Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen
03.10.2021 um 15:22@Nuka
Nach allem was du erfahren hast, bist du immer noch vorsichtig, differenziert, kommt mir so bekannt vor...
Ich versuche deine Geschichte nicht zu sehr an mich ran zu lassen, da sie mich sehr traurig macht. Auf der anderen Seite spüre ich dein Selbstbewusstsein und einen klaren Geist und das macht mir Mut.
Du hast davon geschrieben, dass du den Kontakt zu deinem Vater nicht verlieren möchtest. Dafür müsste er einen Spagat hinbekommen, das wird keine leichte Aufgabe werden.
Bei mir war es so, dass meine Mutter mich sehr früh für sich entdeckt und völlig eingenommen hat. Ich hätte eigentlich ihr Wunschmädchen werden sollen, so sah ich auf den Bildern auch aus. Ich wollte sie als Kind heiraten, ehrlich! So wurde ich im weiteren Verlauf nicht nur ihr Mädchen sondern auch ihre allerbeste "Freundin". Dem Vater missfiel das verständlicherweise, da ich seine Rolle ohne es zu bemerken mehr und mehr einnahm, wandte sich mit ca. 4 Jahren völlig ab und bestrafte, terrorisierte und schlug mich, wo er nur konnte. Sie sperrte sich in den schlimmsten Momenten immer ins Bad ein und schluchzte hysterisch, machte mich hörbar schreiend für das Unglück verantwortlich bis er und ich schließlich fertig waren.
Statt zumindest selbst eine Therapie anzustreben suchte sie sich eine Gruppe mit anderen Elternteilen, die von ihren Kindern "verlassen" wurden...
Ach, meine Eltern sind keine Assis, nein, sie haben ein akademisches Umfeld, sie sind sehr beliebt und nach außen hin schwer zu durchschauen. Sie geben sich weltoffen, tausende dieser sinnstiftenden Sprüche für eine friedliche, tolerante Welt zieren ihre Wände.
Sie ist jetzt schwer krank und ich habe es nicht auf die Kette bekommen mich emotional abzugrenzen. Ich versuche ihr mit meinen Mitteln distanziert ein besseres Gefühl zu geben. Das ist alles schwer nachvollziehbar, aber ich bin ein anderer Mensch und mein Handeln fühlt sich authentisch an.
Liebe Grüße!
Nuka schrieb:Per se ist sie keineswegs ein schlechter Mensch!
Nuka schrieb:Ich möchte kein Bashing gegen sie betreibenDas macht die Sache richtig kompliziert. In dieser ambivalenten Beziehung von Kind auf bleibt einem auch gar nichts anderes übrig als die paar Bonbons gierig zu lutschen, die man da findet. Derlei kindliche Lern -und Anpassungsleistungen, wie die Gewöhnung an eine bedrohliche Umgebung, dass man sich damit abfindet, so wie man ist, nicht zu genügen, sich entlang an bestimmten Launen dieser Personen zu verhalten... waren für mich nur spät und anfangs nur sehr abstrakt wieder herstellbar. Gerade auch deswegen, da ich solange dieser Verlauf noch im Dunkeln war, bestimmte Verhaltensweisen selbst reproduziert habe! In den ersten therapeutischen Gesprächen hatte ich immer das Gefühl, meinen Eltern Unrecht zu tun, Szenarien meiner Selbstwillen wegen zu erfinden. Das ging soweit, dass ich mir selber nicht mehr trauen konnte. Mein Bruder sprach davon, dass wir die besten Eltern der Welt haben... Der eigene Schutz durch Verdrängung ist eine wunderbare Geschichte, nur wenn diese zur Regel wird, kann die Wahrnehmung der Realität sehr eingeschränkt werden.
Nach allem was du erfahren hast, bist du immer noch vorsichtig, differenziert, kommt mir so bekannt vor...
Ich versuche deine Geschichte nicht zu sehr an mich ran zu lassen, da sie mich sehr traurig macht. Auf der anderen Seite spüre ich dein Selbstbewusstsein und einen klaren Geist und das macht mir Mut.
Du hast davon geschrieben, dass du den Kontakt zu deinem Vater nicht verlieren möchtest. Dafür müsste er einen Spagat hinbekommen, das wird keine leichte Aufgabe werden.
Bei mir war es so, dass meine Mutter mich sehr früh für sich entdeckt und völlig eingenommen hat. Ich hätte eigentlich ihr Wunschmädchen werden sollen, so sah ich auf den Bildern auch aus. Ich wollte sie als Kind heiraten, ehrlich! So wurde ich im weiteren Verlauf nicht nur ihr Mädchen sondern auch ihre allerbeste "Freundin". Dem Vater missfiel das verständlicherweise, da ich seine Rolle ohne es zu bemerken mehr und mehr einnahm, wandte sich mit ca. 4 Jahren völlig ab und bestrafte, terrorisierte und schlug mich, wo er nur konnte. Sie sperrte sich in den schlimmsten Momenten immer ins Bad ein und schluchzte hysterisch, machte mich hörbar schreiend für das Unglück verantwortlich bis er und ich schließlich fertig waren.
Nuka schrieb:In den schwersten Stunden meines Lebens bzgl. Krebs, Koma, Unfall meines Mannes hat sie mich monatelang ignoriert und mich als Sensibelchen abgesrempelt - weil nur sie das Elend der Welt für sich gepachtet hat..Ich glaube genau das ist auch ein klassisches Anzeichen für eine narzisstische Persönlichkeit. Sie sind unfähig zwischenmenschlich Verantwortung zu übernehmen oder echtes Mitgefühl zu zeigen. Sie hatten ja selber diese Erfahrung machen müssen... Diese Lücke wird mit weiteren Kränkungen und Schuldzuweisungen ausgefüllt. Meine Mutter ist eigentlich auch ein netter Mensch, aber als ich am Boden war und von Klinik zu Klinik tingelte forderte sie mich maximal auf, ich solle endlich erwachsen werden. Diese gemeinsame Therapiesitzung sabotierte sie, indem sie die gesamte Dauer hindurch weinte.
Statt zumindest selbst eine Therapie anzustreben suchte sie sich eine Gruppe mit anderen Elternteilen, die von ihren Kindern "verlassen" wurden...
Ach, meine Eltern sind keine Assis, nein, sie haben ein akademisches Umfeld, sie sind sehr beliebt und nach außen hin schwer zu durchschauen. Sie geben sich weltoffen, tausende dieser sinnstiftenden Sprüche für eine friedliche, tolerante Welt zieren ihre Wände.
Sie ist jetzt schwer krank und ich habe es nicht auf die Kette bekommen mich emotional abzugrenzen. Ich versuche ihr mit meinen Mitteln distanziert ein besseres Gefühl zu geben. Das ist alles schwer nachvollziehbar, aber ich bin ein anderer Mensch und mein Handeln fühlt sich authentisch an.
Nuka schrieb:Oh man sorry, in mir keimt der Hass hochJa, gut so, muss auch mal sein... ;)
Liebe Grüße!