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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

2.132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Narzissmus, Narzisst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

20.04.2020 um 22:20
Zitat von ahriahri schrieb:Und bevor auch hier Unklarheiten herrschen, ja es gibt grundsätzlich Therapien für die NPS...
Da ich jemand gut kenne, die u.a. diese Diagnose hat, kann ich nur bestätigen und ermutigen, dass sich eigenmotivierte Therapie bezahlt macht. IMMER! Man sollte mMn nicht vom Bild ausgehen, dass sich Menschen mit dieser Erkrankung allesamt wie Monster verhalten, die über ihre Mitmenschen herfallen und allesamt nicht zu therapieren sind. Klar, je näher und tiefer der persönliche Kontakt ist, desto mehr übertragen sich die zunächst verborgenen, toxischen Muster. Und das ist meistens sehr schmerzhaft...

Wiki differenziert und spricht von

- einem Mangel an Empathie
- gesteigertem Verlangen nach Anerkennung
- wenig emotionaler Wärme ...

Das verhält sich also sehr unterschiedlich, aber diese Fähigkeiten können durchaus vorhanden sein!

Gerade die Schematherapie ist nach meinem Wissen ein gern verwendeter Therapieansatz.
Wikipedia: Schematherapie


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

20.04.2020 um 22:31
@MokaEfti
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Man sollte mMn nicht vom Bild ausgehen, dass sich Menschen mit dieser Erkrankung allesamt wie Monster verhalten, die über ihre Mitmenschen herfallen und allesamt nicht zu therapieren sind.
So ist es. Auch wenn es mit einer NPS wohl leider oft nicht zu einer Therapie kommt (steht im Wiki Link dazu, bei Bedarf such ich’s noch konkret raus), heißt das nicht, dass keine Wirksamkeit gegeben wäre, wenn Erkrankte sich dazu entscheiden, therapeutisch behandelt zu werden.

Ich kann gut die Wut verstehen, die entsteht, wenn man selbst mit so einem Menschen zu kämpfen hatte, bei dem eben auch keinerlei Krankheitseinsicht besteht und will das Verhalten auch gar nicht rechtfertigen. Denn auch mit einer PS trägt man Verantwortung für sein Handeln, aber für die Erkrankung an sich kann man nunmal nichts.

Und gerade deshalb ist es unglaublich wichtig, Narzissmus nicht generell mit einer NPS gleichzusetzen, ich muss da unweigerlich irgendwie auch an die mangelnde Differenzierung zwischen einer Depression und Traurigkeit denken.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

20.04.2020 um 23:10
Zitat von ahriahri schrieb:Man versucht mehr über Ursachen einer Erkrankung rauszufinden, um eine Therapie/Behandung effektiver gestalten zu können und auch um eventuell Präventionsmöglichkeiten zu erforschen/entwickeln.
Wer ist denn hier "man"? Hier sind keine Experten, sondern das ist doch ein Austausch Betroffener.
Man kann einen NPSler genauso wenig zu einem Therapeuten zerren wie jeden anderen Menschen mit einer Erkrankung bzw es bringt dann erst recht nichts.

Danke für deine Erklärungen vorher.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

20.04.2020 um 23:20
Zitat von RumoRumo schrieb:Wer ist denn hier "man"?
Experten, die daran forschen.

Natürlich kann man sich hier austauschen und wie gesagt, ich verstehe auch jede Wut darüber, negative Erfahrungen mit so jemandem gemacht zu haben, nur fände ich es eben nicht richtig, Menschen eine Mitschuld an ihrer Erkrankung zu geben und wollte das dementsprechend klarstellen.
Zitat von RumoRumo schrieb:Man kann einen NPSler genauso wenig zu einem Therapeuten zerren wie jeden anderen Menschen mit einer Erkrankung bzw es bringt dann erst recht nichts
Dafür benötigt es natürlich Krankheitseinsicht und Eigenantrieb, das ist klar. Aufgezwungene Therapien sind ja generell wenig erfolgversprechend.
Zitat von RumoRumo schrieb:Danke für deine Erklärungen vorher.
Gern :)


