Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Einschläfern eines Haustieres

206 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haustier, Einschläfern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 16:26
Danke. Klar, du kannst es nicht wirklich beantworten, du warst nicht dabei. Ich verstehe das.
Ich kann nicht mehr zu 100% sagen, ob er vorher narkotisiert wurde, aber ich denke zu 99% schon.
Er war so schwach, er konnte plötzlich nicht mehr stehen, an dem Tag an dem ich ihn dort hinbrachte.
Der Tierarzt war zwar nett, aber er erschien mir auch etwas "ruppig", wie es vorher schon mal jemand geschrieben hatte. Beispielsweise, es war klar zu erkennen, daß Camillo keine Energie mehr hat, sich nicht mehr selbst auf den Beinen halten konnte.
Er hat ihn dennoch auf eine Waage gestellt und er ist natürlich, als er ihn losgelassen hat total draufgeklatscht seitlich mit seinem Kopf, konnte sich nicht mehr halten. Fand ich alles ganz schlimm, daß er sich in seinen letzten Minuten auch noch den Kopf gestoßen hat. :(
Ich meine, er hat ihm dann eine Spritze gegeben und er lag dann da und schlief.
Dann habe ich mich über ihn gebeugt, als der Arzt nach seinem Herz tastete, ihn gesteichelt und geküsst und der Arzt setzte die Spritze und in dem Moment machte er dieses Knurren/Ausatmen und dann war es vorbei.
Wegen diesem Geräusch habe ich mich immer gefragt, hat er es gefühlt?
Danke, für deine ausführlichen Antworten!
🌷


1x zitiertmelden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 17:00
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:euer tier ist krank und nicht rettbar. es hat eine krankheit, wo man nicht genau weiß wie schnell es schlimmer wird und ob es schmerzen hat.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:wann lässt ihr euer tier einschläfern? oder lasst ihr den tod kommen (solang sich das tier nicht wirklich offensichtlich quält)
Das mache ich abhängig vom verlauf. Charlie hat es mal schlimm erwischt, akutes nierenversagen, quasi über nacht völlig dehydriert, am morgen muskelkrämpfe und man sah ihm an es ging ihm dreckig. Beim tierarzt angekommen, wurde blut abgenommen und danach ersteinmal unmengen flüssigkeit in ihn gepumpt. Niemand wusste, wie es an diesem tag enden würde. Hätte der tierarzt zum einschläfern geraten, hätte ich in dem moment zugestimmt. Er wollte aber den verlauf beobachten, also abends abgeholt, mit nach hause, als er stabil war. Er hat sich recht schnell wieder erholt. Den blutwerten nach, war es ein kleines wunder, dass er überhaupt überlebt hat und vor allem sich "komplett" erholt hat. Es war in diesem falle nur eine kurzfristige entgleisung und der vorbote einer chronischen niereninsuffizienz, wegen der er letztenendes eingeschläfert wurde. Da gabs dann keine diskussion mehr, denn in den 2 jahren hat er mehr und mehr abgebaut, es ging ihm aber die meiste zeit tatsächlich gut.

Bei arne hat das ganze nicht so lange gedauert. Er war FIV+ (charlie übrigens auch). Sein herz spielte nicht mehr mit, innerhalb einer woche hat er sich um 180° gewandelt. Er magerte ab, lag nur noch rum und war ein schatten seiner selbst. Mit herzmedikation hätte er vlt noch den ein oder anderen monat oder jahr gehabt, aber aufgrund der FIV erkrankung wäre es wohl oder übel nur schlimmer geworden, statt besser. Daher hier der rat des arztes ihn direkt zu erlösen. Ich bin dem rat gefolgt.

Bei finn sah es übel aus. Vom kratzbaum gestürzt, blöde aufgekommen und mit rückenmarksverletzung gelähmt und unfähig darm und blase zu entleeren. Er wurde die erste zeit mit schmerzmitteln vollgepumpt, seine blase wurde ausmassiert und regelmäßig punktiert. Das ganze ging 5 tage lang so, am 6. und 7. tag (wochenende) war er zu hause und es wurde ausgemacht ihn zu narkotisieren, damit er sich und vor allem den schließmuskel völlig entspannt, um evtl seine blase "eigenständig" zu entlehren. Tja es hat tatsächlich geklappt. Am 8. tag hieß es wieder tierarzt zur endgültigen entscheidung. Blase war nicht gefüllt, sondern eigenständig entleert, hinterbeine haben wieder leichte reaktion gezeigt, daher wurde entschieden, dass er weiter leben soll. Heute knapp 4 jahre später ist er einer der glücklichsten, verschmustesten, verspieltesten und verfressensten kater, die ich seit langem hier hatte. Und ich stand damals kurz davor zu sagen, dass er erlöst werden soll. Aktuell läßt er die seele auf dem balkon bei einem sonnenbad baumeln. Das ging grad so nochmal gut.

Es ist eine gradwanderung und es braucht einen tierarzt, der bereit ist um ein tier zu kämpfen, aber auch klipp und klar sagt, wann es keinen sinn mehr macht. Leider gibt es davon recht wenige, entweder ist es ihnen die mühe nicht wert oder aber sie wollen einfach noch geld am tier verdienen.


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 17:06
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:ob er vorher narkotisiert wurde, aber ich denke zu 99% schon.
Wenn dem so war und danach klingt es hat er nicht mal gelitten wenn ihm der Arzt T61 ins Herz gespritzt hätte.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Der Tierarzt war zwar nett, aber er erschien mir auch etwas "ruppig"
Das kann ich nicht beurteilen, aber manchmal haben solche Tierärzte das dann auch schonmal erlebt, dass ein Tier in solch einem Zustand plötzlich anfängt Blut zu erbrechen, zu röcheln oder dergleichen und er dann "schnell" machen wollte um Euch sowas zu ersparen.

Wenn er ihn gewogen hat ist es sehr wahrscheinlich, dass er erst eine Narkose bekommen hat.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Ich meine, er hat ihm dann eine Spritze gegeben und er lag dann da und schlief.
Dann habe ich mich über ihn gebeugt, als der Arzt nach seinem Herz tastete, ihn gesteichelt und geküsst und der Arzt setzte die Spritze und in dem Moment machte er dieses Knurren/Ausatmen und dann war es vorbei.
Das wäre auch ein normaler Vorgang, während das Einschläfern per Einspritzen in Herz oder Hohlvene wie gesagt eher etwas ist das man in Notfällen tut.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Wegen diesem Geräusch habe ich mich immer gefragt, hat er es gefühlt?
Das halte ich für nahezu ausgeschlossen. Deine Beschreibung klingt danach als sei Dein Kater zunächst mit Ketamin und Xylazin narkotisiert wurden.
Ketamin ist ein Narkosemittel mit großartiger Schmerzausschaltung und Xylazin sorgt dafür das alle Muskeln entspannt sind.
Früher war diese Kombination auch bei Operationen üblich aber vor einer Euthanasie wird auch hier bereits überdosiert (deswegen wurde er nochmal gewogen).
War der Ablauf bei Dir dieser "Norm" entsprechend,dann war Dein Kater zum Zeitpunkt der Spritze ins oder neben das Herz tief narkotisiert, schmerzfrei und vollkommen entspannt, man kann also getrost behaupten er hat nichts mehr mitbekommen.
Diese Geräusche kommen manchmal einfach zu Stande, wenn der letzte Atemzug z.B. ein bischen Speichel enthält oder es in der Lunge bereits eine Flüssigkeitsansammlung gab.
Manchmal ist es auch ein Darmgeräusch.
In diesem Moment wird der Körper der eh "runtergefahren" ist ja "ausgeschaltet", da kann es vorkommen, dass ein letzter Schluckvorgang, Atemzug oder sowas durch den Todeseintritt "abgebrochen" wurde, durch sowas entstehen dann ebenfalls manchmal solche Geräusche.
Aber darunter ist eher nichts von dem man annehmen darf, das das Tier es noch mitbekommt.
Wenn man an eine Seele glaubt ist sowas zeitlich immer zu dem Zeitpunkt anzusiedeln an dem die Seele den Körper bereits verlassen hat, bzw ganz objektiv nach dem Stillstand aller Lebensfunktionen.


