Gesellschaft voller Egoisten?

@Geralt
Ich meine auch den gesunden Egoismus, einen der niemand anderen schadet und nur dafür genutzt werden sollte, selbstbewusst zu sein, zu wissen wer man ist , was man will, sich von niemand schlecht behandeln lassen soll und auch mal an sich zu denken.

Okay, gut zu wissen :)

Nerok schrieb:Der Mann hat aus dem Ohr geblutet, sich versucht verständlich zu machen und seine Papiere lagen herum..ebenso die Brille auf dem Tresen.
Und er lag mitten im Raum.

So einem wollte ich im Norden Münchens vor einer Apotheke helfen und besoffen, wie er war, als ich ihn hochziehen wollte hat er mir eine verpasst. ...und da willst du mir zum Vorwurf machen, wie ich denke?....

Abahatschi schrieb: ich denke (mindestens) ein Melden am Schalter sollte trotzdem drin sein.

Das kann man erwarten, ja.

Ist denn die Gesellschaft tatsächlich so viel egoistischer als früher?
Und wann war dieses "früher", als Menschen noch solidarischer, hilfsbereiter, nächstenlieber gewesen sein sollen?

Gibt es nicht heute auch noch selbstlose Ersthelfer, die Leute aus brennenden Häusern, verunfallten Autos holen, die in Notfällen ihr Smartphone nicht zum filmen, sondern zum Hilfe holen nutzen?

Wahrscheinlich liegt es mal wieder daran, dass "Negativschlagzeilen" eben solche sind, während Positives als Selbstverständlichkeit der Nichtbeachtung anheim fällt.

es ist die angst ,nicht der ego

Wo bitte bleibt das Positive?

Hier:

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article207429323/31-Millionen-Ehrenamtler-engagieren-sich-in-Deutschland.html

Ich find, Frauen sind egoistischer in unserer Gesellschaft geworden.

@Geralt
Wie kommst du darauf?

Wie ich drauf komme? Hatte paar Beziehungen gehabt, da waren die Mädels zu erst total nett, freundlich und herzlich, aber später wurden viele, einfach egoistischer, haben das wahre Gesicht gezeigt und so

Aber auch andere Sache

Wenn das Balzverhalten erst mal vorbei ist, zeigt sich die wahre Stabilität zwischenmenschlicher Beziehungen.

Stimmt. Aber viele Frauen wollen einfach ihren Willen durchsetzen, egal ob jemand dann einen Nachteil hat. Wenn dass nicht gelingt, dann werden viele aggressiv...

Doors schrieb:Wenn das Balzverhalten erst mal vorbei ist, zeigt sich die wahre Stabilität zwischenmenschlicher Beziehungen.

Bedeutet ja quasi, dass man zynisch werden müsste und von vornherein alles abwinken sollte.
Gefühle - hat man sie, feiert man einen Menschen.
Hat man sie nicht mehr - wirft man den Menschen in die Tonne.

Wer braucht so was?

@sunshinelight

Wenn Du glaubst, es sei besser für Dich, dann gestalte Dein Leben gefühlslos.

Jeder schafft sich seine Hölle selbst.

Doors schrieb:dann gestalte Dein Leben gefühlslos.

Ich würde ja. Aber es geht nicht.

Doors schrieb:Jeder schafft sich seine Hölle selbst.

Nein, das übernimmt Borderline für mich.

Ist sie!

Das Phänomen von unterlassener Hilfeleistung ist nicht von gestern. Das passiert tagtäglich, dass lieber gegafft wird, im Weg gestanden oder Fotos gemacht werden damit man was für Facebook hat.

Viele sind so dreist und stellen sich direkt zwischen die Rettungskräfte um live dabei zu sein, wie der blutspuckende Patient sich am Boden windet. Auf Autobahnen wird extra angehalten und gefilmt.

Das Ganze nur zum Zweck um bei Facebooks Likes zu bekommen. Das ist pervers!

Allgemein gesehen, denke ich, dass Jeder nur aus eigenen Interesse handelt. Egal auf welchem Gebiet. Hat Jemand z.b einen Freund, der steinreich ist, dann fragt man sich, ob man nur mit dem zusammen ist, weil man das Geld sieht und hofft davon was zu bekommen.

Dark_Mecha schrieb:Allgemein gesehen, denke ich, dass Jeder nur aus eigenen Interesse handelt.

