Amazon - Perfektes Konzept oder handfeste Bedrohung?

@off-peak
Deshalb versuche ich diese auch so wenig wie möglich zu unterstützen. Amazon gehört schon zu den sehr negativen Beispielen.

Ja Amazone ist schon eine Pest... aber halt nur der Sichtbarste Vertreter der Internetvermarktung.
Es ist schon verückt wie einfach man z.B. eine neue hochwertige Bezüge für eine Ikea Sitzecke über die Webseite eines entsprechenden Unternehmens bekommt. Direkt Vermarktung via Internet können Einige besser als Andere.

Was machen eigentlich Neckermann, Quelle, OTTO & Co ?

@subgenius

Neckermann und Quelle sind schon lange nicht mehr existent.

stanmarsh schrieb:Neckermann und Quelle sind schon lange nicht mehr existent.

Schon .. aber was hat diese Unternehmen mit exestierender Versandinfrastukture davon abgehalten Amazone zu werden ?

@subgenius

Die alte Struktur, E-Commerce und klassischer Versandhandel sind zwei ganz unterschiedliche Geschäftsfelder.

@subgenius
eingefahrene alte Strukturen und der Glaube, man könne einfach immer so weiter machen, die Überzeugung, dass das, was früher funktioniert hat, auch in Zukunft funktionieren wird.

stanmarsh schrieb:Die alte Struktur, E-Commerce und klassischer Versandhandel sind zwei ganz unterschiedliche Geschäftsfelder.

Amazone musste mit viel Geld und Aufwand ihre Loistikzentren aufbauen... den Aufwand einer entsprechende E-Commerz Vermarktung haben die von mir genannten Unternehmen mit Logistic Infrastruktur verschlafen.

otternase schrieb:@subgenius
eingefahrene alte Strukturen und der Glaube, man könne einfach immer so weiter machen, die Überzeugung, dass das, was früher funktioniert hat, auch in Zukunft funktionieren wird

Möglicherweise...
Es ist aber auch so das Amazone ihr Konzept in den USA Entwickeln und Erproben konnte und derzeit ist das Pferd das den neusten Trend zieht fast immer aus den USA.

@subgenius

Sie haben es ja versucht mit e-commerce, aber zu spät und zu zaghaft. Sie wollten und konnten ihr Kataloggeschäft nicht aufgeben, das funktioniert nun mal nicht parallel, weil man so zwei Unternehmen gleichzeitig betreibt und die Synergieeffekte sehr gering sind.

Der offensichtlichste Unterschied ist der jährliche Hauptkatalog vs. E-Shop. Der Hauptkatalog hat feste Preise, die nach Druck nicht mehr korrigiert werden können. Versuche so mal Technik zu verkaufen, die tagesaktuellen Preisänderungen unterliegt (RAM, Festplatten, etc)

So gut wie jeder Prozess im klassischen Versandhandel ist auf den Katalog ausgerichtet. Einkauf, Marketing, Logistik, Vertrieb, Kundenbetreuung, etc.
Das kann man nicht umkrempeln oder nur sehr langsam und kostspielig. Alles auf der grünen Wiese neu erfinden ist wesentlich schneller und günstiger.

stanmarsh schrieb:Das kann man nicht umkrempeln oder nur sehr langsam und kostspielig. Alles auf der grünen Wiese neu erfinden ist wesentlich schneller und günstiger.

Also ja ... der komplete Verkaufsprozess via Print-Album hätte man natürlich sofort canceln müssen.
Aber sich sehe einfach auch das Problem das die Unternehmen aus den USA fast immer bei neuen Entwicklungen einen Vorsprung haben.

bei Neckermann, Quelle und Co. kam wohl noch etwas anderes hinzu, dass diese nämlich 1990 bereits einen Schlag erleben mussten, der ihr Geschäftsmodell nachhaltig schädigte:
gerade die "Eigenmarke"-Produkte bei diesen Versandhändlern waren zu nicht geringen Teil "made in DDR". Das war ein stilles win-win Geschäft über die Grenze, Quelle, Neckermann und Co. erhielten billig Ware und die DDR erhielt dringend benötigte Devisen... Durch die Wende fielen viele dieser Zulieferer fort oder die Einkaufspreise stiegen auf fast-West-Niveau, was das Geschäftsmodell der Versandhändler nicht vorsah...