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

20.04.2020 um 23:26
Ich habe festgestellt, daß NPSler wenn man sie ignoriert bzw "nur" toleriert, sich anscheinend extremst gekränkt fühlen. Sie fangen an sich aufzuplustern damit sie gesehen werden. Ich finde dieses Verhalten sehr interessant. Es werden immer größere Luftschlösser nötig, um den gegenüber zu beeindrucken und sich seiner selbst zu liebe die nötige Beachtung zu verschaffen.

Findet der NPSler keine Beachtung trotz Bemühungen kann dies in Aggressivität umschlagen denn schließlich ist er selbst das Maß aller Dinge und hat dementsprechend Beachtung verdient.

Was ich damit sagen will, am meisten kränkt man diese Menschen mit Missachtung und Ignoranz, denn damit können sie überhaupt nicht umgehen. Jemand der nicht auf das ganze Schauspiel reinfällt bietet die kleinste Angriffsfläche und wird vermutlich auch vom NPSler als potentielles Opfer fallen gelassen. Denn mit jemandem der nicht anbeisst kann man auch kein Spiel spielen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

20.04.2020 um 23:32
Zitat von AlbertEAlbertE schrieb:Was ich damit sagen will, am meisten kränkt man diese Menschen mit Missachtung und Ignoranz, denn damit können sie überhaupt nicht umgehen. Jemand der nicht auf das ganze Schauspiel reinfällt bietet die kleinste Angriffsfläche und wird vermutlich auch vom NPSler als potentielles Opfer fallen gelassen. Denn mit jemandem der nicht anbeisst kann man auch kein Spiel spielen.
Wenn man sie ignoriert, lassen sie sich Neues einfallen, was sich nicht ignorieren lässt.
Sie schlagen dann mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Bevor man erkennt, wen man vor sich hat, ist es zu spät.
Auf das Verhalten der Betroffenen (ignorieren) sind sie dann längst vorbereitet u. entwickeln neue Strategien u. Teufeleien.

Die "Aufmerksamkeit" ist ihnen gewiss, dafür sorgen sie, jedenfalls nach meinen Erfahrungen her.
Ich möchte nicht verallgemeinern.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 08:43
Zitat von ahriahri schrieb:Natürlich kann man sich hier austauschen und wie gesagt, ich verstehe auch jede Wut darüber, negative Erfahrungen mit so jemandem gemacht zu haben, nur fände ich es eben nicht richtig, Menschen eine Mitschuld an ihrer Erkrankung zu geben und wollte das dementsprechend klarstellen.
Ja, das hab ich ja auch schon geschrieben. Mich persönlich macht es "gleichgültiger", wenn ich mir sage, dass das halt nicht aktiv geplant, sondern Teil eines Krankheitsbildes ist, für das keiner was kann.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wenn man sie ignoriert, lassen sie sich Neues einfallen, was sich nicht ignorieren lässt.
Sie schlagen dann mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Bevor man erkennt, wen man vor sich hat, ist es zu spät.
Auf das Verhalten der Betroffenen (ignorieren) sind sie dann längst vorbereitet u. entwickeln neue Strategien u. Teufeleien.

