Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Groucho schrieb:Richtig, wie ich schon sagte, Frauen hatten schon immer Zugang zu Drecksjobs (*)

Nein
Schlichtweg.
Mist halt.

Groucho schrieb:Was du hier möglicherweise missverstanden hast, ist, dass ich damit nicht gesagt habe, dass sie schon immer Zugang zu allen Handwerken hatten.

Ach und die sind jetzt weniger interessant.
Muss wirklich gut lachen.
Und die Debatte da gestern über die Wehrpflicht, die ist nochmal ganz besonders entlarvend.
Sobald es nämlich ans eigene Leder geht, und man sich endlich mal bewähren könnte als ach so starker Mensch, da wird die Fresse beim üblichen Personal ganz klein.
Richtig witzig.
Da sind dann die über Jahrtausende eingeübten Rollen, weil sie halt zum fortkommen nötig waren, doch wieder sehr gut.
Mehr muss man da garnicht wissen.

Berryl schrieb:Mist halt

Gute Argumentation.
Leider bin ich nicht mit so intelligenten Argumenten ausgestattet und nicht halb so eloquent wie du.
Da muss ich mich wohl geschlagen geben....

Berryl schrieb:Und die Debatte da gestern über die Wehrpflicht, die ist nochmal ganz besonders entlarvend.

An der habe ich nicht teilgenommen.

Berryl schrieb:Sobald es nämlich ans eigene Leder geht, und man sich endlich mal bewähren könnte als ach so starker Mensch, da wird die Fresse beim üblichen Personal ganz klein.

Die ganze Debatte ist ziemlich daneben aus meiner Sicht.

Schon alleine deshalb, weil so weit mir bekannt, Männer ein Gros der Negativstatistiken dominieren.
Höchste Selbstmordrate, höchste Arbeitsunfallrate, höchste Suchtrate, höhere Sterblichkeit im Alter, schlechtere Gesundheit, etc..

BerlinerLuft schrieb:ihr wollt eine dubiose Schud beglichen haben für die aber niemand verantwortlich gemacht werden kann, weil es einfach nur gesellschaftliche Entwicklungen waren, die sich aus biologischen und soziologischen Dynamiken ergeben und entwickelt haben.

Na ja, auch damalige Rechtslagen erschwerten es der Frau schon. Es gab Zeiten in Deutschland, da durfte Frau nur mit Zustimmung des Mannes arbeiten gehen - dann später auch nur - so weit es mit ihren Pflichten wie Ehe und Familie vereinbar war.

Beim Rest stimme ich dir aber zu.

Ich mag die Motivation oder Einstellung einiger auch nicht, Gleichberechtigung nur so lange oder bis dahin wie es angenehm und lukrativ oder auch hipp für Frauen ist - schließlich gibt es ja Männer, lol, die stereotypisch in den Krieg ziehen und tot oder als psychische Wracks heimkehren können - oder auch nur die Drecksarbeiten im soo systemrelevanten Handwerk usw... ausführen können.

chriseba schrieb:Warum sind beim Thema Gleichberechtigung eigentlich immer nur Jobs relevant, die entweder hoch bezahlt, oder aber medial präsent sind?
Oder, anders gefragt: Warum wollen Frauen den ganzen bösen, ewiggestrigen, weißhaarigen Männern immer nur in Top-Jobs etwas beweisen?

Weil Sie sich zwar ungerne selbst die Hände schmutzig machen, gerne aber Macht ausüben, zur Elite zählen aka das "Patriarchat" selbst stellen wollen :ask:

Ich möchte aber auch ausdrücklich nochmal sagen, dass es mittlerweile bzw. seit den letzten 25 Jahren eigentlich schon auch immer mehr Frauen gibt, die zieht es freiwillig in stereotypische Männerberufe. Selbst sogar erleben dürfen im Garten- und Landschaftsbau Anfang des Jahrtausends bereits.

Je nachdem treffen sie aber da leider bis heute immer noch auf Widerstand und Vorurteile von männlicher Seite aus. Aber das kann ihnen je nach Einstellung der dortigen Männer und Vorgesetzen überall/branchenübergreifend passieren - nicht nur im Handwerk oder beim Bund.

Auch bei der Bundeswehr gibt es mittlerweile tausende von Frauen, die freiwillig ihren Dienst leisten - in militärischen Bereichen.