Zur ehren Rettung deutscher Händler kann man als Witz den vergeblichen Versuch von Walmart den deutschen Discountmarkt zu erobern erwähnen.
Wie ich letzens lesen konnte wechst dafür ALDI in den USA langsamm aber stetig wie ein Krebsgeschwür an den Marktanteilen von Walmart & CO.

@subgenius
richtig, wie weiter oben geschrieben, sind deutsche/europäische Supermärkte und Discounter (Aldi, Lidl...) weit effizienter und fortschrittlicher als das, was bislang in den USA üblich ist.
Nicht nur in Deutschland war Walmart nicht besonders erfolgreich.
Auch zB. im UK hat Walmart mit dem Aufkauf von Asda 1999 nur einen zeitlich begrenzten Erfolg gehabt, spätestens seit 2014 geht es bergab, während dort gerade derzeit Lidl und Aldi expandieren

otternase schrieb:richtig, wie weiter oben geschrieben

nicht gelesen.

Ich kaufe so gut wie alles bei amazon. Nicht des Preises wegen, sondern weil der Service einfach unschlagbar ist!

Zum Thema Mitarbeiterausbeutung, die sehe ich hier nicht. Bei amazon wird nach Tarif (ja, ich weiß Logistik!) gezahlt, das ist bei den kleinen mittelständischen Läden nicht der Fall! Denkt Ihr da arbeiten ausgebildete Leute nach Einzelhandelstarif? Das ist meist AN in großen Ketten vorbehalten, die "kleinen" Händler arbeiten meist mit Aushilfen auf Mindestlohnbasis.

Wer ausgebeutet wird sind ggf. die angeschlossenen Händler, aber das interessiert mich ehrlich gesagt nicht.

Ich sehe die Marktungleichheit zwischen Kleinhändler und Amazon im Bereich Besteuerung. Macht ein deutscher (Klein)händler Gewinn, muss er den versteuern. Amazon hat nach wie vor eine völlig undurchsichtige und verschacheltete Firmenkonstruktion, die eine normale Versteuerung unmöglich machen, Gewinn wird quasi steuerfrei!
Das traurige an dieser Geschichte ist, dass die Politik außer Lippenbekenntnissen, bislang noch nicht tätig geworden ist.
Facebook/ Starbucks sind genauso zu betrachten.

Ich tät empfehlen vermeidet Amazon! Wenn Amazon erstmal eine gewisse Marktmacht hat, kann man nichts mehr daran ändern. Und Amazon wird diese Marktmacht ausnutzen. Das konnte man auch schon bei anderen Firmen beobachten. Dann steigen plötzlich die Preise, der Service wird schlechter, etc.
Ich versuche grundsätzlich erst überall anders zu bestellen und nur im Notfall komme ich auf Amazon zurück. Also, sehr selten. Ich spare sogar noch dabei. Auch an die längeren Lieferzeiten (nicht jeder liefert so zuverlässig 1-2 Tage nach Bestellung) kann man sich wunderbar gewöhnen. Ich bestelle allgemein weniger, was auch nicht schlecht ist. Amazon ist eine sehr große Bedrohung und macht uns fertig.

bosskurt schrieb:mazon ist eine sehr große Bedrohung und macht uns fertig.

Wer soll den "uns" sein? Also mich nicht.

bosskurt schrieb:as konnte man auch schon bei anderen Firmen beobachten. Dann steigen plötzlich die Preise, der Service wird schlechter, etc.

Untermauer Dein Gebashe doch mal mit konkreten Beispielen.

Meine Einkäufe bei Amazon sind eindeutig dem Luxussegment zuzuordnen. Selbst Amazon von jetzt auf gleich verschwinden würde, wäre das kein existenzielles Problem für mich.

Wenn Amazon mit den Preisen anzieht und sich der Service verschlechtert, dann kommt schnell wieder Konkurrenz auf. Die eintrittsbarrieren in den Handel sind gering

Mittelscheitel schrieb:Untermauer Dein Gebashe doch mal mit konkreten Beispielen.

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