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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

156 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, 30-jahre ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

19.09.2017 um 00:56
Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

hmm ist schon so lange her, kann ich mich gar nicht daran erinnern ^^

Nee im ernst:

vieles hat andere Wege eingeschlagen als mal gewünscht!

Und heute Lebe ich mit dem was ist und ehrlich gesagt ich vermisse , das damals gewünschte nicht!


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

19.09.2017 um 17:18
@Oskura

Danke, das ist lieb von Dir, aber es muss Dich nicht traurig stimmen oder Dir leid tun!
Ich habe mich mit meiner Situation, so gut es geht, angefreundet und akzeptiere alles so, wie es kommt.
Dennoch ist da eine Zeit lang eine gewisse Traurigkeit, wenn sich eine Tür verschließt, obwohl man unbedingt in ein Zimmer eintreten wollte. Natürlich bedeutet das nicht, dass damit das Leben vorbei ist, aber man muss sich neu orientieren.
Und natürlich versuche ich auch, mir mein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten 😀

Genau, das Leben ist ein ewiger Kampf.
Es kostet mich einfach so immens viel Kraft, immer an mir zu arbeiten, sodass ich ein einigermaßen normales Leben führen kann. Da frage ich mich oft, wofür das alles, wenn ich meine Wünsche und Träume in diesem Leben eh nicht mehr erreichen werde (ich bin 10 Jahre älter als Du).
Aber Du siehst das Leben noch, soweit ich es verstanden habe, als Herausforderung? Dann hoffe ich sehr für Dich, dass Du noch Wege finden wirst, Dir Deine Wünsche und Träume zu erfüllen! 👍🍀


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

20.09.2017 um 00:13
Welche Vorstellung hatte ihr von euren Leben bis 30?

Verheiratet zu sein, oder mindestens Verlobt.
Anstehende Kinderplanung




Was haben euch andere suggeriert?

Verheiratet zu sein, oder mindestens Verlobt.
Kinderplanung oder bereits Kinder haben.



Ist das Leben so verlaufen, wie ihr es euch vorgestellt habt?

Nein.

Habt ihr die gesellschaftliche Vorstellung "erfüllt" ?

Nein.
(was auch immer IHR darunter versteht)?
ebenfalls nein.

Gab es Enttäuschungen?

Reichlich.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

20.09.2017 um 01:19
Ich glaub was mich deprimiert ist weniger mein persönlicher Lebensweg als vielmehr der Stand der Welt den ich glaubte mit 30 vorfinden zu werden VS dem was die Welt heute tatsächlich ist. Da haben mir die ganzen eigenen Ideen und Sci-Fis meiner Kindheit wohl zu viele Hoffnungen gemacht. 

Ich hatte geglaubt im Jahre 2010+ bereits brauchbare Roboter, mindestens eine weitere bemannte Mondlandung, Sieg über Krebs, Flugautos (okay das ist rational gesehen nicht sinnvoll, aber es wirkte wenigstens cool) und generell eine hochmoderne entwickelte Gesellschaft zu erleben - aber stattdessen hockt man am Rechner und versucht vergeblich Leuten beizubringen wieso die Erde nicht flach sein kann, wieso Wissenschaft sinnvoll und Armut oder Gewalt schlecht sind und schaut Politikern beim schlafen, erobern oder bekämpfen der Rationalität zu und schätzt dabei wie viele Tote der neuste Tag wieder durch Naturkatastrophen oder Krieg gebracht hat. 
Ja das hatte ich mir alles anders vorgestellt.

Hat zwar nicht mit der Gesellschaft an sich zu tun (es sei denn man beschuldigt Visionäre und Schriftsteller), aber irgendwie gehört das dazu weil zur eigenen Zukunftsplanung ja immer auch eine Vorstellung der Zukunft an sich, sprich des Milieus in dem man in der Zukunft zu leben gedenkt, mit einfließt. Danach richtet man die eigenen Ziele schließlich mit aus.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

20.09.2017 um 09:54
@Chomsky

"Gesellschaftlicher Druck" ist nun nicht unbedingt etwas, dem man sich widerstandslos beugen muss.