Längst nicht jede Frau ist sich zu Schade für bestimmte Arbeiten und Berufe und will das nur stereotypisch den Männern überlassen.

Sind dann in der Regel auch solche Frauen, die kein Problem damit haben/hätten wenn ihr Partner auch nur ein Handwerker oder so wäre und kein Manager oder Akademiker XYZ.

rhapsody3004 schrieb:Na ja, auch damalige Rechtslagen erschwerten es der Frau. Es gab Zeiten in Deutschland, da durfte Frau nur mit Zustimmung des Mannes arbeiten - später dann auch nur - so weit es mit ihren Pflichten wie Ehe und Familie vereinbar war.

Dein Einwand tangiert meine Argumentation zwar nicht.
Verstehe aber wieso du das hier anbringt.
Richtig wir sollten auch immer unsere jetzigen und zukünftigen Gesetze und Rechtslagen im Blick behalten.
(Oder habe ich dich damit falsch verstanden?)

Zum Rest, ich selbst bin ein sehr konsequenter Charakter und sehe deshalb die Doppelmoral in den aktuellen Forderungen n der Genderbefürwörtler.

rhapsody3004 schrieb:schließlich gibt es ja Männer, lol, die stereotypisch in den Krieg ziehen können und tot oder als psychische Wracks heimkehren - oder auch nur die Drecksarbeiten im soo systemrelevanten Handwerk usw... ausführen sollen.

Und das beruht m.M.n. auf dem veralteten Weltbild "Der Mann das starke Geschlecht".
Das dem nicht so ist, zeigt uns die heutige Medizin.
Frauen sind robuster, sind zäher, haben die besseren Abwehrkräfte, halten mehr Schmerzen aus und leben schon biologisch länger.
Dieses alte Weltbild muss endlich aufgebrochen werden um eine wirklich Gleichberechtigung zu erreichen,m.M.n..

BerlinerLuft schrieb:Richtig wir sollten auch immer unsere jetzigen und zukünftigen Gesetze und Rechtslagen im Blick behalten.
(Oder habe ich dich damit falsch verstanden?)

Richtig.

Schuld für Entwicklungen können auch im lieben Recht gesucht werden.

BerlinerLuft schrieb:Und das beruht m.M.n. auf dem veralteten Weltbild "Der Mann das starke Geschlecht".
Das dem nicht so ist, zeigt uns die heutige Medizin.
Frauen sind robuster, sind zäher, haben die besseren Abwehrkräfte, halten mehr Schmerzen aus und leben schon biologisch länger.
Dieses alte Weltbild muss endlich aufgebrochen werden um eine wirklich Gleichberechtigung zu erreichen,m.M.n..

Sehe ich im Grunde genauso. Wie ich das hasse dem Mann pauschal das starke Geschlecht nachzusagen. Auch wir Männer sind individuelle Wesen.

Darum auch:

rhapsody3004 schrieb:Sollte die Wehrpflicht mal wieder eingeführt werden, dann sollte meiner Meinung nach diese Pflicht allgemein für beide Geschlechter gelten. Alles andere entscheidet dann der Einzelfall, ob auch wirklich tauglich oder nicht oder ob wegen anderer Verpflichtungen die Wehrpflicht nicht erhoben werden sollte.

Die Argumente bzw. die Begründungen, die die damalige Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau hinsichtlich der Wehrpflicht rechtfertigen konnten, gehören auf den Prüfstand.

Und damit meine ich sämtliche damaligen Begründungen.

Groucho schrieb:Zu Drecksjobs hatten Frauen ja schon immer Zugang.
Warum sollten sie daran interessiert sein, diesen Pool an Drecksjobs zu erweitern?

Deswegen bräuchten wir Zwangsquoten, ich gehe davon aus dass die Frauen auch von den Leistungen aus den Drecksjobs profitieren.

nasenstüber schrieb:Höchste Selbstmordrate, höchste Arbeitsunfallrate, höchste Suchtrate, höhere Sterblichkeit im Alter, schlechtere Gesundheit, etc..

Es wird zeit das Renteneintrittsalter für Männer zu senken.

rhapsody3004 schrieb:Na ja, auch damalige Rechtslagen erschwerten es der Frau schon. Es gab Zeiten in Deutschland, da durfte Frau nur mit Zustimmung des Mannes arbeiten gehen - dann später auch nur - so weit es mit ihren Pflichten wie Ehe und Familie vereinbar war.