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 17:22
Hätte ich Haustiere würde ich mein Haustier bestimmt einschläfern lassen. Aber genau solche Szenarien sind ein Grund, warum ich keine
Haustiere habe. Hunde finde ich sehr toll. Doch durch ihre geringe Lebenszeit würde ich mir nie im Leben ein Haustier anschaffen.
Würde der Hund mit mir gemeinsam alt werden (ganz normale Lebensrate wie bei einen kerngesunden Menschen), dann wäre es
eine Option. So schließe ich bis dato eine Haltung von einen Haustier aus, es sei denn ich treffe irgendwann mal auf eine Frau die so große
Vorlieben für Tiere hat. :D


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 18:47
@Fraukie
Danke. Das hilft mir sehr! 🌷


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 19:24
@Fraukie
Danke für deine Worte, meine Liebe :)

Bei Amy habe ich es seelisch und nervlich nicht geschafft, sie zum TA zu bringen, hat wahrscheinlich damit zu tun, das ich mich gerade in der Trennungsphase von meinem Ex-Mann befunden habe :( ein damaliger Freund hat dies übernommen. Amy wurde leider nur 3 Jahre alt. Für Mausi, die damals schon bei uns war, war es echt schwer, sie hat lange Zeit getrauert.

Wieso ich es bei meinem Muckelchen geschafft habe, weiß ich nicht, sie war immerhin über 10 Jahre an meiner Seite.

Meine Mausi wird 2x jährlich zur Blutentnahme vorgestellt; schon aus dem Grund weil sie seit 3 Jahren Spezialfutter benötigt, weil sie eine über die Jahre entwickelte Futterunverträglichkeit und eine chron. Darmentzündung hat. Aus dem letzteren Grund wird sie auch 2x jährlich zum Ultraschall vorstellig.

Ich habe einen TA gefunden, dem ich zu 100% vertraue und er hält auch mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Auf Deutsch; er stopft sich nicht die Taschen voll, nur um ein Tier am Leben zu halten, wo es im Endeffekt keinen Sinn mehr hat.
Dieser TA macht auch Hausbesuche, im besonderen auch, wenn es um das Einschläfern geht.


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 19:37
ich hab mal fürchterliche videos gesehen über das einschläfern von tieren in amerikanischen tierheimen mit t61 ohne narkose. das macht mir heut noch schlaflose nächte.
jetzt hab ich t61 gegoogelt und auf wikipedia steht:

Die für nicht bewusstlose Tiere bestehenden Gegenanzeigen der intrapulmonalen und intrakardialen Gabe wurden in europäischen Ländern (etwa D, A, CH, I) auf Initiative des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) um die intravenöse Gabe erweitert, so dass T 61 generell nur noch bei bewusstlosen (narkotisierten) Tieren angewendet werden darf.[5]

Wikipedia: Embutramid

also versteh ich es so, dass es generell ohne narkose vorher verboten ist.

@Fraukie: mal eine frage von kuschelhuhnhalter zu kuschelhuhnhalter: huhn im bedarfsfall eher zum tierarzt schleppen zum einschläfern oder doch notschlachten? (ich denke, tierarzt ist für ein huhn doch beachtlich mehr stress als für eine katze, die das ja schon kennt von impfungen und dgl... oder?)


1x zitiertmelden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 19:41
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Und wenn es sich um eine Diagnose handelt bei der das Tier aktuell gar kein Problem hat bzw kein heftiges sondern nur klar ist, dass das nichts ist was wieder weggeht und entweder zum Tode oder zu einem Zustand in dem man sich mit Euthanasie zumindest befassen muss ?
So kompliziert denke ich nicht.
Das zitierte:
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:euer tier ist krank und nicht rettbar.
aus dem EP und meine Antwort darauf bezieht sich nicht auf eine unklare Diagnose sondern rein auf die Tatsache
das daß Tier todkrank, ohne Aussicht auf Heilung, in Verbindung mit nicht medikal behandelnden
Schmerzen leiden müsste.
Wer sich in solch einer Situation verweigert sein Tier zu erlösen, kann nicht ganz dicht sein.


1x zitiertmelden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 22:53
Wir haben selbst Tiere und um die von ihrem Leid zu erlösen würde ich sie einschläfern lassen.
Würde aber auch zuerst mit dem Tierarzt reden und seine Meinung hören.


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 23:21
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:meine frage geht an jene, die haustiere haben/hatten und jemals vor der entscheidung standen euthanasie ja oder nein bzw wie würdet ihr euch in der zukunft entscheiden?

euer tier ist krank und nicht rettbar. es hat eine krankheit, wo man nicht genau weiß wie schnell es schlimmer wird und ob es schmerzen hat.

wann lässt ihr euer tier einschläfern? oder lasst ihr den tod kommen (solang sich das tier nicht wirklich offensichtlich quält)
Eine Katze, war schon krank als wir sie bekommen haben, hat dann erheblich abgemagert und war fast nur noch Haut und Knochen, da war das Einschläfern wohl das beste. Essen konnte oder wollte sie nicht mehr, trinken auch kaum noch, sah echt schlimm aus. Aber sie hatte vorher noch paar schöne Jahre bei uns. :)


melden

Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 23:22
Meine Eltern hatten letztes Jahr noch einen Hund, welchen sie über alles geliebt hatten. Jedoch war er schon sehr alt.

Eines morgens ,als der Postbote wieder die Einfahrt hochkam, bellte dere nHund wieder den Postboten an. Nur dieses mal schien etwas nicht zu stimmen ,der er jaulte sofort auf und verkroch sich daraufhin auf den Boden, wo er, bis zu meienr ankunft mittags sich nicht mehr weg bewegt hatte. Gemeinsam mit mir und meinem Vater namen wir Ihn und fuhren mit Ihm zum Tierarzt, wo man meinen eltern sagte ,das er einen herzinfakt erlitten hatte.

Man könne ihm eine spritze geben was ihm noch eine woche geben könnte, aber ansonste nwäre nichts mehr zu tuen. Er war schwach, konnte kaum noch laufen und hatte nichts mehr an fressen oder wasser angefasst. So war, auch wenn die Entscheidung schwerfiel und meinen eltern der Hund sehr am Herzen lag, die richtige entscheidung ihn einzuschläfern um ihm die Woche des leidens zu ersparen.

