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Einschläfern eines Haustieres

206 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haustier, Einschläfern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Einschläfern eines Haustieres

26.05.2018 um 22:00
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Einschläfern eines Haustieres

26.05.2018 um 22:08
Zitat von AkkordeonistinAkkordeonistin schrieb:Die sagte uns, dass es einfach Altersschwäche ist und sein Körper abgebaut hat.
Wenn sie das wirklich genau so gesagt hat würde ich beim nächsten Tier einen anderen Tierarzt aufsuchen.
Wir sind seit Jahren weit genug um zu wissen, dass es sowas wie "Altersschwäche" nicht gibt.
Jedes Symptom hat einen Ursprung.
Das heißt nicht, dass sie Dein Kaninchen zu Unrecht eingschläfert hat, denn daran, dass sich grad im Alter auch mal verschiedene kleinere Baustellen so summieren können, dass es besser ist einen Schlussstrich zu ziehen hat sich nichts geändert, nur eben daran, dass man heute z.B. über Blutuntersuchungen mit etwas Aufwand meist gut sagen kann was genau nicht stimmt und es absolut keinen Grund mehr gibt auf Halbwahrheiten wie "Altersschwäche" auszuweichen.

Ich kann natürlich nicht beurteilen ob das eine gute oder eine schlechte Tierärztin ist aber weil ich so unglaublich oft mit Tierärzten zu tun hatte die sich aus allem was kleiner ist als Katze kaum nennenswert beschäftigen (ehrlich gesagt war es u.A. das was mich an die Uni trieb) machen mich solche Äußerungen immer sehr skeptisch, grade wenn es um Kaninchen, Nagetiere oder Vögel geht.
Zitat von AkkordeonistinAkkordeonistin schrieb:Beim Einschläfern wollte ich nicht dabei sein.
Das muss man sich auch gut überlegen.
Einerseits haben die Leute die sagen "Das ist man nem Tier schuldig" nicht ganz unrecht, aber @lateral
hat eben auch Recht, die meisten Tiere nehmen sehr genau wahr was im Halter vorgeht und niemandem ist damit geholfen wenn dass zusätzlichen Stress in die Situation bringt.
Zitat von AkkordeonistinAkkordeonistin schrieb:sodass ich ihn gar nicht tot sehen musste.
Auch das muss jeder selbst entscheiden, ich rate den Tierhaltern jedoch tendenziell dazu das Tier nachm Einschläfern noch mal anzusehen.
Viele Tiere werden zum Einschläfern gebracht wenn Leid und Schmerz schon sehr deutlich sind. Das ist für viele Halter eine eher schmerzhafte Erinnerung.
Nach der Einschläferung ist das Tier dann so entspannt, dass man manchmal sogar erst dann erahnen kann wie mies es ihm vorher wirklich ging und zahlreiche Tierhalter beschreiben diesen friedlichen Ausdruck, den sie bei ihrem lebenden Tier oft seit Tagen oder gar Wochen gar nicht mehr zu sehen bekommen haben als sehr tröstlich und denen hilft es dann natürlich auch sich nicht mit der Frage zu quälen ob die Entscheidung richtig war.
Zitat von knopperknopper schrieb:Der 1. Tierarzt wo wir waren wollte ihn gleich einschläfern, was wir natürlich nicht machen lassen haben...seine recht ungehaltene Antwort: "Naja müssen se selber wissen"... eines ist sicher, bei dem waren wir das letzte mal.
Darüber solltest ihr vielleicht mit etwas Abstand nochmal nachdenken:

1.
Ein Tierarzt riskiert EINIGES, wenn er direkt bei der ersten Untersuchung zum Einschläfern rät.
Weil wir das eigentlich gar nicht "dürfen", sondern erst so klar ansprechen sollen wenn der Zustand des Tieres schon so schlecht ist, dass wir _eigentlich_ verpflichtet wären den Amtstierarzt einzuschalten, sollte ein Halter darauf bestehen das Tier lebend wieder mitzunehmen.
Das kaum ein Tierarzt DAS tut bzw tun kann, selbst wenn er wollte sollte klar sein. Tierhalter haben oft einen sehr subjektiven Blick auf solche Dinge und wenn in einer Stadt rumerzählt wird "Wenn Du da nen hustendes Tier hinbringst schickt der Dir das Amt vorbei und die ordnen ne Einschläferung an!" dann kannst die Praxis zumachen und folglich gar keinem Tier mehr helfen, gegen solches Gerede kommt man nicht an

2. Zu sagen "Sowas kann ich beim ersten Besuch hier nicht sagen, da muss ich einen Verlauf sehen."
ist für das kranke Tier mitunter eine Tortur, aber es ist das was die Halter hören wollen und zusammen mit dem Verkauf von Schmerzmitteln, ggf noch Antibiotika, Spezial- oder Ergänzungsfuttermitteln spült auch ALLES mehr Geld in die Kasse als einfach ehrlich zu sagen "Tun sie dem Tier den Gefallen und lassen sie es GEHEN."

3. Wie Dein "Da gehen wir nicht mehr hin!-Trotz" ja sehr deutlich zeigt wird der Mut und die Ehrlichkeit die es einen Tierarzt aus genannten Gründen kostet direkt beim ersten Besuch zu sagen "Erlösen wir das arme Ding." in der Regel nicht honoriert. Im Gegenteil.
So ein Tierarzt muss nicht nur damit leben lernen, genau zu wissen, dass dieses Tier LEIDEN wird wenn es die Praxis lebend verlässt (bzw man nicht verabredet dass er später nach der Sprechstunde daheim vorbei kommt um es dort zu erlösen), denn er weiß, dass es mehr als genug Kollegen gibt die das Geld für paar Wochen Schmerzmittel und Co gern noch einstecken, ebenfalls wissen tut er, dass sein Mut trotz all diesem Wissen für den Patienten einzustehen und zu sagen "Lasst ihn erlösen." ihm nicht gedankt wird, sondern diese Kunden weg sind und meist noch weitergetrachtscht wird was für ein böser Tierarzt das doch sei, dass er die arme Katze direkt töten wollte.

Aber Du selbst schreibst auch ganz klar:
Zitat von knopperknopper schrieb:Nach der Diagnose lebte er noch ca. 2 Monate, aber es war am Ende wirklich nur noch Quälerei.
Wenn Dir das doch klar ist, das Dein Kater am Ende GELITTEN hat.. und Du auch weißt, dass der erste Tierarzt wärt ihr dessen Rat gefolgt weniger verdient hätte als die "palliativ Behandelnde"

Dann lohnt es sich ggf in einem stillen Moment noch mal genau zu überlegen welcher Tierarzt Euch wirklich besser, also im Sinne Deines Katers beraten hat und welcher eher auf das eingegangen ist was ihr hören wolltet.
Zitat von knopperknopper schrieb:Ist doch ganz logisch. Wenn mir jemand sagen würde du bekommst dieses Jahr Krebs und erlebst nur noch 1 Weihnachten und den Frühling danach nicht mehr, würde ich natürlich alles daran setzen das es nicht so kommt, und nicht etwas fröhlich munter sagen "och dann ist es eben so" und mein letzten Tage genießen
Nein, logisch wäre es genau das zu tun. "Fxxk it" sagen und den Rest genießen, das was Du beschreibst ist nicht logisch, aber es ist menschlich. In dieser Hinsicht ist ein Tier aber kein Mensch und profitiert auch keineswegs davon wie eins behandelt zu werden.


Ist es nicht vielleicht auch möglich, dass Du bei der Beerdigung deswegen so die Fassung verloren hast, weil Du es nicht nur mit der Trauer und dem endgültigem Abschied zu tun hattest sondern eigentlich auch wusstest, dass ihr ihn später als es ihm gegenüber fair gewesen wäre habt einschläfern lassen?

