Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?
23.05.2021 um 13:35wie bei einem Jagdwuff?Dawn schrieb:wissentlich und rein zweckorientiert ohne Aufsicht in Lebensgefahr gebracht.
wie bei einem Jagdwuff?Dawn schrieb:wissentlich und rein zweckorientiert ohne Aufsicht in Lebensgefahr gebracht.
Vielleicht sollte man erstmal aufhören den Wolf zu vermenschlichen. Ich kann ja die Sorgen und Ängste verstehen. Aber sind diese auch wirklich gerechtfertigt?NaCa2 schrieb:Aber für den heiligen Wolf ist ja jedes Mittel recht.
Das ist das ständige Totschlagargument, welches man hier auf fast jeder Seite zu lesen bekommt. Anstatt ständig neue Industrie- und Neubaugebiete zu erschließen, sollte man mal eventuell darüber nachdenken unsere wenigen wirklich natürlichen Gebiete zu erhalten oder sogar neue zu schaffen.NaCa2 schrieb:Den romantischen Gedanken von der Verwilderung Deutschlands verstehe ich ja, aber wir leben nun mal in einer Kulturlandschaft.
Also wenn in Deutschland Wolf + Kind in irgend einer Form im Zusammenhang gebracht wird, dann werden doch Land auf Land ab die Mistgabeln gewetzt und nach Abschuss gegröhlt.NaCa2 schrieb:Ich finds echt witzig wenn ich beim Wandern in Kanada sogar vor Kojoten gewarnt wurde, aber hier in Deutschland fanden die Menschen es sogar noch süß wenn ein Wolf vorm Kindergarten schläft . Wir sind hier einfach mittlerweile sehr weit weg von der Natur...
Da stimme ich dir vollkommen zu! In erster Linie denke ich dabei daran das Insektensterben einzudämmen (auch durch die Landwirtschaft) , regenerative Energie, öffentlicher nah und fernverkehrausbau (und die natürlich auch mit regenerativer Energie) der umgebungsverträglich ist (zb unterirdisch) natürliche flussbetten ohne betonbegradigungen, abbaubar Verpackungsmittel, regionaler Konsum etc. Etc. Was die Besiedlung einer sehr hohen Anzahl von Raubtiere damit zu tun haben doll, erschließt sich mir nicht.Pestsau schrieb:Anstatt ständig neue Industrie- und Neubaugebiete zu erschließen, sollte man mal eventuell darüber nachdenken unsere wenigen wirklich natürlichen Gebiete zu erhalten oder sogar neue zu schaffen
Weil die Wölfe aktiv bejagt werden. Der Lebensraum ist wohl sehr viel passender, da es wesentlich weniger Menschen gibt.Bone02943 schrieb:Warum gibt es in Norwegen und Schweden so wenig Wölfe? Liegt es am unpassenden Lebensraum?
Ansonsten ist so ein Vergleich halt unnütz.
Warum sollte ein Wolf zwingend das Gebiet meiden wenn dort Kinder unterwegs sind? Bitte mal ein Blick nach Indien oder in die Vergangenheit werfen. Und da wiegen die Wölfe nur knapp 20 kg (europäische bis zu 60kg mehr) und sind vom stockmaß 20 cm kleiner.Bone02943 schrieb:Das ein Wolf dann warscheinlich erst gar nicht dort lang gelaufen wäre, so viel Vorstellungskraft haben dann viele nicht mehr. Bei Wolf+Kind setzt scheinbar gern das denken aus.
Ist dann wieder die Frage warum so viel gejagt wird. Platz genug ist vorhanden.NaCa2 schrieb:Weil die Wölfe aktiv bejagt werden. Der Lebensraum ist wohl sehr viel passender, da es wesentlich weniger Menschen gibt.
Ich weiß nicht ob man den Lebensraum hier mit Indien vergleichen kann, ich würde es mal stark verneinen. Zum einen sind die Tiere warscheinlich deutlich stärker an Lärm gewöhnt und zum anderen werden sie von vielem Müll und Speiseresten angezogen.NaCa2 schrieb:Warum sollte ein Wolf zwingend das Gebiet meiden wenn dort Kinder unterwegs sind? Bitte mal ein Blick nach Indien oder in die Vergangenheit werfen. Und da wiegen die Wölfe nur knapp 20 kg (europäische bis zu 60kg mehr) und sind vom stockmaß 20 cm kleiner.
