Gesellschaft voller Egoisten?

zu unterscheiden ob notfall oder nicht
fällt einem am tage vielleicht etwas leichter als bei dämmerung.
trotz meiner 'ängste' hab ich auch schonmal kopflos gehandelt
und das mitten in der nacht in einer eher einsamen gegend..
hab angehalten weil am rechten fahrstreifen ein fahrzeug stand, warnblinkend
bin zwar nicht ausgestiegen, aber hab nachdem ich beide seiten verriegelt hatte
das fenster leicht runtergekurbelt und nach dem rechten gefragt..
dem herrn war nur der sprit ausgegangen und hilfe bereits unterwegs..

wenn man aber dann 2 tage i der zeitung lesen würde, dass jemand
an einem herzinfarkt starb.. hätte man sich schon gedanken gemacht..


@FF
wollte dich in keiner weise angreifen..
wobei ich immer noch der meinung bin, dass das zugpersonal
ein augenmerk auf fahrgäste haben sollte..

- Mann liegt auf dem Boden
- mitten im Weg
- normal gekleidet
- keine Anzeichen dafür, dass er sich da freiwillig zu einem Nickerchen hingelegt hat
- keine Anzeichen für eine Falle (dafür würde man sich nicht den Vorraum einer Bank mit Überwachungskameras am hellichten Tag aussuchen)
- keine Anzeichen für eine sonstige freiwillige Entscheidung für diese Situation
-> möglicher Notfall.
-> Arzt rufen, um das zu entscheiden und gegebenenfalls Hilfe zu leisten.

sicher.. man handelt einfach :)

@unbenannt
Das Zugpersonal kann kein Auge auf die Fahrgäste haben, weil in den U- und S-Bahnen nur ein Schaffner sitzt, und der hat keine Sichtverbindung zu den Waggons. Die Tür zum Waggon ist abgeschlossen und ohne Fenster.
Früher gab es noch Bahnsteigpersonal, aber das wurde wegrationalisiert und durch Notrufsäulen ersetzt.

Keine Bange, ich fühle mich nicht angegriffen ... das ist nur eine ganz sachliche Antwort. ;)

ich lebe hier nicht in der großstadt und kenne mich in dieser richtung
nicht wirklich aus :) sry
das mit dem bahnsteigpersonal wusste ich nicht
und ich wage es gar nicht zu sagen, dass ich vllt erst 3x in meinem leben s-bahn gefahren bin.. :D ..

aber der wiederum (bahnsteigpersonal) hätte auch keinen blick auf alle 'passagiere'
oh man, ich merk gerade wie weit man dieses thema
besprechen/ausschlachten kann..

und darüberhinaus gesagt wird scheinbar an den falschen stellen wegrationalisiert..
selbst beim pflegepersonal..

FF schrieb:Keine Bange, ich fühle mich nicht angegriffen ... das ist nur eine ganz sachliche Antwort. ;)

dann ist ok :)

unbenannt schrieb:mitten in der nacht in einer eher einsamen gegend..
hab angehalten weil am rechten fahrstreifen ein fahrzeug stand, warnblinkend

Wegelagerei ist ja wieder modern geworden. Es sind schon fingierte Unfälle in der Nacht gewesen, wo dann der Helfer überfallen wurde (ich kann gern was verlinken). Oder dass sich einer an der roten Ampel auf die Motorhaube schmeißt, um vorzutäuschen, dass er angefahren wurde (wohl dem, der eine Dashcam laufen hat).

Zum Glück ist mir sowas noch nicht passiert, aber ich stelle mir vor, wie ich bei einem nächtlichen Unfall reagieren würde, wo ein Auto steht oder jemand auf der Landstraße liegt.