Mein Leben, begonnen 1954, verlief bis zur magischen Dreissig ziemlich ereignisreich.

Über Kindheit und Jugend schrieb ich hier:

Familienbande: Netz oder Fesseln?

In einem anderen Thread fasste ich mal zusammen:

Ich habe mit 14 (das war das berühmt-berüchtigte Jahr 1968) angefangen, mich für Politik zu interessieren. Ich wollte wissen, warum es den Menschen in meinem Umfeld schlechter ging als den Pfeffersäcken an der Elbchaussee. Ich habe angefangen, mir Bücher zu besorgen, sie zu lesen und zu verstehen. Ich habe angefangen, Fragen zu stellen, meinen Eltern, meinen Lehrern, meinen Kumpels - und wenn ich mit den Antworten nicht zufrieden war, habe ich versucht, anderswo welche zu finden.

Ich habe mich sehr früh politisch engagiert, und habe, auch wenn ich nicht mehr alle Standpunkte meiner "wilden Jahre" vertrete, nicht aufgehört, politisch zu denken und zu handeln.

Politische Aktivität diente bei mir nicht zur "Beruhigung des Gewissens", sonder erwuchs aus Zorn über alltäglich erfahrene Ungerechtigkeit von Menschen gegenüber Menschen. Eigentlich etwas, was das proletarische Kind in problematischen Wohngegenden irgendwie tagtäglich "automatisch" mitbekommt. Dann kannst Du entweder abstumpfen - oder dich wehren.

Angefangen habe ich in der Schule, als Klassensprecher und im Rahmen der "Schülermitverwaltung" wie man es damals nannte. Man opponiert "gefühlsmässig" gegen Lehrer, Unterrichtsformen und -inhalte. Man erfährt Solidarität - aber auch Verrat. Man hat Erfolge und erlebt Niederlagen. Daran wächst man.

Nach der Schule engagierte ich mich gewerkschaftlich, politisch, zunächst aufgrund von früheren Kontakten in Richtung SDAJ/DKP, schliesslich gab es nach dem KPD-Verbot noch genug "illegale" im Familien- und Bekanntenkreis. Jugendvertretung, Betriebsrat, Wechsel in den im Hafen stark vertretenen Kommunistischen Bund.

Später dann Arbeit mit anderen Jugendlichen, die noch schlechter dran waren als ich, sogenannte Randgruppenarbeit mit Drogenabhängigen, TrebegängerInnen, Kriminellen. War ja irgendwie "mein Millieu".

Im Laufe der Zeit entdeckte ich, dass Schreiben durchaus etwas bewegen kann. Daraus entwickelten sich Reisen in Brennpunkte des Weltgeschehens etc. - vieles davon sollte langjährigen LeserInnen meiner Forums-Beiträge bekannt sein.

Später engagierte ich mich bei der GAL bzw. den Grünen, bei einer Wählergemeinschaft vor Ort und nach 1990 aus "Rache" für den Aufkauf der DDR bei der PDS/Die Linke.

Nun, was habe ich bewegt?

Möglicherweise habe ich damals Jugendlichen geholfen, so etwas wie politisches Bewusstsein zu entwickeln, zu erkennen, dass nur sie selbst sich helfen können: "Hilf' Dir selbst - sonst hilft Dir ein Sozialarbeiter" wie wir damals sagten.

Für die Arbeit im Betriebsrat gilt ähnliches wie für das Engagement in der Schülervertretung: Erfolge und Niederlagen hielten sich die Waage.

Ob ich mit Schreiben etwas bewirkt habe? Na, ich hoffe doch. Sicher habe ich damit keine Leben gerettet, keine Revolution bewirkt - nur Personen und Ereignisse aus dem Dunkel geholt. Ganz egoistisch gesagt, war es natürlich auch für mich spannend und aufregend, auch mit all seinen Schrecknissen. Damals trieb mich offengestanden neben politischem Engagement auch Abenteuerlust in die Welt hinaus.