Ebenso wenig wie das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf.NaCa2 schrieb:Nicht dass der Wolf Menschen oder gar Kinder auf seinem speiseplan stehen hat, aber das Märchen vom harmlosen Wolf ist einfach nicht wahr.
Der Wolf ist ein Lebewesen, welches m.M.n. ebenso ein Recht hat hier zu leben wie andere auch. Ab und an frisst er halt Nutzvieh was zu 99% warscheinlich eh nur zur Schlachtung gezüchtet wird.NaCa2 schrieb:Der Wolf ist einfach ein "cooles" Tier, schön, mystisch... Die ganzen Millionen die hier schon in den Schutz (bzw riss Zahlungen) für eine nicht bedrohte Art geflossen sind, wären m. M. N woanders besser investiert gewesen.
sie tricksenBone02943 schrieb:Ist dann wieder die Frage warum so viel gejagt wird.
Norwegen addiert einfach einen Teil der schwedischen Wölfe zu den eigenen - ohne die Grenzgänger wäre die Wolfspopulation viel zu klein, um Tötungen zu erwägen, schon gar nicht in dem Ausmaß, wie die Norweger sie in dieser Saison gestatteten:https://www.spiegel.de/spiegel/norwegen-schweden-warum-skandinavische-laender-die-jagd-auf-woelfe-erlauben-a-1196492.html
Sie genehmigten ihrer Jägerschaft den Abschuss von rund drei Vierteln der rein norwegischen Population.
Das ist hoch umstritten: Im vergangenen November gab ein Osloer Gericht einer Klage des World Wide Fund for Nature statt und stoppte vorübergehend die Wolfsjagd.
Aber das ist doch eben der Punkt.. So viel "Wald" haben wir nicht. Größtenteils haben wir kultivierte forste die auch als Erholungsgebiet von Menschen intensiv genutzt werden. Würden die Wölfe "im Wald" bleiben, hätte auch keiner was dagegen.Bone02943 schrieb:Es sagt ja auch keiner, dass Wölfe im Wald lebende Kuschelhunde
Ich auch nicht. Finde ich gut. Aber ob es wenn es zu einer reellen Situation kommt was bringt, wage ich zu bezweifeln. Jedes Kind hat wohl schon mal den Satz gehört "geh mit niemand fremden mit"...Bone02943 schrieb:sehe da auch kein Hindernis, diese Themen selbst Kindern zu vermitteln. Sowas kann im Kindergarten schon zum Teil passieren oder in den Schulen auf den Stundenplan.
Das Problem der habituierung sehe ich eben auch hier. In unserer urbanen Umgebung. Dazu empfehle ich auch mal den Vortrag von dem verstorbenen Wolf's Freund ab minute 38:Bone02943 schrieb:Zum einen sind die Tiere warscheinlich deutlich stärker an Lärm gewöhnt und zum anderen werden sie von vielem Müll und Speiseresten angezogen.
es gibt nur KulturwaldNaCa2 schrieb:Größtenteils haben wir kultivierte forste
Naturbelassene Wälder stellen in Deutschland laut Experten weniger als ein Prozent der Waldfläche und damit nur 0,3 Prozent der Gesamtfläche in Deutschland.https://www1.wdr.de/wissen/natur/urwald-europa-100.html (Archiv-Version vom 12.05.2021)
Noch seltener sind sogenannte Primärwälder.
So bezeichnen Wissenschaftler natürliche Wälder, die seit mehreren hundert Jahren ohne menschlichen Einfluss sind.
Natürlich bringt es was. Wenn statt 10 schreiend weglaufen, dafür aber 9 stehenbleiben, die Ruhe bewahren und ohne Schäden aus der Situation kommen. Dafür ist Aufklärung gedacht.NaCa2 schrieb:Ich auch nicht. Finde ich gut. Aber ob es wenn es zu einer reellen Situation kommt was bringt, wage ich zu bezweifeln. Jedes Kind hat wohl schon mal den Satz gehört "geh mit niemand fremden mit"...
Tja, dem Mensch sollte mal langsam bewusst werden, dass er nicht alleine auf diesem Planeten ist. Es gibt nunmal noch andere Lebewesen und für die Natur wäre es nicht schlecht, würde der Mensch auch hier und da mal zurückstecken.NaCa2 schrieb:Aber das ist doch eben der Punkt.. So viel "Wald" haben wir nicht. Größtenteils haben wir kultivierte forste die auch als Erholungsgebiet von Menschen intensiv genutzt werden. Würden die Wölfe "im Wald" bleiben, hätte auch keiner was dagegen.
