Vermutlich abhängigen Kollegen verraten und schützen?

El_Gato schrieb:Wir wissen ja nichtmal, was der besagte Mitarbeiter dort eigentlich tut, außer angeblich Drogen auf der Toilette zu konsumieren.

Ok. Stimmt. Ich meinte gelesen zu haben, dass der Mitarbeiter als Staplerfahrer im Unternehmen beschäftigt ist. Das war anscheinend eine Fehlinterpretation. Zuerst sollte @KiwiKawi natürlich herausfinden wer der Mitarbeiter ist und was er überhaupt macht, bevor eine konkrete Handlung erfolgt.

Das hat aus meiner Sicht übrigens nichts mit Denunziantentum, sondern eher was mit Zivilcourage zu tun.

doree schrieb:dass der Mitarbeiter als Staplerfahrer im Unternehmen beschäftigt ist.

Das war @neugierchen

Nur so als Klarstellung.

Vymaanika schrieb:Das war @neugierchen

Nur so als Klarstellung.

Ja, stimmt. Ich habe mittlerweile ebenfalls nachgeschaut wer es geschrieben hat. Wie gesagt, das war ein Fehler meinerseits.

Kommt doch vor allem darauf an, welche Verantwortung ich im Job für mich und andere habe.
Wenn ich nur Akten von rechts nach links räumen muss und damit niemanden schädige, dann habe ich zwar ein persönliches Problem, solange ich meinen Job gut mache, ist das aber auch erst mal alles.

Wenn ich allerdings durch Alkohol oder Drogenkonsum am Arbeitsplatz mich und andere gefährde, dann ist das schon eine ganz andere Hausnummer.

Es gibt halt Jobs, bei welchen sich die Kollegen/innen aufeinander verlassen müssen, weil unter Umständen die Gesundheit anderer durch Drogenkonsum/Alkoholeinfluss gefährdet ist.

In dem speziellen Fall von @KiwiKawi würde ich erst mal gar nichts machen. Was bedeutet schon Gekratze auf der Toilette? Aufgrund dessen jetzt ein Fass auf zu machen, dass überhaupt keine Grundlage hat, finde ich Unsinn. Da kann man mehr kaputt machen, als das es hilft.

Wenn derjenige wirklich ein Drogenproblem hat und dadurch seine Arbeitsumfeld leidet, werden direkte Kollegen und Vorgesetzte das schon merken. Da die TE aber scheinbar nicht direkt mit ihm zusammen arbeitet, kann sie es meiner Meinung nach auch nicht beurteilen, ob da ein Problem besteht.

doree schrieb:Wenn da ein Verdacht besteht, auch wenn dieser nur vage sein sollte, könnte durchaus eine medizinische Untersuchung veranlasst werden.

Und du meinst, da reichen ein paar nicht näher zu spezifierende Klopfzeichen von der Toilette für einen derartigen Gerichtsbeschluss?
Das gibt ein gemütliches Arbeitsklima :D

emz schrieb:Und du meinst, da reichen ein paar nicht näher zu spezifierende Klopfzeichen von der Toilette für einen derartigen Gerichtsbeschluss?
Das gibt ein gemütliches Arbeitsklima

Es kann um eine Einwilligung zu einem Drogentest gebeten werden. Sollte der Mitarbeiter sich weigern und es weitere Verdachtsmomente / Gefährdung geben, könnten weitere Schritte unternommen werden.

KiwiKawi schrieb:Ich sitze im Büro, der Kollege ist Staplerfahrer. Wie gesagt ich kenne ihn nur vom Sehen. Und ich sehe ihn fast nur vorm Klo :D
Es macht mir nur Sorgen dass er sich oder jemanden mit dem Stapler/Auto/Mofa verletzt.

So, habe den Thread nochmal komplett durchgelesen und ich lag doch richtig: Der Mitarbeiter ist ein Staplerfahrer (@Vymaanika)

KiwiKawi schrieb:Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Nichts tun? Das Gespräch mit ihm suchen? Oder an den Abteilungsleiter wenden?

Ich hatte mal eine ähnliche Situation. Im Zug saß bei mir in der Nähe eine junge Frau, von der ich vermutete, dass sie auf Drogen sei - vielleicht ein Vorurteil, aber nach meinen mehr als 5Jahren mit Drogen kann es auch sein, dass man ein Gespür für so etwas hat.
Ich hab sie dann in ein Gespräch verwickelt und ihr am Ende vorgeschlagen mal die Diakonie aufzusuchen, um sich helfen zu lassen.

Wenn ihr auf Arbeit nen Farb-Drucker habt, - könntest ihm das Bild hier in die Hand drücken:



Auf dieser Webseite kann man sich informieren und bei Bedarf auch Hilfe anfordern, als Konsument sowie als anderweitig Betroffener.
Ich denke, dass ist eine gute Möglichkeit. Aber vielleicht vorher mit ihm ein paar mal sprechen.

Ich hab damals zu meinen Zeiten von einem auf ner Party so einen Flyer von Drugcom.de bekommen gehabt, auf dem stand: "CheckYourself".

EDIT: Aber unauffällig, damit nicht andere oder sogar der Chef gleich was davon mitbekommen.

@doree

Ach, ich und mein Siebhirn. Gut, das ist dann wieder was anderes. Man will ja kein Staplerfahrer Klaus Szenario. Dennoch würde ich erstmal die Füße stillhalten und evtl. eigene Nachforschungen anstellen, bevor ich was in die Wege leite.

doree schrieb:Es kann um eine Einwilligung zu einem Drogentest gebeten werden. Sollte der Mitarbeiter sich weigern und es weitere Verdachtsmomente / Gefährdung geben, könnten weitere Schritte unternommen werden.

Du weißt aber schon, wie lange Kokain nachweisbar ist?
Und wenn der besagte Mitarbeiter seinen diesbezüglichen Konsum erst mal einstellt und seine Haare sehr kurz trägt, was dann?

Würde man mich um so einen Test bitten, dann würde ich mir erst mal erklären lassen, wie man darauf kommt.

@doree

Alles klar, dann hab ich nicht richtig aufgepasst. :)

@User9247

Tatsächlich? Ich bin davon ausgegangen,  dass dann auch direkt auf Drogen oder Alkohol getestet wird.

Bei meinem Freund in der Firma haben die so etwas angekündigt, aber denke dann wird das eher daran liegen dass die da schwere Maschinen bedienen.

@warmerfebruar

Ja, ein Drogentest darf nicht einfach so gemacht werden. Man muss gesondert einwilligen.

Selbst wenn der/die TE seinen Abteilungsleiter informieren würde, was sollte der tun? Ihm sind doch ohne Beweise auch die Hände gebunden. Er kann ja nicht einen Mitarbeiter nur auf Grund von Hörensagen Beschuldigen oder gar bestrafen.

Und um die Frage zu beantworten: Ich würde mich um meine eigenen Sachen kümmern und mich nicht ungebeten in die Angelegenheiten anderer Menschen einmischen.

@emz

Sollte sich der Mitarbeiter nach / während eines Gesprächs auffällig verhalten, dann müsste er dementsprechend beobachtet werden. Oder er wird einfach nicht übernommen, da er sich noch in der Probezeit befinden müsste.

doree schrieb:Oder er wird einfach nicht übernommen, da er sich noch in der Probezeit befinden müsste.

Man muesste ihn trotzdem kuendigen, aber muss keine Gruende angeben.

@User9247

Wenn aber konkreter Anlass gegeben ist, könnte man sowas doch eventuell gerichtlich erzwingen oder?

Das wäre zwar erst der Fall, wenn der auf frischer Tat ertappt werden würde oder eine Sicherheitskamera etwas aufzeichenen würde, oder? 

Also ich frage jetzt rein rechtlich, weil ich denke dass sowohl dem TE als auch den anderen in der Firma die Hände gebunden sind solange er es nicht zu gibt oder ertappt wird.

Alarmi schrieb:Man muesste ihn trotzdem kuendigen, aber muss keine Gruende angeben,

So ist es. Der Verdacht ist dann ein Kündigungsgrund auch wenn er in der Kündigung nicht erwähnt wird.

Dwarf schrieb:Und um die Frage zu beantworten: Ich würde mich um meine eigenen Sachen kümmern und mich nicht ungebeten in die Angelegenheiten anderer Menschen einmischen.

Kommt auf jeden Fall auf die Art der Tätigkeit an. Wie @warmerfebruar richtig anmerkte, bei Nutzung von Maschinen oder Fahrzeugen in der Firma sollte man schon dafür sorgen, dass da keine Gefahr besteht.
In dem Falle würde ich den Vorarbeiter + Kollegen gleichzeitig zu einem Gespräch bitten, um das sofort zu klären.
Dann wird sicherlich ein Drogentest durchgeführt.
Wenn man sicher gehen möchte, dass der Kollege seinen Arbeitsplatz möglicherweise behält.
Dann die Person ansprechen und ihr sagen, dass man das so machen wird in ca.2Wochen.
Dann hat der Arbeitskollege die Chance den Konsum einzustellen und ein Drogentest wird hoffentlich negativ sein und er kann seinen Job behalten und die Gefahr ist auch vom Tisch.

RayWonders schrieb: und ein Drogentest wird hoffentlich negativ sein und er kann seinen Job behalten und die Gefahr ist auch vom Tisch.

Ich glaub, Drogenkonsum kann noch bis zu Monate später nachgewiesen werden, je nachdem, welcher Test angewandt wird.

Z.B. bei einer Haarprobe ist der Konsum länger nachweisbar:
http://drugscouts.de/de/lexikon/haaranalyse (Archiv-Version vom 03.08.2017)