Konkret als "Erfolge" würde ich werten, dass ich mit daran beteiligt war, die umweltvergiftende Chemiefabrik Boehringer in Hamburg zu schliessen und den Senat zur Sanierung des Geländes zu zwingen.

Auch die Prügeleien an den Bauplätzen der Atomanlagen in den 70/80er Jahren waren meiner Meinung nach nicht ganz umsonst. Wer die Ausbaupläne des sozialdemokratischen Atomprogramms von damals erinnert, wird feststellen, dass nach Brokdorf eigentlich nichts mehr von der ursprünglichen Idee blieb, hunderte von AKW in die Republik zu stellen.

Okay, Hafenstrasse Hamburg, überhaupt die Hausbesetzer-Szene: Hier wurde ein Bewusstsein für Spekulation, Luxussanierung, innerstädtische Vertreibung und letztlich auch alternative Wohnformen geweckt. Lang, lang ist's her.

Arbeit im Gemeinderat. Na ja. Auf dem Dorf ist vieles anders. Vieles läuft informell ab, das ist manchmal gut - manchmal schlecht. Hier einzelne politische "Erfolge" zu benennen und zu gewichten, erscheint vielen schon aus dem Nachbardorf vielleicht lächerlich: sichere Radwege, Ampelanlagen auf Schulwegen, PC-Ausstattung von Schulen, Schaffung von Kitaplätzen, Aufforstung, Renaturierung von Gewässern, Bodenentsiegelung, Verkehrsberuhigung, Seniorenbetreuung, Jugendförderung... Augenblicklich engagiere ich mich beispielsweise in der Flüchtlingshilfe im Landkreis.
Irgendwie alles nichts "gesellschaftsumwälzendes" - aber trotzdem irgendwie notwendig, dass es jemand anspricht, durchsetzt und macht. Die Fragen der menschlichen Gesellschaft sind nicht immer so grundlegende wie Krieg und Frieden oder Kapitalismus vs. Sozialismus.

Ich gebe zu, heute hätte ich wenig Lust, früh um fünf im Winter vor Werkstoren Flugblätter zu verteilen, nächtens auf Brücken herum zu turnen und zu sprühen: "Buback, Ponto, Schleyer, der Nächste ist ein Bayer!" oder mich auf Demos mit Polizisten zu prügeln. Man wird halt alt - und lässt sein Geld arbeiten, in Projekten zu Bildung, Gesundheit, Frauen, Obdachlosigkeit, hierzulande, in Frankreich, Irland und Nicaragua.

Mit 30 war ich verwitweter und alleinerziehender Vater einer sechsjährigen Tochter und hielt mich mit allerlei Auftragsarbeiten über Wasser, vom Spiegel bis zum Lokalblatt. Wir zogen in der BRD herum, ich war noch mal "an der Front" in Nicaragua, was ziemlich traumatisch war, kam krank zurück und gewöhnte mir den Alkoholkonsum ab. Die besseren Jahre begannen erst danach.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

20.09.2017 um 10:20
Zitat von NaPalmkatzlNaPalmkatzl schrieb:Genau, das Leben ist ein ewiger Kampf. Es kostet mich einfach so immens viel Kraft, immer an mir zu arbeiten, sodass ich ein einigermaßen normales Leben führen kann. Da frage ich mich oft, wofür das alles, wenn ich meine Wünsche und Träume in diesem Leben eh nicht mehr erreichen werde
Diesen ewigen Kampf kenne ich. Aber ich hatte schon früh nie grosse Träume und Wünsche. Doch einen einzigen; seit ich mit 7 Jahren von meiner leiblichen Mutter wegkam, hatte ich genau 1 Ziel; wenn ich erwachsen bin, suche und finde ich meine Mutter (die ich ja gut kannte - war ich doch die ersten 7 Lebensjahre immer wieder bei ihr, zwischen all den Pflegefamilien). Ich hatte nie einen Berufswunsch in der Schule, nie das Gefühl ich will mal heiraten und Kinder haben ... ich hatte mein Ziel; meine Mama finden (obwohl ich es bei meinen Adoptiveltern immer sehr gut hatte). Tja, dann mit 16 Jahren, mehr aus Zufall, bin ich auf jemanden gestossen, der mir genügend Infos geben konnte, dass ich meine Mutter gefunden habe (war so ohne Internet gar nicht so einfach). Wie auch immer; gefunden, ein paar Mal mit ihr telefoniert, Treffen ausgemacht (ich war der glücklichste Mensch den ich mir vorstellen konnte) und dann, einen Tag vor dem Treffen hat sie sich das Leben genommen. Und somit auch mir mein einziges Ziel. Ich stand dann da, völlig ohne Vorstellung was ich will, möchte, wie meine Wünsche sind. Und so ging es weiter. Ich habe genommen, was mir das Leben geboten hat. Klar, hatte ich Vorstellungen - aber wenn die nicht eingetroffen sind, nun denn - kommt was anderes.