Das ist bei mir tatsächlich das einzige "Trauma". Ich bereue nichts, auch nicht Ratte Benny die ich keine 3 Minuten nachdem ich ihn aus dem Käfig geholt hatte eingeschläfert habe obwohl er am Abend zuvor noch total munter war.
Als ich reinkam wuselten die anderen wie immer rum und er saß regungslos aber angespannt in der Ecke und als ich ihn rausholte um zu schauen was ist sah ich dass er sein Mäulchen nicht mal mehr zubekam, die Zunge war dick geschwollen und mittig blau und außen schon fast schwarz.

Mein erster Gedanke war "hm vielleicht ne Allergie oder ne Verletzung, mal Schmerzmittel und Cortison..."
Um keine Minute später zu denken "Bist Du eigentlich bescheuert? seine ganze Körpersprache schreit "DAS TUT WEH!" und zwar lauter als irgendein Schmerzmittel das nicht auch narkotisiert dagegen helfen würde.
Damit kann er weder fressen noch trinken und vermutlich nur sehr eingeschränkt atmen und selbst wenn das schwarz wie durch ein Wunder nicht bedeutet, dass dieses Gewebe bereits abgestorben ist würde es mindestens Tage, eher Wochen dauern um sowas zu behandeln."

Und ja, zu dem Zeitpunkt als ich ihn eingeschläfert habe hab ich nicht gewusst was genau Sache ist.
Das war aber bei DEM klinischen Bild für Benny aber auch sch... egal, denn er hat da erheblich gelitten und ich wusste genau es gibt keinen Weg das zeitnah ausreichend abzustellen.
Als ich ihn nachm Einschläfern angeschaut habe wurde klar, dass die schwarzen Bereiche der Zunge tatsächlich abgestorben = nicht mehr durchblutet waren, das Gewebe sah auch mikroskopisch übel aus. Kein befreundeter Tierarzt hatte auch nur eine Idee was passiert sein könnte und zum Glück hab ich sowas in über 20 Jahren Rattenhaltung auch nur einmal und nie wieder erleben müssen.

Aber selbst diese Euthanasie "verfolgt" mich nur, weil ich bis heute nicht weiß was er hatte, nicht weil ich denke meine Entscheidung war falsch.

Die einzige Einschläferung die mich nie ganz loslassen wird ist die dieses einst so lebensfrohen Hundes bei dem ich einfach ganz genau weiß, dass meine Entscheidung ihn erst so spät einzuschläfern massives Leid bedeutet hat das zu verhindern ich ihm eigentlich schuldig gewesen wäre.

Der "Umkehrschluss" ist definitiv nicht "Alles sofort einschläfern" ich persönlich begleite einen nicht quälenden Sterbeprozess wann immer möglich lieber ohne einzugreifen. Aber das ein Tier so leidet obwohl ich es besser weiß, DASS passiert mir nie wieder, Nasenbärchen, das verspreche ich Dir.
Zitat von laterallateral schrieb:Denn, speziell bei Katzen zum Beispiel ist es so, dass das Tier die Trauer und die Angst des Halters spürt.
Das kann ich bestätigen. Bei Hunden ist es manchmal noch schlimmer.
Öfter als man denkt ist die Bezugsperson des Tieres der Letzte der merkt wie schlecht es dem Tier geht und zwar nicht weil er es nicht wissen will sondern weil grade Hunde die sich Sorgen um ihren Menschen machen ein oskarreifes Schauspieltalent entwickeln können.
Ich hab einmal auch nur rausgefunden, dass mein Hund totkrank ist, weil ich mit ihm in die Klinik fuhr nachdem eine Nachbarin sagte:
"Du irgendwas stimmt da nicht, wenn der allein im Garten ist liegt der NUR in der Ecke und manchmal jault er dabei sogar vor sich hin, aber sobald er Dich oder Dein Auto hört springt der auf, schüttelt sich rennt schwanzwedelnd herum und begrüßt Dich wie immer."

Seine Blutwerte bestätigten die Vermutung meiner Nachbarin und das Talent meines Hundes. Da stimmte gar nichts mehr und das sicher nicht erst seit gestern.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:meine hühner sind übrigens bei uns haus-, nicht nutztiere
Na sowas les ich doch immer gern, so von "Kuschelhuhnhalter" zu "Kuschelhuhnhalter" ;) sie SIND einfach mehr als "Vorn ein Schnabel und hinten kommt nen Ei raus."

Wenn man ein Huhn gut behandelt ist das auch nur ne Katze mit Federn.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:@Fraukie: ich nehm an, du bist tierärztin?
Ich bin noch im Studium.
Ist ein sch... teures Studium, aber da ich vorher als Tierarzthelferin gearbeitet habe, neben dem Studium in der Klinik aushelfe und mich auch im Rahmen meiner Selbständigkeit auf Wundbehandlung am Tier spezialisiert habe stehe ich wohl ein bisschen mehr in der Praxis als die meisten anderen Studenten.
Gute Tierärzte die bereit sind ihre Erfahrung mit mir zu teilen sind mir genauso wichtig wie die Uni, beides kann das jeweils andere niemals ersetzen.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:dieses t61 ist doch zumindest ohne vorherige narkose verboten, oder?
Das ist so eine "kommt darauf an Sache".
T61 wirkt einfach mal sauschnell wenn man es korrekt appliziert
Wenn ich auf eine Weide komme und ein halbtotes Kalb vorfinde, dass sich über Nacht bis zum Gehtnichtmehr im Stacheldraht verheddert hat, dann setz ich keine Narkose.
Ist kein Jäger oder irgendwer mit einem Bolzenschussgerät greifbar würde da jeder mir bekannte Tierarzt das T61 reinhauen ohne den Umweg über eine Narkose zu nehmen.

Aber das sind so Extremfälle. in der Praxis gibt es keinen vernünftigen Grund auf eine Narkose zu verzichten und manchmal muss man auch einen guten Tierarzt erst dran erinnern, dass eine Inhalationsnarkose alleine nicht ausreicht, weil die keinerlei Schmerzausschaltung hat. Niemand kann immer alles aufm Schirm haben.
Ich mag T61 gar nicht.

Aber selbst bei so guten, sanften Mitteln wie Natrium Pentobarbital bevorzuge ich wenn es keine "Notfalleuthanasie" ist eine vorherige Narkose mit z.B. Ketamin/Xylazin.
Das erfüllt medizinisch genau gar keinen Zweck.
Aber wenn ich Natriumpentobarbital in die Vene spritze ist das Tier tot bevor ich die Spritze wieder vom Zugang gelöst habe.
Spritze ich erst eine großzügig bemessene Dosis Keta/Xyla in den Muskel oder unter die Haut, dann dauert der Einschlafprozess etwa 10 Minuten, die ich dem Halter und dem Tier in Ruhe zum Abschied geben kann.
Tierchen nimmt ggf sogar noch nen Leckerli und dämmert dann so in Herrchens/Frauchens Armen weg über einen Zeitraum der weder unendlich lang ist noch so kurz dass ein Abschied ja fast nicht möglich ist.
Ketamin ist außerdem ein hochwirksames Schmerzmittel, sodass zumindest der Teil dann schon vor der eigentlichen Euthanasie geklärt ist und es für das Tier auch absolut kein Problem ist, wenn Frauchen und Herrchen nochmal 10 Minuten mit dem schlafenden Tier brauchen ehe sie soweit sind.

Ich möcht nu nicht angeben, aber viele Tierärzte haben das gar nicht aufm Schirm das man das auch so "doppelmoppeln" kann und somit diese Abschiedszeit einräumen obwohl die vorherige Narkose bei Natrium Pentobarbital medizinisch total überflüssig ist.
Ich hab damals als ich es mal nicht selbst konnte, weil nach dem Umzug erst einen Tierarzt finden musste mit dem ich zusammenarbeiten konnte (das hat apothekenrechtliche Gründe, bevor ich mein Studium abgeschlossen hab darf ich zwar während des Studiums grade bei einer Euthanasie jedes Mittel ANWENDEN, aber deswegen noch lange nicht besitzen) habe ich die Tierärztin gebeten es so zu machen, damit ich in Ruhe Abschied von der Katze nehmen kann und sie war so begeistert, dass sie das jetzt jedem Halter anbietet.

