ahri schrieb:Das bedeutet, dass ein Mensch, der an einer NPS erkrankt ist, definitionsmäßig nicht vollkommen empathielos ist, sondern dass "nur" die Fähigkeit Gefühle und Bedürfnisse emotional nachzuempfinden beeinträchtigt ist
Eben DAS meine ich:
Es EMOTIONAL nachzuEMPFINDEN ist gestört. Natürlich.
Es RATIONAL nachzu VOLLZIEHEN nicht !
Nach dem Reiz-Reaktions-Schema klappt das bei ihnen ganz gut:
Tu ich dies ...bekommme ich das...
Reines 'Denken'.
Wie bezeichnest du denn jemand der Gefühle nicht nachempfinden kann?
Ich meine eben nicht 'technisch-rational reflektierend' sondern empfindend?
Auch ein Ted Bundy wusste genau welche Gefühle er beim andern hervorrufen muss, welche Knöpfe er wo drücken muss, ja er hat sogar einen gewissen Charme entwickelt, um zu bekommen was er wollte.
Nur liess ihn das emotional völlig kalt.
ahri schrieb:auch an sich zu arbeiten. Dafür benötigt es aber eben auch erstmal die Einsicht und natürlich kann man dann auch sagen, dass Verhalten nicht aus reiner Boshaftigkeit zustande kommt, sondern eben krankheitsbedingt ist
An sich zu arbeiten braucht er nicht. Welche 'Arbeit' meinst du?
Rational?
Reflektiert ist er doch. Er weiss mit am besten, warum er so tickt wie er tickt.
Im Therapiegespräch wird das zu einem ermüdendem EGO-Pingpong zwischen Thera und NPSler, und auf dieser Schiene macht Therapie keinen Sinn!
Und wehe, wehe, der Therapeut lässt auch nur ein Jota an Achtsamkeit nach, sofort wird nachgerückt, und der N. wertet den Thera. ab.
Das ist sein Schema.
Du redest immer von Krankheitsbedingt.
Gut, wenn der N. Krankheitseinsichtig wäre.
Nicht in dem Sinne dass er einen BurnOut hat, vom vielen sich Aufblasen, sondern dass er nachvollziehen müsste, dass es in ihm ein Vakuum gibt, wo andere Emphatie haben, und da mal die Luft einströmen kann...
Aber er kann nicht fühlen, was nicht vorhanden ist. Das ist nicht wertend gemeint!
Es ist eher eine traurige Erkenntnis.
Er hat ja nicht mal ein Mitgefühl mit sich selbst, weil sein Selbst so rudimentär ist, er sich selbst so fremd ist, dass er sich ein falsches Selbst konstruieren muss.
Er kennt sich nicht, hat keinen Zugang zu seinen wahren Gefühlen und braucht deshalb uns andere die ihn in seinem falschen Selbst bestätigen müssen.
Und er beneidet uns darum, dass wir etwas haben, was er sich mühsam und fragil immer wieder aufbauen muss.
Ein 'Selbstbewusstsein', dass alles einschliesst, negative wie positive Anteile, Versagen zu akzeptieren, und vor allem das GEFÜHL! zu haben, auch wenn er in seinem Denken ein absoluter Looser ist, dennoch akzeptiert zu sein.
Und er hat eine scheissende Angst davor, dass dieses Vakuum an 'Selbst' Publik wird.
In diesem Stress neigt er tatsächlich zu Boshaftigkeit,
Neid und Missgunst:
"Wenn ich schon nichts fühle, sollen bitteschön auch die anderen darunter leiden!"
Wie oft habe ich mir gewünscht, dass 'mein Narzisst' mal dieses ganze aufgeblasene Bohei ablegen möge, dass doch sooo lächerlich ist.
Ein, zwei, mal dachte ich, es könnte klappen, bis ich merkte, dass auch das nur Taktik war. Das war mein Trugschluss.
Zugeständnisse kamen nur, wenn er den Bogen überspannt hatte.
Sicherlich kennen das einige hier.
Man wünschte sich, ihn einfach mal in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen:
lass los!
Lass los von deinem verf***ten EGO,
lass den Schmerz zu, dass du nicht perfekt bist, denn das musst du nicht sein, und komm' zu uns in den Sandkasten und spiel mit uns ohne den Mr. Allmighty raushängen zu lassen.
Wir sind alle nur kleine Würstchen!
Aber das klappte nicht.
Mir blieb nur, ihn gehen zu lassen, weil er das, was ich ihm geben könnte einfach nicht annehmen konnte.
Deshalb:
Fare Well.
Es ist wie es ist.