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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissen, Intelligenz, Psychische Störung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Intelligenz und psychische Erkrankungen?

19.12.2017 um 23:43
@Agrypnie

Ich habe keinen Frust, noch nicht, kann ja noch kommen, weiß es nicht.

Bleiben wir dabei bei mir war es inhaltlich falsch, du verkaufst deines als Schreibfehler, egal.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

19.12.2017 um 23:44
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Den Begriff „Trauma“ für das traumatische Erlebnis zu verwenden ist allerdings genauso falsch, wie für die Traumafolgestörung. Ein Trauma bezeichnet nämlich NICHT -wie hier mehrfach behauptet - das auslösende Ereignis, sondern die dadurch entstehende Verletzung.
Nur weil eh schon Haarspalterei betrieben wird...
Ok, was dazu gelernt, danke.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

19.12.2017 um 23:45
@raitoningu

Man kann aber schon davon ausgehen, dass das Trauma, also die körperliche oder seelische Verletzung, aufgrund und innerhalb des traumatischen Erlebnisses auftritt und alles, was daraufhin folgt, eben auch als "auf das Trauma folgend" bezeichnet wird.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

19.12.2017 um 23:47
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Den Begriff „Trauma“ für das traumatische Erlebnis zu verwenden ist allerdings genauso falsch, wie für die Traumafolgestörung. Ein Trauma bezeichnet nämlich NICHT - wie hier mehrfach behauptet - das auslösende Ereignis, sondern die dadurch entstehende Verletzung.
Nur weil ja eh schon Haarspalterei betrieben wird...
Ich weiß, dass der Begriff sowohl psychologisch als auch medizinisch so korrekt verwendet wird, allerdings finde ich es legitim, ihn in einem nicht fachlichen Forum populärwissenschaftlich zu verwenden - also als traumatisches Erlebnis, verletzendes oder Traumafolgestörung-verursachendes Erlebnis.

Du hast aber Recht, danke für deinen Einwand!


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

19.12.2017 um 23:55
@Hyphaema

Das habe ich auch gar nicht bestritten.


@Agrypnie

Klar ist es grundsätzlich legitim, wenn du ihn in einem Forum umgangssprachlich unpräzise verwendest, aber dann gilt das gleiche auch für @Saphira s Begriffsdefinition.
Würde das auch nicht mal als populärwissenschaftlich durchgehen lassen, das ist als würdest du schreiben „das HWS bezeichnet den Autounfall“
Von daher macht es wenig Sinn, sich auf der Grundlage darüber zu streiten, wer von euch das Wort besser verstanden hat.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

19.12.2017 um 23:58
@raitoningu

Ich weiß. Das diente nur zur Erklärung, weshalb hier salopp Trauma und traumatisches Erlebnis vermischt wurde, weil es für den Kern der Diskussion keinen erheblichen Unterschied macht. Der Unterschied zwischen Trauma und Traumafolgestörung ist da schon deutlich erheblicher.
Recht hast du natürlich. :)


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19.12.2017 um 23:59
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Klar ist es grundsätzlich legitim, wenn du ihn in einem Forum umgangssprachlich unpräzise verwendest, aber dann gilt das gleiche auch für @Saphira s Begriffsdefinition.
Sehe ich auch so. Bisher habe ich Trauma synonym als das Traumaerlebnis verwendet, wobei mir hier einmal auch der Fehler widerfahren ist es falsch in einem Satz als Traumafolgestörug darzustellen. Da gab ich meinen Fehler auch sofort zu.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 00:00
@raitoningu


Es ging nicht um die Begriffsdefinition des Traumas, sondern darum, dass ich das Trauma nicht als Traumafolgestörung bezeichnet habe.

Das Trauma ist nicht die Traumafolgestörung, deshalb hinkt dein Vergleich, obwohl du mit deiner Kritik schon Recht hast, sondern es ist erst einmal nur die (seelische) Verletzung, die durch ein traumatisches Erlebnis erzielt wurde, aber nicht zwingend zu einer Traumafolgestörung führen muss.
Ohne ein tatsächliches Trauma - das ohne Initialerlebnis, das traumatisch war, nicht auftreten kann - kann es auch keine Traumafolgestörung geben, aber es kann ein Trauma ohne Traumafolgestörungen, also ohne psychische Störungen, geben.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 00:06
Ergänzung: Aus medizinischer Sicht würde er nicht hinken, weiß ich.