Der Kampf um's Ueberleben (psychisch) war derart einnehmend, dass ich nie gross noch auf Ziele hingearbeitet habe, ich hatte auch nie die Kraft dazu. Mir geht es heute gut; ich habe eine zwischenzeitlich erwachsene (und ausgesprochen gut geratene) Tochter, eine schöne Wohnung, eine gute Arbeit, meinen Hund,  ... ich lebe ganz gut und ich wünsche mir, nach meiner Rente (in gut 15 Jahren) an der Ostsee wohnen zu können. Aber selbst dieser Wunsch ist zwar da, aber ich bin mir total im Klaren, dass es auch anders kommen kann.

Vielleicht macht es mir das einfacher, zu akzeptieren wie es einfach gekommen ist. Ich lebe noch und schaffe meine immer wiederkehrenden Depressionen einigermassen schadlos zu überstehen. Was mir am wichtigsten ist; ich bin ganz tief innen ein Optimist und ich habe trotz aller Scheisse nie meinen Humor verloren - das hilft mir beim Ueberleben. Und ich lebe halt mehr so vor mir her; freue mich auf Wochenenden, auf Treffen mit Freunden, auf Urlaube, auf den Frühling und den Sommer und versuche so gut wie möglich, das Heute so zu gestalten, dass es mir möglichst gut geht.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

20.09.2017 um 11:19
Zitat von svizzerasvizzera schrieb: Wie auch immer; gefunden, ein paar Mal mit ihr telefoniert, Treffen ausgemacht (ich war der glücklichste Mensch den ich mir vorstellen konnte) und dann, einen Tag vor dem Treffen hat sie sich das Leben genommen. Und somit auch mir mein einziges Ziel
Oh Mann, dass ist ja heftig! Das muss Dich sicher in einen riesen Schock versetzt haben. Diese Erschütterung kann man ja sogar als Aussenstehender gut nach fühlen. Respekt dennoch, wie Du heute Dein Leben siehst und meisterst!


