengrab. Und genau das ist wahrscheinlich auch das was uns 2020 erwarten wird: Die Chinesische Wirtschaft wird unter dem Druck der globalen Rezession implodieren.


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18.01.2020 um 08:22
@CMO
Danke.
Ich lese hauptsächlich nur die ARD Börse. Die Tagesanlaysen kann man natürlich vergessen, wenn man nicht auf Wochen oder Tagesbasis agiert aber da sind auch teils recht interessante Analysen drauf.

Zum Beispiel die des Dow Jones in US Wahlen seit 1900.
https://boerse.ard.de/anlagestrategie/boersenpsychologie/us-wahlen-auswirkungen-auf-den-dow100.html (Archiv-Version vom 16.01.2020)

Das stützt deine Vermutung.
Zumindest erstmal bis zur Jahreshäfte zu warten und ab da eine höhere Trefferchance zu haben ist danach auch nicht verkehrt.


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18.01.2020 um 16:07
Zitat von CMOCMO schrieb:Die Märkte sind gerade dabei etwas zu überhitzen aufgrund der politisch wieder eher günstigeren Situation. Meiner Meinung nach wird der Einfluss der politischen Entscheidungsträger auf die wirtschaftliche Entwicklung jedoch überschätzt. Man bedenke dabei dass der gegenwärtige Aufschwung an den Börsen unter anderem (wenn nicht sogar hauptsächlich) durch das "Handelsabkommen" zwischen den USA und China angetrieben wird. Faktisch ist es nur ein Teilabkommen, in dem es wohl hauptsächlich darum geht dass die USA keine weiteren Zölle auf chinesische Importe erheben. China hingegen soll wohl eingewilligt haben den Schutz geistigen Eigentums stärker zu respektieren.

Inwieweit das wirklich positiv für unsere Volkswirtschaften ist, bleibt abzuwarten. Einerseits müssen die US-Unternehmen nun weniger befürchten weitere Kostensteigerungen durch Zölle auf Importe von Bauteilen etc. schultern zu müssen. Auf der anderen Seite steht jedoch zum Teil wohl immer noch die Hoffnung in China einen Absatzmarkt zu finden.

Ersteres haben die USA durch ihre Handelspolitik selbst in der Hand. Bei letzterem hängt viel davon ab wie nachhaltig sich der Wohlstand der Chinesen halten können wird. Denn faktisch ist die Chinesische Wirtschaft ein gigantisches Billionengrab. Und genau das ist wahrscheinlich auch das was uns 2020 erwarten wird: Die Chinesische Wirtschaft wird unter dem Druck der globalen Rezession implodieren.
schön, dass sich hier im Thread wieder was tut :)

Mein Einschätzung ist etwas anders: Ja, die Märkte sind relativ hoch bewertet. Es wird immer schwerer, "Schnäppchen" zu finden. Allerdings halte ich die Kursniveaus insgesamt für stabil:

- Trump wird ALLES daran setzen, dass die US-Indizes im Laufe des Wahljahres hoch bleiben. Die Kursniveaus haben in Amerika viel mehr mit dem subjektiven Befinden der Bevölkerung zu tun als bei uns, da der Anteil der Aktionäre wesentlich höher ist. Bei einem Sieg Trumps - wovon auszugehen ist, da sich bei den Demokraten kein schlagkräftiger Kandidat herausbildet - werden die US-Indizes jubilieren. Erst danach vermute ich größere Rücksetzer

- ich sehe in der chinesischen Wirtschaft kein Millionengrab. Der Staat ist viel zu stark und kann die Unternehmen stützen. Welche makroökonomischen Anzeichen siehst du, dass die chinesische Wirtschaft "implodieren" könnte?

- inwiefern besteht der Druck einer "globalen Rezession"? Das Wachstum der Weltwirtschaft war 2019 auf einem relativ moderaten Niveau und wird für 2020 ähnlich prognostiziert

- wir haben es mit einer Sondersituation zu tun: die Zinsniveaus in Europa und Amerika werden auf absehbare Zeit niedrig bleiben. In Europa sogar verbunden mit Strafzinsen auf hohe Einlagen. Wohin soll das Kapital sonst fließen, wenn nicht in die Kapitalmärkte und Immobilien?

