Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Fun Fact: Die allermeisten Deutschen leben schon seit über 10 Jahren in der Nähe von Wölfen und haben es nie gemerkt.
Es gibt nur sehr selten Probleme mit Wölfen, die ein bisschen Geld nicht lösen können.
Ganz sicher gibt es andere Sorgen, die sehr viel mehr Sorgen bereiten, doch leider polarisiert der Wolf nun einmal.
Meistens liegt das allerdings nicht an einer realen Bedrohung, sondern an der Sozialisation und Psyche der Betroffenen.

@Paradigga2.0
was genau ist denn mit der Sozialisation und der Psyche Betroffener?

@Tussinelda

Das kommt auf die jeweilig betroffene Person an. Manche sind einfach Hundehasser und können alles hundeartige nicht leiden, dann gibt es Menschen, die schon vom Hund gebissen wurden und nun Angst haben, vom Wolf gefressen zu werden.
Dann jene mit Rotkäppchen-Komplexen, Weidetierhalter, denen ab und zu mal ein Schaf oder Pferd ersetzt werden muss, Tierhasser aller coleur, Naturhasser, Migrationsgegner, Trophäenjäger.... die Liste ist lang.

@Paradigga2.0
Du wolltest also schlicht mitteilen, dass es unterschiedlichste Gründe dafür gibt, warum man etwas gegen den Wolf in Deutschland haben könnte und hast versucht, dies auf Sozialisation und Psyche zu schieben. Ach so.

@Tussinelda

Es ist so, wie ich geschrieben habe :) Wie du das interpretierst, ist deine Sache und mir herzlich gleichgültig :D

@Paradigga2.0
Du hast nur meine Frage gar nicht beantwortet, weshalb ich zu dem Schluss kam, den ich gezogen habe.

@Tussinelda

Ich habe deine Frage beantwortet, glaube und schreibe aber ruhig, was du möchtest :D

Tussinelda schrieb:was genau ist denn mit der Sozialisation und der Psyche Betroffener?

Paradigga2.0 schrieb:Das kommt auf die jeweilig betroffene Person an. Manche sind einfach Hundehasser und können alles hundeartige nicht leiden, dann gibt es Menschen, die schon vom Hund gebissen wurden und nun Angst haben, vom Wolf gefressen zu werden.
Dann jene mit Rotkäppchen-Komplexen, Weidetierhalter, denen ab und zu mal ein Schaf oder Pferd ersetzt werden muss, Tierhasser aller coleur, Naturhasser, Migrationsgegner, Trophäenjäger.... die Liste ist lang.

Möchtest du jetzt die jeweiligen Ursachen dezidiert, inklusive Differentialdiagnosen und Therapiemöglichkeiten und Antrag auf Kostenübernahme? :D

@Paradigga2.0
wenn man sich so aus dem Fenster lehnt und Sozialisation und Psyche heranzieht, dann sollte eine unqualifizierte Ferndiagnose das Mindeste sein.

Milosz schrieb:Wer sagt denn eigentlich dass es in Deutschland Schäfer geben muss? Und "Pflege unserer Kulturlandschaft" ist ja echt eine putzige Bezeichnung für eine unwirtschaftliche und nur durch Subventionen am Leben gehaltene Branche.

Schäfer pflegen z. B. Die Deiche https://publikationen.sachsen.de › bdb
Deichpflege mit Schafen - Publikationen - sachsen.de und andere Biotope die für zahlreiche Tierarten ein Zuhause bieten https://www.ktbl.de › produktkatalog
Landschaftspflege mit Schafen | 978-3-941583-90-0 | KTBL

Außerdem bin ich froh dass Schafe eine der wenigen Nutztuerrassen sind, bei denen Massenhaltung im Stall nicht üblich ist und die noch tiergerecht leben dürfen.

@NaCa2

Das ist natürlich ein guter Punkt, das stimmt. Ist dann aber auch räumlich eher begrenzt.

In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag ist ein Wolf in Köln umhergewandert. Nachts gab es drei Sichtungen. Er wurde auch einmal von einer Überwachungskamera gefilmt und einmal von einer Augenzeugin per Handykamera.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/koeln-wolf-ehrenfeld-neuehrenfeld-gesichtet-102.html (Archiv-Version vom 21.05.2021)

(oder einfach mal Wolf und Köln googlen).

Bis vor kurzem hieß es doch noch, Wölfe würden menschliche Siedlungen auf jeden Fall meiden, da sie viel zu viel Angst hätten, oder irre ich mich? Nun heißt es:

Wölfe sind in Köln extrem selten
"So etwas ist extrem selten, aber es passiert."

Quelle: siehe Link oben

Ich denke, man darf gespannt bleiben, wie sich das Thema und der Thread hier, in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.
Mein Tipp: in einigen Jahren streicht man dann aus der Aussage oben das Wort "extrem", noch mal ein, zwei Jährchen später streicht man dann noch die Wörter "ist, selten, aber und es" ... Wollen wir für die Wölfe hoffen, dass sie wirklich nur kurze Ausflüge in die Städte machen, weil sie sich verlaufen, nicht weil sie langsam die Scheu vor dicht besiedeltem Gebiet verlieren. Denn dann wäre Tierleid- auf allen Seiten, meiner Meinung nach- vorprogrammiert.

dieLara schrieb:Wollen wir für die Wölfe hoffen, dass sie wirklich nur kurze Ausflüge in die Städte machen, weil sie sich verlaufen, nicht weil sie langsam die Scheu vor dicht besiedeltem Gebiet verlieren. Denn dann wäre Tierleid- auf allen Seiten, meiner Meinung nach- vorprogrammiert.

