Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Donidoni2 schrieb:dass ein Rudel den Menschen schnell zum Beutetiere macht

What? Schnell?

Du liest anscheinend nicht alle Kommentare.

canisrex schrieb:Experten zufolge greifen Wölfe Menschen oder Nutzvieh nur als letzten Ausweg an, wenn sie sonst nichts zu fressen finden.

Quelle, again:https://www.spiegel.de/panorama/indien-rudel-woelfe-soll-neun-menschen-getoetet-haben-a-76c3c945-8f1d-449f-97a9-6e9e5a899f5e

Donidoni2 schrieb:Habe schon geschrieben, dass ich es vermixt habe. Die Attacken mit den vielen toten Kindern waren in den 90er in Indien.
Und das einzelne tote Kind war in Spanien.

Das sind dann aber Gegenden wo der Wolf wohl nie ausgestorben war. Also ein ganz anderer Hintergrund als hier.

Donidoni2 schrieb:Und besonders an einen indischen Fällen sieht man, dass ein Rudel den Menschen schnell zum Beutetiere macht wenn er erstmals erfolgreich war.

Ich denke mal, das hat eher damit zu tun, das der Mensch sich dort ausgebreitet hat. Gebiete die den Wölfen als Revier dienten annektiert oder zerstört hat und damit auch die natürlichen Nahrungsquellen eliminiert hat.

Ähnliches könnte man auch von den Haiangriffen vor Reunion und Recife sagen, allerdings hatten diese nie die mediale Aufmerksamkeit wie die Küste Australiens oder Kaliforniens oder des Roten Meers.

Nur mal als Vergleich und Nachweis:

Wikipedia: Haiangriffe vor La Réunion

Wikipedia: Haiangriffe vor Recife

Donidoni2 schrieb:Und das einzelne tote Kind war in Spanien.

In D wurde auch ein Junge , 7 Jahre alt , von einem Wolf getötet. Dies passierte allerdings schon 1977 in der Nähe von Bremen.
https://www.weser-kurier.de/niedersachsen/vor-fast-40-jahren-wolf-beisst-siebenjaehrigen-jungen-zu-tode-doc7e3w9h5byc9abgdy9jd

In Spanien waren es wohl 4 Kinder zwischen 1957 und 1974

Berichten zufolge starben in Polen fünf Kinder (1937) und 4 in Spanien (1957-1974). Angeblich wurden in der Region Kirov (Russland, 1944 – 1953) 36 Kinder getötet.11.05.2018

https://www.bundestag.de/resource/blob/563294/83068d6297590248dd89375affd358c4/wd-8-041-18-pdf-data.pdf
Quelle:

Da scheint mir die Gefahr, von einer als gefährlich eingestuften Hunderasse gebissen und getötet zu werden doch höher als vom bösen Wolf angefallen zu werden.

http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/fakten/beissstatistik_kpl_46.htm

Übrigens ist der allseits beliebte Schäferhund scheinbar unangefochtene Nummer 1. dieses Überblickes. Blondi sollte sich echt schämen...

canisrex schrieb:What? Schnell?

Du liest anscheinend nicht alle Kommentare.

Wenn du mich zitierst dann bitte den ganzen Satz oder Abschnitt.

Ich habe geschrieben, dass der Wolf den Menschen schnell mal zum Beutetiere macht wenn er das erste mal erfolgreich einen Menschen getoetet hat. D.h. Wenn er die natürliche scheu vor dem Menschen überwunden hat und gemerkt hat er kann Kinder einfach jagen. Mir ist klar, dass diese Adaption in Deutschland sehr sehr unwahrscheinlich ist. Außerdem gehe ich davon aus, dass bei einem Opfer in Deutschland das schuldige Rudel schnell und effizient bejagt werden würde.

Und in Indien kommt es immer mal wieder mal wieder zu tödlichen Attacken. Und einige Male gab es dann Rudel die anfangen haben aktiv jagd auf Menschen (insbesondere Kinder) zu machen. Vermutlich konnten die hohen Opferzahlen zustande kommen, weil in den ärmsten Regionen sich die Verteidigung gegen den Wolf gar nicht so einfach gestaltet (Mangel an schusswaffen, Infrarot Drohnen etc)

PrivateEye schrieb:Übrigens ist der allseits beliebte Schäferhund scheinbar unangefochtene Nummer 1. dieses Überblickes. Blondi sollte sich echt schämen...