Im Grunde kostet es den Tierarzt nur Zeit, Keta und Xyla sind sehr preiswerte Medikamente und dieses "Ich spritze das Mittel in die Vene und das Tier wird tot sein ehe die Spritze ganz leer ist." ist einfach nicht für jeden Tierhalter optimal.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:und der herzstich ist doch auch hoffentlich eher unüblich, oder?
Das kommt ein bischen auf die Definition an.
Der Stich ins Herz eines unnarkotisierten Tieres ist nichts was ein guter Tierarzt ohne Not tun würde.
Es gibt aber die Möglichkeit das Mittel in die Hohlvene, also das Blutgefäß direkt neben dem Herzen zu spritzen.
Das ist bei Tieren denen man nicht so einfach einen Zugang legen kann die schnellste Methode aber auch nicht ganz einfach.
Das ist für das Tier nicht schmerzhafter als ein Stich irgendwoanders hin, also nicht vergleichbar mit einem Stich ins Herz, aber da es sich ja nu nicht um einen soooo tollen Augenblick für eine Anatomielektion handelt, denn den meisten Haltern müsste man erst Mal erklären was so eine Hohlvene nu eigentlich ist, sagen manche Tierärzte "Ich stech es direkt ins Herz, dann geht das ganz schnell." und für den Halter sieht das auch aus als stächen sie ins Herz obwohl sie eigentlich die Hohlvene meinen und auch treffen.
Zitat von cassiopeia1977cassiopeia1977 schrieb:was macht man bei kleintieren wie meerschweinchen? intraperitoneal? auch mit überdosis narkosemittel?
Genau. Wenn wir von Natrium Pentrobarbital ausgehen.
Bei Kaninchen trauen sich immer mehr Tierärzte des Legen eines Zugangs in Ohr oder Hinterbein zu, aber bei allem was kleiner ist ist intraperitoneal üblich.

Für die, die das Wort nicht kennen:
Das bedeutet, dass man langsam in den Bauch einsticht und das Mittel dann in die Bauchhöhle spritzt.
Da man ja keinen Dolch hat und die Spritze auch langsam führt ist das sogar weniger schmerzhaft als in den Muskel zu spritzen, Darmschlingen usw rutschen weg, das ist also sehr viel sanfter als es aussieht.
Wenn man bei einem Menschenbaby keinen Zugang gelegt kriegt ist das sogar eine Möglichkeit Infusion zu geben und wenn ihr eine Frau kennt bei der eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht wurde wird die meist auch berichten, das so ein Stich durch die Bauchdecke nicht annähernd so schmerzhaft ist wie man denken könnte.

Spritzt man das Mittel einfach in die Bauchhöhle dauert es durchaus mal 10 Minuten bis der Tod eintritt, narkotisiert ist das Tier aber schnell.

Wenn man so einsticht, dass man das Mittel nicht in die Bauchhöhle sondern in die Leber spritzt (auch kein sehr schmerzhafter Vorgang), dann geht das deutlich schneller.


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Einschläfern eines Haustieres

26.05.2018 um 22:23
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Na sowas les ich doch immer gern, so von "Kuschelhuhnhalter" zu "Kuschelhuhnhalter" ;) sie SIND einfach mehr als "Vorn ein Schnabel und hinten kommt nen Ei raus."
stimmt absolut! ich liebe meine hühner :)

danke für deine ausführliche antwort!


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Einschläfern eines Haustieres

26.05.2018 um 23:20
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Wir sind seit Jahren weit genug um zu wissen, dass es sowas wie "Altersschwäche" nicht gibt.
Naja, er hat immer weniger gefressen, konnte nicht mehr laufen. Mein Opa hat mich ein paar Jahre später wieder daran erinnert. Wir sind mit der Tierärztin eigentlich sehr zufrieden, sie hat uns sowohl bei Wellensittichen als auch dem Hund immer sehr gut geholfen. :)
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Das muss man sich auch gut überlegen
Zitat von FraukieFraukie schrieb: ich rate den Tierhaltern jedoch tendenziell dazu das Tier nachm Einschläfern noch mal anzusehen.
Ich bin ziemlich sensibel. Hätte es mir nicht ansehen können. Ich war schon mit den toten Forellen in der Bioübung überfordert. :D
Und mein erstes Kaninchen habe ich tot im Stall gefunden. Wenn ich an das Kaninchen denke, habe ich immer das Bild vor Augen. Genauso auch bei einem Wellensittich. Das wollte ich mir beim zweiten Kaninchen ersparen. Ich hab ihn noch als den süßen Kerl in Erinnerung, der am Ende gerne lang ausgestreckt auf meinem Schoß lag. :)


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Einschläfern eines Haustieres

26.05.2018 um 23:48
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Wir sind seit Jahren weit genug um zu wissen, dass es sowas wie "Altersschwäche" nicht gibt.
Jedes Symptom hat einen Ursprung.
wer ist wir? Und was genau meinst Du damit, dass es sowas wie Altersschwäche nicht gibt?


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Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 00:40
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ein Tierarzt riskiert EINIGES, wenn er direkt bei der ersten Untersuchung zum Einschläfern rät.
Weil wir das eigentlich gar nicht "dürfen", sondern erst so klar ansprechen sollen wenn der Zustand des Tieres schon so schlecht ist, dass wir _eigentlich_ verpflichtet wären den Amtstierarzt einzuschalten, sollte ein Halter darauf bestehen das Tier lebend wieder mitzunehmen.
Das kaum ein Tierarzt DAS tut bzw tun kann, selbst wenn er wollte sollte klar sein. Tierhalter haben oft einen sehr subjektiven Blick auf solche Dinge und wenn in einer Stadt rumerzählt wird "Wenn Du da nen hustendes Tier hinbringst schickt der Dir das Amt vorbei und die ordnen ne Einschläferung an!" dann kannst die Praxis zumachen und folglich gar keinem Tier mehr helfen, gegen solches Gerede kommt man nicht an

2. Zu sagen "Sowas kann ich beim ersten Besuch hier nicht sagen, da muss ich einen Verlauf sehen."
ist für das kranke Tier mitunter eine Tortur, aber es ist das was die Halter hören wollen und zusammen mit dem Verkauf von Schmerzmitteln, ggf noch Antibiotika, Spezial- oder Ergänzungsfuttermitteln spült auch ALLES mehr Geld in die Kasse als einfach ehrlich zu sagen "Tun sie dem Tier den Gefallen und lassen sie es GEHEN."

3. Wie Dein "Da gehen wir nicht mehr hin!-Trotz" ja sehr deutlich zeigt wird der Mut und die Ehrlichkeit die es einen Tierarzt aus genannten Gründen kostet direkt beim ersten Besuch zu sagen "Erlösen wir das arme Ding." in der Regel nicht honoriert. Im Gegenteil.
So ein Tierarzt muss nicht nur damit leben lernen, genau zu wissen, dass dieses Tier LEIDEN wird wenn es die Praxis lebend verlässt (bzw man nicht verabredet dass er später nach der Sprechstunde daheim vorbei kommt um es dort zu erlösen), denn er weiß, dass es mehr als genug Kollegen gibt die das Geld für paar Wochen Schmerzmittel und Co gern noch einstecken, ebenfalls wissen tut er, dass sein Mut trotz all diesem Wissen für den Patienten einzustehen und zu sagen "Lasst ihn erlösen." ihm nicht gedankt wird, sondern diese Kunden weg sind und meist noch weitergetrachtscht wird was für ein böser Tierarzt das doch sei, dass er die arme Katze direkt töten wollte.
nein es waren noch mehrere Dinge. Auch das er ziemlich ruppig mit ihm umgegangen ist, auch als wir vorher wegen etwas anderem schon mal da waren.