Da ist zwar richtig, es war aber keineswegs so, dass der "durchschnittliche Mann" auf die Entwicklung einen signifikant größeren Einfluss hatte. Wenn es Wahlen gab, dann wurden diese meist an Stand oder Vermögen geknüpft. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts und in einigen Staaten noch später änderte sich das in Europa. Oder kurz: Die meiste Zeit hätten auch durchschnittliche Männer nichts zu melden...

Jorkis schrieb:Die meiste Zeit hätten auch durchschnittliche Männer nichts zu melden...

Waren dann auch nur gut genug für die ganzen Drecksarbeiten.

Ps.

Dass es Frauen erschwert wurde nach Belieben als freie Menschen Arbeiten gehen zu können, war bis in die 70er hinein so. Ende der 50er Jahre wurde immerhin schon mal das Gebot nur mit Zustimmung des Mannes aufgehoben - aufgrund Einführung des Gleichbehandlungsgesetzes.

Abahatschi schrieb:Es wird zeit das Renteneintrittsalter für Männer zu senken.

Anhand einiger guter Argumente, die dafür sprechen würden, sollte man darüber mal ernsthaft nachdenken - ebenso wie unfair es ist eine Wehrplicht nur für Männer einzuführen oder wieder einzuführen.

Ps.
Mit der SPD gab es immerhin schon mal die Rente mit 63 - für alle Geschlechter natürlich, wenn die Voraussetzungen erfüllt waren. Dadurch hat mein Vater auch noch bissel mehr von seinem Leber. Besser als bis zum Umfallen als Maler zu schuften.

Groucho schrieb:Gute Argumentation.
Leider bin ich nicht mit so intelligenten Argumenten ausgestattet und nicht halb so eloquent wie du.
Da muss ich mich wohl geschlagen geben....

Keine Ursache.
Mist muss ganz profan als solcher bezeichnet werden.
Da brauchts keine Windungen.

Groucho schrieb:An der habe ich nicht teilgenommen.

Was vollkommen egal ist.
Es gehört alles zusammen.
Wer Gleichberechtigung will muss dies bis zur letzten Eskalationsstufe denken.
Alles andere ist nur Fake.
Und ein Mensch der zwar was errichten will aber dies nicht verteidigt....dessen Idee ist nichts wert.

rhapsody3004 schrieb:Habe nur von einigen Frauen selbst gelesen und gehört, dass sie sich je nach Betrieb mehr Akzeptanz und weniger Vorurteile seitens der männlichen Kollegen - einschließlich männlichen Vorgesetzten wünschen. Weiß nicht, obs auch das Maurerhandwerk war, aber es betraf definitiv Handwerksberufe.

Ich denke, das betrifft immer die Person(en) an sich, unabhänging von der Branche. Mangelnde Wertschätzung, Vorurteile ... das lässt sich nicht auf das Handwerk bzw. Frauen im Handwerk herunterbrechen.

sooma schrieb:Ich denke, das betrifft immer die Person(en) an sich, unabhänging von der Branche. Mangelnde Wertschätzung, Vorurteile ... das lässt sich nicht auf das Handwerk bzw. Frauen im Handwerk herunterbrechen.

Da gebe ich dir absolut recht, wie ja auch gestern schon mit nicht nur zum Ausdruck bringen wollte.

Auch in sogenannten Top-Jobs (definieren mag die jeder für sich) treffen Frauen auf Ablehnung, Vorurteile und Sexismus bzw. kurz und knapp auf Diskriminierung.

Resultiert wahrscheinlich häufig aus einer erzkonservativen Einstellung seitens der jeweiligen Männer heraus.

Aber wie gesagt, betrifft das längst nicht nur das Handwerk oder den Bund - sondern branchenübergreifend und hat nichts mit der Branche, dem Beruf an sich zu tun.

rhapsody3004 schrieb:nicht nur im Handwerk oder beim Bund.

Ps.
Je nachdem kann unter solchen Männern auch das eigene Geschlecht, also auch Männer leiden, sollten Männer nicht konservativ-stereotypisch männlich sein, lol.

Bestimmte Männer diskriminieren ja nicht nur Frauen.

rhapsody3004 schrieb:Auch in sogenannten Top-Jobs (definieren mag das jeder für sich) treffen Frauen auf Ablehnung, Vorurteile und Sexismus bzw. kurz und knapp auf Diskriminierung.