Die "Aufmerksamkeit" ist ihnen gewiss, dafür sorgen sie, jedenfalls nach meinen Erfahrungen her.
Ich möchte nicht verallgemeinern.
Ja leider. Ich habe mal bei einem großen Streit, wo dann auch mein Mann mit reingezogen und beleidigt wurde, die Konsequenzen gezogen und hab alles gepackt und wird sind wortlos nach Hause gefahren. Kontaktabbruch über gut 9 Monate.
In den 9 Monaten kamen erst Sms-Bombadierungen, dann Anrufeterror, dann kamen jeden 2. Tag Pakete hier an. Dann riefen Verwandte hier an, ich sei ein bösartiges Kind die Mutter leide so, sie hätte schon Suzidgedanken. Dann stand sie mehrmals vor der Tür, hat auf der Straße ein Drama gemacht, dass die ganze Straße es mitbekommen hat. Die manipulieren ja jeden und dann üben die Leute wiederum Druck auf einen aus, weil die einfach (genau wie hier) nicht verstehen, dass dieser gepflegte freundliche, zutiefst traurige Mensch, den die böse Tochter eiskalt ablehnt, voll den Sprung in der Schüssel hat und sogar dieser Gefühlsausbruch komplette Berechnung ist. Das kann man doch nicht spielen. Doch kann man.

Ich mit Anfang 20 war so dermaßen peinlich berührt, hab mich (fremd)geschämt und war so mürbe, dass ich sie dann doch reingelassen habe. War damals wahrscheinlich mein Fehler, hätte ich durchziehen müssen.
Aber der Druck was so enorm, dass ich für mich beschlossen habe, dass kontrollierter Kontakt alle paar Wochen besser für mich funktioniert, wenn ich zwischendurch meine Ruhe habe.

Also wer hier so tolle Tipps gibt - auch Kontaktabbruch wird nicht still hingenommen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 09:33
Zitat von RumoRumo schrieb:Mich persönlich macht es "gleichgültiger", wenn ich mir sage, dass das halt nicht aktiv geplant, sondern Teil eines Krankheitsbildes ist, für das keiner was kann.
Ich glaube, jetzt versteh ich auch, was du meinst. Sozusagen auch das krankheitsbedingte Verhalten, das an den Tag gelegt wird und nicht nur die Tatsache der Erkrankung, oder?


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 10:22
Genau.
Blödes Beispiel und total verallgemeinert, aber ich glaube, das kann man ganz gut nachvollziehen:
Wenn jemand diese bekannteste Art von tourette hat und einen beschimpft, dann fühl ich mich ja nicht persönlich beleidigt, sondern beziehe das auf die Krankheit. Sollte mich ein gesunder Mensch beleidigen oder beschimpfen, wäre ich sehr entrüstet, verletzt etc. Aber wenn ich weiß, dass die Person das nicht aus Wut oder Spaß heraus macht oder sich irgendwie an mir auslässt, sondern sie durch das Tourette nichts dafür kann, dann komm ich damit klar.
Und so versuche ich es zumindest auch beim NPSler. Nur sind die Dinge da viel subtiler und man weiß nicht ganz genau, ob das nun bösartiger Charakter, schlechter Tag, mangelnde Impulskontrolle, Egoismus oder tatsächlich eine ausgewachsene NPS ist.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 10:59
@Rumo

Ich sehe Tourette nicht als gut vergleichbar an. Da werden tabubrechende Ausdrücke zwar ausgesprochen, sind aber nicht so gemeint, dass sie das Gegenüber treffen sollen und auch die sonstigen Handlungen zielen nicht auf die Zerstörung des Gegenüber ab.

Das ist bei NPS völlig anders, da sind sie so gemeint. Und wer nicht aufpasst, dessen Leben erfährt dann auch nonverbal erhebliche Zerstörung. Krankheit hin oder her, sie betrifft exakt die Persönlichkeit. Die mag krank sein, meint ihr Verhalten aber 1:1 so. Und hinter der Krankheit liegt leider kein herzensguter Mensch, dahinter ist nichts weiter. Die Persönlichkeit hat leider keine Krankheit, sondern sie ist mit dem krankhaften Benehmen identisch. Wenn DU Dich nicht völlig unterwirst, will eine solche Person Dich aktiv vernichten, wenn doch auch, aber später.