Klar, der nächste Crash wird kommen wie ein Naturgesetz. Aber die ganzen Crashpropheten sind auch alles andere als glaubwürdig...
Insbesondere die, die dann ein eigenes Portfolio aufsetzen und dann regelmäßig underperformen...

LG


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18.01.2020 um 16:16
Es gibt doch an den Aktienbörsen auch Experten. Wenn ich mir Aktien kaufe, dann hat ein Anderer sie mir verkauft. Wenn die Aktie eine gute Investition ist mit Gewinnerwartung, dann frage ich mich warum der andere sie mir verkaufen sollte? bzw. wie ich schlauer sein kann als die Experten? Ist es nur raten und ein Glücksspiel?

z.B. eine Bank empfiehlt einen Aktienfonds mit geschätzter 5% Rendite. Wenn das klappen würde, dann könnte die Bank doch selber einen 0% Kredit aufnehmen und das Kaufen. Warum sollte sie mir die 5% Rendite überlassen?


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18.01.2020 um 20:34
@ice_mother
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:- ich sehe in der chinesischen Wirtschaft kein Millionengrab. Der Staat ist viel zu stark und kann die Unternehmen stützen. Welche makroökonomischen Anzeichen siehst du, dass die chinesische Wirtschaft "implodieren" könnte?
Und genau das tut er auch massiv mit Krediten. Und entsprechend verbreiteter Auffassung wohl relativ unabhängig von Effizienz oder Innovationskraft der entsprechenden Unternehmen. Und genau da fängt die Geldverbrennung meiner Meinung nach an. Kredite werden vergeben an Unternehmen, die eigentlich nicht kreditwürdig sind und auch volkswirtschaftlich keinen wirklichen Beitrag in Form von Effizienzsteigerung oder Innovation leisten. Welche Dimensionen diese Praxis angenommen hat kann man allerdings aktuell nur erahnen.
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:- inwiefern besteht der Druck einer "globalen Rezession"? Das Wachstum der Weltwirtschaft war 2019 auf einem relativ moderaten Niveau und wird für 2020 ähnlich prognostiziert
Sobald die US-Wirtschaft in eine Rezession kommt, kann man im Grunde von einer "globalen Rezession" sprechen, da China unmittelbar von den Folgen schrumpfender US-Importe betroffen wäre. Dasselbe gilt auch für die meisten anderen Entwicklungsländer, deren Wirtschaftswachstum i.d.R. von Export getragen wird. Sobald der größte globale Player (USA) in die Rezession rutscht und dementsprechend weniger Bedarf für Importe hat, folgen automatisch auch alle Exporteure nach. Und genau das steht uns eigentlich in absehbarer Zeit bevor.
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:- wir haben es mit einer Sondersituation zu tun: die Zinsniveaus in Europa und Amerika werden auf absehbare Zeit niedrig bleiben. In Europa sogar verbunden mit Strafzinsen auf hohe Einlagen. Wohin soll das Kapital sonst fließen, wenn nicht in die Kapitalmärkte und Immobilien?
Diese Sondersituation macht die Lage in meinen Augen sogar noch viel kritischer weil:

1. Durch die expansive Geldpolitik der Zentralbanken das gesamte Bankensystem stark unter Druck gesetzt und mittelfristig destablisiert wird.
2. Eine Kapitalflucht in Anlageformen wie Aktien, Anleihen, Immobilien usw und damit auch eine vollkommene Überhitzung der entsprechenden Märkte provoziert wird, die nur noch in Teilen an die rationale Wirtschaftskraft / realen inneren Wert der Unternehmen gekoppelt ist.
3. Für den Fall einer Rezession keine fiskalpolitischen Instrumente (etwa die Senkung des Zinsniveaus) mehr zur Verfügung stehen, um die Konjunktur anzukurbeln, was die Ausmaße eines Einbruchs vermutlich noch umfassender werden lässt.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Es gibt doch an den Aktienbörsen auch Experten. Wenn ich mir Aktien kaufe, dann hat ein Anderer sie mir verkauft. Wenn die Aktie eine gute Investition ist mit Gewinnerwartung, dann frage ich mich warum der andere sie mir verkaufen sollte? bzw. wie ich schlauer sein kann als die Experten? Ist es nur raten und ein Glücksspiel?
Die möglichen Gewinnerwartungen sind immer in den Preis einer Aktie mit eingerechnet. Das heißt entsprechend, dass derjenige von dem Du eine Aktie erwirbst von Dir dafür denjenigen Kaufpreis fordert, den er unter Berücksichtigung der Gewinn- bzw. Wertsteigerungs-Erwartungen für angemessen erachtet. Diese Rolle des sogenannten Market-Makers übernehmen an den Börsen i.d.R. Groß- bzw. Investmentbanken. Umgekehrt definieren diese entsprechend auch einen Kurs zu dem sie eine Aktie selbst zu kaufen bereit sind. Das ist das Modell wie Börsenhändler bzw. (Investment-)Banken an der Börse ihr Geld verdienen: Sie kaufen Aktien zu einem bestimmten Preis und verkaufen sie zu einem höheren Preis.
Zitat von frivolfrivol schrieb:z.B. eine Bank empfiehlt einen Aktienfonds mit geschätzter 5% Rendite. Wenn das klappen würde, dann könnte die Bank doch selber einen 0% Kredit aufnehmen und das Kaufen. Warum sollte sie mir die 5% Rendite überlassen?
Die Geschäftsbanken bekommen von der Zentralbank ja kein Geld um es in Aktien zu investieren, sondern nur um damit den Zahlungsverkehr zu finanzieren. Insofern ist die Aufnahme eines Kredites durch eine Geschäftsbank bei der Zentralbank keine Alternative zu Spareinlagen.

Ganz davon abgesehen hat die Bank Dein Geld ja schon wenn Du dort ein Konto mit Guthaben darauf besitzt, was im Grunde prinzipiell auch nichts anderes als ein 0% Kredit von Dir an die Bank ist. Mit diesem Geld könnte die Bank nun zum Beispiel Kredite finanzieren, was im Grunde auch ihre Hauptaufgabe ist. Da das Zinsniveau allerdings aktuell recht niedrig ist, ist mit dieser Methode verhältnismäßig wenig Rendite zu erzielen.

Unter den gegenwärtigen Bedingungen, die durch die Zinspolitik der EZB erzeugt wurden, ist es sowohl für die Bank als auch für Dich als Sparer allerdings sehr ungünstig das Geld als Bankguthaben auf einem Girokonto zu verwahren. Einerseits wegen der niedrigen Rediten aus Kreditvergaben. Andererseits aber auch deswegen weil Deine Bank verpflichtet ist 1% deines Bankguthabens als Mindestreserve bei der EZB anzulegen. Nun hat die EZB allerdings einen negativen Einlagenzins (-0,5%) für dieses Geld, welches die Banken bei ihr "anlegen". Zusätzlich kommt obendrein auch noch der Wertverlust des Geldes durch Inflation hinzu.

Deswegen ist es sowohl für Dich als Sparer als auch für Deine Bank unter diesen Bedingungen aktuell nicht so gut viel Geld auf dem Konto zu haben. Deshalb bieten viele Banken ihren Anlegern nun die Möglichkeit an beispielsweise in Aktienfonds zu investieren. Das bedeutet, dass die Bank von dem mit dir vereinbarten Betrag Wertpapiere (Aktien) erwirbt. Und von der damit erwirtschafteten Rendite (die übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit weit mehr als 5% pro Jahr beträgt) erhältst Du dann einen Anteil von 5% während der restliche Gewinn Deiner Bank zugute kommt.