Die andere Tierärztin war da ganz anders. Hat sich viel Zeit genommen, war einfühlender usw... Sie meinte ja auch das er im Grunde schon recht hatte und das auch sie nicht mehr viel tun kann, aber wie gesagt einfühlender.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Wenn Dir das doch klar ist, das Dein Kater am Ende GELITTEN hat.. und Du auch weißt, dass der erste Tierarzt wärt ihr dessen Rat gefolgt weniger verdient hätte als die "palliativ Behandelnde"

Dann lohnt es sich ggf in einem stillen Moment noch mal genau zu überlegen welcher Tierarzt Euch wirklich besser, also im Sinne Deines Katers beraten hat und welcher eher auf das eingegangen ist was ihr hören wolltet.
naja da am Anfang, also als es diagnostiziert wurde war es noch nicht so schlimm. er hat ja noch normal gefressen, und der Tumor war auch noch nicht so groß.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Nein, logisch wäre es genau das zu tun. "Fxxk it" sagen und den Rest genießen, das was Du beschreibst ist nicht logisch, aber es ist menschlich. In dieser Hinsicht ist ein Tier aber kein Mensch und profitiert auch keineswegs davon wie eins behandelt zu werden.
naja da muss man sicherlich differenzieren zwischen Tier und Mensch klar.

Ich persönlich würde jedenfalls alles dafür tun das 1. der Krebs überhaupt erst nicht ausbricht, durch bestimmte Ernährung usw... (anderes Thema jetzt :) ) oder 2. das ich ihn wieder loswerde, da es eben auch eine Krankheit ist die geheilt werden kann. So zusagen den Kampf ansagen. Auch das ist sehr menschlich.
Zitat von AkkordeonistinAkkordeonistin schrieb:Ich bin ziemlich sensibel. Hätte es mir nicht ansehen können. Ich war schon mit den toten Forellen in der Bioübung überfordert. :D
geht mir genauso. Von wegen der Tod gehört ja so selbstverständlich dazu zum Leben...

OK man muss natürlich differenzieren, wenn ich irgendwo ne tote Spinne oder n Insekt sehe dann ist das kein Problem, aber bei "höheren Tieren" ist es wie gesagt unangenehm.


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Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 01:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wer ist wir?
Ich würde mal annehmen, das das generell für die Schulmedizin gilt. Einfach weil wenn uns schon an der Uni gesagt wird "Altersschwäche gibt es nicht." dann kann man erfahrungsgemäß davon ausgehen, dass das in der Humanmedizin schon eine ganze Weile bekannt ist und so gelehrt wird.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und was genau meinst Du damit, dass es sowas wie Altersschwäche nicht gibt?
Als die Diagnosemöglichkeiten noch schlechter waren war es normal zu sagen "Das ist halt Altersschwäche."

Aber "Alter" ist eben erstmal keine Krankheit. Eine Tatsache ist lediglich, bestimmte Erkrankungen vermehrt in hohem Alter auftreten und sich dann eben auch aufsummieren können.
Das Feld der Geriatrie existiert nur, weil wir mittlerweile wissen, dass auch bei alten Patienten diagnostizierbare Ursachen für gesundheitliche Probleme verantwortlich sind und nicht "das Alter".

Früher hieß es wenn ein alter Hund anfing sich weniger bzw langsamer und merklich "wiederwilliger" zu bewegen "Der ist halt alt."
Heute wissen wir das "Alter" nicht wehtut und können untersuchen ob er Arthosen hat oder andere Geschichten am Knochen denen man mit Schmerzmitteln und ggf Entzündungshemmern zu Leibe rücken kann.
Oder man merkt, dass sich Muskelmasse abgebaut hat und deswegen das Risiko sich mal nen Nerv einzuklemmen steigt, ich kenne einige alte Hunde die dann noch von Physiotherapie profitiert haben,

Man kann aber auch feststellen, dass am Bewegungsapparat genau gar nichts kaputt ist und die Ursache für die Apathie in Herz- oder Lungenproblemen liegt.

Auch dieses Abmagern vor allem bei alte Katzen, was früher halt als "Alterskachexie" abgetan wollte kann man heute in zahlreichen Fällen auf Nierenprobleme, Diabetis oder ne Schilddrüsenfehlfunktion festnageln und entsprechend behandeln.

Wie gesagt, das ändert nichts daran, dass mit zunehmendem Alter mit größerer Häufigkeit mal irgendein Organ "kaputt geht" oder auch einfach mal soviel gleichzeitig "kaputt" sein oder unrund laufen kann, dass man dem Patienten keinen Gefallen mehr tut in dem man anfängt groß rumzubasteln.
Aber dann ist man eben dennoch nicht mehr bei
"Ist halt alt"
sondern z.B. bei "Wir haben zwar bis jetzt die chronische Niereninsuiffizienz lange gut im Griff gehabt, aber wenn jetzt noch Leberprobleme, Diabetis, Arthrosen oder, oder dazu kommen und wir an dem Punkt ankommen an dem sich Diäten gegenseitig ausschließen oder ich den schmerzhaften Teil einer Arthrose nicht angemessen behandeln kann, weil die Schmerzmittel der bereits nicht sauber arbeitenden Niere schadet."
Nur so als Beispiel.
Das ist einfach mal eine sehr viel differenziertere Situation als "Das ist halt eine altersschwache Katze." und ermöglicht in einem völlig anderem Umfang mit dem Besitzer zusammen zu entscheiden bis zu welchem Punkt man noch behandelt und ab wann man lieber sagt "Können täte man nun ggf noch dies und jenes, aber ganz ehrlich ob wir dem Tier damit noch einen Gefallen tun."

"Altersschwäche" ist für den Halter eine totale Nullinformation, denn das sein Tier alt ist und schwächer wird wusste er schon bevor er die Praxis betreten hat.

Zu sagen "Wir haben eine Baustelle in mehr als einem Organ." oder ein Organ das komplett versagt hat oder sonstige konkrete Infos helfen dem Besitzer auch viel klarer zu erkennen warum es seinem Tier nicht gut geht und ob man noch bei "wird im Alter eben etwas gemütlicher" oder bei "Dem geht es jetzt wirklich schlecht" ist.
Zitat von AkkordeonistinAkkordeonistin schrieb:Wir sind mit der Tierärztin eigentlich sehr zufrieden
Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich nicht beurteilen kann ob sie nun "gut" oder "schlecht" ist sondern eher aus persönlicher Erfahrung skeptisch bei werd bei solchen Aussagen.

Einfach weil es schlechte Tierärzte gibt die das (dann vorwiegend bei Vögeln, Kaninchen und Nagetieren) einfach so raushauen in der Hoffnung, dass der Besitzer sich damit zufrieden gibt.

und es gibt GUTE Tierärzte die sich die Zeit nehmen ordentlich zu untersuchen und den Begriff, dann obwohl er nicht ganz korrekt ist einfach als "Zusammenfassung" bzw "Vereinfachung" benutzen um dem Besitzer mitzuteilen, dass sie sich hinreichend sicher sind, dass da nun so große oder so viele Baustellen sind dass man dem Tierchen keinen Gefallen mehr tut wenn man an ihm rumdoktort.

Sprich: die gleiche Aussage kann von dem schlechtmöglichsten und dem bestmöglichem Tierarzt und allem dazwischen kommen und ohne selbst dabei gewesen zu sein ist unmöglich zu sagen was davon nun der Fall ist und dann bleibt einfach meine umfassend schlechten Erfahrungen obwohl auch ich weiß, dass ich viele schlechte hab, weil ich zu einem Tierarzt bei dem ich mich schlecht aufgehoben fühlte nicht nochmal gehe und nur wenig gute Erfahrungen, weil ich einen guten Tierarzt ja nur gewechselt hab wenn mich ein Umzug oder so dazu gezwungen hat.

