strassenabitur schrieb:Buchhändler um die Ecke, weil es Dort gleich mal 30 % Teurer ist.
wurde ja schon gesagt, dass das so formuliert Unsinn ist, Stichwort Buchpreisbindung.
Aber es ist dennoch nicht ganz falsch: dort nämlich, wo die Buchpreisbindung nicht galt, bei Büchern aus dem Ausland, haben die Buchhändler in der vor-Amazon-Zeit heftigst zugeschlagen, mit irrsinnigen Aufschlägen und ewigen Lieferzeiten... Ich hatte es ja zuvor schon mal geschrieben, meine erste Amazon Bestellung war ein Fachbuch aus den USA, für welches der Buchhändler ca. das Doppelte des Originalpreises haben wollte und mehrere Wochen Lieferzeit ankündigte, während Amazon einfach nur den Originalpreis umgerechnet verlangte und in wenigen Tagen lieferte...
FerneZukunft schrieb am 28.07.2018:Lebensmittel kaufen wir ausschließlich am regionalen Bauernmarkt und im Supermarkt, der 200 Meter von meiner Wohnung entfernt ist.
dabei müssen wir jedoch bedenken, dass wir in Deutschland ganz besonders priviligiert sind mit einem dichten Netz preisgünstiger und guter Supermärkte. Daher sind diverse Versuche Externer, in den Online-Lebensmittelhandel einzusteigen, inklusive Amazon Fresh, bislang auch von wenig Erfolg gekrönt, nur die Lieferdienste der bestehenden Supermarktketten wie Rewe, Edeka ... können ein wenig Markt stabil erobern.
Weiter oben hatte ich ja zitiert, dass in den USA Costco als örtlicher Händler inzwischen Amazon Marktanteile abjagt. Das Grundkonzept von Costco ist als Membership warehouse ist natürlich speziell, aber in vielen Dingen macht Costco etwas, was uns in Deutschland von Aldi & Co. quasi als Selbstverständlichkeit bekannt ist, aber in den USA durchaus etwas Neues ist, zB. verkauft Costco vorwiegend Eigenmarke ("Kirkland Signature"), bietet eine deutlich kleinere Auswahl verschiedener Marken der gleichen Warentypen, investiert weniger in Präsentation, sondern verkauft viel direkt von der Palette.
In Sachen Lebensmittelhandel und Supermärkte ist Deutschland halt deutlich effizienter und fortschrittlicher gegenüber USA und vielen anderen Ländern, weshalb kein Grund für Kunden besteht, nach Alternativen wie Amazon Fresh u.ä. auszuweichen.
FerneZukunft schrieb am 28.07.2018:Vor allem im Supermarkt sind die Angestellten sehr freundlich. Dort ist es schon fast, wie beim alten Kreisler. Das Personal kennt mich, grüßt freundlich und macht mich auf Angebote aufmerksam.
Rasenmayer schrieb:Und ehrlich gesagt, wenn ich einkaufen gehe, lege ich auch keinen großen Wert darauf, mit jedem Wursttheken-Willi verkumpelt zu sein.
Ich will einfach nur in Ruhe einkaufen, bezahlen und gehen.
Da schliesse ich mich eher
@Rasenmayer an.
Ich kann ja verstehen, dass eine alte Omi, die sonst niemanden zum Reden hat, sich darüber freut, Small-Talk mit dem Personal zu treiben, aber ich persönlich lege keinen Wert darauf, ich spreche lieber mit meiner Familie oder mit Freunden, ja auch noch lieber mit Arbeitskollegen als mit dem Supermarktpersonal.
Noch allgemein zu Supermärkten:
ich glaube, das bestehende Konzept wird noch länger bestehen bleiben und nicht von Lieferdiensten abgelöst werden können.
Was ich jedoch als Zukunft für Supermärkte sehe, sieht wieder etwas anders aus, setzt noch einige Weiterentwicklung in Sachen automatisiertes Warenlager voraus, wird aber meiner Meinung nach kommen:
die Supermärkte werden für Kunden gesperrt und dort hinein kommt ein automatisiertes Warenlager. Der Kunde bestellt online, per Smartphone oder auch ein Terminal in einem Vorraum des Marktes seine Waren und erhält dann ein fertig zusammengestellten Warenkorb am Ausgabefenster, vielleicht auch ein drive-through-window, möglichst automatisiert, dh. das Personal wird minimiert auf einen Maschinenüberwacher und einen Servicemitarbeiter für Probleme und Fragen, alles andere geht automatisch. Dafür hat die Ausgabe dann 24/7 Öffnungszeiten. Als Zusatzservices können registrierte Stammkunden auch noch ihre Brief- und Paketpost in den Markt liefern lassen und gleich zusammen mit den Einkäufen abholen.
Wenn es sowas gäbe, ich wäre garantiert Stammkunde dort.
MUArchivist schrieb:Meine Probleme sind eher moralischer Natur. Eine Mensch, der immer mal wieder als der Reichste Mensch der Welt gelistet wird, lässt seine Mitarbeiter bis zu einer gewissen Ebene von einem Mindestlohn "leben". Das Arbeitsumfeld ist hart reguliert, die Arbeit ist schwer und viele Ziele sind schwer bis gar nicht zu erreichen (Kundenservice).
wie auch schon oben geschrieben: Amazon hat Logsitiklager in Deutschland in strukturschwachen Regionen errichtet und bietet dort ungelernten Kräften Arbeit, zahlt deutlich mehr als Mindestlohn!
Ich lebe in de Nähe eines Amazon Standortes und kenne einige, die dort arbeiten, die sind glücklich über die Bedingungen bei Amazon! Wenn die Alternativen darin bestehen, Hartz IV zu beziehen, zum Mindestlohn bei ständig wechselnden Arbeitgebern verheizt zu werden, die Heimat zu verlassen zu müssen oder aber eben einen stabilen und verhältnismäßig gut bezahlten Logistikjob bei Amazon in der Heimatregion zu haben, dann ist die Wahl insbesondere für eine ungelernte Kraft nicht allzu schwer...