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Der Begriff 'alleinerziehend'

876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alleinerziehend Scheidungskinder Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff 'alleinerziehend'

19.03.2018 um 20:40
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Statistisch (sogar laut unserem Familienministerium) verlieren 40% der Kinder nach einer Trennung passager oder permanent die Kontakt zu einem Elternteil. Und kaum einer dieser Elternteile ist nach Argentinien geflohen. In Wirklichkeit ist der Löwenanteil dieser 40% eine induzierte Entfremdung, die eben durch eine sehr asymmetrisch verteilte Betreuungszeit begünstigt wird.
Woher nimmst du, dass der größte Teil dieser 40 Prozent deshalb keinen Kontakt mehr hat, weil es vom Betreuungselternteil verhindert wird? Diese Zahl hätte ich gerne mal belastbar. Denn die Väterlobby vergisst gerne, wie viele von ihresgleichen kein Interesse mehr am Kind haben, Umgang nicht regelmäßig wahrnehmen, für ihr Kind eben nicht verlässlich sind. Und sich noch damit brüsten, keinen Unterhalt zu zahlen.

@Ford
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Alleinerziehend zu werden und in Zukunft mit allem alleine dazustehen, sich zu trennen und damit das Gefühl zu haben, die Familie zu zerstören, oder an einer Partnerschaft festhalten um des Kindes Willen, in der man ohne Kind niemals bleiben würde, mit einem Partner, der außer sich selbst nichts mehr wahrnimmt, der sich Gesprächen und Rettungsversuchen wie Paarherapie verweigert, der so mit sich beschäftigt ist, dass er alles, was du sagst, egal was, als unwichtig und nichtig abtut, auch wenn es um die gemeinsame Existenz geht. Meinem Mann war es scheissegal, dass wir mit Kind und Hund das Dach über dem Kopf verlieren, so sehr war er mit sich beschäftigt. Zum Anwalt bin ich allein gegangen, der hat sich meine Sorgen im Gegensatz zu meinem Partner wenigstens angehört.
Zitat von FordFord schrieb:Ich sage damit nicht, dass Alleinerziehende grundsätzlich schlecht sind, sondern bin der Meinung, dass man einfach nur versuchen sollte, sowas zu vermeiden und es nicht als Selbstverständlichkeit sehen.
Dazu gehören zwei. Nicht nur der, der hinterher alleinerziehend ist.


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20.03.2018 um 10:16
@Ilvareth

Die 40% sind eine Aussage des Ministeriums für 'Familie, Frauen und Senioren', womit schon mal kalr ist, welche Prioritäten gesetzt werden, ähem.

Eine Aufdröselung dieser Zahlen habe ich nicht, hätte gerne eine.

Da ich aber zahlreiche getrennte Paare kennen (sagen wir 200+) und keiner davon zur Handelsmarine ging, einer tatsächlich kein großes Interesse am Kontakt zu seinem Kind zu haben scheint, alle anderen jedoch schon, selbst die eine Dame, die nach Südamerika ging, gehe ich davon aus, subjektiv, dass nicht reihenweise Eltern keine Lust mehr auf ihre Kinder haben.
Nicht umsonst sind viele abgetrennte Eltern in Initiativen organisiert, um ihre Kinder entweder überhaupt wiederzusehen oder eben mehr Zeit mit ihnen zu verbringen.

Eine Einschätzung kann ich vermitteln über den Grund für sehr sehr hochstrittige Trennungen. In den allermeisten Fällen einer realen Umgangsvereitlung und Kindesmanipulation liegt ein klarer Grund vor, nämlich eine Persönlichkeitsstörung mindestens eines Elternteils. Die Prävalenz in der Bevölkerung wird auf 7-10% geschätzt. Bei jeweils 2 Eltern pro Kind wäre das Risiko, dass mindestens ein Elternteil betroffen ist, also vorsichtig geschätzt 13-18%. Kein Mensch mit auch nur halbwegs vorhandenem Gewissen und Verantwortungsgefühl würde aus reiner Böswilligkeit und/oder Dummheit den Kindern den anderen Elternteil wegmanipulieren. Natürlich hat ein Elternteil, dass zB 80% der Betreuung leistet, es erheblich einfacher, Kinder zu manipulieren als der 20% Zeitanteil Gegenpart.