Was, wenn das nun ein Straßenräuber ist? Ich würde (so meine Vorstellung) erstmal Verstärkung antelefonieren, dann die Rundumleuchte aufs Dach, vorsichtig aussteigen, nach allen Seiten sichern, nicht dass noch jemand aus dem Gebüsch springt oder wer im Straßengraben hockt, schnell die schuss- und stichsichere Weste übergeworfen und dann mit durchgeladener Waffe in gebückter Haltung heranpirschen... Was für eine idiotische Vorstellung! :X Würde ich das tatsächlich so tun? Wahrscheinlich ja. Vor ein paar Jahren wäre das noch undenkbar gewesen, heute aber muss man mit solchen Hinterhalten rechnen... Sie passieren ja!

hab aber auch hinterher erst darüber nachgedacht
@KillingTime
sicher hätte von der anderen seite jemand heranspringen können
fenster einschlagen ect.. hab eben aus dem 'gefühl' heraus gehandelt..

wegelagerer in einem auto :ask:

und dann eben die andere sache
was wenn es sich wirklich um einen ernsten notfall gehandelt hätte..

muss gerade wirklich etwas schmunzeln :)
wer hat denn immer eine schusssichere weste dabei

ich glaube mal in einer solchen situation denkt man nicht wirklich an sowas :D

aber du hast schon recht.. es gab in der tat schon fingierte unfälle
gerade an abgelegenen orten..
und die leute die helfen wollten, wurden ausgeraubt..




selbstschutz in einer solchen situation sollte man auch bedenken..

das mit dem verlinken ist ne gute idee

unbenannt schrieb:wer hat denn immer eine schusssichere weste dabei

Wie, die gelbleuchtenden Dinger im Auto sind nicht schusssicher? :D

Nee im Ernst, mein Statement zum Bankfall hatte ich ja schon abgegeben aber hier,

unbenannt schrieb:und das mitten in der nacht in einer eher einsamen gegend..
hab angehalten weil am rechten fahrstreifen ein fahrzeug stand, warnblinkend

weiss ich allerdings auch nicht so genau wie ich reagieren würde.
Verzwicktere Situation als die Bankgeschichte.

Laucott schrieb:weiss ich allerdings auch nicht so genau wie ich reagieren würde.
Verzwicktere Situation als die Bankgeschichte.

du würdest bestimmt auch anhalten...
bzw .. einschreiten wie in dieser bankgeschichte

vor allem, weil man sich im ersten moment nichts böses dabei denkt...
aber wohl sicherheitsvorkehrungen trifft..
wie .. während der fahrt beide türen zu verriegeln..

und nur einen kleinen schlitz der beifahrertür zu öffnen..

trotzdem.. bei allem witz hier, wünsch ich keinem eine solche situation
selbst wenn sie in meinem fall eine eher harmlose ursache war.

Eine Klage ist in Vorbereitung:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/essen-sterbender-rentner-in-der-bank-staatsanwaltschaft-erhebt-anklage-a-1145813.html

@Abahatschi
Wahnsinn, dass das immer so lange brauch...
Habe den Thread schon fast vergessen.^^

Eine Anklageschrift, dann Anwaltssuche und so weiter, dauert alles noch.

Zivilcourage, christliche Werte hin oder her. 
Ich denke, für einen Delikt, die eine Person in unserem unmittelbaren Umwelt betrifft, bedarf es nicht einer Religion

Update, saftige Geldstraffen:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/rentner-in-bank-gericht-verhaengt-geldstrafen-wegen-unterlassener-hilfeleistung-a-1168518.html

Es ging ja darum:
( Unterlassene Hilfeleistung. Mehrere Bankkunden angeklagt. )

Es ist erst gestern passiert. Nach einem Motorradunfall kam ein unbeteiligter Radfahrer
an der Unfallstelle an und anstatt die Ersthelfer zu unterstützen, fing er an den sterbenden Motorradfahrer zu filmen. Später behinderte er dann auch noch Rettungskräfte und Notarzt.

Wie kann man nur untätig einen Menschen sterben lassen und dabei filmen statt ihm zu helfen? In welcher abartig, perversen Welt leben wir eigentlich mittlerweile? Es ist zum Kotzen!

