Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@Bishamon @Optimist @Tussinelda @Herz_Ass @Shanara @Bone02943


Hier mal ein aktueller Artikel über den Streit ob man die schätzungsweise 1.300 Wölfe schützen oder jagen soll. Man höre und staune. Die AfD möchte eine Obergrenze für Wölfe, auch für deutsche Wölfe. Wie war das nochmal mit dem Heimatschutz und altes mit Füßen treten?

Der Schutzstatus der Wölfe

Imke Heyter kümmert sich im Wildpark Schorfheide um Wölfe, sie meint, diese gingen dem Menschen am liebsten aus dem Weg - und sie meint, man müsse sie weiter schützen.

Sie meint: "Also jetzt ist ja der aktuelle Schutzstatus so, dass der Wolf eine streng geschützte Art ist, aber einzelne Tiere entnommen werden können, wenn sie eben viel Mist bauen, da bin ich auch auf jeden Fall dafür, aber ich fände es bedenklich, wenn der Schutzstatus komplett aufgeweicht wird."

Die Grünen in Brandenburg sehen in der Jagd keine echte Lösung.

Benjamin Raschke von Bündnis 90/Die Grünen erklärt: "Das Ökosystem ist natürlich darauf ausgelegt, dass es einen Räuber an der Spitze gbit. Und wir haben in Brandenburg 90.000 Wildschweine, die jedes Jahr geschossen werden, und 60.000 Rehe, so ungefähr. Und es werden aber von Jahr zu Jahr mehr. Das heißt, mit dem Mittel Jagd ist es nicht in den Griff zu bekommen. Es erden jedes Jahr mehr Wildschweine und es werden jedes Jahr mehr Rehe."

https://de.euronews.com/2019/05/17/jagen-oder-schutzen-streit-um-jagd-auf-etwa-1-300-wolfe

@peekaboo
ich hatte doch schon angemerkt, die Argumentation ist die Gleiche, wie in der Flüchtlingsfrage.

@Tussinelda

Viel eher müsste es eine Obergrenze für AfDler geben, also für Wölfe im Schafspelz. ;)

Tussinelda schrieb:ich hatte doch schon angemerkt,

ja, hatten wir schon:

Optimist schrieb am 23.03.2019:Außerdem ist es kein Vergleich, Asyl ist das Eine und Wolfsansiedlung das Andere. Zwei verschiedene Themen, auch wenn sich manche Argumente ähneln (Asyl steht außerdem im GG, Wolfsbefürwortung aber nicht). Die einzige wirklich Parallele: die Fronten sind verhärtet, auf beiden Seiten.

Tussinelda schrieb:
Langsam mutiert das hier zum Asylgesetzethread :D die gleichen Argumente

Kybela schrieb:
...4) der deutsche Mann ist harmloser, da sozialisiert

Diese Analogie bzw. Anspielung Wolf vs Hund stimmt ja sogar, denn der Hund ist tatsächlich harmloser, da sozialisiert.

zum deutschen Mann will ich mich nicht weiter äußern.

Zwar nicht der Wolf, aber der Naturschutz steht im GG (keine Ahnung, warum das eine Rolle spielt, aber bitte):

Naturschutz ist somit eine öffentliche Aufgabe und dient dem in Art. 20a Grundgesetz verankerten Staatsziel.

und ja, Wölfchen fällt unter Natur. Und Wölfchen ist keine Ausnahme. Bei nix.
Wikipedia: Naturschutz

Bishamon schrieb:Und Wölfchen ist keine Ausnahme. Bei nix.

doch, bei Optimist :D

Bishamon schrieb:ja, man darf sie jagen. sie haben aber (gegenwärtig) ganzjährig Schonzeit

Nicht bei Rabenkrähen, Nebelkrähen, Saatkrähen, Eichelhäher

Bishamon schrieb:und ja, Wölfchen fällt unter Natur. Und Wölfchen ist keine Ausnahme. Bei nix.

50.000 eur Bussgeld bei mutwiiliger Tötung
Wolfskrankenwagen
Teures Monitoring- kein Tier wird derart überwacht
Millionenschweres Förderprogramm Zäune und HSH
Hunderttausende an Billigkeitsleistung bei Tierrissen
Aktionsplan Wolf mit extremer Infoflut in Schulen und Kindergärten

Ich glaube eher, das war nix mit deinem Kaffee heute.Trink mehr, du schläfst scheinbar noch ;)

Dawn schrieb:ja, man darf sie jagen. sie haben aber (gegenwärtig) ganzjährig Schonzeit

Nicht bei Rabenkrähen, Nebelkrähen, Saatkrähen, Eichelhäher

Ich bezog mich auf den Kolkraben:

Bishamon schrieb:Kolkraben unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht, haben aber eine ganzjährige Schonzeit.