Mathematische Modelle hierzu sind schwierig. Aber wir können davon ausgehen, dass Menschen mit einer schweren Störung ohnehin eine wesentlich höhere Rate an Scheidungen aufweisen, als zurechnungsfähige Menschen. Mathematisch schwierig wird es dadurch, dass eine solche 'Diagnose' ja oft gar nicht gestellt wird, weil eine Diagnosestellung Krankheitseinsicht voraussetzt. Oft ist das gesamte Umfeld eines Narzisten oder einer Borderlinerin in einer Therapie, nur halt nicht der Auslöser des Übels.

Ich würde alleine aus der Prävalenz dieser widerwärtigen Störungen ableiten, dass in 10% aller Trennungen eine solche Störung Ursache solcher Probleme ist.
Wenn man dazu noch die Scheidungsrate von Eltern bedenkt, kommt man in jedem Fall schon auf eine sehr große Gruppe an Kindern, die ohne Einschreiten von Kontrollinstanzen nach kurzer Zeit nur noch ein Elternteil haben, dass auch noch einen gewaltigen geistigen Hagelschaden hat und den unversöhnlichen Hass gegen den Anderen frei ausagiert.

Das wünsche ich keinem Kind. Eine 50:50 Zeitverteilung kann da schon recht protektiv wirken, nur halt nicht in der Welt von Politikern, die sonst den Biegungsgrad von Bananen regulieren oder die Errichtung von Flughafenruinen verschulden.


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20.03.2018 um 10:23
@sacredheart
Wie bitte? Also jetzt wird es aber bedenklich. Jetzt haben also Eltern, eigentlich ja größtenteils Mütter eine psychische Störung und deshalb werden Kinder entfremdet? DAS belegst Du bitte.


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20.03.2018 um 10:32
@sacredheart

Ich würde da dagegen halten und sage: die meisten Väter, die keinen Kontakt zum Kind haben, haben den nicht, weil sie nicht wollen. Die Mütter rennen hinterher, tun, machen, wenden sich ans Jugendamt, Anwälte und co und werden letztendlich als die bösen hingestellt.

Aber: das ist mein Empfinden, wie deine oben genannten Aussagen dein Empfinden sind, außer du kannst belastbare Zahlen vorweisen.

Übrigens kenne ich viele Männer (persönlich!), die immer wieder behaupten, ihre Ex enthalte ihnen das Kind vor. Allerdings finden sie auch jedes mal eine Ausrede, warum sie das Kind nicht besuchen können oder das Kind nicht zu ihnen kommen kann. Wenn die Mütter dann aufhören, den Vätern hinterher zu rennen, schläft der Kontakt ganz ein und die Mutter ist die böse.


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20.03.2018 um 10:42
@Tussinelda

https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/persoenlichkeitsstoerungen/kategorien-und-haeufigkeit/

Auf die Schnelle zur Häufigkeit von Persönlichkeitsstörungen s.o.

Das bedeutet, dass ca 5-10% (nach anderen Quellen 7-10%) der Bevölkerung eine solche Störung haben, egal welche Gruppe man herausnimmt, ob Gogo Tänzer, Straßenbahnschaffner, Sängerinnen, tätowierte Hundehalter und eben auch Mütter. Die sind da, genau so wie Väter nicht ausgenommen.

Weiterhin können wir annehmen, das werde ich wohl kaum belegen müssen, dass unter der Voraussetzung einer solchen Störung eine Trennung nicht unwahrscheinlicher wird, sondern sogar wahrscheinlicher als bei Nichtbetroffenen, oder?

