Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

@off-peak

Ja, im Prinzip ist das schon gut von Dir beschrieben. Vielleicht ging es mir mehr um die Akzentuierung, denn ich kenne einige Ex Partner( innen) von Narzisten oder Borderlinerinnen, die an ihrem Eigenanteil sehr hart zu knacken haben.

Daher möchte ich eigentlich mehr vor der Aussage warnen, diese Ex Partner innen wären in irgendeiner Weise Masochisten, weil sie dies geduldet hätten. Das ist glaube ich nicht der Fall.

Aus meiner Sicht sind es eher nicht streitlustige Menschen, was ja auch kein Fehler ist. Die Kunst der Narzisten / Borderlinerinnen besteht ja darin, Partner auf einer Leidensstufe köcheln zu lassen, die so gerade nicht zum Verlassenwerden führt.

.Das fängt mit einer extrem leidenschaftlichen und ausschließlich paarbezogenen Eröffnung an, die ja erst mal sehr spannend sein kann und oft der Anfang einer Beziehung ist. Wenn man dann aber wieder auch mal nicht nur auf den Partner bezogen leben möchte - und sei es nur in Kleinigkeiten - wird dies zunehmend verwehrt bis unmöglich gemacht.

Dann werden einem nach einer Weile irgendwelche dramatischen Stories der Vergangenheit aufgetischt, die Mitleid wecken sollen und ebenfalls zum Nichtverlassenwerden führen sollen. Diese Geschichten sind aber sehr oft frei erfunden bis gewaltig aufgebauscht und dienen auch dazu, den anderen Teilnehmern in diesen Geschichten noch mal ordentlich einen mitzugeben

Ich will Dir gar nicht widersprechen, ich möchte nur darauf hinweisen: Ihr Ex von den Gestörten: Ihr seid nicht schuldig, ihr habt nur einige völlig gesunde Eigenschaften mitgebracht, die gnadenlos ausgenutzt wurden.

Daraus folgt auch für mich im Rückblick: Bleibt wie Ihr seid. Sucht Euch nur einen Partner / eine Partnerin ohne Störung und die gleichen Eigenschaften werden einen wertvollen Beitrag zu einer guten Beziehung leisten können.

sacredheart schrieb:Die Kunst der Narzisten / Borderlinerinnen besteht ja darin, Partner auf einer Leidensstufe köcheln zu lassen, die so gerade nicht zum Verlassenwerden führt.

Genauso auch am Anfang der Beziehung keine Offene Aggression oder Abwertung zeigen, wo andere bald sagen würden:"Ach, weisst du was ? Du kannst mich mal!" Und gehen. Obwohl da schon Grenzen ausgetestet werden, um zu schauen ob sich die "Beziehung" lohnt.

Komisch nur, wenn das Umfeld des Opfers den Narzissten erkennt und ganz gesund ablehnt, ist das Opfer meist schon in der Falle.
Wenn andere sagen: "Aber mit DEM bei mir nicht!"

Dann beginnt oft eben die Isolierung des Opfers, so nach der Devise:"Die sind alle blöde, wir zwei gegen den Rest der Welt".
Das Opfer wird damit auf die scheinbar "elitäre Höhe' des Narzissten gehievt, aber auch da nicht auf Augenhöhe.

Zum Opfer:
Ich glaube viele erkennen, dass der Narzisst auch ein armes Würstchen ist, "dem geholfen werden muss". Weil beide oft ein geringes Selbstwerwirdühl haben, verbindet sie ja das.
Und der Narzisst ist ja nicht nur Böse.
Oft kümmert er sich, Finanziell, mit seinen "guten RatSCHLÄGEN und seiner Präsenz.
Aber immer: Du bist eh hliflos, ich muss dir zeigen wo es langgeht...
Allerdings auch um das Opfer in Abhängigkeit zu halten.
Emanzipiert sich das Opfer, wird ihm ein schlechtes Gewissen gemacht.
Kurz: Das Opfer hofft immer auf Fair Play und kann oder will lange Zeit nicht sehen, dass es das nicht gibt. Weil der andere anders tickt.

Ich rate jedem der Unsicher ist, schaut euch euer Umfeld an, wie es auf solche Typen reagiert.
Winken viele ab, sollte man der Mehrheit schon glauben.
Und wenn eine Beziehung am Anfang zu schön um wahr zu sein ist, Vorsicht.
Und besonders am eigenen Selbstwertgefühl arbeiten.