Wenn Ihr Euch da gut aufgehoben fühlt ist dieses Gefühl meist auch berechtigt.
Nett auf einen Halter einsäuseln während man sich eigentlich einen Dreck um das Tier schert ist mehr Aufwand als sich einfach ordentlich ums Tier zu kümmern, deswegen kommt es eher selten vor, das Tierärzte bei denen man sich gut aufgehoben fühlt nicht auch gut sind.
Zitat von knopperknopper schrieb:aber wie gesagt einfühlender.
Ja Euch gegenüber. Für Deinen Kater hatte das dieses "Einfühlungsvermögen" die Folge das er Leid ertragen musste dem er nicht ausgesetzt gewesen wäre wenn dieser "ruppige Tierarzt" ihn direkt erlöst hätte.
Zitat von knopperknopper schrieb:naja da am Anfang, also als es diagnostiziert wurde war es noch nicht so schlimm. er hat ja noch normal gefressen,
Das heißt bei Katzen leider genau gar nichts.
Ich hab neulich nen Kater angeschaut, der einer Kundin zugelaufen ist, total verwahrlost, mit eingewachsenen Krallen im eitrig entzündeten Ballen, der fraß auch noch normal sogar dieses unleidige Trockenfutter ausm Supermarkt.

Als ich mir die Zähne von dem armen Vieh angeschaut hab hab ich nen halben Schock bekommen.
Mit DEN Zähnen kann man nicht essen ohne das das weh tut, aber wenn das eh schon fast unerträglich wehtut, auch wenn man nicht frisst kann man halt auch essen.

Als ich mit dem in der Klinik ankam hab ich mich erst geärgert, denn eigentlich muss ich mir sicherheitshalber eine Verfügungsvollmacht unterschreiben lassen, damit 1. ich rechtlich abgesichert bin und 2. die Klinik überhaupt von mir einen Auftrag entgegennehmen darf an nem Tier das mir gar nicht gehört rumzuschrauben

Aber bei DEN Zähnen sagte der Seniorchef, sei es sogar egal ob das mein Kater sei oder nicht, da wären wir mal definitiv weit über den Spielraum hinaus in dem der Kater rechtlich eine reine Sache ist sondern schon satt und genug in dem Bereich wo er als Tier einfach mal auch Rechte hat und diese Rechte schlossen mal sicher mit ein, dass ein Tierarzt dem er vorgestellt wird ihn von diesen Zähnen befreit.

Das mit dem "frisst ja noch also gehts dem gut" ist veraltet, denn auch wenn es natürlich Tiere geben wird die schneller sagen "Och nö, das ist es nicht wert." treffe ich nahezu täglich auf Tiere bei denen ich mich frag wie sie in dem Zustand und fressen und zum Teil auch noch ein halbwegs normales Verhalten an den Tag legen können obwohl wir Diagnosemöglichkeit haben die es uns ermöglichen wirklich zu sagen "Dem KANN es nicht mehr gut gehen."

Dann ist die Antwort eben simpel. Es sind immer noch Tiere und für die meisten Tiere ist "Schwäche zeigen" einfach mal gruselig lange keine Option.


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Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 02:08
Ich denke in letzter Zeit immer mehr über den Tag nach, der da irgendwann mal kommen wird. Meine Mausi (Foto) wird nächsten Monat 16 Jahre alt. Ich muss gestehen, ich hatte noch nie ein Tier, was solange an meiner Seite war. Wir waren bisher, ungelogen, lediglich 10 Tage getrennt. 10 Tage war ich im Krankenhaus, als ich meinen Sohn per Notkaiserschnitt geboren habe.

Mausi ist bisher 2x mit mir umgezogen, hat mir über die Trennung von meinem Ex-Mann geholfen, steht mir immer bei, ist nie lange sauer auf mich; kurzum: sie ist mein Seelentröster. Deshalb würde ich mir wünschen, das der Tag X nie kommen wird, aber er kommt, das weiß ich.

Meine Amy (Katze), sie ist 2001 geboren, und wurde 2006 eingeschläfert, war schwer krank, hatte Diabetes, Wasser in der Lunge und am Herz; ich selbst war nicht mit dabei, was ich mir heute noch vorwerfe.

Mein Muckelchen, habe ich damals geschenkt bekommen, weil ich so um Amy trauerte, war geboren im August 2005, ich habe sie im April 2006 bekommen, sie war mein treuer Begleiter bis September 2016. Sie musste erlöst werden, weil sie schwach war, nicht mehr fressen wollte, nicht mehr aktiv war, das Thema "Altersschwäche". Muckelchen war ein Zwergkaninchen und selbst der Tierarzt konnte es nicht glauben, das sie 11 Jahre und 1 Monat alt gewesen ist.

@Fraukie
Bist du Tierärztin?


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Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 02:37
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Auch das muss jeder selbst entscheiden, ich rate den Tierhaltern jedoch tendenziell dazu das Tier nachm Einschläfern noch mal anzusehen.
Viele Tiere werden zum Einschläfern gebracht wenn Leid und Schmerz schon sehr deutlich sind. Das ist für viele Halter eine eher schmerzhafte Erinnerung.
Nach der Einschläferung ist das Tier dann so entspannt, dass man manchmal sogar erst dann erahnen kann wie mies es ihm vorher wirklich ging
Das kann ich bestätigen. Im letzten September haben wir unseren etwa 15-jährigen Kater einschläfern lassen müssen, weil er Krebs im Rachenraum hatte, was Atmen und Nahrungsaufnahme zum Schluss schwer machten. Nach der Einschläferung, bei der ich dabei war, ich hätte es nicht fertiggebracht, den Kater auf seinem letzten Weg ohne die gewohnten Streicheleinheiten zu lassen, öffnete die Tierärztin noch mal sein Mäulchen, und ich konnte sehen, wie zugewuchert im Rachenbereich durch den Tumor alles schon war. Und ich wusste, dass die Entscheidung zur Einschläferung doch richtig war.


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Einschläfern eines Haustieres

27.05.2018 um 02:45
Zitat von cat_and_gocat_and_go schrieb:Ich denke in letzter Zeit immer mehr über den Tag nach, der da irgendwann mal kommen wird. Meine Mausi (Foto) wird nächsten Monat 16 Jahre alt.
Ich weiß, dass das nicht leicht ist, aber versuch Dir die Zeit nicht mit solchen Gedanken zu vermiesen.
Wenn es Dir hilft kläre einmal mit dem Tierarzt Deines Vertrauens ob er theoretisch wenn die Zeit gekommen ist dafür einen Hausbesuch machen würde, überleg Dir welche Form der Bestattung (selbst begraben, einäschern lassen,.. ) Du möchtest und denk wen Du das alles einmal für Dich geklärt hast so gut Du es schaffst nicht mehr darüber nach, damit versaust Du Dir die Zeit.

Was ich aber empfehlen kann ist mit einem Katzentier regelmäßig zur Vorsorge gehen. Meine 15 Jährige muss sich zweimal im Jahr ne Blutentnahme gefallen und die Zähne ordentlich anschauen lassen. Außerdem klatschen wir sie einmal im Jahr auf den Röntgentisch, weil sie seit sie 2004 zu uns kam nur 3 Beine hat und ich einfach so früh als irgend wissen will wenn da doch mal Arthrosen auftauchen. Sie fetzt aber immernoch ganz hoch aufn Kratzbaum. Auf so nem Röntgenbild könnte man halt auch erahnen, wenn z.B. mit Herz oder Lunge was sein könnt und man mal nen Schall vom Herzchen machen sollte.