Insofern rate ich davon ab, das Verhalten von NPS Menschen nicht persönlich zu nehmen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 12:09
@sacredheart
Ich glaube es ist so gemeint, daß man rückblickend die Angriffe des NPSler nicht persönlich nehmen sollte.
In dem Moment wo er beleidigend wird, meint er es natürlich auch so, dem sollte man sich nicht ergeben, absolut nicht.
Mit Abstand zu diesen Menschen, und mit dem Wissen das er NPSler ist, kann man alles aber anders betrachten.
Der NPSler "projezierst" in seiner Wut zum Beispiel auch unheimlich viel.
Er wirft dann mit Erniedrigungen um sich, die eigentlich ihn selbst betreffen.

Meiner hat zum Beispiel ein völlig kaputtes Umfeld. Kinder haben sich von ihm abgewand, er hat durch seine Art einige Menschen vor den Kopf gestoßen und vergrault. Eigentlich ist sein komplettes Leben im arsch.
In seiner Wut, macht er mir das gerne zum Vorwurf.
Ich bin dann schuld daran das er seine Kinder nicht mehr hat, das er keine Freunde hat, das er kein Geld mehr hat, usw.
Er projezierst seine Probleme und Sorgen auf den Menschen der eigentlich an seiner Seite steht.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 13:35
Zitat von ahriahri schrieb:Denn auch mit einer PS trägt man Verantwortung für sein Handeln, aber für die Erkrankung an sich kann man nunmal nichts.
Wie kann er denn,
wenn er sein Handeln nicht als Pathologisch empfindet, nicht spüren (fühlen) kann?
(Mangelnde Emphatie)
Er kann zwar das 'Konzept Narzissmus' rein theoretisch verstehen, wie ein Autist auch Mimik lernen kann, (hochgezogene Mundwinkel=dieser Mensch ist freundlich, aha !) und hat ja auch gelernt, es theoretisch anzuwenden, um seine Interessen durchzusetzen, aber wirklich was empfinden tut er nicht, denn wenn er dir mal ein Geschenk macht, ist es, und ich betone es, immer zweckgebunden und nicht weil ihm dabei das Herz aufgeht.

Und das hat er ja schon gelernt, so zu tun als ob.
Er versteht schon ganz genau, was andere von ihm wollen, was der Therapeut von ihm 'will', als Konstrukt.
Daher ist ja die Therapie so schwierig, denn er ist nicht bereit oder in der Lage, seinen verletzten Wesenskern zu spüren, denn das wäre die, (so denkt er) völlige Vernichtung seines selbst.

Es gibt ja viele traumatisierte Menschen, die ihre Verletzungen abspalten um sie nicht mehr zu fühlen, (eine Mauer um sich errichten), jedoch haben sie meist ihre Emphathiefähigkeit nicht verloren.

Und Emphatie ist nicht 'antherapierbar'.
'erlernbar'. Ein blinder Fleck.

Er ist ein traumatisierter Mensch, der aber noch andere traumatisiert.

Also, wie soll er für etwas Verantwortung übernehmen, was er nicht kennt?
Zitat von RumoRumo schrieb:Mich persönlich macht es "gleichgültiger", wenn ich mir sage, dass das halt nicht aktiv geplant, sondern Teil eines Krankheitsbildes ist, für das keiner was kann.
Das ist auch der einzige Weg im Umgang.
Denn jede Re-Aktion wird ja provoziert.
Oder besser noch ist es, jede Abwertung, jede Kritik als Kompliment zu übersetzen (beim Narzissten!!) denn insgeheim ist es das ja auch.

Ich musste mir das schon als Kind antrainieren.
Leider habe ich das so internalisiert, dass daraus eine eigene Störung hervorging, ich bekam Schiziode Züge .
(Schizoid ist nicht Schizophren, googlet mal) Heisst, ich bin total misstrauisch geworden, vermute hinter jeder Interaktion manipulatives Verhalten.
Nur, ich bin da auch einsichtsfähig und in einer gesunden Umgebung kann ich das oft abstellen.
Nur in einer zunehmend Narzisstisch geprägten Gesellschaft (Mein Auto, mein Haus, mein Boot) fällt mir das schwer.