Für die

Dawn schrieb:Saatkrähen

gilt:

Saatkrähe und Dohle gehören zu den Arten, für die in Deutschland die Jagd nicht zugelassen ist
...
Dohlen und Saatkrähen können nur durch eine Ausnahmegenehmigung nach Artikel 9 der Vogelrichtlinie bejagt werden.

https://www.jagdverband.de/sites/default/files/Hintergrundpapier%20Rabenv%C3%B6gel%202014.pdf

die Saatkrähe ist ein weiteres Tier, dass Optimist nur in Russland lieb hat:

Verschmutzte Gräber und ständiger Lärm durch Krächzen sind die Gründe der Beschwerden. Da nutzt es auch nichts, die Bürger damit zu beschwichtigen, dass es sich bei der Saatkrähe um einen Singvogel handelt, der noch dazu geschützt ist

und was fällt der Regierung dazu ein?

Auch das Bayerische Landesamt für Umwelt schreibt in seinem Konzept zum Umgang mit Saatkrähen, dass es "in manchen Fällen besser sei, drei bis vier Monate Beeinträchtigung durch Lärm und Verschmutzung zu tolerieren, als sich der Gefahr auszusetzen, das Problem durch Vergrämung auf weitere Orte zu verteilen".

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/saatkraehen-voegel-sollen-den-abflug-machen-1.4014943

Dawn schrieb:das war nix mit deinem Kaffee heute

gibt es bei diesen 6 Punkten etwas, wofür eine Ausnahme von einem Gesetz gemacht werden musste?
Bussgelder gibt es nicht nur für Wölfe, Monitoring und Ausgleichszahlungen gibt es zB auch beim Luchs, Förderprogramm gibt es zB beim Fischotter

Tussinelda schrieb:Deine "Argumentation" ist eben widersprüchlich, weshalb ICH SIE - nach wie vor - verlogen FINDE

Ist eben nicht widersprüchlich und verlogen, es sei denn du ignorierst oder verstehst das hier nicht:

Optimist schrieb:Mir gehts um Störungen eines gewachsenen Systems. Wer oder was da stört spielt für mich keine Rolle.
Und meine Empathie mit dem Störer steht auf einem völlig anderen Blatt.

Ich "streite" mich aber darüber jetzt nicht weiter rum, dann glaubt halt, ich hätte keine Empathie für den Wolf (obwohl ich schon x mal geschrieben hatte, dass er und seine Familie mir leid tut, wenn er in Ausnahmefällen geschossen werden müsste)
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Gerade heute vormittag dachte ich noch, na wann wird denn diese sinnige Bemerkung wieder mal kommen? Und siehe da, hier ist sie:

Tussinelda schrieb:ich hatte doch schon angemerkt, die Argumentation ist die Gleiche, wie in der Flüchtlingsfrage.

... dieser Gedanke kam mir deshalb, weil ich ja die Denkweise und Assoziationen mancher user so langsam kenne....
Kann mich einfach nur amüssieren über solch einen Vergleich :D
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Bishamon schrieb:Und Wölfchen ist keine Ausnahme. Bei nix.

Dawn schrieb:50.000 eur Bussgeld bei mutwiiliger TötungWolfskrankenwagenTeures Monitoring- kein Tier wird derart überwachtMillionenschweres Förderprogramm Zäune und HSHHunderttausende an Billigkeitsleistung bei TierrissenAktionsplan Wolf mit extremer Infoflut in Schulen und Kindergärten

Bishamon schrieb:Bussgelder gibt es nicht nur für Wölfe, Monitoring und Ausgleichszahlungen gibt es zB auch beim Luchs, Förderprogramm gibt es zB beim Fischotter

Ja, einzelne Punkte bei unterschiedlichen Tierarten gibt es sicherlich auch, das glaube ich gerne.
Aber alle Punkte von Dawn in "geballter Ladung" auch bei anderen geschützten Tieren?
Das kann ich nicht so recht glauben. ;)

Optimist schrieb:Aber alle Punkte von Dawn in "geballter Ladung" auch bei anderen geschützten Tieren?

aber keine Ausnahme (von einem Gesetz). nur die Höhe ist unterschiedlich.

Optimist schrieb:dieser Gedanke kam mir deshalb, weil ich ja die Denkweise und Assoziationen mancher user so langsam kenne....
Kann mich einfach nur amüssieren über solch einen Vergleich :D

Die "Fraktion Störfeuer" schreibt gern mal so.Wenn die Argumente ausgehen ( und das tun sie), wechselt man dann gern mal ins Ausfallende oder Irrige.