Durch diesen TÜV muss sie halt, einfach weil ich die Erfahrung gemacht hab, dass man vieles gut behandeln kann WENN man es rechtzeitig diagnostiziert und bei Katzen heißt "rechtzeitig" leider viel zu oft "bevor sie es nicht mehr verstecken kann".
Außerdem fand ich es gut als ich von dem Lungentumor meines damals 17 jährigen Greyhounds erfahren hab bevor er irgendwelche Probleme hatte (Vorsorgeröntgen vorm jährlichen Schall, weil Herzgeschichten bei alten Windhunden nicht selten sind) und ich also mehr Zeit hatte mich damit auseinandersetzen zu können was kommen wird.
Die meisten Hund bei die ich erlebe bei denen ein Lungentumor festgestellt wird weil es ihnen schlecht geht kommen in einem Zustand in dem sie nicht mehr lebend heimgehen. Da fand ich die "Warnung" durch diesen Zufallsbefund sehr gut und bei nem jüngeren Hund hätte man ggf auch noch über Behandlungsmöglichkeiten nachdenken können.
Ihm hab ich nur aus nem alten Kinderzelt und nem Sauerstoffgerät ein "Sauerstoffzelt" gebastelt in das er sich reinlegen konnte wenn er das wollte und das hat er auch genutzt.
Zitat von cat_and_gocat_and_go schrieb:Meine Amy (Katze), sie ist 2001 geboren, und wurde 2006 eingeschläfert, war schwer krank, hatte Diabetes, Wasser in der Lunge und am Herz; ich selbst war nicht mit dabei, was ich mir heute noch vorwerfe.
Es ist nicht gesund, Dir da Vorwürfe zu machen.
Ich denke jedem der Deinen Beitrag liest ist auch ohne Rückfrage klar, dass Du nicht davon abgesehen hast sie zu begleiten um Deine Lieblingssendung im Fernsehen nicht zu verpassen, sondern dass es dafür Gründe gegeben hat und dann zählt nur, dass Du sichergestellt hast, DASS sie zum Tierarzt kommt und bei einem so schlechten Befund erlöst wird und dafür hast Du gesorgt.
Zitat von cat_and_gocat_and_go schrieb:@Fraukie
Bist du Tierärztin?
Nein. ich bin noch im Studium, aber weil ich nicht aus den "üblichen Kreisen" komme (das Studium ist eher darauf ausgelegt, dass die meisten Studenten nicht unbedingt aus der Mittelschicht kommen) profitiere ich davon vorher Tierarzthelferin gelernt zu haben und bin folglich viel "praktisch dran" obwohl ich noch studiere.
Außerdem hatte ich halt auch immer Tiere und da das auch zu Zeiten so war als man von nem Tierarzt bei nem Problem mit ner kranken Ratte eher nicht soviel erwarten konnte (nicht weil die nicht wollten, sondern weil es an der Uni kein Thema war und es auch nicht grad ne Liste zum Ausdrucken gab welche der ganzen für Ratten gar nicht zugelassenen Medikamente man wie in welcher Dosis geben kann). Da war ich auch schon eine Weile bevor ich mich für Ausbildung und Studium entschied daran gewöhnt stets die Nase in irgendeinem Buch zu haben und ich habe eine recht große Nase :)
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und ich wusste, dass die Entscheidung zur Einschläferung doch richtig war.
*nickt* exakt. Es gibt zwar auch Menschen die das nicht ertragen, die sollten auch auf ihren Bauch hören und es wie @Akkordeonistin machen und zwar OHNE sich dabei schlecht zu fühlen.
Aber ich finde es wichtig zumindest kurz darüber nachzudenken ob es einem nicht langfristig eher gut tun könnte.


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27.05.2018 um 03:04
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Aber ich finde es wichtig zumindest kurz darüber nachzudenken ob es einem nicht langfristig eher gut tun könnte.
Ich glaube, dass jemand, der sein Tier im richtigen Sinne liebt, es also Tier sein lässt, artgerecht behandelt und nicht vermenschlicht, schon darüber machdenkt, ob die Zeit gekommen ist, es einschläfern zu lassen. Da ist einerseits man selbst als Halter, der sein Tier jahrelang kennt. Andererseits ist da der/die Tierarzt/-ärztin mit der Diagnose. Die Entscheidung ist nie leicht.

Ich hatte mal einen Kater mit Nierenversagen. Die moderne Tiermedizin macht es möglich, dass da am Schluss noch eine Lebensverlängerung um ein paar Tage möglich ist. Dient aber das dem Tier wirklich? Das Tier ist eh schon gestresst durch die vielen tieärztliche Untersuchungen, Katzen sowieso bereits durch den Transport in die Tierarztpraxis. Irgendwann soll es stressfrei in Frieden gehen dürfen, denke ich. Mein Kater mit Nierenversagen durfte es, ohne noch mal an den Tropf zu müssen etc. pp.


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27.05.2018 um 03:06
Wir waren gerade in dieser Situation. Fiv+ Kater. Dem musste im November ein Auge entfernt werden und diese OP wurde leider von einem Landtierarzt stümperhaft ausgeführt. Die Wunde verheilte nicht richtig, sämtliche Trichter und Strümpfe konnte sich der Kater auf Grund eines wirklich starken Juckreizes selbst entfernen, teilweise fetzte er sich das halbe Gesicht dann mit den Krallen auf. Zu vier verschiedenen Tierärzten sind wir gelaufen bis wir dann nach fünf Monaten in eine Tierklinik fuhren, in der dem Kater auf Grund mittlerweile beschissenen Blutwerten und vergrößerten Organen kaum eine Chance eingeräumt wurde. Es würde schon fast an Tierquälerei grenzen den Kater nicht zu erlösen ect. ect ect.
Ich stand während dieser Zeit mit einer Tierheilpratikerin aus Deutschland mittlerweile in Kontakt, die mir homöopathische Mittel zum Aufbau des Katers genannt hat, nebenbei mir aber auch Medikamente mitteilte, die dem Kater doch noch helfen könnten und man glaubt es kaum, Mario ist heute nach sechseinhalb Monaten so gut wie gesund. Zuerst bauten wir mit intensiver Pflege seinen Körper wieder auf, dann erfolge die Korrektur der verhauten Augen-Op.
Ja, er hat gelitten die letzten Wochen, er hat aber auch deutlichst signalisiert, dass er leben und kämpfen will und das war für mich mit ein Grund meine Einwilligung zum Einschläfern nicht zu geben.

Gleichzeitig in meinem entfernteren Bekanntenkreis erlebt. Alte Hündin. Inkontinent. Liebte aber das Leben. Solange wurde zum Tierarzt gerannt, bis er das Tier "erlöste". Hundewindeln sauteuer, ständig den Urin in der Wohnung aufwischen war unbequem.... und das war nicht der erste Hund, dessen Leben vorzeitig beendet wurde, weil er eben nicht mehr ganz gesund war. Fehlt mir das Verständnis für sowas.

Signalisiert ein Tier, dass es nicht mehr Leben will, hat es Schmerzen die nicht mehr gelindert werden können, dann okay. Aber wenn irgendwie möglich soll das Tier selbst entscheiden wann es gehen will.


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27.05.2018 um 05:57
Zitat von DeepThoughtDeepThought schrieb:Alte Hündin. Inkontinent. Liebte aber das Leben.
So ist unsere auch. Bekommt Windeln und meine Eltern kochen für sie, damit sie genug frisst, hinsetzen passiert nur noch ganz langsam und das Aufstehen ist sehr wackelig.
Aber solange sie noch einmal in der Woche hinter ihrem Ball herrennt und sich freut, wenn ich nach Hause komme, gibt es da gar keine Diskussionen. Sie ist ja ein Familienmitglied. :)


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27.05.2018 um 07:07
Zitat von KcKc schrieb:Aber Tiere sind nunmal keine Menschen, sie stehen nicht auf dem gleichen Level der Entwicklung.
Und das ist auch gut so. Als hätten wir nicht schon ausreichend Katastrophen.


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27.05.2018 um 10:21
Hallo @ all!
Ich habe es schon einige Male hinter mich bringen müssen, eines unserer Haustiere einschläfern lassen zu müssen. Wir hatten immer Tiere, Hunde, eine Katze, Hase, Ratten, ein Minipig...
Fast alle Tiere sind alt geworden und hatten bei uns ein glückliches, gutes Leben und waren Familienmitglieder.
Das Scheinchen ist sehr früh gestorben, es war nur 4 Monate alt; es hat im Garten eine giftige Pflanze gefressen (von der ich nicht wußte, daß sie giftig war), und es ist auf dem Weg in die Tierklinik in meinen Armen gestorben. Das war ganz furchtbar.
Aber das allerschlimmste ist vor 5 Jahren passiert, mit meinem Hund, zu dem ich die innigste Bindung von allen Tieren hatte, die bis jetzt meinen Lebensweg begleitet haben. Er war ein Briard, ein derart temperamentvoller Hund, daß ich ihn immer mit einer Atombombe vergleiche.
Ich habe ihn als Notfall in die Tierklinik bringen müssen, da er Wasser erbrochen hat.
Dort war eine eine ganze Woche lang, sie haben eine Untersuchung nach der anderen gemacht, bis sie dem Übel auf die Spur kamen. Er hatte einen bösartigen Tumor des blutbildenden Systems. Die Tierärztin hat es mir am Telefon gesagt, man darf die Tiere dort in der Uniklinik nicht besuchen. Ich war von dieser Diagnose so erschlagen, daß mir bis heute die Worte fehlen, es zu beschreiben. Unter der Wirkung dieses Schocks habe ich sofort die Anweisung gegeben, ihn einzuschläfern, ich hab es nicht fertig gebracht, nochmal hinzufahren und mich zu verabschieden, ich konnte einfach nicht. Das war das einzige Mal, daß ich als Hundemama so derb versagt hab, und ich verzeih es mir bis heute nicht. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke und um ihn weine. Auch jetzt, wo ich das hier schreibe. Er war 2 Jahre und 9 Monate alt.