Also haben vorsichtig geschätzt 7-10% aller Mütter, die ihre Kinder hauptsächlich betreuen, eine solche Störung. Eine Trennung ist fast stets mit negativen Emotionen begleitet, sonst würde man sich nicht trennen. Trennungsgefühle zusammen mit einer Persönlichkeitsstörung ergeben den Wunsch, Kinder für sich alleine zu vereinnahmen.

Ich habe einen Artikel einer Psychologin gelesen, die Schulungen in Jugendämtern macht und darauf hinwies, dass eine echte schwere Kindesmanipulation eigentlich immer den sehr dringenden Verdacht einer entsprechenden Störung des Manipulators nahelegt und unabhängig von einer gestellten Diagnose angenommen werden muss.

Ich glaube, das Interview stand in Manuela Rösels hervorragendem Buch: Weil Du mir gehörst. Habe ich aber gerade nicht greifbar.

Damit haben nicht Mütter eine Störung, die andere nicht haben, sie haben aber auch im Mittel nicht weniger Störungen als andere. Der Unterschied ist aber, daß deutsches Familienrecht hier die Tore für Mütter weit öffnet, diese Störung unreflektiert auszuleben, wenn sie denn vorhanden ist.
Väter sind in sofern als Manipulator weniger betroffen, weil sie in der Regel weniger Umgangszeit haben und eine sehr effektive Manipulation nun mal den Faktor Zeit benötigt.


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20.03.2018 um 10:50
@Becky

Ja, solche Väter gibt es auch, wenn auch kaum in meinem persönlichen Umfeld. Ich kenne einen einzigen Vater, den ich in die Gruppe einsortieren würde, die Du beschreibst. Ich finde es obwohl ich ihn ansonsten mag, völlig unnachvollziehbar, wie man so wenig Interesse haben kann. Von daher existieren sicherlich beide Formen parallel.

Ich würde nur nicht so weit gehen, wie einige hier, Du nicht, die eine dieser Möglichkeiten völlig in Abrede stellen.

Für Gerichte stellen sich beide Konstellationen aber sehr unterschiedlich dar:

Zwar haben laut Gesetz beide Eltern das Recht und die Pflicht zum Umgang mit ihren Kindern, aber wie will man einem Menschen, der kein Interesse daran hat, dies gerichtlich verordnen? Das kann man nicht, ein Umgang den zB ein Vater mit sichtbarem Widerwillen durchführt, um zB einer Strafzahlung zu entgehen, ist für Kinder sicher nicht sehr wertvoll.

Allerdings könnte man Kindesmanipulatoren oder Manipulatorinnen, die beschlossenen Umgang verhindern, daurchaus beikommen, wenn die Gesellschaft denn willens wäre. Selbst die Geldstrafen, die möglich sind, werden kaum ausgeschöpft.
Aus meiner Sicht ist nach einer wissenschaftlich gut belegten Kindesmanipulation im Sinne eines PAS in jedem Fall das Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht auf den anderen Elternteil zu übertrage, falls er oder sie nicht das gleiche getan haben. Das hilft Kindern wirklich.


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20.03.2018 um 11:06
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich würde nur nicht so weit gehen, wie einige hier, Du nicht, die eine dieser Möglichkeiten völlig in Abrede stellen.
Menschen sind halt scheiße :D es ist aber nunmal leider Tatsache, dass Männer sehr viel leichter und ungestrafter aus ihrer Verantwortung entkommen können als Frauen.

Die Frage, die ich mir stelle: wie viele von den Eltern, die keinen Kontakt zu ihren Kindern haben, haben freiwillig keinen Kontakt? Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, mindestens die Hälfte, eher mehr. Aber wie gesagt: das ist nur mein Empfinden und dazu gibt es leider keine Statistiken.


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20.03.2018 um 11:24
@Becky

Die Frage finde ich auch interessant, auch wenn ich Deine Vermutung nicht teile.

Warum gibt es keine Statistik? Die Frage ist eher einfach zu beantworten. Die kann so ohne Weiteres kaum erhoben werden. Man müsste eine Auswahl getrennter Eltern statistisch befragen. Aber kaum einer von denen wird da antworten:

Ja, meine Kinder sind mir egal.

oder

Ja, ich manipulieren meine Kinder schwer, nehme keine Rücksicht auf ihre Emotionen nur um meinem Ex eins auszuwischen und zwar weil ich nicht alle Kirschen auf dem Baum habe.