Es ist nun einmal manchma lder bessere weg, einen ruhigen tod für das tier auszuwählen als es noch eine zeitlang zu quälen ,bis es natürlich irgendwann stirbt.


melden

Einschläfern eines Haustieres

28.05.2018 um 00:56
Den folgenden Absatz bitte nur lesen wenn man ein bischen unschöne Infos ab kann.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:ich hab mal fürchterliche videos gesehen über das einschläfern von tieren in amerikanischen tierheimen mit t61 ohne narkose. das macht mir heut noch schlaflose nächte.
Ja, das passiert, wenn man Herz oder Hohlvene NICHT trifft und T61 einfach mal so in den Brustraum spritzt.
Stark vereinfacht ist das ne Säure, deswegen ist es auch nicht sinnvoll damit Tiere einzuschläfern, wenn man beabsichtigt sie anschließend noch zu obduzieren.
Als wir im Studium Hunde und Katzen zum Studium der Brusthöhle im Anatomiesaal hatten mussten die auf deren Tischen Tiere lagen die mit T61 eingeschläfert wurden zu anderen Gruppen gehen, wenn es ums Herz ging. Davon ist bei diesen Tieren nicht soviel übrig.

Direkt in Herz oder Hohlvene eingebracht geht das sehr schnell, trifft man nicht und verteilt das Zeug einfach im Brustraum.. kannst Dir selbst vorstellen was dann passiert.

Deshalb geht auch kein Tierarzt der bei Trost ist dieses Risiko am Nichtnarkotisierten Tier ein, wenn er dafür keinen echt guten Grund hat.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:Die für nicht bewusstlose Tiere bestehenden Gegenanzeigen der intrapulmonalen und intrakardialen Gabe wurden in europäischen Ländern (etwa D, A, CH, I) auf Initiative des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) um die intravenöse Gabe erweitert, so dass T 61 generell nur noch bei bewusstlosen (narkotisierten) Tieren angewendet werden darf.
Das ist aus mehr oder weniger guten Gründen nen Gummiparagraph.
Hat ggf auch seinen Grund, dass da in erster Linie von Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und nicht von Tierschutz die Rede ist.

Tatsächlich darf ein Tierarzt (und das auch gut so) an einem Tier dass offenkundig in Agonie leidet so ziemlich alles tun, wenn er es begründen kann.

Wie gesagt, wenn ein Tier nur noch vor Schmerzen schreit, verzweifelt nach Atem ringt weil die Lunge voll Blut oder Wasser ist, dann ist es schon gut, dass ein Tierarzt die Option hat dem Tier die Dauer einer Narkoseeinleitung oder dem Legen eines Venenzugangs zu ersparen.
Da ist es einfach irgendwie Abwägungssache und ich persönlich wäre in einem so heftigen Fall mit einer direkten Gabe von T61 ohne vorherige Narkose einverstanden, WENN der Tierarzt bei der Applikation geübt und sicher ist.

Hat der Tierarzt aber nicht irgendwelche anderen unersätzlichen Fähigkeiten (was leider schnell der Fall ist wenn man einen Tierarzt möchte der ein Huhn nicht nur als Patient ernst nimmt sondern auch Ahnung hat), dann würde ich bei sowas den Tierarzt wechseln und einen Kollegen bevorzugen, der es schafft die strengen und auch nicht unnervigen Abläufe die mit dem Einsatz von Natriumpentobarbitel aufgrund des BTM Gesetzes verbunden sind in seine Praxisabläufe zu integrieren.
Das fängt z.B. auch da an, wo ein Tierarzt im Notfall mit der vorgepackt rumstehenden Notfalltasche ausrückt.
T61 darf in dieser Tasche gelagert werden, BTM nicht, die haben im Tresor zu liegen, müssen vom Tierarzt dann jeweils rausgenommen werden und geraten sie in anderer Leute Hände hat der Tierarzt das zu verantworten.

Aber: dieses ganze "Im Notfall schnell mit einer Spritze in Herz oder Hohlvene einschläfern" ist eben sehr viel weniger brisant wenn man statt T61 Natriumpentobarbital in der Spritze hat.
Trifft man dann nicht richtig, merkt man das nur daran, dass das Tier nachem entleeren der Spritze nicht tot sondern nur müde ist. Ist der Fall dann so brisant, dass man nicht warten möchte bis Narkose und Tod eintritt kann man da am dann bereits recht stark narkosieirten Tier einen zweiten Versuch unternehmen, passiert das nicht täglich und dokumentiert man das auch genauso gibt es Erfahrungsgemäß auch keinen Ärger (bei solchen Medikamenten wird eben ganz genau nachvollzogen welche Dosis man für welchen Zweck benutzt hat und das muss auch ganz genau protokoliert werden und wenn da ein Muster erkennbar ist das darauf hindeuten kann das man sich was abzweigt kann das unschön werden).
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb: huhn im bedarfsfall eher zum tierarzt schleppen zum einschläfern oder doch notschlachten?
Wenn man dazu ruhig genug ist und weiß wie definitiv notschlachten.
Zum Tierarzt bei sowas dann sonst nur wenn man sich nicht zutraut einzuschätzen ob der Tierarzt nicht doch noch helfen kann.
Aber grundsätzlich empfehle ich auch Kuschelhuhnhaltern sich das Schlachten von jemandem der weiß was er tut zeigen zu lassen.
Den "klassische Fall" ist ja, dass Habicht oder Fuchs nen Huhn nicht richtig erwischt und dann so schwer verletzt zurücklässt, dass außer Leid und Schmerz nichts mehr da ist.
Da ist es einfach auch für das Huhn einfach mal Gold wert, wenn man die Kenntnis und die Fähigkeit hat das zu beenden.
Zitat von LaucottLaucott schrieb:So kompliziert denke ich nicht.
Das zitierte:
cassiopeia1977 schrieb:
euer tier ist krank und nicht rettbar.
aus dem EP und meine Antwort darauf bezieht sich nicht auf eine unklare Diagnose sondern rein auf die Tatsache
das daß Tier todkrank, ohne Aussicht auf Heilung,
Du hast natürlich recht, der Fall den ich im Kopf hatte ist recht speziell.
Meine eine Hündin hat chronische Kaumuskelmyositis.
Kurz:
Dass Immunsystem greif die Muskeln die den Unterkiefer bewegen an, lässt die Muskelzellen untergehen, die so vernichteten Muskelzellen kommen nicht wieder, sie werden durch Narbengewebe ersetzt.
Im chronischen Stadium ist diese Krankheit nicht mehr schmerzhaft aber auch nach allem was alle mir bekannten Fallberichte und Fachbücher auf deutsch, englisch und französisch hergeben nicht mehr heilbar, die Prognose gilt also als infaust, das ist das elegantere Wort für "Hoffnungslos". Es kommt einfach der Tag an dem der sonst völlig gesunde Hund "nur" sein Maul nicht mehr öffnen kann.

Im November 2015 hatte sich ihre Maulöffnung soweit verschlechtert, dass sie ihre Schnute nur noch weniger als einen cm öffnen konnte.
Trinken reichte ich ihr in so einer Hundetrinkflasche, weil sie aus dem Napf nicht mehr trinken konnte ohne die Nase einzutauchen, ihr Futter bekam sie auf dem Boden, drückte es dann einfach durch die Frontzähne um es dann abzulecken und zu schlucken, Zungen- und Schlundmuskeln sind nicht betroffen und wie gesagt, dieses Stadium ist nicht mehr schmerzhaft.