Damit kann die Bank Gewinne erwirtschaften und zudem benötigt sie ja die Wertpapiere als Sicherheit um zum Hauptfinanzierungszinssatz von 0% Geld von der Zentralbank zu erhalten. 🙂


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18.01.2020 um 21:30
Zitat von CMOCMO schrieb:Ganz davon abgesehen hat die Bank Dein Geld ja schon wenn Du dort ein Konto mit Guthaben darauf besitzt, was im Grunde prinzipiell auch nichts anderes als ein 0% Kredit von Dir an die Bank ist. Mit diesem Geld könnte die Bank nun zum Beispiel Kredite finanzieren, was im Grunde auch ihre Hauptaufgabe ist.
Zitat von CMOCMO schrieb:Deshalb bieten viele Banken ihren Anlegern nun die Möglichkeit an beispielsweise in Aktienfonds zu investieren. Das bedeutet, dass die Bank von dem mit dir vereinbarten Betrag Wertpapiere (Aktien) erwirbt. Und von der damit erwirtschafteten Rendite (die übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit weit mehr als 5% pro Jahr beträgt) erhältst Du dann einen Anteil von 5% während der restliche Gewinn Deiner Bank zugute kommt.
Und warum nimmt die Bank nicht mein Guthaben (als 0% Kredit) und kauft davon selber den Aktienfonds und streicht die weit mehr als 5% ein? Sondern gibt freiwillig 5% an mich ab?


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Der große Aktien-Thread

18.01.2020 um 22:10
Zitat von frivolfrivol schrieb:Und warum nimmt die Bank nicht mein Guthaben (als 0% Kredit) und kauft davon selber den Aktienfonds und streicht die weit mehr als 5% ein? Sondern gibt freiwillig 5% an mich ab?
Deine Bank verkauft dir Aktienfonts (wenn du welche haben willst) weil sie damit Geld verdient. Das is Teil ihres Geschäftsmodells, so wie ein Autohändler halt Autos verkauft.
Die Bank gibt auch keine 5% an dich ab, denn die Rendite kommt nich von der Bank.
Zitat von frivolfrivol schrieb:z.B. eine Bank empfiehlt einen Aktienfonds mit geschätzter 5% Rendite. Wenn das klappen würde, dann könnte die Bank doch selber einen 0% Kredit aufnehmen und das Kaufen. Warum sollte sie mir die 5% Rendite überlassen?
Ja, kauf blos keine Aktien! Wenn man damit Geld verdienen könnte, dann würde das ja jeder machen. :D

mfg
kuno


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18.01.2020 um 22:18
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Deine Bank verkauft dir Aktienfonts (wenn du welche haben willst) weil sie damit Geld verdient. Das is Teil ihres Geschäftsmodells, so wie ein Autohändler halt Autos verkauft.
Sie verdient damit immer Geld, weil sei Verkaufsprovision bekommt, egal ob mein Aktienfonds danach steigt oder fällt. Es ist wie im Casino, dem ist es auch egal, welcher Kunde gewinnt oder verliert, das Casino bekommt immer seine Gebühren.


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Der große Aktien-Thread

18.01.2020 um 22:20
Schwer vorherzusehen, wie sich das derzeitige "Geld-Experiment" auswirken wird. Vielleicht werden Aktien nie wieder so billig wie heute zu haben sein, vielleicht brechen auch die Märkte um zwei Drittel ein, vielleicht schon morgen, vielleicht auch erst in 10 Jahren? Keiner weiß es.

Ich für meinen Teil gehe jedenfalls davon aus, dass die Weltbevölkerung auch in Zukunft konsumieren wird und somit Unternehmen Geld verdienen können. Nun muss man nur noch die richtigen Unternehmen finden. ;)

mfg
kuno


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18.01.2020 um 22:26
Zitat von frivolfrivol schrieb:Sie verdient damit immer Geld, weil sei Verkaufsprovision bekommt, egal ob mein Aktienfonds danach steigt oder fällt.
Klar is das so. Hat denn schon mal wer was anderes behauptet? Dein Reiseveranstalter verdient auch immer Geld, wenn du bei dem ne Reise buchst, auch wenns dann von 10 Tagen 8 regnet. :)

Fakt is letztlich, wer in den letzten 100 Jahren 20 Jahre lang Aktien gehalten hat, hat immer Geld verdient, egal wann gekauft wurde und im Schnitt wurde mit Aktien auch mehr verdient als mit allen anderen Anlageformen.
Wird das auch in Zukunft so sein? Ich weiß es nich, aber mir fällt auch grad nich so viel ein, was dagegen spricht.

mfg
kuno


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