Fierna schrieb:Ja...zur Beschreibung einer jüdischen Person, deren Familie seit jeher Ziel antisemitischer Verschwörungstheorien ist und als Stereotyp des weltbeherrschenden Bänker-Juden herhalten muss
Das "Stereotyp des weltbeherrschenden Bänker-Juden" das ist halt v.a im Kopf derer, die ihn kritisieren eingepflanzt, und nicht in seinem, wie ich ein Post zuvor dargelegt habe. Seine Kritik an Banken und Verfilzung mit Politik und Konzerne usw ist durchaus nicht auf jüdische "Akteure" fixiert. Im Gegenteil die Hauptkritik richtet sich gegen Christen und solche die es vorgeben zu sein.
Die Nennung von Leisler Kiep, Kanther Kohl ist ja z.B. ein Hinweis auf die Schwarzgeld-Affäre der CDU, die 1998/99 aufflog. Dann geht es noch um Merkel und ihre Nähe zu den Medien-Größen BILD (und vermutlich implizit Bertelsmann aber die werden nicht genannt) die sie hochgeschrieben haben und ihre Kanzlerschaft 4 Wahlperioden sicherten.
Würde man den Text ernsthaft analysieren, was hier in diesem Thread mMn definitiv nicht der Fall ist, kann man jedenfalls nicht behaupten, dass ein Fokus auf jüdische Finanzmacht zum Ausdruck käme. Das ist sachlich falsch, und eben einfach nur ein durchaus übel-wollende Unterstellung.
XN bezieht sich in der Tat an einer Stelle auf Rothschild und verwendet da den abwertenden Begriff Schmock. Schmock meint wie ich einem Wiktionary entnommen habe, eine höhergestellt unsympathische Person. Man
kann Menschen (oder hier eher Symbolfiguren oder historsche, weil ich glaube es geht um keine lebende Person?) als unsympathisch bezeichnen, das ist nicht an sich anrüchig.
Besonders glücklich ist die Formulierung dennoch nicht. Insgesamt
kann man die Formulierung "Schmock" und "Baron Totschild" als anti-semitisch deuten, das ist jetzt schon richtig. Allerdings
muss man das nicht, es ist Auslegungssache und hat ganz eindeutig sehr viel damit zu tun wie sehr oder wie wenig man selbst auf diese Themen fixiert ist.
Was den Bezug auf Rothschild angeht, bleibt zu sagen, dass er anders als unterstellt, nicht nur Rothschild Banken erwähnt, sondern eine lange Reihe anderer "Akteuere" unter andern auch Rothschild. Was wenn man vernünftig denkt einen großen Unterschied macht.
Die Rothschild Banken sind durchaus größere Banken, die auch in einige Skandale verwickelt sind. Allerdings ist das in der Tat kein Alleinstellungsmerkmal. Man kann also durchaus kritisieren, dass er ausgerechnet Rothschild und nicht die HTCB nimmt. Aber vermutlich weil die HTCB kaum einer kennt auch wenn sie üblere Praktiken haben. Und andere Banken erwähnt er ja, Commerzbank, Deutsche Bank, die ja bekannt sind.
Vor allem ist es aber nicht XN's private antisemitische Idee sich Rothschild als Symbol für Bankenmacht rauszupicken, sondern das ist recht gängig. Das mag daran liegen, dass Antisemitismus in der Tat weltweit verbreitet ist und das seit Jahrhunderten. Es mag ebenso daran liegen, dass die Rothschild Banken eben schon einige Jahrhunderte alt sind, und das einen großen Anteil daran hat, dass sich das Klischee Rothschild=Bankenmacht etabliert hat und nicht CityBank=Bankenmacht. Oder ist das jetzt auch falsch?
Und dass die Rothschilds seit Jahrhunderten im Bankgewerbe reüssieren, dürfte daran liegen, dass Juden seit dem Mittelalter aus den meisten damals ehrbaren Berufen (Handwerker, Bauern) ausgeschlossen wurden und nur die schlecht-angesehenen ausüben durften, dazu gehört Kreditvergabe (wg Zinswesen = "Wucher" und christlich-biblische Interpretation selbigens).
Und so kommt es vermutlich, dass es diesen Zusammenhang gibt.
Also OK der einzige Punkt, wo er, wenn man es so interpretieren, antisemitische Klischees bedient, ist die Zeile mit dem Schmock Baron Totschild. Aber ganz schlicht wie es dargestellt wird, ist es nicht. Die Hysterie darüber entsteht nur durch die Kontextfreiheit und recht schlicht-selektiven Interpretationsgewohnheiten der "Kritiker".
Bei dem Hauptinhalt des Textes (Kritik an deutscher Politik und der CDU) wäre noch zu erwähnen, dass die CDU bzw Helmut Kohl damals behauptet hätte, sie würde die angeblichen Spender nicht nennen, wegen Ehrenwort und dass es jüdische Spender wären. Das hat sich aber als Lüge erweisen. Sie haben einfach über Jahrzehnte Schwarzgeld von Industrie in schwarze Kassen gelenkt und die angeblich jüdischen Spender erfunden, um die Diskussion darüber zu ersticken. Da sieht man wie man das Thema missbrauchen kann.
Und damit hat der Herr Naidoo ja sogar einen Vorfall bzw eine Jahrzehnte andauernde betrugspraxis thematisiert wo antisemitische Klischees ("jüdische Spender") assoziiert wurden (Assoziation: "die reichen Juden) um Finanzbetrug von Nicht-Juden (Kohl und seine Gefolgschaft, die mit ihrem Betrug sogar weitgehend strafrechtlich davon kamen, bis auf 2 Bauernopfer) zu kaschieren.
Dafür kriegt der Xavier Naidoo an der Stelle mal ein ganz dickes Lob.