Obwohl ich Halter kenne, die ihren Hund dann noch einige Monate über eine Nasenschlundsonde ernährt haben entschieden mein Mann und ich soweit nicht zu gehen.

Ich hab dann so eine Kühlweste für Hunde bestellt (Hecheln war ja unmöglich geworden) und mein Mann und ich beschlossen den Winter mit unserer Wuselmaus zu genießen, denn der war frei von Problemen. Es war nicht warum, über das Feuchtfutter nahm sie genug Flüssigkeit auf, sodass das bisschen "zutrinken" mit der Flasche kein Problem war und man im Ausnahmefall ja auch durchaus mal eine Infusion hätte legen können.

Der Plan den wir ohne das Wissen dieses Hundes, der ja nicht mal wusste das sie überhaupt ein Problem hat schmiedeten war, ihr am ersten warmen Tag des folgenden Jahres 2016 die Kühlweste anzuziehen, mir ihr und dem von ihr sehr geliebtem Labbi unserer Tierärztin einen schönen Spaziergang zu machen und sie dann daheim einzuschläfern bevor sie merken würde, dass sie den nach solch einem Spaziergang üblichen Durst nicht mehr hätte löschen können.

Das schien in Stein gemeisselt, bis ich aus den völlig falschen Gründen das Richtige tat:

Sie wurde als taub geborener Welpe offenkundig nur in der Wurfbox "aufbewahrt" und kam mit einem erheblichen Deprivationsschaden zu uns.
Auch wenn sie erstaunliche Fortschritte machte und sich innerhalb eines Jahres zu einem fast völlig normalem Hund entwickelte, gab und gibt es trotzdem ab und an Tage an denen sie psychisch einfach nur ein Nervenbündel ist, das kläffend im Kreis rennt, nur um am nächsten Tag wieder normal zu sein.
Damit sie sich (und den Dorffrieden) bei sowas nicht zu sehr stresst und grad auch weil ein derartiges Ausmaß an Nervosität für einen Hund der mehr nicht hecheln kann nicht so doll ist gab ich ihr die Diazepamdosis die wir für sie als "richtig" ermittelt hatten (die Dosis mit der sie zwar ruhiger ist und weniger gestresst aber immer noch mit großer Freude im Garten nach Wühlmäusen buddelt).
Diazepam wirkt nicht nur angstlösend und sedierend, sondern auch muskelentspannend und appetitanregend.
Deswegen bereitete ich ihr eine kleine Extraportion Futter vor auf die sie aber nicht warten wollte.
Sie nahm ein Schweineohr aus dem Schrank ging damit aufs Sofa und verbrachte Stunden damit es so zwischen ihren Pfoten und verschiedenen Positionen im Maul hin und her zuschieben, dass sie daran schlabbern und ein bisschen knibbeln konnte.
Als sie dann abends im Bett "gähnte" (Der Reflex bleibt erhalten auch wenn die Motorik nicht mehr möglich ist) sagte mein Mann "Hab ich nen Knall oder sind das fast 3mm mehr als sonst?".
Mir war das auch so vorgekommen, aber ich dachte es sei Wunschdenken gewesen.

Da wir nichts zu verlieren hatten haben wir uns entschieden uns völlig zum Brot zu machen.
Mit Schieblehren bewaffnet klapperten wir (vor allem mein Mann) sämtliche umliegenden Tierfutterläden ab (ich will gar nicht wissen wie bescheuert das gewirkt haben muss) und vermaß die angebotenen Schweineohren um dann die mitzunehmen die mindestens einen besonders schmalen Rand hatten.

Ich sprach mit der Tierärztin und vereinbarte eine tägliche Gabe von Diazepam (Relaxierung der verbliebenen Muskeln und Anregung des Appetits) und Schweineohren.

Tjo und dann geschah etwas das weder ich noch ihre Tierärzte erklären können:
Über Wochen und Monate hinweg eroberte sie sich mm um mm ihre Fähigkeit das Maul zu öffnen zurück.
Sie erreichte eine Maulöffnung von 9cm.
Wenn sie herzhaft gähnt, dann sieht man, dass es bei einem Hund ihrer Größe mehr sein müsste (sie ist so nen gut kniehoher Podenco Andaluz).
Aber die Maulöffnung reicht zum völlig normalem Fressen, Trinken, Hecheln, Buddeln (widerspenstige Wurzeln werden mit den Zähnen entfernt) leider auch zum Kläffen (das ist mit geschlossenem Maul sehr viel leiser aber man kann nicht alles haben :)).

Der erste warme Tag 2015 kam.. und sie verbrachte ihn wie sie wollte:
Mit der Betreuung ihrer Tiefbauprojekte im Garten.
Und als der Tag ging lag sie bei uns im Bett am Fußende und nagte an einem Stück Rinderkopfhaut.

Wenn sie wüsste...

Ihre Tierärztin konnte die Freudentränen als wir sie mit hatten als die Katze hin musste und sie ganz normal Leckerchen aus der Hand nahm nicht zurückhalten und brauchte erstmal ein paar Kuschelminuten mit ihr.

Sie wird lebenslang Cortison bekommen, kommt aber mit einer sehr niedrigen Dosis aus und verträgt das gut und sie wird auch ihr Leben lang ständig Kauleckerchen zur Verfügung haben müssen um die Muskeln bei Laune zu halten worunter sie natürlich SEHR leidet :)
Damit das sie komisch aussieht kann sie leben (die vernichteten Kaumuskeln kommen nicht zurück, dort wo die am Kopf sitzen hat sie sichtbare Kuhlen, man spricht da von "Fuchsschädeligkeit").

Aber so froh ich auch jedes Mal wenn ich darüber nachdenke, dass sie eigentlich schon nicht mehr hier sein sollte auch bin, desto nachdenklicher werd ich manchmal.

Hätte sich ihre Maulöffnung nicht im November so krass verschlechtert sondern im Juli oder sonst einem Sommermonat..
Ich bin mir 100% sicher, dass ich sie eingeschläfert hätte. Weder mir noch jedem konsultierten Tierarzt ist da irgend eine Alternative eingefallen, die sich ihr gegenüber fair und richtig angefühlt hätte.
Ich hätte nicht die Option gehabt den Winter über zu "warten" und wir hätten die erfahren, dass dieses Wunder (so sehr mich das auch nervt, eine logische Erklärung finde ich nicht und die behandelnden Tierärzte auch nicht) möglich ist das wir ja eh nur durch einen nicht unerheblichen Zufall erleben konnten.
Allein das Schweineohr im Schrank lag nur da, weil es uns eine Freundin die das nicht wusste mit in ein Paket gelegt hatte und ich es einer Kundin mitbringen wollte, denn für unseren Chihuahua ist ein Schweineohr nu doch etwas groß.
Und hätte sie ohne das Diazepam was sie aus völlig anderen Gründen gekriegt hat überhaupt dieses Schweineohr genommen?
Was wäre wenn es nicht zugänglich sondern in einer Schublade gewesen wäre?