Eine entsprechende Unterstellung an den ExPartner oder die ExPartnerin würde ich aber auch nicht ungeprüft glauben und ein seriöser Statistiker auch nicht.

Was bei unseriöser Statistik passiert, erlebt man im Politspektakel. Ein S. Gabriel, sich wohl seines sinkenden Sterns und seiner eigenen Vita bewusst, polterte letztes Jahr mal wieder auf unterstem Stammtischniveau gegen die große Zahl zahlungsunwilliger getrennter Väter los. Und er hatte sogar eine Statistik. Die war immerhin von der Bertelsmann Stiftung.

Und wie wurde die erhoben? Man hat allen Ernstes in Telefoninterviews alleinerziehende Mütter gefragt, ob sie mit der Zahlungsmoral des getrenntes Vaters zufrieden sind oder nicht. Das ist Stammtischstatistik. Schließlich wurden hier niemals Zahlen geprüft, sondern spontan geäußerte Emotionen ungeprüft in eine Statistikparodie verwurstet. Jedenfalls sah Herr Gabriel nie so aus, als hätte er längere Zeit hungern müssen, ähem.


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20.03.2018 um 11:31
Nach all dem Negativkram, den ich immer so von mir gebe, möchte ich aber auch mal erwähnen, dass es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch zahlreiche verantwortungsbewusste Mütter gibt, denen ich eingedenk der Geschichte meiner Kinder tiefen Respekt zolle. Und ich hoffe sehr, dass dies der Regelfall ist, besonders im Interesse der Kinder.

Auf der anderen Seite habe ich sehr oft erlebt, dass eine Trennung zunächst einigermaßen akzeptabel anzulaufen schien.
Wenn aber der Mann eine neue Partnerin hatte, liefen viel Frauen emotional Amok, auch wenn sie es waren, die sich getrennt hatten und zwischen den Beziehungen erkennbar Zeit lag. Nicht selten war der Anlass der Trennung ein anderer Mann, der aber schon nach kurzer Zeit das Weite suchte. Die Konstellation Singlemama und Papa, der nicht offensichtlich unglücklich ist, hat da oft Situationen weiter zugespitzt.


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20.03.2018 um 11:38
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Zwar haben laut Gesetz beide Eltern das Recht und die Pflicht zum Umgang mit ihren Kindern, aber wie will man einem Menschen, der kein Interesse daran hat, dies gerichtlich verordnen?
Genau das fordert doch aber das Wechselmodell auch gegen den Willen. Der Wille des Kindes interessiert nicht, wenn es seinen Unwillen äußert, ist daran allein die manipulierende Mutter schuld.
Was wäre denn mit Straftahlungen für Eltern, die ihren Umfang nicht wahrnehmen, an den betreuenden Elternteil? Quasi als Ausgleichszahlung, wenn Mama das Kind auch noch in der Papazeit betreut und diese Zeit nicht für Berufstätigkeit nutzen kann?


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20.03.2018 um 11:46
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:nach einer wissenschaftlich gut belegten Kindesmanipulation im Sinne eines PAS
Dass das PAS mehrheitlich fachwissenschaftlich als Störung nicht anerkannt ist, ist dir bewusst? Die massiven Kritikpunkte sind dir auch bewusst? Ich sage nicht, dass es nicht Eltern gibt, die ihre Kinder manipulieren, aber man sollte mit diesem Begriff deutlich vorsichtiger umgehen, als es derzeit getan wird.


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20.03.2018 um 11:49
@Ilvareth

Beim Thema Doppelresidenzmodell geht es nicht um 'gegen den Willen des Kindes' sondern um die Frage 'gegen des Willen des sonst Hauptbetreuenden'. Deine Aussage reflektiert meines Erachtens die Haltung zB der 'Linken', wo einfach sehr oft Wille des Kindes und Wille der Mutter zum Zwecke der Vereinfachung gleichgesetzt werden.

