Fraukie
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Einschläfern eines Haustieres
30.05.2018 um 22:18salzgrotte schrieb:Danke für deinen ausführlichen Beitrag.gern
salzgrotte schrieb: Darf ich fragen über welchen Zeitraum die Niereninsuffizienz ging? Hast du auch über einen längeren Zeitraum Infusionstherapie gegeben?Klar darfst Du.
Bei dem Husky ist die Niereninsuiffizienz bei einem Vorsorgecheck aufgefallen, als er noch keine sichtbaren Probleme hatte.
Da er einen sehr hohen Leishmanien-AK-Titter hatte und _eigentlich_ eh nur zum Sterben zu mir kommen sollte, weil es ihm so mies ging, er sich dann aber gegen die Sache mit dem Sterben entschied und noch 5 Jahre bestgelaunt, gesund und quirlig durch unser Leben tollte lag es da leider schon nah, dass die Leishmanien jetzt doch die Nieren angehen.
Trotzdem war der Prozess recht langsam, ich hab nicht mehr genau aufm Schirm wie lange das ging aber wir haben einige Monate infundiert und zusätzlich Entwässerungsmittel gegeben, also "durchgespült" und die meiste Zeit war das aus richtig so.
Leider war bei ihm dann irgendwann auch die Blutbildung betroffen und wir haben noch bei uns im Schlafzimmer mit nem Transfusionsset das uns sein Tierarzt gab Blut aus meinem einen Hund "rausgespendet" und dem Husky als Transfusion gegeben (jeder Humanmediziner hätte nen Anfall gekriegt, aber mehr als "blutabnehmen" und "Infusion anhängen" ist es technisch ja gar nicht.
Das war aber schon recht am Ende und diente hauptsächlich dem Zweck uns das gute Gefühl zu geben auch das noch versucht zu haben aber da waren wir uns zwar einig, dass es ihm nach der Transfusion zwar besser ging, aber nicht in dem Umfang, dass wir sagen konnten "Das ist nun nochmal für paar Wochen eine Option."
Am Ende war es bei ihm wirklich so, dass sich die Behandlung mit Kontrolluntersuchungen usw durchaus gelohnt hat, aber wir ihn am Ende mindestens eine Woche zu spät erlöst haben.
Bei dem Mix war der Verlauf sehr viel akuter.
Ich weiß noch, dass er am Dienstag als ich meinen Mann zu der Konferenz brachte noch völlig normal war, da rumwuselte, sich kraulen ließ, Pommes schnorrte und alles in allem normal war.
Ich weiß aber auch, dass ich am Mittwoch ehe ich nach Hause fuhr zu meinem Mann sagte "Mal schauen, ob der was ausbrütet, klar war das gestern aufregend mit der Fahrt und den vielen Leuten aber irgendwie war er mir am Mittwoch schon etwas müder als ich es erwartet hätte.
Mittwoch abend wollte er nichts essen, das kam bei ihm wenn es warm war schon mal vor.
Donnerstag früh hat er zwar gefressen aber das dann wieder erbrochen und weil mir die Nachbarin da dann auch sagte sie habe schon seit einer Weile den Verdacht dass es ihm nicht gut geht sondern er nur einen auf gute Laune macht sobald er hört das ich komme fuhr ich direkt mit ihm in die Klinik, eigentlich rechnete ich mit einem Magen-Darm-Infekt oder sowas, aber die Nieren- UND Leberwerte waren niederschmetternd und eine leichte Veränderung die bereits auf dem Röntgenbild sichtbar war suggerierte, dass das nicht erst seit gestern so ist.
Da sein letzte Vorsorgeuntersuchung aber erst 4 Monate zurück lag und da alle Werte noch bestens waren lag eben die Annahme nah, dass es hochgradig akut ist.
Da riet mir die Ärztin weil er noch fit wirkte und auch seine Entzündungswerte erhöht waren, dass ichs übers WE noch mit Infusionstherapie, Entwässerung und Antibiotika versuche und wir dann Montag Rücksprache halten.
Aber schon da war klar, dass wir das nur "riskieren" können weil es Wege gibt das auch am Wochenende zu beenden sollte sich doch ein leidender Hund zeigen.
Schon Freitag hatte ich den Eindruck, dass die Infusionstherapie nicht das bringt was sie sollte, wollte aber noch nicht aufgeben, aber am Sa war dann deutlich, dass die Nieren nicht "insuiffizient" sind sondern knallhart dabei ihren Dienst schlicht und ergreifend vollständig einzustellen.
Denn trotz gutem Trinken, Infusionen und Entwässerungsspritzen erhöhte sich sein Urinabsatz nicht sondern wurde immer weniger.
Nach Rücksprache bestätigte mir die Tierärztin auch, dass das echt kein gutes Zeichen ist und ich nicht bis Montag warten solle, wenn ich das Gefühl habe das ihm gegenüber das nicht fair ist und das war einfach mal ganz deutlich der Fall.
Bei Katzen kommt eine chronische Form, die man mitunter noch Jahre im Griff haben kann übrigens öfter vor, man spricht da von CNI.
Da kann man einiges übers Futter machen, aber ich hab auch schon mehrere Patienten betreut zu denen ich als eine Art "Tierpflegedienst" nach Haus komme (eine Art das Studium zu finanzieren).
Um Stress fürs Tier und Kosten für den Halter zu senken komme ich dann ins Haus und leg dort die Infusion, wenn sie im Gegenzug ihren Tierarzt mir gegenüber von der Schweigepflicht entbinden, damit ich mich rückversichern kann, dass das Tier auch wirklich in konstanter tierärztlicher Betreuung ist und mit dem Tierarzt absprechen kann in welcher Form und Umfang ich eine Therapie zuhause anbieten kann.
Bei akuten Verläufen, sind wenige Monate schon recht viel und bei einem chronischem Verlauf, der wie gesagt bei Katzen sehr viel häufiger ist als bei Hunden kann, wenn Diät und Begleittherapie stimmen und natürlich das Quäntchen Glück nicht fehlt sogar über mehrere Jahre ein recht stabiler Zustand erreicht und erhalten werden.