Ubrigens, den Unterschied zwischen einem Menschen der ein gesundes Selbstwertgefühl hat und einer NP gestörten Person merke ich daran, dass ich mich im deren Gegenwart nicht ständig verteidigen muss und nicht ständig in Konkurrenz treten muss um meine Grenzen zu wahren.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 14:23
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Mangelnde Emphatie
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ein blinder Fleck.
Erstmal kurz: Empathie ist nicht gleich Empathie. Und nicht alle Formen der Empathie scheinen bei Personen mit einer NPS erheblich beeinträchtigt zu sein.
1. Emotionale Empathie, die Fähigkeit, das Gleiche zu empfinden wie andere Menschen (Mitgefühl); man nennt sie auch emotionale Sensitivität;

2. kognitive Empathie, die Fähigkeit, nicht nur Gefühle, sondern auch Gedanken und Absichten anderer Menschen zu verstehen und daraus korrekte Schlussfolgerungen zu ihrem Verhalten abzuleiten (vergleichbar mit der Theory of Mind); und
Wikipedia: Empathie
____________
Empirische Studien dazu fanden, dass bei Narzissten die kognitiven Aspekte der Empathie weitgehend intakt waren, wohl aber die emotionalen Aspekte der Empathie erhebliche Beeinträchtigungen zeigten. Im Alltag heißt das, dass sie Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen zwar wahrnehmen können, aber sie nicht emotional nachempfinden können und zur Kenntnis nehmen wollen
Wikipedia: Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Das bedeutet, dass ein Mensch, der an einer NPS erkrankt ist, definitionsmäßig nicht vollkommen empathielos ist, sondern dass "nur" die Fähigkeit Gefühle und Bedürfnisse emotional nachzuempfinden beeinträchtigt ist. Zur Empathie gehört aber auch das Erkennen und Verstehen von eben jenen Gefühlen/Bedürfnissen und das scheint laut Studien kaum beeinträchtigt zu sein.
Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden.
Zusätzlich sollte man hier was den Begriff angeht nochmal klar differenzieren, denn:
Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl. Die neuere Hirnforschung legt allerdings eine deutliche Unterscheidbarkeit des empathischen Vermögens vom Mitgefühl nahe.
Wikipedia: Empathie

So, nun ist es ja tatsächlich so wie du schreibst, dass sich eine Therapie da generell eher schwer gestaltet, was u.a. eben auch an der mangelnden Krankheitseinsicht liegt. Allerdings ist die mangelnde Empathie auch lediglich eines von vier Symptomen, die die Krankheit mit sich bringt, insofern spielt auch nicht nur dieser Faktor eine Rolle, sondern weitere und es ist durchaus möglich mit einer passenden Therapie auch an sich zu arbeiten. Dafür benötigt es aber eben auch erstmal die Einsicht und natürlich kann man dann auch sagen, dass Verhalten nicht aus reiner Boshaftigkeit zustande kommt, sondern eben krankheitsbedingt ist und ich bin auch durchaus auch der Meinung, dass man das immer berücksichtigen sollte. Was ich sagen will ist aber, dass man trotz einer PS dieser nicht zwangsweise vollkommen ausgeliefert sein muss. Aber ja, ich sehe, dass ich mich da auch irgendwie ungünstig ausgedrückt hab.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 16:32
Zitat von ahriahri schrieb:Das bedeutet, dass ein Mensch, der an einer NPS erkrankt ist, definitionsmäßig nicht vollkommen empathielos ist, sondern dass "nur" die Fähigkeit Gefühle und Bedürfnisse emotional nachzuempfinden beeinträchtigt ist
Eben DAS meine ich:

Es EMOTIONAL nachzuEMPFINDEN ist gestört. Natürlich.