Derzeit ist das Einzelresidenzmodell als Regelfall bei uns gesetzlich immer noch implementiert. Auch bei dieser willkürlichen Regelfallfestschreibung wurde nicht der Kindeswille zur Definition genommen, es wurde einfach so gemacht. Warum eigentlich und warum beim Doppelresidenzmodell plötzlich anders?

Die Ermittlung von Kindeswillen ist schwierig. Kindeswille ist nicht das, was ein Kind, das beispielsweise vom Hauptbetreuer nach sorgfältiger Präparation zum Gericht gefahren und sorgsam vor dem Umgangselternteil abgeschirmt, einem wildfremden Menschen sprich Richter sagt. Dort wird ein Kind sagen, was es glaubt, dass andere von ihm hören wollen. Dadurch wird Loyalitätskonflikt intensiviert, nicht etwa aufgehoben. Man könnte den Kindeswillen in einer fundierten psychologischen Analyse ermitteln, das passiert aber so gut wie nie. Die Spontanäußerung, die ein Kind unter gewaltigem Druck im Gericht macht, wollen wir doch nicht mit Kindeswillen verwechseln, oder?

Strafzahlungen eines Elternteils, der den Umgang ablehnt oder zwischenzeitlich nicht durchführt, finde ich durchaus angemessen. Wäre ich dafür. Nur die Beweislage müsste wie immer eindeutig sein. Im Zweifelsfall muss dann halt nachgewiesen werden, ob zB ein Vater nicht zur Abholung erschien oder ob er vergeblich an der Haustür geklingelt hatte.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

20.03.2018 um 11:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Beim Thema Doppelresidenzmodell geht es nicht um 'gegen den Willen des Kindes' sondern um die Frage 'gegen des Willen des sonst Hauptbetreuenden'.
Und genau das ist der völlig falsche Ansatz. Es geht NICHT um Mama und Papa und deren Gerechtig- oder Ungerechtigkeiten, nicht um deren Willen oder Nichtwillen, es geht ums KIND.
Und wenn ein Kind nicht jede Woche umziehen möchte, habe ich dafür großes Verständnis, für mich würde ich das auch nicht wollen.


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20.03.2018 um 11:54
@Ilvareth

Die Leugnung von PAS ist vor allem in Deutschland ein verbreitetes Phänomen, weil nicht sein kann was nicht sein darf.
In den USA und Brasilien zB reagiert das Familienrecht sehr stark auf nachgewiesene Manipulationen, indem Kindesmanipulation zum Sorgerechtverlust führt.

Ob man das dann PAS nennt, ist nahezu sekundär. Warum gibt es denn soviele Gerichtsurteile, in denen steht:

Die Haltung des Kindes ist Ergebnis einer schweren Manipulation....

Etwa, weil das Thema nicht existiert? Die heftigste PAS Kritik kommt von Ideologieverbänden wie der Mütterlobby oder von Extremfeministinnen wie A.Heiliger, die mit ihrem Unrat ganze Bücher füllt wie 'Vater um jeden Preis?'.
Und ein Großteil der Kritik am PAS beschränkt sich auf Hinweise auf Gardners nicht gerade nachahmenswerte Lebensweise, das ist nicht gerade fundierte Wissenschaftskritik. Das ist so, als wenn man die spezielle Relativitätstheorie damit widerlegen möchte, dass man auf Einsteins seltsame Frisur hinweist.


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20.03.2018 um 11:57
@sacredheart

Klar würden die wenigsten da die Wahrheit sagen. Ist doch vor Gericht auch so. Da will natürlich jeder so viel wie möglich am Leben des Kindes teilnehmen, so viel Unterhalt wie möglich zahlen und was nicht alles. Wenns an die Umsetzung geht, siehts dann oft ganz anders aus. Da wird Ausrede um Ausrede gefunden. Auf beiden Seiten.