Die Liste ist sehr lang und hat viele Opfer . aber das ein 5jhr schon ins Bordell geht überrascht mich doch. OK,bitte nicht falsch verstehen ,der Junge tut mir leid, aber dies ist schon ne Weile her und OT.

9. April 1996 (Ansberg): Rottweiler beißen Fünfjährigen tot. Tiere bewachten Bordell. (FAZ nach dpa in Rubrik: Politik: Zwei Rottweiler verletzen 5jährigen Jungen tödlich).

Quelle: http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/fakten/beissstatistik_kpl_46.htm

aus deinem Link @PrivatEye

@Bedman

Alles Gut. ;) Vielleicht ist der kleine zu nah an die Tür oder das Grundstück gekommen? Vielleicht sprangen die Tiere auch über den Zaun? Die Details fehlen zu diesem sehr traurigen Zwischenfall.

Der domestizierte Hund, mit dem es viel mehr tödliche und nicht tödliche Zwischenfälle gab, ist aber an Menschen gewöhnt, während der wilde Wolf Menschen eher scheut und aus dem Weg geht. Eher würde dieser weglaufen. Ein Angriff wäre dann so ziemlich das letzte was ein Wolf tun würde.

PrivateEye schrieb:Der domestizierte Hund, mit dem es viel mehr tödliche und nicht tödliche Zwischenfälle gab, ist aber an Menschen gewöhnt, während der wilde Wolf Menschen eher scheut und aus dem Weg geht. Eher würde dieser weglaufen. Ein Angriff wäre dann so ziemlich das letzte was ein Wolf tun würde.

Ich glaube nach Schlangen ist der domestizierte Hund global das gefährlichste Tier für den Menschen. Noch vor dem Nilpferd. (Tiere die über Krankheiten Toeten ausgenommen). Ich such nochmal die Statistiken dazu.

Donidoni2 schrieb:Mir ist klar, dass diese Adaption in Deutschland sehr sehr unwahrscheinlich ist. Außerdem gehe ich davon aus, dass bei einem Opfer in Deutschland das schuldige Rudel schnell und effizient bejagt werden würde.

Und damit hast du

Donidoni2 schrieb:dass ein Rudel den Menschen schnell zum Beutetiere macht wenn er erstmals erfolgreich war.

selbst widerlegt, bzw. das Argument obsolet gemacht.

Donidoni2 schrieb:Tiere die über Krankheiten Toeten ausgenommen

Da sind die Ratten mit den Rattenflöhen und der Pest wohl unangefochten die Numero Uno. :Y:

PrivateEye schrieb:Da sind die Ratten mit den Rattenflöhen und der Pest wohl unangefochten die Numero Uno

Platz 1 ist da unangefochten die Mücke!

canisrex schrieb:Und damit hast du
Donidoni2 schrieb:
dass ein Rudel den Menschen schnell zum Beutetiere macht wenn er erstmals erfolgreich war.
selbst widerlegt, bzw. das Argument obsolet gemacht.

Nein, ich wollte aufzeigen, dass der Wolf bei Platz/Futtermangel eine Gefahr für den Menschen darstellt und das der Wolf der erfolgreich Menschen gejagt hat auch zum Wiederholungstäter werden kann.

Das ich davon ausgehe, dass ein solches Verhalten in Deutschland noch sehr unwahrscheinlich ist bzw. dem Wolf niemals die Möglichkeit gegeben wird mehrfacher Wiederholungstäter zu werden, heißt trotzdem, dass der Wolf an sich dazu in der Lage ist.

Und wenn ich mir die letzten Fälle in Holland und Italien durchlese, so standen wir zumindest mehrmals sehr kurz vor einem toten Kind.

Und nochmal: ein Wolf der genug Raum hat würde keine Herdentiere reißen, die direkt neben einem Bauernhof Weiden. Da gibt es bereits den menschlichen Geruch den sie scheuen. Umso mehr Nutztiere gerissen werden desto mehr ist das ein Indiz dafür, dass wir uns zu nahe gekommen sind.

heiduane schrieb:Platz 1 ist da unangefochten die Mücke!

Malaria over Pest? :ask: Gute Frage...

PrivateEye schrieb:Malaria over Pest? :ask: Gute Frage...

Im Mittelalter war vllt mal die Ratte vorne aber jetzt sind Stechmücken weit davon gezogen.

Donidoni2 schrieb:Nein, ich wollte aufzeigen, dass der Wolf bei Platz/Futtermangel eine Gefahr für den Menschen darstellt und das der Wolf der erfolgreich Menschen gejagt hat auch zum Wiederholungstäter werden kann.