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

22.09.2017 um 01:58
Liebe @svizzera,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt! Es tut mir unglaublich leid, dass sich Dein einziges Lebensziel - das ich total verstehen kann, denn auch wenn es Dir bei Deinen Adoptiveltern gut ging, spielen die eigenen Wurzeln eine andere, eigene Rolle - Deine Mutter wieder zu treffen, nicht erfüllt hat.
Mir ist beim Lesen Deiner Zeilen kurzzeitig das Herz stehen geblieben, weil es mich so unglaublich betroffen gemacht hat, dass Du am Vortag so voller Freude und Glück warst und am nächsten Tag wurde Dir der Boden unter den Füßen weggezogen. Das muss absolut schrecklich für Dich gewesen sein, Deine Mutter unter diesen Umständen zu verlieren.
Umso mehr freue ich mich für Dich, dass Du es geschafft hast, Dein Leben zu meistern, eine wundervolle Tochter großzuziehen und dass es Dir heute gut geht - das hast Du Dir verdient! 😀 Und ich wünsche Dir, dass sich nach der Rente Dein Wunsch erfüllt und Du an die Ostsee ziehen kannst! 🐚
Zitat von svizzerasvizzera schrieb:Der Kampf um's Ueberleben (psychisch) war derart einnehmend, dass ich nie gross noch auf Ziele hingearbeitet habe, ich hatte auch nie die Kraft dazu.
Genauso ging/geht es mir auch.
Wünsche, Vorstellungen hatte ich viele, aber um diese in ein Ziel zu verwandeln, fehlte/fehlt mir die Kraft.
Zitat von svizzerasvizzera schrieb:Vielleicht macht es mir das einfacher, zu akzeptieren wie es einfach gekommen ist. Ich lebe noch und schaffe meine immer wiederkehrenden Depressionen einigermassen schadlos zu überstehen.
Was mir am wichtigsten ist; ich bin ganz tief innen ein Optimist und ich habe trotz aller Scheisse nie meinen Humor verloren - das hilft mir beim Ueberleben. Und ich lebe halt mehr so vor mir her; freue mich auf Wochenenden, auf Treffen mit Freunden, auf Urlaube, auf den Frühling und den Sommer und versuche so gut wie möglich, das Heute so zu gestalten, dass es mir möglichst gut geht.
Ja die immer wiederkehrenden (oder immer vorhandenen?) Depressionen kenne ich nur zu gut. Ich bin zwar ganz tief innen ein Realist, ansonsten kann ich mich Deinen Worten nur anschließen, weil ich es auch so handhabe 😊


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

22.09.2017 um 05:09
Wenn ich noch mal jünger wäre mit der Erfahrung meines fast 42 jährigen Seins würde ich gänzlich andere Wege einschlagen als ich es tat.

Würde Fehler die ich tat vermeiden und das beste aus mir rausholen und schon früher einfach ich sein und nicht das was andere erwarten .

Dann würde mir so manches erspart bleiben und der einen oder anderen Krise könnte ich gelassener entgegentreten und wäre kein Weltuntergang mehr.
Das geistige Reifen hat schon was für sich,das körperliche dagegen verabscheue Ich.
Aber eine Wahl hat man ja nicht......


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

22.09.2017 um 09:04
@Chomsky

Bin jetzt auch Ü30 und von Gesellschaftlichen Zwängen spüre ich auch nichts.. Lebe auch mein Leben wie es kommt.

Bin zwar in einer Beziehung und habe Arbeit, aber Hochzeit und Kinder ist momentan nicht geplant. Aber gut, bin erst seit ein paar Jahren Ü30. Es kann sich also noch alles ändern.

Und da wo ich jetzt bin, war auch nie geplant. Eigentlich habe ich auch gar keine so richtigen Ziele und lebe auch einfach so, wie es gerade kommt.

Ich würde mich da nicht so unter Druck setzen lassen. Es kommt meistens eh alles anders als man denkt.


@svizzera

Das ist wirklich heftig mit deiner Mutti, da war ich auch kurz geschockt. Glaub ich dir auch, dass es dich zurück geworfen hat.
Finde es auch super, dass du trotz des Schicksalschlags wieder auf die Beine gekommen bist und sich dein Leben positiv entwickelt hat.
Wünsche dir auch alles Gute für die Zukunft und auch, dass du deine Pläne mit der Ostsee umsetzen kannst.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