Schlimm ist halt, dass man automatisch als geldgeil hingestellt wird, weil man im Namen des Kindes den Unterhalt einklagt. Oder sich gar erdreistet, die Einkünfte des anderen Elternteils prüfen zu lassen.


@Ilvareth

Wegen sowas bin ich kein Fan von Pauschalentscheidungen. Aber eine individuell getroffene Entscheidung erfordert halt viel mehr Personal und Auseinandersetzung mit allen Beteiligten.

Ich muss da jedes mal an das letzte mal denken, dass mein Kind seinen Vater gesehen hat. Die zwei waren zusammen unterwegs, was einkaufen und essen, mein Kind war da noch nicht ganz zwei. Als sie wiederkamen, ist mein Kind in der Auffahrt rumgelaufen und war dabei noch extrem unsicher. Waren halt so die Anfänge in der Laufkarriere :D er ist gestoplert, gegen die offene Autotür geknallt und hatte ne schicke Platzwunde auf der Stirn. Ich bin rein, hab was für die Wunde geholt, kam wieder und... weg war der Ex. Ich stand da also an einem Samstagnachmittag alleine und ohne Auto mit einem blutenden, heulenden Kind. Und zu so jemandem müsste ich dann mein Kind jede Woche geben? Wer weiß, was da los wäre, wenn mal was wirklich schlimmes passieren würde Oo


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20.03.2018 um 12:04
@sacredheart
Du unterstellst, dass jedes Kind, dass das Wechselmodell ablehnt, von der Mutter als Betreuungselternteil manipuliert wurde. Kinder sind auch durchaus in der Lage, sich eine eigene Meinung zu bilden. Meine Tochter beispielsweise genießt die Kinder in der Nachbarschaft, draußen ist immer einer, raus und spielen. Das müsste sie für die Hälfte der Zeit aufgeben im Wechselmodell, und glaub mir, das würde sie mit ihren sieben Jahren sehr genau abwägen, ob sie in dieser Form ihr Umfeld standig wechseln möchte. Du gestehst Kindern mit deiner Argumentation aber ein eigenes Empfinden, eine eigene Meinung und eigene Wünsche zu ihrer Lebensgestaltung gar nicht zu.


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20.03.2018 um 12:18
@Ilvareth

Vor allem würde das Wechselmodell dann ja auf jeden Fall angewendet werden. Ob das Kind nun fünf oder fünfzehn ist, vollkommen egal. Ab einem bestimmten Alter können und sollten Kinder selbst mitentscheiden dürfen, wenn es um ihr eigenes Leben geht.

Ich muss da auch immer an so ganz normalen bürokratischen Wahnsinn denken. Bekommen die Kinder dann zwei Buskarten? Eine für die Strecke Mama -> Schule und eine für Papa -> Schule? Teilt man den Lehrern jedes mal beim Wohnungswechsel mit, welcher Elternteil nun im Notfall verständigt werden soll? Was macht man, wenn die Eltern sich nicht einigen können, wer mit dem Kind neue Sportschuhe kaufen geht oder bei wem irgendwelche Feiern ausgerichtet werden (Geburtstage, Konfirmation usw)? Irgendwie sehe ich da enorm viel Konfliktpotential, wenn sich nicht alle Beteiligten wie Erwachsene benehmen.


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20.03.2018 um 12:34
@Becky
Es gibt so viele Punkte, die geklärt sein müssten, bevor man Eltern zwangsweise das Wechselmodell aufzwingt, das sie dann regeln müssen. Welcher Schulweg zählt für die Fahrkarte, die es ab einer bestimmten Entfernung frei gibt? Wie wird das Ganze bei Hartz-4-Empfängern berechnet? Wer ist bei zwei Wohnsitzen der „bürokratische Ansprechpartner“ (ich denke da jetzt zum Beispiel an den Papierkrieg für meinen kleinen Privatpatienten)?