Das macht mich einfach nachdenklich, denn ich möchte so gerne glauben, dass wir einen Weg auch anderweitig gefunden hätten, aber es dauerte ja Wochen bis zu dieser Zufallsentdeckung und dann nochmal Wochen ehe sie wieder eine Maulöffnung hatte die zum hecheln und trinken reichte.
Und so gern ich auch glauben möchte, dass ich einen Weg gefunden hätte..

Ich sehe mich bei einem Hund mit keinem cm Maulöffnung, der medizinischen Unmöglichkeit einer Heilung oder auch nur nennenswerten Verbesserung und einem derart springhupfigen und bewegungsfreudigem Hund bei 30°C im Schatten trotz kühlem Lehmhaus eigentlich nicht mal 3 Tage zögern ehe ich diese unumkehrbare Entscheidung getroffen hätte..

Wegschieben kann ich diese Gedanken eigentlich immer nur damit, dass ich weiß, dass es statistisch fast unmöglich ist das ich in meinem Leben nochmal in eine vergleichbare Situation komme.
Aber nie weil ich zu einem Fazit käme, das dieses leidige "was wäre gewesen wenn" beantworten könnte..


melden

Einschläfern eines Haustieres

28.05.2018 um 19:28
Ich hatte vom Tag meiner Geburt eine Hündin als Begleiter in meinem Leben, mein Vater hatte sie eines Nachts ausgesetzt und verletzt an einer Tankstelle gefunden und ihr ein zuhause gegeben. Die Hündin wurde mein bester Freund und war immer für mich da und ist es nach meiner Geburt noch volle 11 Jahre geblieben. Sie hat meine Wunden geleckt die ich mir beim spielen mit meinen Freunden zugezogen habe oder die mir aus anderen Missgeschicken entstanden sind. Auch hat sie immer einen gewissen Teil meines seelischen Schmerzes von mir genommen. Wir waren die besten Partner der Welt. Ich kann mich noch gut an den mittelgrossen, teils ergrauten, jagdterrier erinnern der auf meine Stimme immer aufmerksam lauschte mit einem Schlappohr und freundlichem Blick. Wir sind durch dick und dünn gegangen und haben sogar bis zum Tag ihres Ablebens in einem Bett geschlafen, mein Kopf immer auf ihrem Bauch ruhend.
Sie wurde alt, sehr alt, blind und misstrauischer. Jeder der mir auch nur ein verärgertes oder traurig klingendes Wort entlockte musste mit einem Knurren meiner treuen Freundin rechnen. Sie hätte für mich ihr Leben gegeben, da bin ich mir sicher! Sie bekam mit dem alter immer mehr Altersprobleme, sie erkrankte dann irgendwann an Krebs, ihr ganzer Körper war mit Tumoren befallen und sie hatte noch das ein oder andere Gebrechen und vor allem hatte sie Schmerzen, die man ihr dann auch angesehen hat. Nach einem Checkup vom Tierarzt haben meine Eltern und der Tierarzt beschlossen sie einzuschläfern damit sie nicht länger leidet. Ich musste an dem festgelegten Termin zur Schule und bin es auch gegangen. Ich kannte die Uhrzeit die mit dem Tierarzt verabredet war, sie wurde zudem auch zuhause eingeschläfert. ich ging zu dem Zeitpunkt in die 5te oder 6te Klasse und ich kann mich noch gut an die ätzende English Stunde erinnern aus der ich unbedingt raus wollte, weil ich nachhause wollte um meiner besten Freundin Auf Wiedersehen zu sagen und um sie noch einmal zu sehen. Man hat mich nicht gelassen, ich habe bitterlich geweint und habe erklärt warum ich nachhause möchte. Die Englisch Lehrerin schrie mich dann an und schrie dabei dass ich mich zusammenreißen solle und das es ja nur ein dummer Hund sei. Daraufhin hab ich ihr eine gescheuert. Das hat natürlich Ärger gegeben aber mir war in diesem Moment einfach danach. Ich bin jedenfalls zuhause angekommen und dort war dann alles schon vorbei und meine beste Freundin weg. Ich war sehr sehr traurig und das noch lange nach diesem Tag. Aber ich weiss dass es das beste für sie war, sie hat lange gelebt, hatte Schmerzen und war gesundheitlich auf einem stark absteigendem Ast. Ich würde ein Tier wieder erlösen wenn es aussichtlos ist und es Schmerzen hat. Und ich würde meinen eigenen Kindern nie den Abschied von einem geliebten Freund verwehren.

R.I.P Anka :lv:


melden

Einschläfern eines Haustieres

28.05.2018 um 22:51
Ich denke ob man ein Tier einschläfern sollte oder nicht hängt immer davon ab was es hat.

Am letzten Freitag wurde unser Bull Terrier erlöst. Er war 13 Jahre alt und litt seit September 2017 an Niereninsuffizienz. Er bekam in den letzten Monaten wöchentlich eine Infusion und unterstützend Medikamente sowie Proteinarme Ernährung. Mit alle dem ging es ihm wirklich noch gut in den letzten Monaten. Am Donnerstag konnte man stündlich zu sehen das es ihm schlechter ging. Es war Herz zerreißend ihn so zu sehen. Da wir ihn auf keinen Fall an einem Nierenversagen sterben lassen wollten haben wir ihn am Freitag einschläfern lassen.

Vor drei Jahren bei unserem Jack Russel war es ganz anders. Sie war einfach nur alt, sie hatte keine Krankheiten oder Schmerzen. Sie lief einfach langsamer, aß weniger, nahm an Gewicht ab. Nachdem sie dann irgendwann zwei Tage gar nichts mehr zu sich nahm schlief sie friedlich in meinem Arm ein. Trotz der Trauer war dies auch ,im nachhinein, eine schöne Erfahrung. Der Moment war friedlich und ihr letzter Seufzer in meinem Arm war von grosser Verbundenheit geprägt.

Gerne hätte ich es auch unserem Bulli ein solches Hinüber gehen gegönnt. Bin mir aber bewusst das dies nur eine Quälerei gewesen wäre.

Also, ob einschläfern oder nicht muss immer individuell gesehen werden. Beides kann richtig sein, meine Erfahrung


1x zitiertmelden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Einschläfern eines Haustieres

29.05.2018 um 09:52
Bei uns auf dem Hof treiben sich rd. zwei Dutzend Katzen herum. Sie kommen und gehen. Offenbar sind wir der zentrale Anlaufpunkt für freilaufende Hauskatzen aus Südjütland und Nordfriesland. Wer bei uns oft genug zum Essen kommt, wird eingefangen, vom Tierarzt durchgecheckt, entwurmt, geimpft und kastriert*.


Dabei kommt es natürlich auch vor, dass sich hier Tiere herschleppen, die dem Tode schon zu nahe sind, als dass ein Tierarzt noch etwas tun könnte. Unfallopfer, Schussverletzungen, schwere Erkrankungen. Da bleibt dann nur noch die letzte Möglichkeit, die Qualen abzukürzen. Nicht schön - aber leider "alternativlos".





*Bei menschlichen Besuchern gelten Ausnahmeregeln.