Hier der Artikel:

www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.heidenheim-gaffer-filmt-sterbenden-motorradfahrer.3afdc10e-65a7-48f4-9f33-df1

@Abahatschi

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich in diesem Fall gehandelt hätte. Ganz sicher hätte ich ihn nicht aufwecken wollen, um zum einen unter Umständen keine Faust im Gesicht zu haben, weil ich ihn erschreckt haben könnte zum anderen als Frau bin ich sowieso vorsichtiger und zum weiteren kann das eine Finte sein. Ich finde das nicht mal egoistisch, nur vorsichtig.

Wenn dieser Vorgang in der Bank dazu dient, sich Gelder zu beschaffen, denn dem Mann hätte ja laut Nachrichten auch einen Rettungseinsatz nicht geholfen, wie sieht dann die Rechtslage an den Heizungschächten der Kaufhäuser aus, wenn man achtlos an einen Obdachlosen vorbeigeht, der das Zeitliche gesegnet hat (was man aber nicht wahrnimmt) und eine außen angebrachte Kamera zeichnet alles auf, wie man vorbeigeht und per Gesichtserkennung ermittelt man den/die Vorbeilaufenden?

Bauli schrieb:Ganz sicher hätte ich ihn nicht aufwecken wollen, um zum einen unter Umständen keine Faust im Gesicht zu haben,

Der Mann hat aus dem Ohr geblutet, sich versucht verständlich zu machen und seine Papiere lagen herum..ebenso die Brille auf dem Tresen.
Und er lag mitten im Raum.

Sieht so für dich ein schlafender Obdachloser aus?

@Bauli
Ich finde die Strafe problematisch (ich kann auch nachvollziehen was Du meinst) - ich denke (mindestens) ein Melden am Schalter sollte trotzdem drin sein.

Abahatschi schrieb:Ich finde die Strafe problematisch (ich kann auch nachvollziehen was Du meinst) - ich denke (mindestens) ein Melden am Schalter sollte trotzdem drin sein.

Da ist nichts problematisch.
Zumindest den Rettungsdienst anrufen ist das Mindeste was man tun kann..und das ist auch noch völlig gefahrlos.

Alles andere ist pure Ausrede.

@Nerok
Wir brauchen es nicht nochmal durchkauen - manche Menschen sind nicht in der Lage zu helfen.

@Juvenile
ich finde auch nicht dass das wirklich was mit Egoismus spezifisch zu tun hat. Ja die Welt ist voller Egoisten aber es schadet auch nicht egoistisch zu tun, wir sollten alle nach uns schauen und das tun was für uns das Beste ist. Kurz gesagt, egoistisch sein

@PassionGirl,
Nur dass heutzutage unser Egoismus dazu führt, dass es anderen Menschen, Tiere, Der Natur und den Planeten schadet. Menschen haben viel Krieg geführt, aufgrund von Egoismus, aufgrund von Geld, Habgier, Machthaberei. Der Mensch sollte eigentlich den Unterschied zwischen gesunden und ungesunden Egoismus erkennen und auch danach handeln. Ich weiß selber, dass Egoismus in uns von Natur aus verankert ist, aber den oberen genannten Unterschied, sollte er kennen und auch verstand dafür haben. Wenn ich ne Entscheidung treffe, dann Versuche ich sie immer so zu wählen, dass nicht nur ich was davon habe, sondern auch andere. Auch wenn es meine Haustiere sind.

Purer Egoismus und nur an dich denken, ist in meinen Augen prinzipiell total falsch. Dass sieht habe ich auch in Beziehungem gemerkt.

Geralt

@Geralt

Ja, ich stelle mir manchmal vor, wie es wäre, wenn alle egoistisch wären, das gäbe aber ein Geflenne, wenn jeder seine Brötchen selber backen und seine Wurst selber herstellen müsste, weil die anderen keinen Bock mehr haben. :-)