Das mag einem manchmal so vorkommen. Aber welches Interesse haben beispielsweise Menschen, die ihr Geld für andere ausgeben, die Blut spenden oder sich ehrenamtlich engagieren? Meist sogar, ohne dafür Anerkennung oder Dank zu bekommen.

@Doors

Doors schrieb:Das mag einem manchmal so vorkommen. Aber welches Interesse haben beispielsweise Menschen, die ihr Geld für andere ausgeben, die Blut spenden oder sich ehrenamtlich engagieren? Meist sogar, ohne dafür Anerkennung oder Dank zu bekommen.

Vielleicht weil man für Blutspenden auch mal Geld bekommt? Zwar nicht viel, aber immerhin. Hab schon öfter mal gehört, dass Menschen nur wegen des Geldes Blutspenden.

Ich hab mal über das Thema mit Jemanden lange diskutiert. Es ging darum ob "helfen" gemacht wird, um eben jenes für Menschen zu machen die Hilfe brauchen, oder ob sie das machen um sich hinterher "gut zu fühlen". Heißt um am Ende auch geehrt zu werden mal in die Zeitung zu kommen etc..

Dark_Mecha schrieb:Vielleicht weil man für Blutspenden auch mal Geld bekommt? Zwar nicht viel, aber immerhin. Hab schon öfter mal gehört, dass Menschen nur wegen des Geldes Blutspenden.

Moin!
Ich hab tatsächlich Leute in der Nachbarschaft,die gehen regelmäßig wegen des Geldes Blutspenden.Dazwischen sammeln Sie Pfandflaschen,wenn die Kräfte noch ausreichen.
Ich denke aber mal nicht,das der Anteil der Egoisten gestiegen ist.
Ich glaube eher,das es heutzutage nötiger ist denn je sich durchzusetzen,auch mit einem Anteil gesunden Egoismus.Sonst bleibt
man auf der Strecke.
Je abgezockter um so erfolgreicher,umso mehr Flocken in der Tasche. ;)

Ohne die ganzen Seiten dieses Threads gelesen zu haben, könnte ich mir vorstellen, dass diese heutzutage verstärkt auftretende subjektive Einschätzung, Menschen würden immer egoistischer werden, auch damit zusammenhängt, dass das Leben in den Großstädten immer anonymer und hektischer wird. Die Entwicklung hin zu einem geballten Wohnraum, wie wir ihn heute haben, ist doch relativ neu und insofern halte ich es für wahrscheinlichlich, dass es sich dabei um einen Faktor von vielen möglichen handelt, weshalb sich die Wahrnehmung heutzutage zum Teil so verschiebt.

Es ist ja nicht nur beim Thema Egoismus so, dass Menschen zu der altbekannten These "Früher war alles besser" tendieren. Vor allem in Sachen Sicherheit und Kriminalität möchte man meinen, man müsse mittlerweile nur noch in Angst leben, dabei lebten wir im Grunde noch nie sicherer als heute und auch die Kriminalitätsraten steigen nicht so drastisch, wie man das vermuten würde. Schuld daran sind (m.E.) vor allem die Medien und ihr Überangebot an Informationen - jeder kleinste Überfall wird heutzutage medial aufgebauscht, ebenso wie jede versäumte Rettungsgasse, jeder Raserunfall, jeder Zwischenfall mit Gaffern, und, und, und. Natürlich kann man da schnell auf den Gedanken kommen, "alles" würde immer schlimmer, die Gesellschaft verrohe, denn schließlich bekommt man heutzutage alles immer punktgenau und hautnah mit.

Ich persönlich kann keinen Anstieg an Egoismus in der Gesellschaft feststellen, zumindest nicht in meinem kleinstädtischen Umfeld. Es mag sein, dass mancherorts der Ton rauer geworden ist, dass sich vor allem im Internet Menschen deutlich ungehemmter präsentieren, aber all das sehe ich noch nicht als feste Indizien für einen merklich ehöhten Egoismus in der Gesellschaft. Ich halte Menschen für grundsätzlich egoistisch, den einen mehr, den anderen weniger und sowohl damals als auch heute gibt und gab es Menschen, die nur auf ihren Vorteil aus waren/sind, ebenso, wie es Menschen gab/gibt, die ihr Leben für Arme, Kranke und Schwache aufopferten/aufopfern. Die große Mehrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen.