insideman schrieb:Das Problem ist doch nicht, wenn man keinen Job hat. Man müsste halt näher betrachten, warum der Mensch keinen hat.
Was hat er für Alternativen? Was für Arbeit ist ihm angeboten worden? Was hat er für eine Ausbildung?
Hat er keine und will einen Job mit 2000 Netto? hat er einen Master und soll, weils dem Amt nicht schnell genug mit der Arbeitssuche geht, irgendeinen Job annehmen, wo er aufstocken muss?
Ist er krank? Gibts sonstige Einschränkungen? Kinder auf die man aufpassen muss und deren alternative Betreuung so viel kostet, dass ein angebotener Job ein Verlust an Geld UND Lebensqualität (gemeinsame Zeit mit Kindern) bedeutet?
Das sollte man immer individuell betrachten.
Genau aus dem Grund - 2 Kinder (Erstklässler und Kiga-Kind) UND 2 alte Hunde (15 und 16 Jahre alt) - bin ich seit einigen Jahren ohne Job. Was NICHT bedeutet, dass Haushalt, Kinder, Hunde, Mann nicht genug Arbeit machen.
:DABER ich liege nur meinem Mann in der Tasche und meldete mich nach der 1.Karenz (da wurde ich dann vom Rayonsleiter gekündigt) noch NIE arbeitslos, um eine staatliche Unterstützung zu erhalten!
Dafür gibt es zwei Gründe:
Erstens möchte ich nicht vom AMS (in Ö. nennt sich das so) mit irgendwelchen EH-Jobs zwangsbeglückt werden (ich arbeitete vor meiner 1. SW 19 Jahre im EH und könnte darüber einen Roman schreiben, was ich da alles mit Vorgesetzten, Kollegen/Kolleginnen und Kunden erlebt hatte...) und dadurch eben viel Lebenszeit mit meinen Kindern verlieren (ich vertraue dem Blabla der div. Konzerne nicht, dass sich um das Wohl der Familie gesorgt wird und flexible Arbeitszeiten gestaltet werden, da ICH nie individuell entscheiden könnte, WANN ich frei haben könnte - flexibel wird stets nur vom Arbeitnehmer, kaum vom Arbeitgeber erwartet) und
zweitens würde ich mich schon a bissal genieren, wenn ich die Steuerzahler belasten würde, da ich sehr wohl Fairness-Bewusstsein besitze.
Ich bin wohl eine Rarität - ich gebe zu, dass ich gesundheitlich (abgesehen davon, dass ich derzeit noch adipös mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen unterwegs bin, aber schon seit Faschingsende 2017 15 kg abgenommen habe) durchaus in der Lage wäre, beruflich zu arbeiten.
:DIch mich aber aus oben genannten Gründen weigere, mich arbeitslos zu melden und daher staatliche Unterstützung zu bekommen.
Finanziell ist es natürlich bei uns ein mittleres Desaster, wir wurschteln uns irgendwie durch. Mein Mann ist selbstständig und verdient derzeit allein den Lebensunterhalt für die Familie...
Langfristig ist von mir geplant - nach erfolgreiche Gewichtsreduktion - wieder in den Handel einzusteigen. Peu à peu geringfügig und dann TZ, um irgendwann den Job zu tun, auf den ich Lust habe und nicht den, den ich halt seit fast 20 Jahren gewohnt bin.
Denn a Glaserl Prosecco oder andere Annehmlichkeiten gibt es im Verkauf nicht, da muss man schon froh sein, wenn man mal zwischendurch nach Erlaubnis des Abteilungsleiters/der Leiterin, kurz aufs Klo kann...
;)