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27.05.2018 um 11:41
Zitat von KcKc schrieb:Im Endeffekt sehe ich das aber immer so, gerade als Erwachsener: es sind nur Tiere. Keine Menschen. Diesen Fehler macht so mancher Haustierbesitzer, er vermenschlicht seine Tiere zu sehr und denkt, die sind irgendwie ähnlich wie er. Aber das trifft nicht zu, auch echt intelligente Hunde sind nicht vergleichbar mit Menschen.
Dein rationales Denken in allen Ehren, doch ein Tier kann einem sehr viel näher stehen als ein Mensch, besonders, wenn das Herz an dem Tier hängt.

................................

Ich hab eine 2. Meinung eingeholt, als mir die Tierärztin sagte, es wäre besser, wenn mein Hund eingeschläfert würde.
(Konnte ich schon kaum verkraften) :(


Die Andere sagte nach einer gründlichen Untersuchung, das sie die Meinung der Kollegin nicht nachvollziehen kann.

Ihm wurden 2 Zähne gezogen u. dann konnte ich ihn wieder mit nach Hause nehmen.
Es war die richtige Entscheidung gewesen, ihn am Leben zu lassen :)


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27.05.2018 um 11:59
Zitat von knopperknopper schrieb:Naja müssen se selber wissen
Sowas wurde uns auch gesagt... "Müssen se selber wissen" Da dachte ich auch, toll ich hab keine Ahnung, habe keine Erfahrung im Gegensatz zu dem Tierarzt, der täglich Katzen etc. sieht.

Eine Genaue Diagnose haben wir auch nicht bekommen, obwohl meine Diagnose im Portemonnaie anderes erhoffen lies.

Er hat sogar mal gefragt, welche Sprache unser Kater sprechen würde ( Weil gut zugeredet wurde und der Kater echt Schiss auf dem Untersuchungstisch hatte - ich denke das ist doch völlig normal, dass man da mit seinem Tier redet und versucht zu beruhigen :D )

Denke, wenn es dem Kater mal schlechter geht, würde ich zu diesem Typen auch nicht zum Einschläfern lassen hinfahren.


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27.05.2018 um 12:17
Da haben wir mit unserem Tierarzt wirklich Glück.
Es dauerte aber auch lange genug bis wir so einen offenen und ehrlichen Menschen fanden.

Wir sind, was unsere Ansichten betrifft, auf einer Wellenlänge.
Dem Tier helfen? Ja! Sobald es aber Quälerei ist, Geldmache oder nichts mehr hilft, dann definitiv nein.

Wir haben schon einige Tiere an den Krebs verloren, die Eltern ihre Hunde, wir unsere Wellensittiche. Zuletzt einen Vogel im hohen Alter.
Er lag schon im sterben und wir wollten es ihm nicht unnötig schwerer machen.
Der kleine Kerl verweigerte zum Schluss auch die Nahrungsaufnahme.

Selbstverständlich wird es niemals "leichter" werden und immer schwingt die Frage mit: "Habe ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen, zum Wohle des Tieres?"


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27.05.2018 um 14:55
@Fraukie
Da du dich wirklich gut auszukennen scheinst, muß ich die Gelegenheit jetzt doch nutzen um evtl etwas Frieden zu finden.
Ich habe gelesen, wie du die Sache mit dem Herzstich beschrieben hast. Dies wurde ja bei meinem Kater so gemacht. Wo ich das Wort Hohlvene gelesen habe, fiel mir wieder ein, daß der Tierarzt das erwähnt hatte.
Du schriebst, es wäre nicht mehr schmerzhaft, als ein Stich woanders.
Den hätte er ja auch bei einer "normalen" Einschläferung bekommen, nur eben nicht ins Herz.
Ich möchte dich daher nochmal genau fragen, war dieses Vorgehen für meinen Kater wirklich nicht so schlimm, wie ich es mir im Nachhinein die ganzen Jahre vorgeworfen habe?
Ich habe ein unglaublich schlechtes Gefühl gehabt, als es vorbei war, das ich das zugelassen habe und nicht den Tierarzt gebeten habe, den "normalen" Weg zu wählen..
Bitte sag mir, daß dies unbegründet war und mein kleiner wirklich einen schnellen, schmerzfreien Tod hatte. Schnell war er definitiv, 2 Sekunden maximal. Aber hat er etwas davon gemerkt? Hat er Schmerzen gehabt?
Damit würde mich diese Schuld nicht mehr plagen, wenn es denn so stimmt, daß es nicht so ist.


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27.05.2018 um 15:58
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Ich habe gelesen, wie du die Sache mit dem Herzstich beschrieben hast. Dies wurde ja bei meinem Kater so gemacht. Wo ich das Wort Hohlvene gelesen habe, fiel mir wieder ein, daß der Tierarzt das erwähnt hatte.
Wurde das bei Deinem Kater ohne vorherige Narkose gemacht oder mit?
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Du schriebst, es wäre nicht mehr schmerzhaft, als ein Stich woanders.
Das ist richtig.
Schmerzhafter als ein Einstich in den Bauch (und das ist nicht halb so schlimm wie viele sich das vorstellen) ist solch ein Einstich in die Hohlvene nicht.
Der Stich ins Herz ist u.A. deswegen bei einem nicht narkotisiertem Tier so unschön, weil das ja nicht nur Muskelgebewe ist sondern auch noch ein eigenes Nervensystem hat.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:ich möchte dich daher nochmal genau fragen, war dieses Vorgehen für meinen Kater wirklich nicht so schlimm, wie ich es mir im Nachhinein die ganzen Jahre vorgeworfen habe?
Das kann ich leider nicht sagen. Ich weiß nicht mit welchem Medikament Dein Kater erlöst wurde und Du schreibst nicht ob er vorher narkotisiert wurde, es liest sich so als sei das ohne vorherige Narkose erfolgt.
Wenn er mit Natrium Pentobarbital eingeschläfert wurde, dann hat er dabei definitiv keine Schmerzen neben dem Piekser beim Einstechen gehabt.

Wurde ihm ohne vorherige Narkose T61 in die Hohlvene gespritzt, dann hat das für einen kurzen Moment gebrannt aber wirklich für einen SEHR kurzen.

Ich weiß nicht ob Du schon mal eine Narkose mit Propofil bekommen hast. Manche Anästhesisten sind so nett und geben einem vorher ein lokales Betäubungsmittel in die Vene. Tun sie das nicht merkt man, wenn das Propofol eingespritzt wird ein deutliches brennen bis man dann wegdämmert.
Das dauert aber durchaus auch mal 10 Sekunden oder länger.
Das brennen bei T61 dürfte zwar schlimmer sein, aber wenn der Tierarzt gut trifft und Deine Zeitangabe lässt keinen andern Schluss zu war es ein wirklich sehr kurzer Zeitraum in dem das unangenehm war.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Ich habe ein unglaublich schlechtes Gefühl gehabt, als es vorbei war, das ich das zugelassen habe und nicht den Tierarzt gebeten habe, den "normalen" Weg zu wählen..
Hat der Tierarzt einen Grund genannt warum er diese Methode gewählt hat?
Der Stich sowohl in Herz als auch Hohlvene ist nicht ganz einfach und wenn man T61 in der Nadel hat und nicht trifft endet das in einer Katastrophe die ich hier nicht beschreiben möchte, die im Fall Deines Katers auch auf keinen Fall eingetreten ist.