Der Wolf ist potenziell eine Gefahr für den Menschen. Was aber viel wichtiger ist, wäre die Frage wie hoch diese Gefahr ist. Ich denke da liegt doch der Knackpunkt. Das er in der Lage ist einen Menschen zu verletzen oder zu töten ist ja unstrittig. Kommt es oft vor müsste man gucken woran das liegt. Kann sich ja oft durch Umweltverhältnisse etc.. ergeben.

Bisher ist die Gefahr als sehr gering gegeben. Und ich schätze das wird auch so bleiben. Ich gehe auch davon aus das die Ausbreitung nicht exponentiell ist wie viele hier glauben. Ich denke der natürliche Kreislauf wird das von selbst Regeln. Die Wölfe haben ihre Reviere und lassen dort keine anderen Artgenossen zu wenn zuviele. Die vergrämen sich ja gegenseitig. Heißt, der Anstieg wird irgendwann stagnieren.

@Donidoni2
Malaria liegt scheinbar wirklich vorn und existiert wohl schon seit ca 50.000 Jahren. O_O

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/was-malaria-zur-toedlichsten-krankheit-der-menschheitsgeschichte-machte-a-1292265.html

Wikipedia: Malaria

Wikipedia: Pest

Immerhin sind beides Zoonosen, also vom Tier auf Menschen übertragene Krankheiten. Gegen Malaria kann man sich mittlerweile erfolgreich impfen lassen, gegen die Pest (die es immer noch gibt) helfen Antibiotika im frühen Stadium, Impfungen ergeben eine maximale Immunität von 3 bis 6 Monaten.

Pestsau schrieb:Der Wolf ist potenziell eine Gefahr für den Menschen.

Man muss aber zwischen abstrakter und konkreter Gefahr differenzieren. Trotzdem ist und bleibt er ein Raubtier, ohne Frage.

PrivateEye schrieb:Man muss aber zwischen abstrakter und konkreter Gefahr differenzieren. Trotzdem ist und bleibt er ein Raubtier, ohne Frage.

Ja eben! Das wollte ich mit meinem Post ja auch ausdrücken. Ich will damit auch nicht sagen das man das auf die leichte Schulter nehmen sollte, sondern damit verantwortungsvoll umzugehen.

Noch eine kleine Ergänzung zu meinem letzten Beitrag. Man sieht es ja jetzt teils schon wie die Populationen sich verbreiten. Der Wolf zieht in alle Richtungen und hat ja auch schon weitere Grenzen überschritten (siehe Holland zb.). In manchen Regionen ist er stärker vertreten als in anderen. Was man aber immer wieder erkennt ist doch, das er sich immer von größeren Ballungsgebieten fernhält und dort nur durchzieht. Das allein sind aus meiner Sicht schon Indizien für meine These.

Pestsau schrieb:sondern damit verantwortungsvoll umzugehen.

Das unterschreibe ich sofort. :Y:

Pestsau schrieb:Was man aber immer wieder erkennt ist doch, das er sich immer von größeren Ballungsgebieten fernhält und dort nur durchzieht.

Das wird der Wolf, wie auch andere Wildtiere, sicher auch weiter tun, so lange er entsprechende Gebiete für sich hat, die er als Revier nutzen und bejagen kann. Sollte ihm dies nicht mehr möglich sein wird ihn der Hunger und die Selbsterhaltung wohl weiter treiben, wohin auch immer. Erhaltung und Aufforstung des europäischen Waldbestandes hat somit eine Priorität, nicht nur im Rahmen des Klimaschutzes.

Pestsau schrieb:Was man aber immer wieder erkennt ist doch, das er sich immer von größeren Ballungsgebieten fernhält und dort nur durchzieht. Das allein sind aus meiner Sicht schon Indizien für meine These.

Ja!

Die Landesumweltämter betrieben da sehr gutes Monitoring, hier mal Beispielhaft für Sachsen,

https://www.wolf.sachsen.de/wolfsvorkommen-in-sachsen-4342.html

Es ist zu sehen was der Wolf wohl mag und was nicht!

Er mag keine Ballungsräume und Städte und er mag Wald.

43 Rudel in Schaden hören sich viel an, aber die Gebietskulisse zeigt ja deutlich was für Potential noch da ist.

Ebenso zeigt es sich wie weit der wolf auch ausweichen kann....