@Hyperborea

Sehr gute Betrachtung. Allerdings waren es meine Eltern, die mir abrieten. Und was macht man mit Anfang 20, wenn die eigenen Eltern sich dahingehend äußern? Dann sind die doof oder eifersüchtig. Da musste sich Madame noch nicht mal sonderlich um meine Betrachtungsweise bemühen.

Und Freunde? Sind oft sehr vorsichtig, was Ratschläge angeht. Jetzt, einige Jahre nach 20 Jahren Zeitverschwendung kommen viele Freunde um die Ecke mit dem, was sie immer schon dachten. Mittlerweile war ich ja auch selbst drauf gekommen.

Ein Nackenschlag für meine eigene Urteilsfähigkeit war die Äußerung eines damals 13jährigen Sohnes von entfernten Verwandten. Er hatte Madame vielleicht 5 oder 6 mal im Leben auf Feiern gesehen und kaum mit ihr gesprochen.

Als er von der Trennung erfuhr, sagte er: 'Hat er endlich nicht mehr die nervige Ziege? Gott sei Dank.'

Daran denke ich gerne zurück, wenn ich der Meinung bin, mir sei ungerechtfertigterweise etwas Beschissenes passiert.
Und dabei überwiegt mittlerweile das lachende Auge.

Ich finde Deine Ratschläge gut. Aber was soll man machen, wenn eine Beziehung am Anfang 'zu schön um wahr zu sein ist'?

Schluss machen ohne weitere Verdachtsmomente?

Ich würde Deine Tipps gerne ergänzen:

Zu jedem Zeitpunkt einer Beziehung sollte man sich 'gut genug' fühlen. Das tut man nämlich in einer toxischen Beziehung sehr schnell nicht mehr. Dann sollte man Abschied nehmen.
Und es wäre gut, keine Entschuldigungen für Verhaltensweisen gelten zu lassen, die man nicht auch bedenkenlos für sich selbst in Anspruch nehmen würde.

@sacredheart

D'accord!

Schlimm finde ich, wenn das schon mit Kindern passiert.

Da gibt es den stillen Träumer, der, kaum Unterstützung und Wertschätzung vom schwierigen Elternhaus hat, nie wirklich gemobbt aber auch nie wirklich dabei ist.
Der auf der unerfüllten Suche nach Zuwendung gelernt hat, seine Gefühle nicht wichtig zu nehmen, eher den anderen (der kalten Mutter eigentlich) durch Selbstlosigkeit zu gefallen, um beachtet zu werden...
Der denkt sich "Mach mit mir was du willst, aber beachte mich bitte!"
Der schon fast eine Symbiose mit jemandem sucht, der ihm Halt gibt? Der aus seinem gefühlten Unwert alles tut, nur dass jemand für ihn da ist? Und dann solch toxischen Beziehungen eingeht.
Der geht danach noch gebrochener daraus hervor.

Problem an den Narzissten ist,sie können eine Weile gut täuschen.Sie geben sich freigiebig,nett,charmant.
Sobald man in den Fängen ist,werden sie sich verändern.
Das andere Gesicht kommt zum Vorschein.
Will man sie verlassen,so "nötigen"sie einen,bei ihnen zu bleiben,sie erpressen,drohen mit Suizid usw....
Das Opfer ist gutherzig,will helfen,bleiben beim Narzissten,da er ja so "arm"ist....
Narzissten sind Meister darin,Menschen zu nötigen.
Sie treiben es so weit,bis das Opfer am Ende ist.
Das Opfer sieht am Ende nur eine Illusion,die wie eine Seifenblase zerplatzte.
Sie dachten doch noch,daß in dem Narzissten ein guter Kern ist-bis sie es zu weit treiben!

Ich frage mich, warum Narzissten weniger bestraft werden, als das Opfer von Narzissten. Oder sehe ich da was falsch? Narzissten haben auch m. M. n mehr Vorteile im Leben , bzw. haben oft glück.

Ich bin auch oft opfer von Narzissten geworden (Ex Freundinnen, Mutter, Oma) komischerweise oft Frauen.
Unf kann sagen, dass ist kein schönes Leben unter Narzissten. Sie rächen sich auch gerne und so man ist als Opfer sogar selbst Schuld an ihrem "Leid".

