Hijab als Teil der Polizeiuniform

@satansschuh

warum nicht?
DU hast doch auch nicht weniger respekt vor einer frau an sich, wenn sie ein kopftuch trägt.

@Harry_Haller
"strenggläubige" Menschen werden wohl Berufe, die sich nicht mit ihrem Glauben vereinbaren lassen, nicht ausüben wollen, ich denke aber, dass weder strenggläubige Katholiken noch Moslems ein Menschenleben nicht retten würden, auch wenn Dir solche saublöden Fragen offenbar irgendwie witzig vorkommen

Harry_Haller schrieb:Springt die strenggläubige Muslima dann eigentlich auch ins Wasser um einen Ertrinkenden zu retten? Das nasse Diensthemd würde dann ja sehr eng anliegen und die Oberweite erkennen lassen. Zeit um einen Burkini anzulegen hat man im Ernstfall ja nicht. Oder dürfen Muslimas diese Leute dan straffrei ertrinken lassen?

ich finde das unglaublich, so etwas überhaupt in den Raum zu stellen.
Auch muslimische Polizistinnen wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie diesen Beruf auswählen, also werden sie auch - genauso wie jede/r andere Polizist/in - ganz normal ihre Ausbildung sowie ihren Dienst erledigen. Trotz Kopftuch. Woanders funktioniert es ja auch, es wurden sogar extra sichere Hijabs entworfen.

The departments that allow the hijab say they haven’t had any issues with safety. In Saint Paul, Minn., officers can wear a hijab that is specially modified to have metal clasps that allow it to come off in a struggle. (The first officer to wear a hijab in Saint Paul, Kadra Mohamed, is pictured above.) The Pentagon allows soldiers to wear the hijab as part of their uniform.

http://fusion.net/story/341805/police-department-wear-hijab-policy/ (Archiv-Version vom 06.10.2016)

tt:
Deshalb gibt es ja auch Uniformen.
Als Uniform (umgangssprachlich Kluft) bezeichnet man gleichartige Kleidung, um optisch einheitlich (lateinisch-französisch: uniform) in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Da gibt es dann eben keine Unterschiede und eben auch keine Extrawürste, für niemanden! Hierzulande - nein. Ansonsten - andere Länder, andere Sitten.
Daß man darüber auch noch debattieren muss..^^ :palm:

@ackey
es kann aber auch ein Polizist eine Polizeimütze und der nächste eine Cap tragen....oder einer trägt die normale Jacke, der nächste die Strickjacke......außerdem wäre es ja nur ein kleines Detail unter der normalen gewählten Kopfbedeckung, die Uniform an sich wird ja nicht verändert. Eine Polizistin, die Kopftuch trägt, sieht deswegen nicht "uneinheitlich" aus.

@Tussinelda

Wieso zum Geier soll man das tun ?

Kreuz ausm Klassenraum raus, aber woanders wieder einführen ?

Es wurden ja nun auch Gerichtsurteile gebracht.

Soll man dann auch andere religiöse Dinge erlauben ?

Die Sonderstellung des Kopftuches gegenüber allen anderen göttlichen Regeln verstehe ich noch nicht so ganz.

@Bruderchorge
na manche tun es, weil sie denken, es fördere die Integration, das Zusammenleben, es würde dann ein entsprechender Teil der Bevölkerung repräsentiert werden und etwas gegen den Bewerbermangel getan

Und die effektivste Methode gegen den Bewerbermangel sind weibliche Muslime und Aufgabe der religiösen Neutralität der Polizei?

Die Einheitlichkeit der Uniform wird dadurch im Normalfall tatsächlich nicht gestört (eine Ausnahme wäre der protokollarische Dienst), es bleibt aber immer noch die Frage nach der weltanschaulichen Neutralität der Uniform. Und zwar NUR der Uniform. BDie dümmliche Nebelkerze von wegen Religionsfreiheit ist doch totale Verarsche. Es ist die normalste Sache der Welt dass der Diensherr/Arbeitgeber eine Kleidervorschrift erlässt und man dann eben auf einzelne Grundreche (religiöse/politische Symbole, bunte Haare usw) verzichten muss. Wem jemand nicht daraud verzichten möchte muss er sich eben einen anderen Beruf suchen.

Wenn ich der Muslima den Hidjab gestatte muss ich auch dem Pastafai (zumindets in Österreich, da dort offiziel Anerkannt) das Nudelsieb gestatten.

Und warum sollten religiöse Weltanschauungen über politischen stehen? Wenn jemand das Tragen eines politischen Symbols als konstitutiv für seine Weltanschauung betrachtet müsste auch das gestattet werden.

Also ganz klar: Uniformen dürfen nicht durch religiöse und/oder politische Symbole bereichert werden.
Da können die religiösen Fundamentalisten und poltischen Extremisten noch so Jammern.

Bedenklich finde ich auch dass diese schwachsinnigen Forderungen nach einer faktischen Aufhebung des Säkularismus und der religiösen Neutralität staatlicher Behörden fast immer von einer bestimmten Religion kommen (christliche Fundis wie Piusbrüder mit Hosenverbot für Frauen spielen kaum eine Rolle).

Wenn diese Leute die Trennung von Staat und Religion ablehnen und ihren Glauben nicht als Privatsache betrachten die dann eben auch nicht in den Dienst gehört, dann sollen sie in eine muslimische Theokratie auswandern, dort können sie dann auch als Polizistin Hidjab tragen.

Katholischen Fundis lege ich Polen oder den Vatikan nahe.

Wir sind hier aber in DEUTSCHLAND und bei uns bestimmen keine Pfaffen und Imame sondern der gesunde Menschenverstand, aufklärerische und humanistische Ideale.

@Harry_Haller
ich frage noch einmal, wer hat denn was gefordert? So weit ich weiß wird es nur diskutiert, ich habe noch keine diesbezüglichen Forderungen gesehen oder Klagen von Musliminnen, die gerne Polizistin wären, aber nur mit Kopftuch. Gab es das schon? Ich spreche von Deutschland, nur nebenbei bemerkt

Zumindest gab es diese Klagen bereits im Bereich der Justiz und auch Lehrerinnen wollten schon mit Kopftuch unterrichten. Aber auch in diesen Fällen bestehe ich darauf, dass die Leute während der Arbeit auf religiöse und politische Symbole verzichten.

Und waurm sollte man einer Lehrerin z.b. dann nicht auch eine Burka gestatten? Wenn in ihrem Herkunftsland die Burka als einzig islamkonforme Kleidung gilt?

Wobei mir bewusst ist dass Burkaträgerinnen meist auch fundamentalistische Ehemänner haben und daher eh nicht alleine aus dem Haus dürfen und sich das daher erledigt hat.

@Harry_Haller
weil es in einer Burka nicht möglich ist, bestimmte Arbeiten zu verrichten, zum Beispiel.

Unterrichten sollte auch in einer Burka möglich sein.
Auch als Politesse könnte man sie tragen da man dazu eine amtliche Armbinde tragen könnte welche die Trägerin als Amtsperson ausweist.

@Harry_Haller
nur reicht eine Armbinde nicht aus, um sicher zu gehen, dass die Person die ist, die sie vorgibt zu sein......außerdem kann man schlecht die Identität von jemandem prüfen, wenn man seine nicht preisgibt. Ich denke, eine Burka ginge in manchen Bereichen zu weit, da man die Person eben nicht erkennen kann, sie die Sicht einschränkt und auch sonst hinderlich sein kann. Aber es geht ja nicht um die Burka.

Mir ist es persönlich total egal. Bei H&M gibt es Verkäuferinnen mit Kopftuch. Das finde ich voll ok.

Schwierig finde ich es in Berufen, in denen eine Demonstration der Religionszugehörigkeit nicht erwünscht ist. Dazu gehört für mich auch der Polizeidienst. Nicht weil es mich stören würde, sondern weil ich denke, dass jemand, der neutral auftreten sollte, durch das Kopftuch einen subjektiven Eindruck hinterlässt und für Konfrontationen sorgen könnte. So ist das eben (noch).

Bei H&M ist das ja nun völlig pillepalle

Tussinelda schrieb:Eine Polizistin, die Kopftuch trägt, sieht deswegen nicht "uneinheitlich" aus.

Na doch. Wo ist denn das Problem? Geht es darum, die Haare zu verdecken? Wenn dem so ist, dann Zopf binden, hochstecken und unter der Mütze verstecken, wozu Kopftuch? Oder geht es doch darum, seine religiösen Ansichten zur Schau zu tragen? Wenn dem so ist, haben diese in einem Staatsdienst nichts zu suchen. Vorschrift ist Vorschrift und danach hat man sich zu richten. Ich kann in meinem Job ja auch nicht mit Jogginghose oder what ever daherkommen.

@shionoro

shionoro schrieb:warum nicht?
DU hast doch auch nicht weniger respekt vor einer frau an sich, wenn sie ein kopftuch trägt.

Naja ich finde es schon albern, Teil einer abrahamitischen Religion zu sein. Von mir aus kann man an Gott glauben, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann. Aber diese naiven Vorstellungen von Himmel und Hölle, eines allmächtigen, personalen Wesen und dem Befolgen von Regeln, die in einem uralten Schriftstück festgelegt worden sind, mit der Begründung , "wenn du sie nicht befolgst, kommst du pöhser, pöhser Mensch in die Hölle" finde ich ehrlich gesagt lächerlich. Das ist für mich auf einer Stufe mit geistiger Verstümmelung. Das ist eben die Botschaft, die ich in die Kopftücher und Hijabs interpretiere.

Natürlich gibt es auch die Fälle, wo eine Frau nicht unbedingt gläubig ist, aber in einem islamischen Umfeld groß wird und es nicht schafft, sich dem Druck von aussen zu erwehren. Sowas ist traurig und sollte nicht in einem Land wie Deutschland passieren. Bei einer Polizistin denkt man eher an eine taffe, emanzipierte Frau und das sollte sie auch sein, sonst wäre sie falsch in dem Beruf. Als Polizist/in muss man eben hart durchgreifen können und da passt eine Frau, die sich den Hijab auferlegen lässt, nicht ins Bild.

@satansschuh


Aber warum sollte sie ein glaube, den du ablehnst, daran hindern, hart durchzugreifen?
Die meisten Menschen glauben an irgend etwas unsinniges, aber da smacht sie nicht zu schlechten polizisten oder generell naiv.

@shionoro
Das habe ich nicht gesagt. Ich meinte lediglich, dass ICH PERSÖNLICH keinen Respekt hätte. Auch wenn sie mir durch Polizeigriff und Handschellen vielleicht überlegen wäre. Dass es emanzipierte, starke Frauen mit Kopftuch oder Hijab gibt oder geben kann, streite ich nicht ab.

@satansschuh

Ich versteh das schon, aber ich find es problematisch, wenn man den respekt vor jemandem verliert, nur weil er (erstmal vermeintlich) an etwas unsinniges glaubt.