Muss Arbeit Spaß machen?

Hallo, liebes Forum !
Folgende Situation: Ich habe seit Februar einen neuen Arbeitgeber, ich arbeite in einem Pflegeheim für psychisch kranke alte Menschen, habe jetzt knapp 130 Überstunden, noch 17 Tage Urlaub, einen 30-Stunden Vertrag, arbeite aber 8 Tage am Stück durchgehend, habe dann mal 1-2 Tage frei, von Spät auf Früh (05.30-14.00 Uhr oder 12.30 - 20.00 Uhr), wobei man NIE pünktlich gehen kann. Ich habe Urlaub beantragt, in der ersten Oktoberwoche, da mein Mann da auch Urlaub hat und der ist nun heute abgelehnt worden. Ich bin total ausgebrannt und möchte alles am Liebsten SOFORT hinschmeißen. Ich kann nicht mehr, die letzte Woche war ich krank und ab Donnerstag muss ich wieder arbeiten, aber ich bekomme Brechreiz,wenn ich nur daran denke, diese Tretmühle wieder zu betreten. Stelle ich mich zu sehr an ? Bin ich eine Prinzessin/Weichei, die noch nicht geblickt hat, wie es ihm Arbeitsleben halt läuft ? Ich bin 45 und war bis auf die Kindererziehungszeiten noch nie arbeitslos, aber das, was ich da erlebe, geht auf keine Kuhhaut. Ist mein Anspruch, dass ich gerne und entspannt zur Arbeit komme, zuviel verlangt ?

Ich finde es ist sehr wichtig, dass einem die Arbeit spaß macht, es ist meiner Meinung nach sogar wichtiger als das Geld. Wenn ich irgendwo arbeite wo ich nicht gerne bin dann werde ich früher oder später frustriert sein etc und das hat so seine Folgen.

Oje.
Nein dein Anspruch ist nicht zu viel verlangt.
Theoretisch kannst du rechtlich einiges erreichen in deinem aktuellen Job, praktisch würde ich dir zur Suche nach einem Neuen raten da dich der AG so wie das klingt sowieso nach Einleitung oder Androhung von rechtlichen Schritten feuern wird.

Ich denke man darf sich nicht alles bieten lassen. Solche Arbeitgeber nutzen verzweifelte Jobsucher aus oder Leute die sich nicht trauen was zu sagen oder zu kündigen, die leben davon andere auszunutzen. Am besten du sprichst diese Probleme an und wenn es nicht behoben werden kann, dann sagst du dass du kündigst. Es gibt für dich garantiert genug andere Möglichkeiten irgendwo zu arbeiten. Der momentane Job frisst dir deine komplette Freizeit auf und man lebt nur ein Mal, zumal zu viel Arbeit auf Dauer krank macht. Scheiß drauf.

Ich habe bis vor wenigen Tagen in einer ähnlichen Einrichtung gearbeitet und kann deine Situation daher mehr als gut nachvollziehen. In diesem Berufsfeld gehört es leider dazu, dass man viel gibt und wenig bekommt. Deine Schilderung klingt allerdings stark nach den Anfängen von Burnout. Deshalb mein Rat an dich: Probiere es ab Donnerstag einfach nochmal für eine gewisse Zeitspanne, versuche auch einigermaßen positiv in deine Arbeit zu gehen. Und dann sprich mit dem Chef darüber, ob man dir sozusagen eine Pause geben kann. Du sollst auf jeden Fall nicht in deiner Arbeit leiden müssen und dich dahin quälen, da leidet auch die Qualität der Arbeit. Gere in die Arbeit zu gehen ist meiner Meinung nach eines der wichtigsten Kriterien.

@Sixtus66
Aber wenn ich kündige, bekomme ich 3 Monate kein Geld vom Arbeitsamt ... Es sei denn, ich bringe meinen Doc dazu, mir zu attestieren, dass ich da nicht weiter arbeiten kann, aus gesundheitlichen Gründen .....
@Luminita Generell gehe ich ja gern zur Arbeit, es ist nur, dass hier Zuhause alles aussieht wie Sau, und ich nach der Arbeit/vor der Arbeit nicht fähig bin, das auch noch zu reißen, nach der Probezeit habe ich eine äußerst gute Bewertung von der Teamleitung bekommen, aber im Alltag macht sie mich jeden Tag total rund, für jeden Scheiß, mir unverständlich
@kokablue
Die Standartaussage ist immer: Es ist ja Niemand da ! Sprich: Wir würden dir ja gerne frei geben, aber es ist ja Niemand da, der arbeiten könnte, weil, Personalmangel