22.09.2017 um 20:16
Bei mir rückt die 30 auch näher. Weiß nicht, wirklich Lust habe ich darauf nicht. Weniger, wie mein Lebensstatus ist, mehr dass ich bald vielleicht in eine Lebensphase komme, in der ich als "älter" angesehen werde, nicht mehr so attraktiv und von außen den Stempel aufgedrückt kriegt "erwachsen und langweilig". Weil ich mich einfach nicht so fühle und mich auch nicht so verhalte. Ein Grund, warum ich manchmal an der Kasse beim Alkohol kaufen immer noch nach dem Ausweis gefragt werde.
Was gesellschaftlich als erstrebenswert angesehen wird, interessiert mich herzlich wenig. Ich weiß, dass meine Eltern, vor allem meine Mama, noch nicht die Hoffnung auf Enkelkinder aufgegeben haben, aber mein Wunsch ist der Gleiche wie mit 18: nicht vorhanden. Vielleicht ändert sich das noch, aber wenn ich mir die Frauen in meiner Familie angucke, wo der überwiegende Teil kinderlos geblieben ist, gehe ich davon nicht aus. Oder sehr spät mit über 40. Ich will kein Auto, weil ich Auto fahren hasse, ich will kein Haus, weil mir eine Wohnung in der Großstadt reicht. Materiell gesehen habe ich alles, was ich will.
Ich bin "offiziell" Single, aber das ist auch von mir so gewollt, weil ich ein freiheitsliebender Mensch bin, klassische Beziehungen nicht mag und mir die freie Liebe einfach mehr zusagt. Dass das viele verwerflich finden, ist mir auch egal. Ich lebe in der Stadt, in der ich immer leben wollte. Gut, mein Kindheitstraum Schriftstellerin zu werden, hat sich bisher nicht erfüllt, aber ich werde bezahlt fürs Schreiben, das ist mein Job, also bin ich eigentlich ziemlich nah an meinem Ziel dran. Und privat schreibe ich immer noch ab und zu. Das einizge, was ich ändern will, ist mehr zu Reisen. Ich bin was das angeht, sehr faul, weil ich Planen und Organisieren hasse. Und da kriege ich manchmal schon etwas wie Panik, noch nicht genug erlebt zu haben oder diese "bald ist es zu spät"-Gedankengänge.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

22.09.2017 um 22:01
@NaPalmkatzl
@Patty

Ganz lieben Dank für eure lieben Worte! Auch euch alles Glück und Gute 😊


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

22.09.2017 um 22:34
Zitat von ChomskyChomsky schrieb am 17.09.2017:Ich möchte mich in diesem Thread gar nicht unterhalten was Menschen potenziell ab 30 erwartet, sondern eher das Leben, also bestenfalls euer Leben bis 30, mit dem vergleichen, was uns gesellschaftlich suggeriert wurde.
Ganz ehrlich: Ich habe mir für meinen 30sten Geburtstag (schon eineinhalb Jahre her) völlig und unnötig den Kopf zerbrochen.

Die Erwartungen der Gesellschaft entsprechen auch nicht unbedingt meinen.


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Maite ehemaliges Mitglied

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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

23.09.2017 um 06:14
Das Hauptproblem der Gesellschaft sieht man hier. Alle machen angeblich was Individuelles und was die Gesellschaft nicht erwartet. Ich kann da nur lachen, da verwechseln einige Egoismus mit Selbstverwirklichung, nur Systemaussteiger sind Individualisten und um die ist es einsam. Spaetestens wenn bei einigen hier Mutti oder Leute aus dem Umfeld aufzukreuzen ist es schnell vorbei mit den Revoluzzergedanken.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

23.09.2017 um 06:43
Also ich bin jetzt 31 und mein leben ist nicht viel anders als wie mit z.b. 26. Mein Geburtstag Feier ich schon seid Jahren nicht mehr und selbst mein 30 Geburtstag habe ich nicht gefeiert.

Auf die Gesellschaftlichen Erwartungen gebe ich nichts. Habe ein festen Job der mir Spaß macht, mit mein Single leben bin ich Ebenfalls sehr zufrieden und an meiner Mietwohnung gibt es auch nichts zu meckern. Warum soll ich mein leben also groß ändern nur weil ich jetzt über 30 bin???

Kinder ? Warum?
Haus? Wozu?
Partnerschaft? Weshalb?