Es RATIONAL nachzu VOLLZIEHEN nicht !
Nach dem Reiz-Reaktions-Schema klappt das bei ihnen ganz gut:

Tu ich dies ...bekommme ich das...
Reines 'Denken'.

Wie bezeichnest du denn jemand der Gefühle nicht nachempfinden kann?
Ich meine eben nicht 'technisch-rational reflektierend' sondern empfindend?

Auch ein Ted Bundy wusste genau welche Gefühle er beim andern hervorrufen muss, welche Knöpfe er wo drücken muss, ja er hat sogar einen gewissen Charme entwickelt, um zu bekommen was er wollte.
Nur liess ihn das emotional völlig kalt.
Zitat von ahriahri schrieb:auch an sich zu arbeiten. Dafür benötigt es aber eben auch erstmal die Einsicht und natürlich kann man dann auch sagen, dass Verhalten nicht aus reiner Boshaftigkeit zustande kommt, sondern eben krankheitsbedingt ist
An sich zu arbeiten braucht er nicht. Welche 'Arbeit' meinst du?
Rational?
Reflektiert ist er doch. Er weiss mit am besten, warum er so tickt wie er tickt.
Im Therapiegespräch wird das zu einem ermüdendem EGO-Pingpong zwischen Thera und NPSler, und auf dieser Schiene macht Therapie keinen Sinn!
Und wehe, wehe, der Therapeut lässt auch nur ein Jota an Achtsamkeit nach, sofort wird nachgerückt, und der N. wertet den Thera. ab.
Das ist sein Schema.

Du redest immer von Krankheitsbedingt.

Gut, wenn der N. Krankheitseinsichtig wäre.
Nicht in dem Sinne dass er einen BurnOut hat, vom vielen sich Aufblasen, sondern dass er nachvollziehen müsste, dass es in ihm ein Vakuum gibt, wo andere Emphatie haben, und da mal die Luft einströmen kann...
Aber er kann nicht fühlen, was nicht vorhanden ist. Das ist nicht wertend gemeint!
Es ist eher eine traurige Erkenntnis.
Er hat ja nicht mal ein Mitgefühl mit sich selbst, weil sein Selbst so rudimentär ist, er sich selbst so fremd ist, dass er sich ein falsches Selbst konstruieren muss.
Er kennt sich nicht, hat keinen Zugang zu seinen wahren Gefühlen und braucht deshalb uns andere die ihn in seinem falschen Selbst bestätigen müssen.

Und er beneidet uns darum, dass wir etwas haben, was er sich mühsam und fragil immer wieder aufbauen muss.
Ein 'Selbstbewusstsein', dass alles einschliesst, negative wie positive Anteile, Versagen zu akzeptieren, und vor allem das GEFÜHL! zu haben, auch wenn er in seinem Denken ein absoluter Looser ist, dennoch akzeptiert zu sein.
Und er hat eine scheissende Angst davor, dass dieses Vakuum an 'Selbst' Publik wird.
In diesem Stress neigt er tatsächlich zu Boshaftigkeit,
Neid und Missgunst:

"Wenn ich schon nichts fühle, sollen bitteschön auch die anderen darunter leiden!"

Wie oft habe ich mir gewünscht, dass 'mein Narzisst' mal dieses ganze aufgeblasene Bohei ablegen möge, dass doch sooo lächerlich ist.
Ein, zwei, mal dachte ich, es könnte klappen, bis ich merkte, dass auch das nur Taktik war. Das war mein Trugschluss.
Zugeständnisse kamen nur, wenn er den Bogen überspannt hatte.
Sicherlich kennen das einige hier.

Man wünschte sich, ihn einfach mal in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen:

lass los!

Lass los von deinem verf***ten EGO,
lass den Schmerz zu, dass du nicht perfekt bist, denn das musst du nicht sein, und komm' zu uns in den Sandkasten und spiel mit uns ohne den Mr. Allmighty raushängen zu lassen.
Wir sind alle nur kleine Würstchen!