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20.03.2018 um 12:50
@Ilvareth
@Becky

Das Einzelresidenzmodell wird Kinder ja nach dem gleichen Prinzp übergestülpt: One size fits all. Beide Systeme sind gleich wenig individuell und ja auch nur als Regelfall gedacht. Wie kann man einen Nachteil, den beide Modelle haben, dem einen ankreiden, dem anderen aber nicht? Erscheint mir wenig logisch.

Und habt ihr wirklich die Erfahrung gemacht, dass in Einzelresidenzmodellen keine Konflikte entstehen? Alleine schon das Thema Unterhalt bietet da allerhand Gründe, aneinander zu geraten.

Und Papierkram aus gesundheitlichen Gründen verdoppelt sich nicht durch zwei Haushalte.

Hart IV für die Kinder kann man 50:50 aufteilen, so einfach wäre das.

Das Thema der Busfahrkarten ist doch nur ein Scheinargument. Wir wollen also wirklich ein gesellschaftlich relevantes Thema an einer komplexeren Regelung für den ÖPNV aufhängen, glaube ich doch eher nicht.

Ich gestehe Kindern ein eigenes Empfinden zu, aber nicht in jedem Fall einen ausreichenden Überblick über die Konsequenzen bzw über die anstehenden Entwicklungen. Das sollten Eltern tun können.

Mein jüngerer Sohn spielt auch sehr gerne mit den Nachbarskindern, die wohnen aber zufällig in meiner Umgebung. Und er hat keine Lust, das Spiel zu beenden, wenn es gerade Zeit für die Rückfahrt zur Mutter ist. Dennoch lasse ich ihn nicht in dem Moment entscheiden und aus der Erfahrung hat er gelernt: Ok, ist halt so, in einigen Tagen komme ich wieder. Wenn ich blöd wäre, würde ich daraus ableiten, dass er überwiegend bei mir leben sollte und dies damit nonverbal zum Ausdruck bringt. In Wirklichkeit unterbrechen Kinder ein Spiel, das gerade Spaß macht nun mal ungerne und fertig.

In einem Doppelresidenzmodell haben Kinder 2 Umfelder. Im Einzelresidenzmodell lernen sie eines der beiden Umfelder eher nur oberflächlich kennen. Das soll dann besser sein, damit der Freundeskreis überschaubarer bliebt? Non comprende.

Sinnvoll fände ich ein Doppelresidenzmodell als Regelfall. Dann kann das Modell mit zunehmendem Alter der Kinder individualisiert werden.


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20.03.2018 um 13:11
@sacredheart

Sollte es nicht klar geworden sein: ich finde JEDE pauschalisierte Entscheidung falsch, wenn es um Kinder geht. Einfach, weil Kinder so unterschiedlich sind, sowohl vom Charakter als auch der Entwicklung.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich gestehe Kindern ein eigenes Empfinden zu, aber nicht in jedem Fall einen ausreichenden Überblick über die Konsequenzen bzw über die anstehenden Entwicklungen. Das sollten Eltern tun können.
Eine Freundin von mir hat sich nach der Trennung ihrer Eltern (sie war 15 zu dem Zeitpunkt) dafür entschieden, in eine Wohngruppe zu ziehen. Der Richter hatte gegen ihren Willen beschlossen, dass sie zu gleichen Teilen bei den Eltern leben soll, was innerhalb der Familie für extrem viel Stress gesorgt hat, weswegen sie sitzengeblieben ist, deswegen ihre Ausbildung nicht anfangen konnte usw. Ab einem bestimmten Punkt ist es in meinen Augen ein absolutes MUSS, den Kindern eigene Entscheidungen zuzugestehen.

Und ja, der Stress passierte durch "Lappalien". Die Abschlussfahrt fiel in die Zeit, die sie bei der Mutter gewesen wäre, die wollte sich die Kosten teilen, weil es anders für sie nicht bezahlbar gewesen wäre, der Vater wollte das nicht, weil das ja in die Zeit der Mutter fiel usw. Sie konnte schlussendlich nicht mitfahren, weil die Eltern sich nicht einig geworden sind. Taschengeld, Urlaube, Besuche bei Freunden... es wurde alles zu einem riesigen Streitpunkt.


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