@Tussinelda Dein Vergleich hinkt ein wenig, denn die Wurzeln Deines metaphorischen Baumes sind noch immer da - die Menschen sterben aber alle nacheinander weg, und mit jedem Tod zerbrechen auch wieder "Seilschaften", weil eben zwei befreundet waren oder sich ganz besonders gut verstanden haben. Das muss aber nicht heißen, dass das mit dem Sohn dann auch so sein wird.
Siehe Politik oder Königshäuser, da wurde auch nach jedem Tod neu gemischt.
Was Du vielleicht meinst, ist dass sich quasi über Jahrhunderte hinweg irgendwelche Bünde Strukturen geschaffen haben, in denen sie bestimmte Positionen komplett als Organisation kontrollieren können. Quasi: Männerbund A denkt sich den Bundestag aus und definiert die Zuteilung von Positionen per Gesetz so, dass alle Mandate zu 100% nur an eigene Mitglieder gehen können.
Das funktioniert offensichtlich nicht und wäre unmöglich. Abgesehen davon, weil hier gefragt wird: Aus meiner Erfahrung (Vater, Bruder, zwei Expartner und der aktuelle, eben mit den von mir genannten Verbindungen Rotary, Lions, FM und Studentenverbindung) haben genauso viel oder wenig profitiert wie sie von allgemeinen Freundschaften im Leben profitieren könnten.
Konkret auf die Personen und Verbindungen bezogen:
Rotary: Zuschanzen von Aufträgen in exakt dem Maß wie es im Sportverein üblich wäre. DH der Getränkehandel wird für das interne Fest beauftragt, allerdings mit Fremdvergleich bei den Preisen. Wiegt die Kosten die für Spenden und Mitgliedschaft entstehen nicht auf. Insgesamt eher Prestige als echter Vorteil.
Lions: Nur aus Prestigegründen Mitglied, keine Aktivität und keine Angebot zu "Seilschaften" jemals erhalten. Nur Einladungen zu Events. Zu denen man aber auch sonst gehen könnte.
FM: Diente eher in einem Stadium der Selbstfindung als Ergänzung zur Beschäftigung mit sonstigen Philosophien, eher weniger geschäftliche Kontakte als es mit normalen Freunden üblich wäre, weil es bewusst vermieden wird
Studentenverbindung: Wurde seinerzeit viel versprochen und war auch als Vorteil geplant, "rum" kommt dabei aber 0,0
Allerdings bestand zu Studienzeiten das günstige Zimmer dort. Dafür musste man aber auch mit den Leuten rumhängen. Also kaum anders als wenn man noch daheim wohnt: Weniger Miete gegen unangenehmen Sozialkontakte.
In den USA kenne ich einen Konzern bei dem ein Führungsmitglied hochgradiger FMler ist, und weiß wie der seine Stellen vergibt: Nicht an FMler, sondern an Mitglieder seines Kirchenkreises (inkl. vieler Frauen die mit seiner Frau Bibelkreis haben...)
Soviel dazu.