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20.12.2017 um 00:06
Zitat von AgrypnieAgrypnie schrieb:sondern es ist erst einmal nur die (seelische) Verletzung, die durch ein traumatisches Erlebnis erzielt wurde, aber nicht zwingend zu einer Traumafolgestörung führen muss.
Sehe ich auch so.
Zitat von AgrypnieAgrypnie schrieb:Ohne ein tatsächliches Trauma - das ohne Initialerlebnis, das traumatisch war, nicht auftreten kann - kann es auch keine Traumafolgestörung geben, aber es kann ein Trauma ohne Traumafolgestörungen, also ohne psychische Störungen, geben.
Auch da stimme ich zu.

Aber Allgemein:

Egal wie, entweder dürfen beide Haarspaltereien betreiben oder keiner.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 00:07
Gegen Haarspalterei und korrekte Ausdrucksweise habe ich nichts, das können wir gern stundenlang machen - im Zweifelsfall lernen wir dabei sogar was :)


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 00:13
@Agrypnie

Ich weiß, um was es ging und auch, dass ihr noch woanders aneinander vorbeiredet. Aber dafür bin ich jetzt zu müde und das ist mir auf dem Handy zu anstrengend.
Nur wenn man schon semantische Erbsenzählerei betreibt, muss ich mich da leider einmischen, wenn es dann immer noch falsch ist. ;)
Im Übrigen hinkt mein Vergleich kein bisschen. Das HWS wäre, wie das Trauma, die unmittelbar durch den Unfall ausgelöste Verletzung. Entstehen dadurch chronische Folgeschäden, wäre das Äquivalent dann beispielsweise die PTBS.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 00:13
Zitat von AgrypnieAgrypnie schrieb:Gegen Haarspalterei und korrekte Ausdrucksweise habe ich nichts, das können wir gern stundenlang machen - im Zweifelsfall lernen wir dabei sogar was :)
Wenn man dabei was lernt kommt wenigstens was positives bei raus.

Ich hatte mich wie erwähnt hier:
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:dann sollte eh klar sein, dass Intelligenz mit einer Psychischen Störung nichts zutun hat.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Kurz gesagt, Intelligenz hat nichts mit der möglichen Entwicklung einer psychischen Störung zutun. Denn Beispiel: Störung aufgrund Trauma-Erlebnisse.
falsch ausgedrückt. Hätte schreiben sollen, Intelligenz muss nichts damit zutun haben. Bzw. Intelligenz muss nichts mit der möglichen Entwicklung einer psychischen Störung zutun haben, natürlich kann die Intelligenz aber mitverursachend sein.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 07:50
@Saphira
Manchmal oder sogar sehr oft sind sie ein Resultat traumatischer Erlebnisse, was natürlich auch jedem unabhängig von Intelligenz widerfahren kann.
Sicher.

Würdest du sagen, dass solche Traumata auch einen dauerhaften Einfluss auf das besagte neurochemische Gleichgewicht haben, und dass sowas dann letztlich in den von mir erwähnten anatomischen Schwächen mündet, welche eben schließlich die Erkrankung begünstigen?

bzw. auch möglicherweise umgekehrt. Ein Trauma schwächt die neuronale Anatomie, welche dann ein neurochemisches Ungleichgewicht zur Folge hat, und das spiegelt sich in der psychischen Erkrankung wider.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 07:52
@Agrypnie
Beitrag von Philipp (Seite 4)

Die Frage ist gestern leider etwas unter gegangen. Könntest du vllt noch was dazu schreiben?