Geralt schrieb:warum Narzissten weniger bestraft werden

Wer soll Narzissten denn wie bestrafen, wie stellst du dir das vor?

Wie ich mir dass vorstelle? Weil ich Situationen kenne, von Narzissten hervor gerufen, wo dass Opfer im Schuldfokus ist.

ZB bei einer feier, wo der Narzisst zum Partner sagt: leg dein Handy aus der Hand. Der partner/Opfer wert sich, einige bekommen es mit und sagen zum Opfer : Leg das handy weg. Der Narzisst darauf holt dass Handy paar Minuten selber raus, einer oder viele sehen es, sagen aber nichts. Als opfer sagt man was dagegen, leg das handy weg, bekommt aber keine aufmerksam dabei. Oder der Narzisst hat gute Ausreden parat.

Es gibt auch viele andere Beispiele. Zum Beispiel, ist der Narzisst teilweise sehr beliebt unter Menschen während das Opfer öffentlich fertig gemacht wurde.

Narzissten verfolgen zielstrebig ihre ziele, wåhrend sie Ihre Opfer steinein den weg legen.

@Geralt
Es ist halt leider sehr schwer, von außen Einblick in so ein Gefüge zu bekommen bzw. die Situation zu verstehen. Man zieht eben Rückschlüsse aus dem, was man sieht und ordnet das dann in bekannte Strukturen ein. Narzissten sind eben leider oft großartige Schauspieler.

@Geralt

Wie du sagst, Narzissten sind meist sehr selbstbewusst (oder wirken zumindest so). Sie sind oft auch aggressiv, aufbrausend und direkt. Alles Eigenschaften, die viele Menschen davon abhalten mit ihnen in Diskussion zu gehen und lieber deeskalierende Taktiken zu verfolgen (oder einfacher gesagt, lieber den Mund zu halten).

sacredheart schrieb:Aus meiner Sicht sind es eher nicht streitlustige Menschen, was ja auch kein Fehler ist. Die Kunst der Narzisten / Borderlinerinnen besteht ja darin, Partner auf einer Leidensstufe köcheln zu lassen, die so gerade nicht zum Verlassenwerden führt.

Wie genau kommst du auf den Schmarren ?

@micinima
An Narzissten ist nix tolles drann. Gar nix.

@Geralt
Mit ging es auch eher darum, dass er das so hinstellt als wäre borderline eine ähnliche Störung und man wäre als Borderliner darauf bedacht Menschen zu verletzen.
Das ist schlicht und ergreifend falsch.

micinima schrieb:als wäre borderline eine ähnliche Störung

Es IST eine ähnliche Störung - mit kaum einer anderen psychischen Störung gibt es mehr Korrelationen.
Und niemandem mit einer Störung ist zu unterstellen, er würde mit Absicht Menschen verletzetn wollen - auch wenn es danach aussehen sollte.


An dieser Stelle finde ich es nochmal angebracht - unabhängig vom Zitierten - nochmal was ganz Wichtiges in den Raum zu stellen, was vor lauter Kränkung und Wut oft außer Acht gelassen wird:

Hinter fast jedem gestörten Mensch steht auch immer ein Leidensweg, Traumata, oft ein kleiner Mensch der ebenfalls mental gebrochen wurde.
Wenn man etwas nicht anders kennt, wie soll man darauf kommen, dass man etwas falsch macht?

Ja, sobald man das merkt, ist man am Zuge etwas dagegen zu tun - vielleicht sogar in der Pflicht. Aber es gibt leider viele Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, die das nicht sehen KÖNNEN, dass sie anderen - und sich (!) - schaden.
Für die ist das Leben eine Qual - und die wissen nicht mal wieso...auch nicht erstrebenswert.

Soll keine Rechtfertigung sein, Leute scheiße zu behandeln. Soll es aber begreiflicher machen und vielleicht erklären.
Nicht jeder Narzisst ist ein durchtriebenes Arschloch, genau wie es auch unter ganz normalen Menschen ganz viele Arschlöocher gibt, die "Böses" tatsächlich mit Absicht (!) machen.

@micinima

Borderline Störungen und narzistische Persönlichkeitsstörungen sind nicht selten miteinander kombiniert, bzw es gibt viele Betroffene, die von Beidem etwas zeigen. Das findest Du so sogar auf wikipedia.

Insofern ist Schmarren eine etwas sehr verallgemeinernde Abwertung dessen was ich und andere erlebt haben.

