@IlvarethWenn sich Eltern einig sind, bedarf es keiner Betrachtung von offizieller Seite.
Wenn sie sich nicht einig sind, bedarf es auf jeden Fall auch eines Regelfalls:
Denn eine individuelle Betrachtung würde ja bedeuten, dass jede Familie nach einer Trennung einer strukturierten Familienanalyse, einem familienpsychologischen Gutachten und einer intensiven Umgangsbeobachtung bei beiden Eltern unterworfen wird. Nur so könnte wirklich annähernd erreicht werden, dass ein individuelles Modell erarbeitet werden kann.
Das kann kein Sozialsystem leisten.
Mal eben in einer Amtsstube nach kurzem Gespräch oder eben mal nach einer Kindesbefragung durch den Richter und einem kurzen Elterngespräch kommt da individuell nur Schwachsinn bei raus. Wer soll denn so einen Einblick haben, zu entscheiden, ohne dass vorher die Daten dazu erhoben werden? Na eben, das kann niemand.
Nun werden solche komplexen Untersuchungen nicht bei jeder strittigen Trennung gemacht und die Armada von Psychologinnen und Psychologen existiert gar nicht, die Mittel gibt es auch nicht, also braucht es einen Regelfall.
Und da ist das Doppelresidenzmodell in hochentwickelten Ländern nun mal fast überall vorgesehen.
Warum haben denn die Europäischen Staaten incl Deutschland mit 49 : 0 dafür gestimmt? Weil es keine Hinweise gibt, dass es besser ist? Ne, weil es eben in den Ländern funktioniert, in denen es als Regelfall angewandt wird.
Nur eine kleine verschlafene Republik im Zentrum Europas verschnarcht das 21. und im Wesentlichen auch die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Wir haben ja auch Wichtigeres zu tun: Flughafenruinen zu errichten, eine Autobahnmaut einzuführen, die mehr kostet als einbringt, usw. Das hat natürlich in diesem Land,
in dem wir gut und gerne leben
Priorität.