1x zitiertmelden

Einschläfern eines Haustieres

29.05.2018 um 10:12
Pro Pro und nochmals Pro Einschlaefern!! Ich habe einen Hund, hatte eine Katze und schon einige andere Haustiere und bin sehr froh, dass man die Moeglichkeit hat. Allerdings wuerde ich ein Tier nicht einschlaefern lassen, wenn es keine Schmerzen hat. Man kennt sein Tier. Man sieht, wann es nicht mehr geht.

Es gibt allerdings auch Leute, die blind und taub dafuer sind. Das nenne ich dann falsch verstandene Tierliebe!


melden

Einschläfern eines Haustieres

30.05.2018 um 00:55
Zitat von salzgrottesalzgrotte schrieb:Gerne hätte ich es auch unserem Bulli ein solches Hinüber gehen gegönnt. Bin mir aber bewusst das dies nur eine Quälerei gewesen wäre.
Da liegst Du auch völlig richtig. Ich hab zwei meiner Jungs auch wegen Nierenversagen einschläfern müssen, den einen wie gesagt zu spät und den anderen als ich sein Theater erkannt hatte und die Blutwerte ich mies waren. Auch da haben wir noch den letzten Strohhalm noch mitgenommen, weil er durchaus erhöhte Entzündungswerte hatte und in der Klinik ja auch noch so tat als ginge es ihm gar nicht so mies sagte die Tierärztin auch ich könne übers WE noch Antibiotika und Infusionstherapie probieren. Ich hab dann vorsichtshalber meinen Mann der grad auf ner größeren Konferenz war von der er nicht weg konnte, aber zum Glück verbindungen zum Hotel hatte die es möglich machten zu klären, dass ich mit den Hunden komme (er war immer viel und gern mit mir unterwegs).
Unsere Vermutung hat sich bewahrheitet, ein Freund zog zu uns aufs Zimmer um da zu sein, z.B. wenn meine Hündin raus musste und von der Minute an als er Begriff, dass ich nicht allein sein würde zeigte er wie mies es ihm WIRKLICH ging.
Das kann kein Fortschreiten der Krankheit gewesen sein, nicht so.
Bereits nach einem Tag war klar, dass das nicht mehr besser wird, meiner Erfahrung nach zeigen Hunde und Katzen denen es noch nutzt nach Infusionen auch ne Besserung, das war bei ihm nicht mehr so, viel mehr wurde stündlich klar wie weit das schon geht, er hat trotz Infusionen kaum noch Pipi gemacht (was bedeutet, die Flüssigkeit wird in der Lunge landen) und abends lief er dann nur noch rum, konnte nimmer stehen, liegen oder sitzen, nur beim Laufen schien es halbwegs zu gehen, die Vergiftung betraf also schon die Muskeln.
Ich hab ihm dann noch in Rücksprache mit dem Tierarzt Diazepam gegeben und das hat die Krämpfe auch weggenommen, er lag entspannt da, hat noch Kekse gegessen (ich hab ihm seit der Diagnose alle 8 Stunden was gegen Übelkeit gespritzt).
Aber als es Zeit wurde die nächste Infusion anzuschließen und auch darüber nachzudenken wie ich das Diazepam wiederholen will usw, da wurde mir einfach klar, dass ich ihm NICHTS anzubieten habe.
Sowas wird nicht wieder gut und es ist bei sowas auch völlig ausgeschlossen, dass er den Weg rüber selbst findet auf eine Art die auch nur im entferntesten akzeptabel ist.
Also hab ich mich wie besprochen mitm Tierarzt rückgeschlossen und es war einfach Zeit ihn gehen zu lassen.
Als ich ihn vor und nach dem Einschläfern noch abgehorcht habe war in der Lunge noch nichts zu hören, aber als wir ihn beim Tierbestatter aus dem Auto nahmen, floss schon nen guter Schluck Flüssigkeit aus seiner Nase.
Ohne die Möglichkeit ihn einzuschläfern wäre ein friedlicher Tod für ihn absolut unmöglich gewesen, auch mit Muskelrelaxern und Sedativern wär nur Schmerz, und Leid und Qual geblieben.. mitunter Tage lang.

Bei unserem Windhundopa hatten wir ähnliches Glück wie Du es bei Deinem Anderen beschreibst.
Als bei ner Vorsorgeuntersuchung der Lungentumor auffiel war er schon 17 und als ich mit ihm 2 Wochen später zum Nachröntgen ging war klar, dass das schnell gehen würde.
ABER:
Es war aber zum Glück ein Tumortyp und Verlauf, der die Lunge so schädigt, dass das CO2 noch ausm Blut rauskommt,aber immer weniger von dem eingeatmetem Sauerstoff landet im Blut.
"Atemnot" meldet das Gehirn aber nur bei CO2 Überschuss, Sauerstoffmangel bekommt das Gehirn nicht mit, es gibt also keine Atempanik usw.
Ich hab also aus seinem Schlafplatz auf der Hundebettseite nen Sauerstoffzelt gebaut und auch in seinen Futternapf ein Loch gebohrt, sodass ich immer wenn er fraß nen Schlauch reinlegen und ihm beim fressen mehr Sauerstoff zur Verfügung stellen konnte.
Er hat in den letzten 2 Wochen nur doch Schokoladenpudding mit Thunfisch gefressen, jedem seinen Fetisch (*würg*).
Er wurde gemütlicher, aber wirkte zufrieden.
Dann kam ein Tag an dem er zwar morgens noch mit der Mopsdame die wir in der Stadt trafen flirtete, aber ansonsten kam er mir den Tag zum ersten Mal merklich schwächer vor.
Als mein Mann heim kam lag er noch bei uns im Bett und ließ sich knuddeln um dann irgendwann auf seinen Platz zu wandern.
Da sagte ich noch zu meinem Mann "Heut war der nen bisschen träge, wenn das mehr als nen schlechter Tag war und er morgen wieder so ist sollten wir ihn abends einschläfern."

2 Stunden später hob er den Kopf, schaute uns beide an, ließ den Kopf sinken und war fort.
Einfach so, ganz friedlich. 2 letzte tiefe Atemzüge.. die anderen Hunde im Zimmer haben das im Schlaf nichtmal mitbekommen.
Weil es da gegen 23h war und November haben wir ihn einfach auf seiner Bettseite liegen lassen, das Fenster geöffnet sind schlafen gegangen und am nächsten Morgen sind wir halt mit ihm zum Tierbestatter gefahren.

Das war auch alles im Ablauf so friedlich UND so natürlich, dass wir an Einschläfern nur gedacht hätten, wenn er nu länger als nötig lebt obwohl er eigentlich zu wenig Sauerstoff kriegt und es dann zu Ausfallerscheinungen kommt, seine Tierärztin hatte gesagt das könne passieren, einfach weil sein Herz, selten bei alten Windhunden, bis zuletzt vollständig gesund und ohne jede Schwäche war, ihrer Erfahrung nach kann das dem Sterbeprozess blöderweise im Weg stehen.
Aber da das nicht eingetreten ist war das einfach ein ganz normaler Sterbeprozess eines uralten Hundes.
Ihn einzuschläfern an irgendeinem Punkt hätte ich mir da nur vorstellen können, wenn ich es nicht geschafft hätte mir Urlaub zu nehmen bzw halt nur das was von Zuhause aus geht machen, allein gelassen hätte ich in dem Zustand nicht mehr, da hätte ich ihn lieber einschläfern lassen, denn riskieren, dass der dann allein zu Haus doch irgendwie krampft oder so, das hätte ich nicht riskiert.
Aber so, war das die Sorte Sterbeprozess bei der Einschläfern nur sinnvoll ist, wenn man dieses "Warten aufs Ende" als Halter nicht aushält, denn dann macht man sich nur verrückt und damit ist dem Hund auch niemals geholfen oder eben wenn man es nicht hinkriegt sich die letzten wenigen Tage in denen es dem Ende zugeht frei zu nehmen oder eine Betreuung sicherstellen kann.