Folglich wählen Tierärzte diese Applikation eigentlich nur wenn sie einen Grund dafür haben, z.B. das Tier bereits im Sterben liegt also keine großartigen Abwehrbewegungen mehr zu erwarten sind und eine Narkose den Zweck verfehlen würde, weil das Tier bereits an den Sterbeprozess herantritt oder gar mittendrin ist und der Tierarzt sich entscheidet den schnellstmöglichen Weg einer Euthanasie zu wählen um den Sterbeprozess derart zu beschleunigen, dass es zu keinem Leid mehr kommen kann.

Z.B. wenn das Tier an einer bekannten Lungenerkrankung stirbt und in einem schlechten Zustand in die Praxis kommt. Dann muss ein Tierarzt damit rechnen, dass da jederzeit eine Situation eintreten kann in der das Tier praktisch am eigenen Blut erstickt. In der Lage erst eine Narkosespritze auszupacken wäre nicht sinnvoll, da ist es im Interesse des Tiers eine Spritze gut gezielt zu setzen um das sofort und ohne weiteres Leid zu beenden.

Ich versuche das verständlich darzustellen ohne zu "plastisch" zu werden.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Bitte sag mir, daß dies unbegründet war und mein kleiner wirklich einen schnellen, schmerzfreien Tod hatte. Schnell war er definitiv, 2 Sekunden maximal. Aber hat er etwas davon gemerkt? Hat er Schmerzen gehabt?
Das kann ich nicht. Es tut mir wirklich leid, aber ich war nicht dabei und weiß nicht was abgelaufen ist.

Aber eins kann ich Dir garantieren:

Sadisten habe ich unter Tierärzten noch nicht getroffen und selbst wenn es sie gäbe wüssten sie, dass jede Statistik sagt, dass viele Tierhalter nach einer Euthanasie sowieso den Tierarzt wechseln und nicht grade damit hintern Berg halten wenn sie auch noch den Eindruck hatten dass es Fehler gegeben hat.

Sprich: Ich kann keinen wahrscheinlichen Grund finden warum der Tierarzt eine Technik und Medikation wählen sollte die nicht einzig und allein dem Zweck dient Deinen Kater so schnell und schonend zu erlösen wie es ihm möglich war.

ALLE mit bekannten Fälle von Einschläferungen die so aus dem Ruder liefen, dass selbst für den Laien deutlich war, dass das so nicht gedacht sein kann und das Tier leidet sind passiert weil der Tierarzt einen Fehler gemacht hat, nie weil er mutwillig das Tier hat leiden lassen.
Aber das ist im Fall Deines Tierarztes nicht wahrscheinlich.
Wie gesagt, so eine Applikation in die Hohlvene ist nicht einfach.
Sticht man mit Natrium Pentobarbital daneben, dann passiert erst mal gar nichts, denn der Wirkstoff wird dann über die Schleimhaut in der Brusthöhle aufgenommen und der Tod tritt eben nicht sofort ein sondern erst nach einigen Minuten, tief narkotisiert ist das Tier aber auch dann recht schnell.
Verbockt man das mit T61 ist das Ergebnis nicht so schön, das werde ich hier nicht ausführen aber Du hättest es definitiv mitbekommen.

Ich KANN Dir also weil ich nicht DA war nicht sagen "Dein Kater musste nicht leiden." aber aufgrund der Fakten die Du mir zur Verfügung stellst muss ich davon ausgehen, dass ein Tierarzt der sich bewusst für einen bestimmten Weg der Einschläferung entschieden hat diese auch absolut fachgerecht durchgeführt hat und Dein Kater schnell und ohne Leid auf der anderen Seite gelandet ist.

Hätte ich den Grund etwas anderes anzunehmen würde ich es Dir auch ehrlich sagen, aber das ist bei dem was Du schilderst nicht der Fall.
Zitat von ReconsiderBabyReconsiderBaby schrieb:Damit würde mich diese Schuld nicht mehr plagen, wenn es denn so stimmt, daß es nicht so ist.
Das solltest Du sowieso nicht, denn statt daheim zu sitzen und zuzusehen wie Dein Tier leidet hast Du das getan was Du tun konntest:
Du hast ihn zu einem Tierarzt gebracht und zugestimmt ihn erlösen zu lassen.
Hätte der Tierarzt dabei Mist gebaut, dann wäre das übel aber in absolut keiner sinnvollen Betrachtungsweise Deine schuld.
Es liest sich aber nicht als habe der Tierarzt falsch gehandelt. Er hat aus irgendeinem Grund entschieden, dass es sinnvoll ist Deinen Kater möglichst schnell zu erlösen und hat dafür eine Technik gewählt die nicht ganz einfach ist und die er aufgrund Deiner Beschreibung absolut fachgerecht und ohne Zwischenfall durchgeführt hat.
Ich kann Dir also nicht vorlügen ich wüsste über Details Bescheid ohne die eine Gesamtbwertung gar nicht möglich ist, aber ich kann Dir ehrlich sagen, dass Deine Beschreibung für mich nicht klingt als sei da etwas anders gewesen als sein sein sollte.

Vielleicht nochmal generell:

Das Spritzen von T61 in das Herz eines nicht narkotisieren Tieres ist auch keineswegs der "Teufelsakt" als der es häufig dargestellt und empfunden wird.
Gäbe es keine Situationen in denen dieses Vorgehen sinnvoll ist wäre eine Anwendung am nicht narkotisierten Tier ohne wenn und aber und ohne jeden Entscheidungsspielraum verboten.
Was sowas angeht sind die Gesetze in Deutschland sehr streng.

Hinzu kommt, dass es im Allgemeinen die Liebe zum Tier oder wenigstens zur "Zunft der Tiermediziner" ist die Menschen motiviert dieses recht anstrengende und teure Studium auf sich zu nehmen.

Wir dürfen also davon ausgehen, dass da keine Sadisten in den Praxen stehen haben die einen Tier mit einer ungeeigneten Substanz und Applikation zu Tode bringen obwohl ihnen ein Weg der für das Wohl des Tieres und damit auch ganz automatisch für die Kundenzufriedenheit besser gewesen zur Verfügung gestanden hätte.
Es gibt eben aus guten Gründen die freie Wahl von Therapiemitteln, die es einem Tierarzt eben ermöglicht aus dem "Fundus" anerkannter Methoden und zugelassener Medikamente das zu wählen das seiner Erfahrung nach am Besten geeignet ist dem Tier das er vor sich hat zu helfen.

"Verpönt" ist diese Euthansie mit T61 ins Herz ohne vorherige Narkose, weil es außer Zweifel steht, dass es schmerzhaft ist, wenn auch nur für einen wirklich sehr kurzen Moment und weil es heut zu Tage andere Wege gibt die je nach individueller Situation medizinisch und ethisch sinnvoller sind, aber nicht für jeden Tierarzt so einfach umzusetzen.

So unterliegt Natrium Pentobarbital z.B. den sehr strengen Regelungen der BTM-Verordnungen und grade in Kliniken in denen viel Personal rumwuselt ist die Arbeit mit BTM nicht immer in den Ablauf zu integrieren.
Trotzdem kommen die Tierärzte auch da von einer Uni, müssen sich an Gesetze halten und grade Themen wie Euthanasie die auch wirtschaftlich sehr bedeutsam sind weil keine andere Leitung, verständlicherweise, vom Kunden so streng und häufig eben auch äußerst subjektiv bewertet wird wie der Ablauf während der Einschläferung des geliebten Tieres.
Deswegen darf man obwohl es immer Tierärzte geben wird die nicht ordentlich arbeiten eigentlich davon ausgehen, dass grade bei diesem Vorgang sehr genau überlegt wird was wie angewendet wird und warum.

Ich hoffe ich konnte mehr Alpträume vertreiben als "füttern".


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