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

23.09.2017 um 06:57
Ebenfalls Plane ich nicht mehr groß in meine Zukunft, geschweige für meine Altersvorsorge. Ich lebe heute und sehe zu das ich mein Leben heute relativ zufrieden und glücklich führe. Hab letztens mein Rentenbescheid bekommen und musste leicht schmunzeln. Ich gehe nach dem Bescheid 2050 in Rente und bekomme beim momentanen stand eine Rente von knapp 900€, juhu Altersarmut lässt grüßen^^ Klar könnte ich jetzt noch eine Riester Rente abschließen damit ich heute noch weniger Gehalt habe nur um später ein paar Euro mehr Rente zu bekommen. Die paar Euro mehr reichen dann wahrscheinlich trotzdem vorne und hinten nicht. Das ich später vielleicht durch Krankheit oder Unfall von der Rente nichts mehr habe, noch nicht mal mit eingerechnet.

Naja soviel zu den Gesellschaftlichen Erwartungen aber das ist meine Persönliche Einstellung und wenn andere es anders machen dann ist das auch in Ordnung solange sie damit zufrieden sind.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

23.09.2017 um 09:51
Zitat von ChomskyChomsky schrieb am 17.09.2017:Welche Vorstellung hatte ihr von euren Leben bis 30? Was haben euch andere suggeriert? Ist das Leben so verlaufen, wie ihr es euch vorgestellt habt? Habt ihr die gesellschaftliche Vorstellung "erfüllt" (was auch immer IHR darunter versteht)? Gab es Enttäuschungen?
Von meinem Leben bis 30 hatte ich eine recht klare Vorstellung: ich wollte ein Studium bzw. Ausbildung abgeschlossen haben und arbeiten, um Geld zu verdienen. Ich wollte aber auch viel feiern und die Sau rauslassen. So weit okay - hab ich gemacht.
Suggeriert hat mir niemand was, da hatte ich immer so ziemlich meine eigene Vorstellung und wollte mich auch nicht unter Druck setzen lassen. Mein damaliger Freundeskreis bestand aus Leuten, die alle ganz unterschiedliche Pläne und Vorstellungen von ihrem Leben hatten.

Bislang, ich bin jetzt 38 Jahre alt, ist mein Leben besser verlaufen als ich es jemals erwartet hätte.
Insgeheim ging ich nämlich davon aus, dass ich die 30 nicht erlebe, nie einen festen Partner finde, für immer alleine leben und erst recht niemals Mutter sein würde...

Jetzt ist es so, dass ich einen tollen Partner habe, ein schönes Zuhause, einen Job und das Beste: ich bin Mama.
Das ist einfach schön und das hätte ich nie gedacht!

Trotzdem bin ich nicht so gestrickt, dass ich alles durchplane, 1000 Versicherungen abschließe und samstags den Rasen mähe und mein Auto wasche. Ich bin recht entspannt. So fühlt es sich zumindest an.


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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

23.09.2017 um 10:31
Zitat von DaenerysDaenerys schrieb:Bei mir rückt die 30 auch näher.
Ja, das Leben kann echt hart sein, aber keine Bange, die Evolution hat da bereits Vorsorge getroffen, zumindest bei dem Teil unserer Spezies deren Gonosomen X-dominiert sind. Das X sorgt nämlich dafür, dass beim Durchlaufen bestimmter Zyclen ein kritischer Schwellenwert nicht überschritten werden kann. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass dieser Wert kurz vor dem Ablauf des 30. Zyclus erreicht ist.

Dieses Phänomen äußert sich in der Art, dass der letzte Zylus immer und immer wieder in einer endlosen Schleife durchlebt wird, wobei die Betroffene Person selbst davon nicht das geringste mitbekommt, abgesehen von der Tatsache, dass die Clique mit der man immer ins Schwimmbad geht, plötzlich anfängt Badekappen und Trombosestrümpfe zu benutzen...diablo


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aero ehemaliges Mitglied

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Das Leben mit 30 - Hatte die Gesellschaft recht?

23.09.2017 um 10:42
Da muß man mit einer lebensweisheit drauf antworten die zwar schon sehr alt ist, aber immer noch zutrifft...

"Man ist immer so alt wie man sich fühlt..."

Und da hat die gesellschaft recht !! :)


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23.09.2017 um 11:23
Hahahahaha... nein!


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