Aber das klappte nicht.
Mir blieb nur, ihn gehen zu lassen, weil er das, was ich ihm geben könnte einfach nicht annehmen konnte.
Deshalb:
Fare Well.

Es ist wie es ist.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 16:50
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Wie bezeichnest du denn jemand der Gefühle nicht nachempfinden kann?
Als Menschen, dessen emotionales Empathieempfinden stark beeinträchtigt ist.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:dass es in ihm ein Vakuum gibt, wo andere Emphatie haben
Dass das so nicht korrekt ist, habe ich dir eben durch Links nachgewiesen, denn der Empathiebegriff umfasst nunmal nicht ausschließlich das emotionale Nachempfinden. Auch dass Mitgefühl nicht dasselbe ist, wie Empathie.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Welche 'Arbeit' meinst du?
Therapie. Denn ja, eine NPS kann generell therapiert werden und Betroffenen helfen, mit einigen Aspekten (nicht nur dem der Empathie) ihrer Erkrankung besser umzugehen, was letztendlich auch dem Umfeld zugute kommen kann. Aber wie schon gesagt, dafür muss der Betroffene eben auch erkennen, dass er eine Erkrankung hat.

Ansonsten scheinst du mir aber ganz ehrlich etwas zu pauschalisierend in deinen Aussagen zu sein. Es gibt nicht DEN Narzissten und auch nicht DEN Menschen mit einer NPS. Dass du schlechte Erfahrungen machen musstest tut mir leid, aber trotzdem kann man hier nunmal nicht verallgemeinern.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 16:59
@Hyperborea
Du sprichst mir aus der Seele.
"Er konnte nicht zulassen was ich ihm geben wollte"
Genauso ist es mit meinem, mittlerweile, Ex Partner auch.
Mein Partner war zwischendurch immer wieder in der Lage sich selbst zu reflektieren. Natürlich immer nur dann, wenn er den Bogen überspannt hatte. Sprich, wenn er gelogen hatte oder mich sonstwie manipuliert hatte.
Oder, ganz besonders, nachdem er einen narzisstischen Wutanfall hatte, mich beleidigt, bedroht und wüst beschimpft hatte.

Das waren dann die Momente, wo sein rationaler Verstand ihm ebenfalls gesagt hat, Stopp, das darf ich eigentlich nicht.

Diese reflektionsmomente, in denen viel über seine Kindheit, sein Leben, seine Ur Ängste gesprochen wurden.... Ließen ihn sogar für den Moment einsehen das er ein vulnerabler NPSler ist.

Ich habe ihm meine Hilfe gegeben, ihm versucht verständlich zu machen das ich ihn auch unperfekt liebe. Das ich den kleinen Jungen in ihn sehe, das ich sogar die NPS verstehe, ihn verstehe.

Aber diese reflektionen hielten nie lange an. Immer nur solange bis er mich zurück hatte.
Danach wollte er über seine "Taten" nicht mehr sprechen.
Er wollte immer wieder von vorn anfangen mit mir.
Völlig unfähig zu verstehen das das irgendwann so nicht mehr geht, denn das Vertrauen ist kaputt, mein ICH wurde angegriffen und mit Füssen getreten durch seine verbalen Demütigungen.

Er versuchte dann immer ne zeitlang viel Gutes zu tun. Im Sinne von Einkäufe bezahlen, hochtragen, in der Wohnung aufräumen, wanne einlassen...... Usw.
Alles so gefälligkeiten.
Bis dann wieder der Tag x kam, wo er sich nicht wert geschätzt fühlte, weil ich irgendeine Kritik an irgendetwas hatte. Oder weil andere Dinge ihn getriggert haben.
Und dann ging das Spiel wieder von vorne los.
Plötzlich war ich wieder an allem schuld was in seinem Leben schlecht lief.
Und er der arme Mann, der mir ja sogar noch die Einkäufe bezahlt und mir ne wanne fertig macht.