OK ein bißchen Schwund ist also immer? Sorry für den Zynismus.Bone02943 schrieb:Wenn statt 10 schreiend weglaufen, dafür aber 9 stehenbleiben, die Ruhe bewahren und ohne Schäden aus der Situation kommen.
Das ist halt so eine Plattitüde die dann immer kommt. Grundsätzlich gebe ich dir recht, der Mensch muss zurückstellen.Bone02943 schrieb:Tja, dem Mensch sollte mal langsam bewusst werden, dass er nicht alleine auf diesem Planeten ist. Es gibt nunmal noch andere Lebewesen und für die Natur wäre es nicht schlecht, würde der Mensch auch hier und da mal zurückstecken.
Deswegen habe ich bedenken bzgl. Einer Gewöhnung des Wolfes an Menschen bzw. Müll.Bone02943 schrieb:Ansonsten gehen hier noch genügend Menschen in die Wälder. Zur Pilzsaison sind die Einfahrten voller Autos und auch sonst dient er weiterhin als Erholungsgebiet
und tragen Latzhosen, Birkenstock und langes Haar.NaCa2 schrieb:tragen nur faire, regional hergestellte Kleidung, leben vegan, fahren kein Auto
wie groß ist die Fläche wirklich? und reichen zB 300 Wölfe für eine gesunde Population? und wird das kritisiert?NaCa2 schrieb:Aber in den Ländern in denen die Population kleiner gehalten wird, da stirbt die ja auch nicht aus.
Es ist wie im Straßenverkehr. Da ist es auch wichtig das alle Kinder lernen wie man sich zu verhalten hat und erst in alle Richtungen schaut, bevor die Fahrbahn betreten wird. Leider passieren trotzdem immer wieder Unfälle, deswegen aber würde ich nicht behaupten, dass es nichts bringen würde dass Kinder vor den Gefahren gewarnt werden.NaCa2 schrieb:OK ein bißchen Schwund ist also immer? Sorry für den Zynismus.
Man wird nicht gleich asketisch leben müssen, nur weil einem die Umwelt etwas mehr Wert ist, als manch anderen.NaCa2 schrieb:Aber hier in Deutschland siehts aus wie immer, bitte da anfangen wo es für einen selbst bequem ist.
Ich nehme mal an alle die für die uneingeschränkte Ausbreitung des Wolfes sind, tragen nur faire, regional hergestellte Kleidung, leben vegan, fahren kein Auto...
Was heißt unbegrenzte Ausbreitung?NaCa2 schrieb:Die meisten Menschen die für die unbegrenzte Ausbreitung des Wolfes sind haben im realen Leben doch kaum Berührungspunkte mit ihm. Im Gegensatz zb zu Tierhaltern
Weil es genug zu fressen gibt? Scheinbar reicht diese Umgebung hier für diese Anzahl an Wölfen. Wenn es noch mehr, oder zu viele werden, dann wird es auch Abschüsse geben.NaCa2 schrieb:Aber nochmal meine Frage: Warum so viele?
Ich sehe hier noch kein Extrem.NaCa2 schrieb:Keiner spricht von Ausrottung. Aber in den Ländern in denen die Population kleiner gehalten wird, da stirbt die ja auch nicht aus.
Warum müssen wir alles anders machen und wieder ins Extreme abdriften?
Dass die Fleischpreise so niedrig sind, ist in jedem Fall ein großes Problem. Auch sehe ich die Subventionierung sehr kritisch, gerade was die Milcherzeugung oder gar den Export von lebenden Tieren betrifft (furchtbar).Bone02943 schrieb:Von mir aus darf die Entschädigung etwas höher ausfallen, gleichzeitig aber könnte man sich mal fragen, ob eine Branche überhaupt noch subventioniert werden muss, wenn sie sonst nicht überlebensfähig ist.
Aber das Fleisch muss ja unter 1€ das Kilo kosten.
