Optimist schrieb:das kann ich nicht nachvollziehen, dass so jemand dann so ruhig bleiben kann? -> die gesamte Schafherde...
@OptimistDas sind keine Profischäfer. Die haben die Tiere privat gehalten. Und es gibt sie, die entspannten Typen.
Hier in der Nähe ist ein Pferdehof. Wenn die Fohlen draussen haben, sind sie (die Pferdehalter) sehr nervös.
Und zu "Auch der Wolf will überleben" -> der hat doch im Wald genug Tiere zum Überleben?[/quote]
@OptimistWir stehen mit Tieren ja nicht auf dieser Vernunftebene
Die Tiere könnten zu uns ja auch sagen:
Müsst ihr nachts draussen so viel Licht anmachen? Das stört unsere Ruhe.
Müsst ihr so viel Fleisch essen? Ist doch ungesund.Wölfe jagen gerne da, wo sie für wenig Aufwand reiche Beute machen können.
Optimist schrieb:Hältst du dich auch an diesen Rat? :)
Und auch wenn er angeleint ist, hast du da keine Besorgnis, dass ein Wolf ihn mal als Rivale betrachten und angreifen könnte?
Mir ist der Arsch einmal auf Grundeis gegangen, aber wirklich.
Das war vor 4 Jahren. Ich war mit meinem Hund im Wald. Er war damals 9 Monate alt.
Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel an einer Seite drei Meerschweinchen.
Ich dachte: Meerschweinchen? ?m Wald? Das gibt es doch nicht. Ich blieb stehen, guckte.
Das waren winzige Frischlinge, mindestens 7. Die tapperten mir vor die Füße. Die dichtesten waren nur 1 Meter von uns entfernt.
Ich gucke genauer und sehe eine große Rotte hinter den Frischlingen.
In der ersten Reihe ein Keiler mit großen Hauern. Der war sehr aufgeregt, drohte mir, grunzte laut.
Der Rest waren Sauen und wahrscheinlich jüngere Tiere. Ich hab kurz überrissen und hab mindestens 10 ausgewachsene Tiere gesehen.
Mein Hund zog an der Leine, wollte zu unserem Haus zurück. Mein Impuls war, ihn abzumachen, damit er sich retten kann.
Dann dachte ich: Du bleibst hier. Du bist meine Lebensversicherung.
Der Hund stand dann Gott sei Dank still neben mir, ohne einen Mucks zu machen.
Ich wagte nicht, mich umzudrehen. Ich hatte echt Angst, der wütende Keiler rennt mir in die Beine.
Die Begegnung war schnell zu Ende. Vielleicht waren das 10 sehr intensive Sekunden.
Plötzlich dreht der Keiler um und die Wildschweine verschwanden blitzschnell im Wald.
Mir schlug das Herz echt bis zum Hals.
Unser Nachbar fand am nächsten Tag einen toten Frischling an der Stelle. Der wurde bei der Flucht von der Rotte totgetreten.
Ich hab später mit den Jägern darüber gesprochen. Einen Rat, Wieman sich verhalten sollte, hatte keiner. Stehen bleiben, ruhig bleiben.
Das war richtig. Letztlich entscheidet man in so einem Augenblick instinktiv.
Mein Hund hätte die Tiere erst recht provozieren können.
Angst vor Wölfen habe ich Null. Seit diesem Erlebnis schon gar nicht.
Aber das könnte sich natürlich auch ändern.
Unser Hund läuft nicht alleine in den Wald. Wenn er mir ausbüchst, macht er eine kleine Runde und ist nach 10min wieder da.
Als er jünger war, hab ich ihn oft mit in den Wald genommen. Zum Trainieren. Aber das ist kein Hund zum Spazierengehen.
Er soll ja auch unseren Hof bewachen und hat hier einen großen Auslauf.
Wölfe sind scheu Tiere. Persönlich begegnet bin ich bisher nie einem.