@RachelHM
Meine persönliche Haltung dazu: Wenn mich aus diversen Gründen (wie du sie z.B. aufgezählt hast) der Gedanke an den nächsten Arbeitstag nur noch ankotzt, ist es an der Zeit, sich nach etwas neuem umzusehen. Allerdings immer unter zwei Voraussetzungen: Erst nach gründlicher Überlegung -die klassische Nacht darüber geschlafen- um sicher zu gehen, dass es nicht nur ein Phase von Unzufriedenheit ist. Und nachdem man eine neue Stelle wasserdicht in der Hinterhand hat, also nicht einfach und dummerweise hinschmeißt, das nötigt etwas Geduld. Aber wie gesagt, persönlich gesehen. Denn meiner Meinung sollte der Job durchaus Spaß, Freude und Erfolgsgefühle vermitteln - auch wenn natürlich vor allem andere Maßstäbe zählen.

Oje. 
Nein dein Anspruch ist nicht zu viel verlangt.
Theoretisch kannst du rechtlich einiges erreichen in deinem aktuellen Job, praktisch würde ich dir zur Suche nach einem Neuen raten da dich der AG so wie das klingt sowieso nach Einleitung oder Androhung von rechtlichen Schritten feuern wird.

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Profil von Sixtus66
Sixtus66

anwesend
heute um 23:01

Kann er nicht. Entweder muss er ihr eine Abfindung zahlen oder ihr ihren Job lassen.
Arbeitnehmerschutz. Ohne zulässige Gründe kann er sie nicht feuern. Ich würde rechtlichen Beistand wählen UND einen neuen Job suchen.

Nun, einfach damit die geleistete Arbeit bezahlt wird.
Den neuen Job aus dem Grund, da das Verhältnis zwischen den Beiden nie korrekt sein wird, da rechtliche Schritte nötig waren. Berufs einen besseren Chef, sag ich da.

Arbeit muss Spaß machen, ist immerhin ein großer Anteil deines Lebens.

@RachelHM
Das kenne ich. Versuch dich durchzusetzen im Alltag, ganz einfach. Nur nicht unterbuttern lassen. Solche Zeiten gehen zwar vorbei, aber wenn du meinst, dass du das nicht durchstehst bis dahin, dann such dir wirklich etwas neues.

@RachelHM
Du könntest dich vielleich nach eventuellen neuen Arbeiten umschauen. Wenn du eine findest, kannst du dann kündigen.

RachelHM schrieb:nach der Probezeit habe ich eine äußerst gute Bewertung von der Teamleitung bekommen, aber im Alltag macht sie mich jeden Tag total rund, für jeden Scheiß, mir unverständlich

Vielleicht bin ich zu pessimistisch aber es klingt so als wäre das Loben nur gewesen weil die sehen, dass du dich ins Zeug legst und sich dachten dass sie so einen Arbeiter gut gebrauchen können. Sobald du dann zugesagt hast und fest eingestelt wirst, fordern die dann nur noch.

Ich kenne das. Arbeite in einem Seniorenheim und 11 Tage am Stück und 2 Tage frei. Und das eben immer im Rhythmus. Gut ich komme relativ pünktlich raus wenn nicjt irgendwas passiert.

Ich war die letzten Wochen richtig ausgebrannt, ich spürte das richtig. Egal ob ich geschlafen habe oder nicht ich fühlte mich wie überrollt. Aber ich hatte dann meinen Sommerurlaub antreten dürfen. Es waren nur 2 Wochen aber diese haben wunder bewirkt.

Versuche einfach positiv am Donnerstag dort aufzutreten, deine "Schützlinge" werden es dir danken und zurück geben.

@Luminita
Natürlich kann ich mir etwas Neues suchen, aber aktuell geht es mir darum, da überhaupt wieder hinzugehen, weil ich mir durch meine krankheitsbedingten Fehltage den Unmut der Heimleitung und der Kollegen aufgehalst habe. Ich habe immer vor Augen gehabt, dass ich ja nächsten Monat Urlaub habe und dann mal ausspannen kann und nun ist auch das hin.