Von daher stimm ich Dir in Meinung und Erfahrung zu.
Manchmal, dazu gehören einfach mal Nierengeschichten, Wasser in der Lunge, je nach Verlauf auch Herzsachen, richtig fiese sich aufsummierende Probleme am Bewegungsapparat die einfach mal WEH tun und ein paar andere Dinge, da ist Einschläfern der einzige Weg einen friedlichen Tod zu ermöglichen.

Und manchmal ist es einfach ein Sterbeprozess, den man auch einfach nur begleiten kann, wenn man das eben aushält und es logistisch/organisatorisch hinbekommt.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Dabei kommt es natürlich auch vor, dass sich hier Tiere herschleppen, die dem Tode schon zu nahe sind, als dass ein Tierarzt noch etwas tun könnte.
Habt ihr denn einen örtlichen Tier- bzw Katzenschutzverein der Euch da mit den Kosten hilft?
Ich mein diese Miezgetiere haben ja ein unglaubliches Glück, dass ihr Euch da kümmert, obwohl das so wie Du es beschreibst ja weniger Eure Katzen sind sondern eher so eine Art Obdachlosentreff, da wäre es doch eigentlich nur angebracht und richtig, wenn ihr auf den Kosten da nicht sitzen bleibt.


1x zitiertmelden

Einschläfern eines Haustieres

30.05.2018 um 16:36
@Fraukie

Habe ich das jetzt richtig verstanden, wenn vor der Euthanasie narkotisiert und dann die "Herzspritze" gegeben wird, ist das immer dieses T61 Mittel?
Meine beiden Hunde sind so eingeschläfert worden, zuvor gab es eine extrem überdosierte Narkose, nachdem die wirkte dann eine Injektion ins Herz.
Bei meinem Wuschelrüden eine einzige Herzinjektion, bei meiner Hündin setzte er mehrere Male die Herzspritze. Es war alles friedlich, sie hörten kurz danach einfach auf zu atmen.
Gerade im Hinblick auf meine Hündin habe ich jetzt allerdings nach deinen Ausführungen doch Bedenken, weil der TA 3 oder 4 Mal injizierte. Zwischendurch horchte er immer mal mit dem Stethoskop das Herz ab und injizierte nach.
Meine Hübsche wog bummelig 40 Kilo, die Narkose hatte er auf 60 Kilo dosiert, sagte er.
Wie bereits geschrieben, sie schlief friedlich ein und hörte dann auf zu atmen.
Wenn es dieses T61 Mittel war und der TA mehrmals spritze, ist es wirklich ganz gewiss, dass sie nichts mehr davon gespürt hat? Mir geht jetzt im Nachhinein der Gedankengang, dass sie vielleicht durch die Narkose nur bewegungsunfähig war, aber ansonsten alles mitgekriegt hat.


1x zitiertmelden

Einschläfern eines Haustieres

30.05.2018 um 20:27
Zitat von ShauntheCreepShauntheCreep schrieb:Habe ich das jetzt richtig verstanden, wenn vor der Euthanasie narkotisiert und dann die "Herzspritze" gegeben wird, ist das immer dieses T61 Mittel?
Nein. Das stimmt so nicht.
Es gibt Tierärzte, die das auch mit Natrium Pentobarbital so machen.

Wird auch gar nicht so selten gemacht, weil dann die Narkosespritze in den Muskel gegeben werden kann und Na Pentobarbital ins Herz bzw die Hohlvene am narkotisierten Tier.

Im "Normalfall" gibt man Na Pentobarbital bei größeren Tieren über die Vene, weil das mit Dosierung und Resorptionsdauer bei Applikation in die Bauchhöhle nicht so einfach ist wie bei kleinen Tieren, das geht aber natürlich nur, wenn man einen Venenzugang legen kann/möchte.

Gibt man das Narkosemittel unter die Haut oder in den Muskel und dann das Na Pentobarbital in Herz oder Hohlvene des narkotisierten Tieres, dann kann man das Legen eines Venenzugangs vermeiden.
Das kann von großem Vorteil sein, weil man für das Legen eines solchen Zugangs Ruhe braucht und das Tier auch so fixieren muss, dass es nicht im falschen Moment das Beinchen doch wegzieht.
Grade wenn die Halter sehr aufgewühlt sind und die Stimmung nervös ist es gar nicht schlecht, wenn man sich das sparen kann.
Darüber hinaus ist das Erwischen einer Vene bei einem Tierchen, das auch vielleicht schon geschwächt ist, niedrigen Blutdruck hat ohnehin nicht so einfach und klappt auch gar nicht immer so ohne Weiteres.

Da ist kurz festhalten um die Narkose unter die Haut zu geben (dauert eine Weile bis es wirkt, aber ist wie bei einer Impfung: nach dem Pieks durch die Haut tut das nicht mehr weh) oder in den Muskel zu spritzen (tut ein bisschen weh) um dann wenn das Tierchen schläft über Herz oder Hohlvene einzuschläfern generell ein Ablauf der der Situation angemessen sein kann, ganz unwichtig ob man mit T61 oder Na Pentobarbital einschläfert.

Bei Menschen (in der Schweiz) wird Natrium Pentobarbital dem Sterbewilligen als Lösung die er schlucken muss gereicht, aber das Zeug soll wirklich bitter sein und abscheulich schmecken, deswegen machen wir das in der Tiermedizin nicht.
Außerdem hat das in der Schweiz auch rechtliche Gründe, weil "aktive Sterbehilfe" auch dort verboten ist und gesichert sein muss, dass der Sterbewillige das Mittel selbst zu sich nimmt.
Man kann so nur deutlich sehen, das dieser Wirkstoff seinen Weg in den Organismus auf viele Wege finden kann.
Zitat von ShauntheCreepShauntheCreep schrieb:Wenn es dieses T61 Mittel war und der TA mehrmals spritze, ist es wirklich ganz gewiss, dass sie nichts mehr davon gespürt hat?
Ja, da kannst Du wirklich sicher sein.

Wenn er beim narkotisierten Tier mehrfach spritzen musste, dann ist es allerdings unwahrscheinlich, dass es T61 war, das Herz bzw die Hohlvene zu treffen ist tricky, wenn das Tier wach ist und sich bewegt aber bei einem das fest schläft ist das nicht wirklich schwer und da T61 eher "mechanisch" wirkt als chemisch (ganz doll vereinfacht) müsste man schon mit der Menge sparen, wofür es bei T61 weder finanzielle, noch praktische und auch keine rechtlichen Gründe gäbe, damit dieses mehrfache Nachdosieren Sinn ergeben würde.
Das man das Herz, z.B. wenn es schon sehr schwach ist einmal verfehlt und deswegen nochmal spritzen muss mag passieren (DESWEGEN ist die Narkose wenn sie möglich ist ja auch nicht empfohlen sondern vorgeschrieben) aber nicht so wie Du das beschreibst.