Das hoffe ich, wobei es mir lieber wäre es würden frühzeitig andere, TTierschutzgerechtere Maßnahmen ergriffen. z.B. könnte man wenn man die Tiere eh einfängt um sie zu besendern immer auch einen Teil eines Wurfes, zumindest die männlichen Tiere, kastrieren.Bone02943 schrieb:Weil es genug zu fressen gibt? Scheinbar reicht diese Umgebung hier für diese Anzahl an Wölfen. Wenn es noch mehr, oder zu viele werden, dann wird es auch Abschüsse geben.
Ich sehe das Extrem alleine schon bei der Diskussion. Hast du dich schonmal mit den Wolfsbefürwortert und gegnern beschäftigt? Das ist nicht mehr lustig wie es da zugeht... auf beiden seiten. Morddrohungen, "Kurtis", "Waldratten.." da ist alles dabeiBone02943 schrieb:Ich sehe hier noch kein Extrem.
Entschuldige, aber das ist doch vorgeschoben. Die hochgradig subventionierten, industrielle Landwirtschaft ist krisenanfälliger als alles andere. Ohne globalisierte Märkte funktioniert sie nicht.NaCa2 schrieb:Aber es wird keine Einstellung der Subventionierung geben. Weil hier nicht die Gesetze des Markts greifen. Die Bauern werden nicht wegen der Arbeitsplätze subevntioniert sondern um die Lebensmittelproduktion zu sichern, auch bzw. gerade in Krisenzeiten.
Die Natur ist doch ein großer Kreislauf. Der Wolf ist in der Natur nur ein kleines Zahnrad. Man sollte schon versuchen das Ganze zu verstehen, anstatt nur Versatzstücke zu beleuchten.NaCa2 schrieb:Was die Besiedlung einer sehr hohen Anzahl von Raubtiere damit zu tun haben doll, erschließt sich mir nicht.
Der Wolf lebt aber nicht ausschließen im "Wald". Da fängt es doch schon an.NaCa2 schrieb:Würden die Wölfe "im Wald" bleiben, hätte auch keiner was dagegen.
Warum das so viele sind, kann ich nicht sagen. Vermutlich weil diese Anzahl tragbar ist, und es bisher keinen Grund gibt den Wolf hier zu dezimieren.NaCa2 schrieb:Warum so viele?
und ohne diese ist eine Landwirtschaft in Deutschland nicht möglich.NaCa2 schrieb:Auch sehe ich die Subventionierung sehr kritisch
würden sie greifen, wird Fleisch aus dem Ausland importiert.NaCa2 schrieb:Weil hier nicht die Gesetze des Markts greifen.
werden nicht leer.NaCa2 schrieb:Und wenn die Wälder leer werden,
Naja, es geht aber eben darum nicht von äußere Parteien abhängig zu sein.paxito schrieb:Entschuldige, aber das ist doch vorgeschoben. Die hochgradig subventionierten, industrielle Landwirtschaft ist krisenanfälliger als alles andere. Ohne globalisierte Märkte funktioniert sie nicht.
Ein Beispiel, sollte es zu einem antibiotikaresistenten Keim kommen, der sich in den Ställen ausbreitet bricht unsere Fleischproduktion zusammen.
Natürlich ist "DIE" Natur ein Kreislauf. der gut funktioniert wenn es keine äußeren Einflüsse oder Gegebenheiten gibt. Aber was wenn das wegfällt?Pestsau schrieb:Die Natur ist doch ein großer Kreislauf. Der Wolf ist in der Natur nur ein kleines Zahnrad. Man sollte schon versuchen das Ganze zu verstehen, anstatt nur Versatzstücke zu beleuchten
Es gab immer schon äußere Einflüsse und Gegebenheiten. Man sollte sich eher nach dem Maß bzw die Konzentration dieser Einflüsse fragen. Genau dort liegt das Problem.NaCa2 schrieb:Natürlich ist "DIE" Natur ein Kreislauf. der gut funktioniert wenn es keine äußeren Einflüsse oder Gegebenheiten gibt. Aber was wenn das wegfällt?
Auch das gilt ja nicht - wir sind in der Landwirtschaft abhängig von Importen - Kunstdünger, Medikamente, Futtermittel und vieles andere. Unsere Landwirtschaft ist weder krisenfest noch autark und noch nicht mal profitabel (außer für bestimmte Personengruppen), da hohe Subventionen nötig sind dieses System am laufen zu halten. Aber das ist hier im Wolfsthread alles ein bissl OT.NaCa2 schrieb:Naja, es geht aber eben darum nicht von äußere Parteien abhängig zu sein.