@Sixtus66
Ja, das ist auch meine Denke, die sind froh, eine Doofe gefunden zu haben

@Dini1909
Meine Schützlinge sind auch überhaupt nicht das Problem, sie sind zwar teilweise äußert schwierig, aber damit kann ich umgehen, es ist vielmehr das Gefühl, nie genug gemacht zu haben, sei es im Heim oder Zuhause, ich komme um 20.30 Uhr nach Hause, alles sieht aus wie Haus, mein Mann ist oben, mein Sohn auch, oder er ist außer Haus, keine Sau interessiert es, dass ich da bin und wie es mir geht, die einzige Frage ist vielleicht: Was ist mit Essen ?

RachelHM schrieb: Natürlich kann ich mir etwas Neues suchen, aber aktuell geht es mir darum, da überhaupt wieder hinzugehen, weil ich mir durch meine krankheitsbedingten Fehltage den Unmut der Heimleitung und der Kollegen aufgehalst habe. Ich habe immer vor Augen gehabt, dass ich ja nächsten Monat Urlaub habe und dann mal ausspannen kann und nun ist auch

Dringend wechseln. Das klingt ja gar nicht nach gutem Arbeitsklima.

@RachelHM

Das ist natürlich nicht gut wenn du zu Hause genauso eine Baustelle hast. Das kann nicht lange gut gehen. Irgendwann wird , wenn du so weiter lebst der Knall kommen und das kannst du deiner Familie gerne mal unter die Nase reiben, sie müssen dir unter die Arme greifen.

Ich weiß manche Männer und Haushalt aber er wird wohl in der Lage sein mal dir im Haushalt helfen.

@sunshinelight
Nein, das Arbeitsklima ist leider voll für'n Arsch, das war aber zu Anfang anders, leider wechseln die Kräfte da ziemlich häufig, so dass kein festes Team entstehen kann, aber die Leute gehen ja auch nicht grundlos. Auch ich überlege ja, da sofort in den Sack zu hauen, obwohl ich die Arbeit und die Menschen mag, aber ich fühle mich ausgenutzt und verarscht

RachelHM schrieb:Natürlich kann ich mir etwas Neues suchen, aber aktuell geht es mir darum, da überhaupt wieder hinzugehen, weil ich mir durch meine krankheitsbedingten Fehltage den Unmut der Heimleitung und der Kollegen aufgehalst habe.

Ja genau sowas immer. In gewisser Weise kenne ich das auch und meistens wird es dann nur noch schlimmer. Generell klingt das Ganze etwas nach Borderline Mobbing und sowas kann nicht leiden weil ich auch im Leben zu lange mit sowas zu tun hatte. Solche Leute nutzen aus und vergeben nicht, die betrachten all deine gute Arbeit als gegeben und wenn du ein Mal hinter den Erwartungen zurückbleibst, weil du zB krank bist, dann wird dir das als Schuld angerechnet.
Ist schade weil du anscheinend gut für diesen Job bist und die alten Menschen brauchen Leute wie dich. Aber es hat auch keinen Sinn wenn du dich dafür kaputt machst. Die Zwischenlösung wäre echt dass du dich jetzt umschaust ob es irgendwo andere gibt die Leute wie dich suchen und dann mal anfragen. Wenn einer zusagen sollte, dann würde ich lieber den alten Job kündigen und wechseln. Deine Arbeitskollegen wissen ja nicht dass du privat nach einer neuen Stelle Ausschau hälst.

Am liebsten wäre es mir, weiter krank geschrieben zu sein, gleichzeitig zu kündigen und mir in aller Ruhe einen anderen Job zu suchen. Ich bin mir gar nicht mal sicher, ob ich auf Burn Out machen muss, oder ob das tatsächlich schon der Fall ist und ich das noch nicht mal geblickt habe, irgendwie bin ich auch nie mit meiner Leistung zufrieden und denke immer, ich hätte noch mehr machen müssen, egal ob das die Arbeit oder das Private betrifft

@RachelHM
Ich kenne deine Situation und hatte eine Ähnliche vor nicht allzu langer Zeit. Im Endeffekt wir dir nur die Kündigung bleiben, wenn du dich nicht psychisch komplett kaputtmachen willst.

RachelHM schrieb:Am liebsten wäre es mir, weiter krank geschrieben zu sein, gleichzeitig zu kündigen und mir in aller Ruhe einen anderen Job zu suchen.

Wieso machst du das nicht einfach? Es ist wirklich unzumutbar auf deiner Arbeit.