Bei Natrium Pentobarbital ist das ein wenig anders. Da bestimmt durchaus auch der Zustand von Kreislauf und Stoffwechsel mit wie schnell welche Dosis wirkt und weil man da über jeden µl Buch führen und Rechenschaft ablegen muss, es außerdem für das Tier keinerlei Nachteil hat wenn man nochmal nachdosieren muss, kann es da grad bei großen Tieren durchaus vorkommen, dass man sich da an die tödliche Dosis auf die von Dir beschriebene Weise "rantastet".

Dass dieses "Herz schlägt noch, dann geb ich noch etwas nach." für den Tierarzt zwar logisch und sinnvoll ist den Tierhalter aber fast ohne Ausnahme erheblich verunsichert (Du bist da definitiv nicht allein) bedenken leider viele Tierärzte nicht.
Das hat auch damit zu tun, dass ihnen oft nicht klar ist, dass selbst Tierhalter von denen sie es gewohnt sind, dass die mit viel Interesse nachfragen was auch immer an ihrem Tier gemacht wird dafür bei einer Euthanasie in der Regel keinen Kopf mehr haben.
Ich hoffe, dass das zukünftig mehr Tierärzte bedenken aber die Chancen dafür stünden am Besten, wenn Menschen wie Du es schaffen würden zu einem späteren Zeitpunkt nochmal telefonisch, persönlich oder ruhig auch per Brief oder Mail ein Feedback zu geben.
Wenn das für Dich unvorstellbar ist ist das auch völlig ok, aber gut wäre es tatsächlich, wenn Du Dir vorstellen kannst das nochmal anzusprechen.
Ich habe noch keinen Tierarzt getroffen, dem es nicht sehr leid tat zu erfahren zu welch heftiger Verunsicherung des Halters sein Handeln geführt hat.

Das ist einfach ein Stück weit "Betriebsblindheit" und auch wenn es sicher besser ist, wenn ein Tierarzt das Wohl des Tieres bevorzugt wenn er nur Wohl von Tier oder Halter im Auge halten kann aber gibt man dem Tierarzt die Möglichkeit kann er das auch weiterentwickeln.

Aber selbst wenn Dein Hund mit T61 eingeschläfert wurde kann ich hinreichend sicher ausschließen, dass sie etwas mitbekommen hat, wenn sie, wonach Deine Schilderung klingt mit Keta/Xyla narkotisiert und das tiefste Narkosestadium auch abgewartet wurde ehe die Spritze ins oder ans Herz gesetzt wurde.

Was mich da so sicher macht sind Zahnoperationen.
Das Manipulieren an richtig übel entzündeten Zähnen (also das Entfernen von Zahnstein und dann das ziehen) ist mit das Schmerzhafteste was man tun kann.

Die lokale Betäubung von entzündetem Gewebe ist nicht möglich man kann hier also die Wirkung von systemischen Schmerzmitteln (also welche die im ganzen Körper wirken, egal ob geschluckt oder gespritzt) gut beobachten, darüber hinaus sind Zähne und die Bereiche um die Zahnfächer herum sehr schmerzempfindlich.

Arbeitet man mit einer Inhalationsnarkose, dann muss man vor jeder Operation Schmerzmittel spritzen, da das Inhalationsgas keine Schmerzausschaltung hat.

Viele Tierärzte verwenden für diesen Zweck ein Schmerzmittel, dessen Wirkung mit Ibuprofen vergleichbar ist.
Für Weichteiloperationen wie z.B. eine Kastration ist das auch völlig ausreichend.
Hat man nämlich z.B. ein Pulsoximeter an den Patienten angeschlossen, dann kann man deutlich sehen, dass der Puls sich auch bei einem narkotisierten Tier deutlich erhöht, wenn ein Schmerzreiz gesetzt wird, im Extremfall kann Schmerz durchaus auch einen Herzstillstand zur Folge haben, davon sind narkotisierte Tiere nicht ausgeschlossen.

Für eine Zahnreinigung scheinbar gesunder Zähne ist das "normale Schmerzmittel" ebenfalls ausreichend, säubert man aber grade einen Zahn unter dessen Zahnsteinkruste sich eine unschöne Überraschung verbirgt, sieht man das sehr schnell am steigenden Puls.
Während einer Inhalationsnarkose wird dann meist während des Eingriffs Fentanyl gegeben, sofern man das in der Praxis hat.

Weiß man aber schon vorher, dass da bei den Zähnen etwas im Argen liegt, dann leiten viele Tierärzte die Narkose bereits mit Ketamin ein, egal ob sie dann zur Vertiefung und Aufrechterhaltung der Narkose intubieren um Narkosegas zu verwenden oder eine Kombination mit anderen Spritzen z.B. mit einem Muskelentspanner.

Ich habe grade bei alten Katzen oder kleinrassigen Hunden schon Zähne gesehen, da möchte man laut vor Schmerzen aufschreien, wenn man nur reinschaut.
Das sind oft Zustände bei denen man getrost annehmen darf das es sehr gefährlich wäre an solchen Zähnen irgendwas ohne ausreichende Schmerzausschaltung zu manipulieren.

Aber nie habe ich erlebt, dass sich der Puls während der Zahnreinigung und dem Ziehen nennenswert erhöht wenn das Tier Ketamin bekommen hat.

Das der Puls am "schmerzhaftesten Moment" doch ein bisschen hochgehen kann, liegt daran, dass Ketamin leider ein Medikament ist, dass für den Organismus nicht so einfach zu verstoffwechseln ist und man bei einem Tier auf dem OP Tisch abwägen muss zwischen einem kleinen "Restschmerz", der aber nach allem was man weiß "nur" z.B. durch steigenden Puls beantwortet wird aber nicht in das Bewusstsein des Tieres dringt und der Erhöhung des Narkoserisikos, das mit einer höheren Ketamindosis einhergehen würde.

DIESE Abwägung entfällt aber beim Einschläfern. Da wird bereits diese Vorabnarkose üblicherweise so dosiert, dass das Tier abhängig von seinem körperlichem Zustand vermutlich auch ohne die letztlich tödliche Spritze nicht mehr aufwachen würde.

Ich hätte also bei diesem Ablauf auch bei meinen Tieren kein Problem mit der Anwendung von T61, weil ich wirklich so sicher bin wie man nur sein kann, das Schmerzen und andere (negative) Eindrücke nicht mehr wahrgenommen werden und schon gar nicht in das Bewusstsein des Tieres vordringen können.


melden

Einschläfern eines Haustieres

30.05.2018 um 21:30
@Fraukie
Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Da hast du die gleichen Erfahrungen wie ich gemacht. Darf ich fragen über welchen Zeitraum die Niereninsuffizienz ging? Hast du auch über einen längeren Zeitraum Infusionstherapie gegeben? Wir taten dies von September 2017 bis April 18, damit hatte er noch wirklich schöne Monate. Muss aber dazu sagen das es in diesem Umfang nur möglich war weil meine Tochter Tiermedizinische Fachangestellte ist und von daher die Kosten nicht zu hoch waren.


1x zitiertmelden