Und das lässt sich halt auch nicht auf Frauen runterbrechen, das erfahren Männer ebenso.

(Derartige Wertungen wie "Top-Job" habe ich nicht vorgenommen, ich schrieb von "Branchen", Berufsfeldern.)

Berryl schrieb:Jedenfall habe ich noch niemanden gehört der Frauenquoten im Maurerhandwerk, schön als Geselle, fordert.

Gibt es denn für Frauen Probleme dort eingestellt zu werden?
Man braucht keine Quote, wenn es keine Zugangshindernisse gibt.

Berryl schrieb:Da gehts konsequent um die Positionen wo es Kohle regnet und Macht gibt.

Wo ist das Problem, wenn auch Frauen Macht und Kohle wollen?

Berryl schrieb:Und ich habe auch schon Grazien gesehen die nichtmal ein MG spannen konnten.
Von daher.

Sollen wir jetzt alle aufzählen, wo wir schon Männer oder Frauen gesehen haben, die dieses oder jenes nicht konnten oder was soll das?

Wenn du wissen willst, was Frauen im Militär leisten können, schau nach Israel.

fischersfritzi schrieb:Wo ist das Problem, wenn auch Frauen Macht und Kohle wollen?

Dass paar unter ihnen glauben dass es dies alles für Männer leistungslos gibt.

Berryl schrieb:Gerade die 'Drecksjobs', und nochmals gerade die im Handwerk,

Handwerk ist für dich "Drecksjob"?

BerlinerLuft schrieb:Entweder man fordert und fördert eine Frauenquote nur in den lohnenswerten Bereichen und ist ein Heuchler oder man ist überzeugend indem man authentisch ist und eine wahre Gleichberechtigung anstrebt.

Du hast offensichtlich das Konzept der "Quotenregelung" überhaupt nicht verstandrn.

Abahatschi schrieb:Es wird zeit das Renteneintrittsalter für Männer zu senken.

Als Antwort auf das?

nasenstüber schrieb:Höchste Selbstmordrate, höchste Arbeitsunfallrate, höchste Suchtrate, höhere Sterblichkeit im Alter, schlechtere Gesundheit, etc..

Hahaha wie cool, erst rauchen und saufen, hohe Risiken eingehen, ungesund essen, insgesamt ungesund leben und sich nicht um die eigene psychische und physische Gesundheit kümmern und dann zur Belohnung früher in Rente.
Donnerwetter

Abahatschi schrieb:Dass paar unter ihnen glauben dass es dies alles für Männer leistungslos gibt.

Wer glaubt das denn?

fischersfritzi schrieb:Man braucht keine Quote, wenn es keine Zugangshindernisse gibt.

Die gibt es auch im Handwerk doch schon ewig nicht mehr. Da zählt schlicht Eignung und Leistung, unabhängig vom Geschlecht.

fischersfritzi schrieb:Handwerk ist für dich "Drecksjob"?

Ich denke mit Drecksjobs waren bewusst übertrieben vorwiegend alle Jobs mit mehr Körpereinsatz und praktischem Arbeiten und im Verhältnis zur Leistung einer eher geringer Bezahlung und mit wohl auch weniger hohem-gesellschaftlichem Ansehen gemeint.

fischersfritzi schrieb:Wenn du wissen willst, was Frauen im Militär leisten können, schau nach Israel.

Umso mehr ein Grund die Wehrpflicht nur für Männer infrage zu stellen. Sollte sie bei uns wiedereingeführt werden.

sooma schrieb:Und das lässt sich halt auch nicht auf Frauen runterbrechen, das erfahren Männer ebenso.

Auf jeden Fall. Selber sogar hin und wieder erleben dürfen und ich war/bin nicht mal ein homosexueller Mann. Aber halt auch kein wirklicher stereotypischer Mann, lol.

sooma schrieb:Die gibt es auch im Handwerk doch schon ewig nicht mehr. Da zählt schlicht Eignung und Leistung, unabhängig vom Geschlecht.

Und mit dem AGG haben Frauen auch seit 2006 Rechtsansprüche erhalten, sollten sie bspw. nur wegen ihres Geschlechts anders/ungleich behandelt und dadurch benachteiligt werden - und das bereits im Bewerbungsprozess seitens privater Arbeitgeber nur. Anwendbar natürlich auch auf die Handwerksbranche.