Bishamon schrieb:aber keine Ausnahme (von einem Gesetz). nur die Höhe ist unterschiedlich

WelcheTierart wird deiner Meinung gleich noch unter Aufruf der Bevölkerung und großen Personalkosten auch gemonitort?

Rehkrankenwagen?
Aktionsplan Fuchs?
Infokampagne Kaninchen?

Jeder tote Wolf wird außerdem nach Berlin gebracht und komplett untersucht, inklusive Computertomographie.Kosten pro Wolf Schätzungsweise 20.000 eur.

Mit welchem Tier macht man das auch? Genau- mit keinem.

https://www.maz-online.de/Brandenburg/Ueberfahrene-Woelfe-werden-hier-seziert-So-arbeitet-das-Berliner-Leibniz-Institut-fuer-Zoo-und-Wildtierforschung

Dawn schrieb:Mit welchem Tier macht man das auch? Genau- mit keinem.

basierend auf Recht, das für alle Tiere gilt.

was glaubst, wie man die Todesursache bei einem Luchs festellt?

Die häufigsten nachgewiesenen Todesursachen sind Verkehrsunfälle, Krankheiten und illegale Tötungen.

https://www.bfn.de/presse/pressearchiv/2018/detailseite.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6275&cHash=7e1ef7eb42501239462c458280051442 (Archiv-Version vom 20.09.2020)

Bishamon schrieb:was glaubst, wie man die Todesursache bei einem Luchs festellt?

Ok, den Luchs hatte ich nicht auf dem Schirm.Ist aber auch Kindergartenmonitoring bei 77 Stück.

Tussinelda schrieb:... die Argumentation ist die Gleiche, wie in der Flüchtlingsfrage.

Dawn schrieb:Die "Fraktion Störfeuer" schreibt gern mal so. Wenn die Argumente ausgehen

Zumal mir jetzt ja dazu auch noch dieser Gedanke kommt:
Diesen Satz oben könnte man - wenn man wöllte - auch zurück adressieren. Passt auch umgedreht sehr gut :) .
Wenn es z.B. heißt, der Wolf hat das und das gemacht, dann kommt schnell hinterher: Aber der Hund ja auch ... (hier gibts tatsächlich eine Parallele zur Flüchtlingsargumentation ;) )

Optimist schrieb:Aber alle Punkte von Dawn in "geballter Ladung" auch bei anderen geschützten Tieren?

Bishamon schrieb:nur die Höhe ist unterschiedlich

Was für eine Höhe meinst du? Finanziell gesehen?
Ich meinte eben wirklich nur die Art der Maßnahmen, welche beim Wolf "gebündelt" sind und sicherlich nicht alle gleichermaßen bei anderen geschützten Arten angewendet werden oder? (ich meine also die Quantität der Maßnahmen, die zur Anwendung kommen)

Optimist schrieb:Finanziell gesehen

zB

Optimist schrieb:die Quantität der Maßnahmen

zB

Optimist schrieb:beim Wolf "gebündelt"

ja und?
alles basierend auf Recht, das für alle Tiere gilt.

dafür ist er zb in keinem Wiederansiedlungsprojekt wie der Luchs.

Bishamon schrieb:alles basierend auf Recht, das für alle Tiere gilt.

das bezweifle ich auch nicht.
Mir - und wie es aussieht auch Dawn - gings darum, dass man sich beim Wolf besonders stark "reinhängt"

Bishamon schrieb:dafür ist er zb in keinem Wiederansiedlungsprojekt wie der Luchs.

Da will man also nicht warten, bis er von allein kommt, sondern ihn holen den Luchs? Na toll! Noch einen Räuber mehr (naja, von mir aus, ich kanns eh nicht ändern).

@Optimist
Der Luchs wurde gezielt ausgesetzt/ausgewildert. Haste gar nicht mitbekommen? Wurde hier doch thematisiert.
https://www.luchsprojekt-harz.de/luchsprojekt/de/Luchswiederansiedlung/wiederansiedlung/

Optimist schrieb:Kybela schrieb:
alles basierend auf Recht, das für alle Tiere gilt.

Witznummer.Was nützt ein Recht, wenn nur einer Tierart Fördergelder in Millionenhöhe ( die für zig Tierarten reichen würden) zugeschustert werden?

Sind die Fördergelder für alle da?
Wird den anderen Arten dadurch weniger finanzielle Förderung aus dem Förderprogramm zugestanden?

Etwa wie Wolf bekommt 90 % der Fördergelder, Kaninchen 0,00000001 % ?

Optimist schrieb:gings darum, dass man sich beim Wolf besonders stark "reinhängt"

weil ihr die Bemühungen bei den anderen Tierarten nicht kennt.

Optimist schrieb:Da will man also nicht warten, bis er von allein kommt,

das schafft er nicht. Der Bartgeier übrigens auch nicht.