Hast du schon mal von gehört, dass Wölfe in anderen Ländern Städte besiedelt haben? Also dort wo es schon viel länger Wölfe gibt.
Durchstreifen werden sie überall mal irgendwann.

dieLara schrieb:Wölfe würden menschliche Siedlungen auf jeden Fall meiden,

wo kann man das nachlesen?

dieLara schrieb:oder irre ich mich?

wer weiß ...

Dawn schrieb am 18.05.2021:Die beiden Frauen waren mit Hund in dem Naherholungsgebiet spazieren. Plötzlich seien zwei große, weiße Hunde aufgetaucht – knurrend und mit gefletschten Zähnen. „Wir sind gerannt, so schnell wir konnten. Wir sind bestimmt eine halbe Stunde gelaufen, gekrochen, über Zäune geklettert und schließlich durch den Morast geschwommen.“ Irgendwie hätten es beide samt Hund völlig erschöpft geschafft, hinter einen Zaun zu kommen. Draufhin hätten die Verfolger von ihnen abgelassen

Und der Wolf ist jetzt daran schuld, dass diese Hunde schlicht schlecht ausgebildet wurden?
Werden die jetzt auch erschossen, oder ist das noch gerade so okay, weil es ja keine Wölfe oder "bösartige Kampfhunde" sind?

nain schrieb:Und der Wolf ist jetzt daran schuld, dass diese Hunde schlicht schlecht ausgebildet wurden?
Werden die jetzt auch erschossen, oder ist das noch gerade so okay, weil es ja keine Wölfe oder "bösartige Kampfhunde" sind?

Ja klar.Diese Hunde werden seit Jahrhunderten gezuechtet, um Schafherden in Bergregionen vor Woelfen zu schützen. In der absoluten Einsamkeit haben die keine Probleme mit Touristen, Fahrradfahrern, Hundebesitzern etc. Pp.

Aber in DE treffen die alle naselang auf irgendeinen Eindringling.
Dazu sind Hunde keine Maschinen, die sind Tag und Nacht bei der Herde und koennen locker ueber den Schafszaun springen.

Schlecht ausgebildet - haha, die meisten Schlaumeier können ihren eigenen Hund nicht zurück rufen - aber so ein HSH soll 24 h allein perfekt funktionieren, laecherlich.

Und warum gibt es jetzt wehrhafte, riesige Hunde in Deutschland, die 24/7 allein entscheiden, was sie tun? Weil der Wolf da ist. :)

Dawn schrieb:Und warum gibt es jetzt wehrhafte, riesige Hunde in Deutschland, die 24/7 allein entscheiden, was

Wie? Das ist neu? Ich dachte das ist eine jahrtausende alte Tradition und das nicht nur in Mitteleuropa..

Und warum genau ist es legitim Hunde zu besitzen, die potenziell alles angreifen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist? Macht die das nicht am Ende zu einem größerem Risiko für Menschen, als der Wolf selbst?

Zu @Dawn s richtigen Anmerkungen möchte ich noch hinzufügen dass die schafshaltung in den Ländern wo diese Hunde arbeiten eine ganz andere ist.
Die Schäfer leben bei ihren Schafen, Tag und Nacht. Die Hunde stellen und verbellen die Eindringlinge, aber die Menschen helfen bei den Vertreibungen mit. Kämpfe sind die Ausnahme.
Kommt ein Wolf oder Bär, ist riesen alarm und das vertreibt in der Regel den Angreifer.
Ausserdem ist die Anzahl der Hunde eine viel höhere. Da sind nicht selten 8, 10 und mehr Hunde im Einsatz.
Hier sollen oft 2 bis 4 Hunde eine ganze Herde Schützen - ohne Schäfer. Finde es auch immer wieder toll wie "tierschützer" den Einsatz der herdenschutzhunde in der Art (die Hunde werden alleine auf der Wiese gelassen und machen dann schon) gut heißen, was nichts anderes ist als die Loyalität der Hunde auszunutzen. Die riskieren Leib und Leben um ihre Familie (!) zu beschützen.

Es gibt auch genug Aussagen von schäfern bri denen es trotz schutzhunde Übergriffe gab und die von ihren traumatisierten Hunden berichten.

Die Anzahl und der Einsatz der Hunde wie er bisher erfolgt ist vielleicht gegen einzelne Wölfe oder Paare erfolgreich. Wdnn die reproduktionsrate aber so weiter geht und die Rudel weiter wachsen und wir irgendwann vielleicht rudelgrößen von 8-12 wölfen haben, dann wird das nicht mehr funktionieren.

Aber für den heiligen Wolf ist ja jedes Mittel recht.

@NaCa2
Kann ich nur vollumfänglich unterschreiben.Gerade das zynische opfern der HSH in DE finde ich absolut katastrophal.

Ich halte das auch für eine rechtliche Grauzone: hier werden Hunde wissentlich und rein zweckorientiert ohne Aufsicht in Lebensgefahr gebracht.Das kollidiert heftig mit dem deutschen Tierschutzgesetz.

NaCa2 schrieb:Die Schäfer leben bei ihren Schafen, Tag und Nacht.

Warum wird das hier nicht so gemacht?

NaCa2 schrieb:Aber für den heiligen Wolf ist ja jedes Mittel recht.

Aber für das heilige Schaf ist jedes Mittel recht, sogar die Ausrottung der Wölfe. ;)