Zuletzt hat er mich, weil ich einen gut gemeinten Vorschlag seinerseits abgelehnt habe, die Beziehung beendet.
Es folgten die üblichen Blockierungen, Beschimpfungen und abwertenden Worte seinerseits.
Ich habe eine Woche gelitten wie sau, mich selbst in frage gestellt. Dabei habe ich mitbekommen wie er sich ein neues Auto gekauft hat, viel zu tun hatte diesbezüglich und sich darauf die Woche ein Kind von sich für eine Woche geholt hat.
Mich hat er, wenn es ihn überkam, weiter abgewertet und angegriffen. Über WhatsApp oder wo auch immer. Mitten in der Nacht.
Antworten konnte ich nie, da war ich wieder blockiert.

Wie gesagt, eine Woche habe ich mir die Augen aus dem Kopf geheult, in der nächsten Woche habe ich mich wieder hoch gekämpft, ihn blockiert und ihn versucht zu hassen.
Hab in der Zeit mit nem alten Freund viel geschrieben. Er hat mich aufgebaut.
Nach 14 Tagen hatte der Herr dann plötzlich gesprächsbedarf.
Und ich doofe Kuh hab mich wieder drauf eingelassen.
Wieder viel gesprochen, geweint, reflektiert.
Bis er dann mitbekommen hat das der alte Freund von mir, mich anrief.
Zack..... Ich gehe ihm fremd. Ich bin ein schlechter Mensch.

Das er derjenige ist der sich während unserer Zeit schon 5 mal wieder auf flirt Portalen angemeldet hat um mir weh zu tun, wenn mal wieder Schluss war..... Zählt natürlich nicht.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 18:53
Ich denke, dass hier gerade in diesem Thread einfach Missverständnisse sind, weil die Leute hier ganz unterschiedlich ansetzen. Die einen wollen Austausch, die anderen versuchen das zu ergründen und zu definieren und die nächsten stellen sich vor wie eine Therapie abläuft (und scheitern würde).
Das sind ganz verschiedene Bedürfnisse, die hier irgendwie zusammengemischt werden.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ob und wie jetzt Empathie in welche Klassen auch immer aufgeteilt wird, interessiert mich schlicht nicht. Das ist hier kein Psychologie- oder Medizinforum oder sonstiges Fachforum. Das erfasst auch für mich überhaupt gar nicht den Kern der Sache.
Mir bringt es auch nichts zu wissen, ob der NPSler eine traurige Kindheit hatte oder immer im Mittelpunkt stand. Es ist schlicht für die heutige Lage, in der ich mich beinahe täglich damit auseinander setzen muss, irrelevant.
Dementsprechend mag ich hier auf einiges gar nicht eingehen. Ich kann eh nicht drauf einwirken, ob da jetzt Arbeit bzw Therapie stattfindet und das ist auch schlicht nicht meine Aufgabe, da Sonst wie zu helfen. Das kann ich auch gar nicht.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 19:00
Zitat von RumoRumo schrieb:Das ist hier kein Psychologie- oder Medizinforum oder sonstiges Fachforum.
Ist es auch nicht, trotz allem darf das Thema auch sachlich diskutiert werden, wenn Betroffene einen geschützten Austausch wollen, sollte dafür nicht ein für alle offener Thread hergenommen werden, denn in dem muss man nunmal damit rechnen, dass auch die psychologische Seite mit eingebracht wird, gerade wenn hier teilweise alles in einen Topf geworfen und pauschalisiert wird. Und ich persönlich finde das nicht angemessen und äußere das so/versuche aufzuklären.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

21.04.2020 um 19:06
Natürlich darf hier jeder mitschreiben, hab ja nie was anderes behauptet. Mir ist nur aufgefallen, dass es da zu Missverständnissen kommt, weil man auf unterschiedlichen Aussageebenen miteinander spricht


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