Ob jemand absichtlich oder unabsichtlich andere Menschen verletzt, ist für die verletzte Person letztlich sekundär, denn die Wikrung ist über Jahre verheerend. Und selbst wenn ein Mensch mit einer Persönlichkeitsstörung vielleicht auch kein tolles Leben hat, ist es kein Grund, dass andere, sprich Partner ihr Leben solidarisch mit in die Tonne werfen.

Wenn Menschen mit einer Störung in einzelnen Fällen 'nichts dafür können', kann das Gegenüber noch viel weniger dafür.

@sacredheart

Einige Betroffene.
Nicht alle.
Und das ist der kleine aber feine Unterschied.
Es ist genauso unfair von dir alle über einen Kamm zu scheren.

Ich bin borderlinerin.
Ich bin mir bewusst, dass ich sehr gut andere Menschen verletzen kann.
Ich tue es aber nicht.
Mit aufgrund meiner Persönlichkeitsstörung aber Zu unterstellen, ich könnte keine Beziehung führen ist nicht fair.
Denn dazu bin ich, genau wie andere Betroffene sehr wohl in der Lage.

micinima schrieb:Denn dazu bin ich, genau wie andere Betroffene sehr wohl in der Lage.

Total richtig. Hat aber einen triftigen Grund: du bist dir dessen bewusst - und gehst dementsprechend, reflektierend, damit um.
Fehlt das, ist Game Over, wenn man nicht viel Glück hat.

MarryMuffin schrieb:Total richtig. Hat aber einen triftigen Grund: du bist dir dessen bewusst - und gehst dementsprechend, reflektierend, damit um.
Fehlt das, ist Game Over, wenn man nicht viel Glück hat.

Natürlich.
Und ja, es ist auch wahnsinnig schwer.

Aber es funktioniert.
Und wenn man dann liest, die sind alle nur fies und gemein.
Tut das weh.

@micinima

Kenn ich und find' ich auch furchtbar. Lässt sich aber nicht vermeiden, denn - wie @sacredheart eben meinte, möchte und muss (freiwillig) keiner etwas Schlechtes erleben. Hat man das einmal, so geht man meistens natürlcih wieder vom Schlechtesten aus.

Es ist mega unfair, und helfen würde nur Aufklärung. Psychische Krankheiten / Störungen sind zwar schon eher ins Bewusstsein der Leute gerückt, aber zum Großteil immernoch negativ belastet, stigmatisiert, pauschalisiert.

Wir sich die nächsten 100 Jahre sicher nicht ändern - kann man nur im kleinen Rahmen immer wieder zu diskutieren versuchen.
Und wer einmal so verletzt wurde, wem kann man das dann schon verdenken...

Egal wie man es dreht und wendet: Es bleibt Unfair und extrem traurig für alle Betroffenen.

@micinima

Ich möchte nicht jeder Borderlinerin ein solches Verhalten unterstellen. Dennoch kenne ich aufgrund meiner eigenen Vita mittlerweile nicht wenige Betroffene, die sehr ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich.

Insbesondere nach Beendigung einer Beziehung sind es nicht wenige Borderlinerinnen, die versuchen, ihren Ex so komplett wie möglich zu vernichten und dafür dann auch noch gemeinsame Kinder zu instrumentalisieren und zu manipulieren.

Allerdings sind das überwiegend Borderlinerinnen, die zwar diese Diagnose von einem Facharzt erhalten hatte, diese jedoch dann als inkompetent zurückwiesen und natürlich dann auch nicht an sich arbeiten und ihrem Hass einfach freien Lauf lassen.

Mit dieser widerwärtigen Gruppe will ich Dich nicht in einen Topf werfen und habe großen Respekt für die Leistung, eine solche Diagnose überhaupt für sich selbst zu akzeptieren. Die hat sich niemand ausgesucht, ein PArtner in der Regel aber auch nicht.

Im Bezug auf o.g. Gruppe frei ausagierender Personen wünsche ich den Ex Partenrinnen und Ex Partnern und insbesondere ihren Kindern ein neues besseres Leben.

Persönlich nehme ich für mich heraus, mit einer Borderlinerin nie wieder eine Beziehung haben zu wollen, egal wie gut sie sich unter Kontrolle haben mag. Dafür bin ich ganz individuell wohl einfach wirklich zu sehr 'gebranntes Kind'