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 18:39
@Philipp

Die Persönlichkeitsentwicklung spielt eine bei der Resilienz Rolle, da sich sowohl ein geringeres Maß an Neurotizismus, ein moderates Maß an Extraversion und eine moderate Anpassungsfähigkeit (nach dem Big Five Persönlichkeitsmodell) positiv auf die Widerstandsfähigkeit auswirken - Individuen, die eine gestörte Persönlichkeitsentwicklung zeigen, z.B. aufgrund von traumatischen Ereignissen, von extremen Stressituationen, die zu einem neurophysiologischen Gleichgewicht führen und sich negativ auf die dopaminergen Systeme, auf die Impulskontrollfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit auswirken können, sind oftmals deutlich weniger widerstandsfähig als solche, die im Kindesalter weitestgehend normal entwickelt waren. Die Bewältigung von Aufgaben sowie ein hohes Maß an positiv empfundener Eigenständigkeit wirken sich positiv auf die Resilienz aus.
Auch vorgeburtlicher Stress, sowohl während der Schwangerschaft als auch kurz vor der Entbindung spielen in vergleichbarem Ausmaß wie die Ausschüttung von Stresshormonen der säugenden Mutter eine zentrale Rolle bei den Grundbausteinen einer Verhaltensstörung. Doch nicht nur durch die Aufnahme von Stresshormonen, sondern auch durch die Beobachtung von impulsiven Verhaltensweisen sowie das Aufwachsen in einem unruhigen, bedrohlichen oder unsteten Umfeld fördert die Entwicklung von Verhaltensstörungen. Erlernte Verhaltensabläufe können sich genauso wie als belohnend empfundene alternative Verhaltensmuster auf die Selbsthemmung des Menschen in selbstbelohnenden Situationen auswirken, da jene sowohl auf die dopaminergen Strukturen einwirken als auch Bereiche des Belohnungssystems aktivieren. Je höher die Selbstwirksamkeit und Eigeninitiative bei jenen Verhaltensmustern ist, desto besser lassen sich die Abfolgen in das Belohnungssystem integrieren und die Resilienz stärken, die wiederum dazu beiträgt, die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung zu vermindern.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 18:53
@Agrypnie
Schön schön.. selbst nach wiederholtem Lesen klang es für mich plausibel und ich konnte nichts finden, dem ich inhaltlich in irgendeiner Form widersprechen würde. Muss natürlich nichts heißen, aber zumindest hast du mich damit überzeugt, dass deine gestrige Koketterie mit :D Angabe zu deiner Hochbegabung nicht ungerechtfertigt ist.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 19:10
@Philipp
Zumindest zu Impulskontrollstörungen, Aggression und Persönlichkeit könnte ich dir Quellen raussuchen ;)

Edit: Ach, ich reiche direkt mal nach: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S000579670500104X

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3840414/

Ich finde nicht, dass ich damit kokettiert habe - es sei denn, zu erwähnen, dass man eine hat, ist schon kokett.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 19:21
@Agrypnie
Die Quellen wären ganz nützlich, denn ich bin momentan dabei mir ein kleines Grundwissen zu derlei Themen anzueignen.

Und..
Ich hab es tatsächlich als etwas kokett empfunden, das explizit erwähnt zu lesen, denn eigentlich spricht es doch ohnehin für sich, wenn entsprechende Texte verfasst werden können.

Gut, vllt bin ich da auch etwas zu empfindlich, und innerhalb gerade dieses Themas war es nun quasi unausweichlich von eigenen Erfahrungen berichten zu müssen, gerade dann wenn der inhärente Umstand direkten Bezug hat.


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Intelligenz und psychische Erkrankungen?

20.12.2017 um 19:58
@Philipp

https://www.cambridge.org/core/journals/behavioral-and-brain-sciences/article/why-are-children-in-the-same-family-so-different-from-one-another/D9C09DCD1CBD443E1D94C0412AC88E79
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3781218/
https://www.popline.org/node/499076 (Archiv-Version vom 17.08.2017)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2743415/
https://pdfs.semanticscholar.org/7eb7/40cc25515509c576011ff06ce9c4daec40aa.pdf
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0092656604000819?via%3Dihub
Chambers R, Taylor JR, Potenza MN. Developmental neurocircuitry of motivation in adolescence: A critical period of addiction vulnerability. Am J Psychiatry
Swanson LW. Cerebral hemisphere regulation of motivated behavior
Mirenowicz J, Schultz W. Importance of unpredictability for reward responses in primate dopamine neurons
Schultz W. Behavioral theories and the neurophysiology of reward. Annual review of psychology
Implication of sperm RNAs in transgenerational inheritance of the effects of early trauma in mice, Gapp et. al
S. Scarr, L. McCartney: How people make their own environments: A theory on genotype environment effects. In: Child Development. 54, 1983, S. 424–435.
https://public.psych.iastate.edu/caa/abstracts/2010-2014/12BA.pdf (Archiv-Version vom 18.08.2017)

Du musst mal schauen, auf was du davon Zugriff hast. Manche davon sind nicht öffentlich zugänglich, wenn ich mich recht erinnere.

Entsprechende Texte kann man auch ohne Hochbegabung verfassen. Ich kenne einige sehr gebildete, sehr eloquente, aber durchschnittlich intelligente Menschen, denen man auf den ersten Blick ganz sicher eine Hochbegabung zusprechen würde - ich habe das auch bereits getan und wurde dann eines Besseren belehrt, was ich persönlich sehr angenehm fand, weil es mich wieder etwas aus meinem fokussierten, elitären Denken rausgeholt hat. Bildung ist eben nicht mit Intelligenz gleichzusetzen, auch wenn ein entsprechender IQ den Zugang zu Bildung erleichtert.


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