Ist Sex mit einer betrunkenen Person schon Vergewaltigung?

@Heide_witzka

Heide_witzka schrieb:Hat in deinen Augen eine Frau das Recht nein zu sagen, zu jeder Phase des Vorgeplänkels und "Beischlafs" ?

Klar. Wenn sie nein sagt oder von mir aus auch nonverbal einigermaßen eindeutig kommuniziert, ist Ende Gelände. Aber um den Fall geht es doch nicht. Der ist eindeutig Vergewaltigung.

@stereotyp

Warum willst du nicht verstehen, dass Alkohol Handlungsfähigkeiten einschränkt?

Du würdest also Einverständnis vorrausetzen, wenn die Frau betrunken ist?

Ich muss sagen, solche Männer fände ich erbärmlich.

@Pearce

Hatori schrieb:Warum willst du nicht verstehen, dass Alkohol Handlungsfähigkeiten einschränkt?

Versteh ich voll und ganz. Aber für eventuelle Ausfälle ist der verantwortlich, der sie herbeigeführt hat.

Hatori schrieb:Du würdest also Einverständnis vorrausetzen, wenn die Frau betrunken ist?

Hab ich nie gesagt. Ich würde Einverständnis voraussetzen, wenn sie das kommuniziert. Unabhängig davon, ob sie betrunken ist, oder nicht.

@Pearce
Es gibt halt Männer die wollen es nicht wahrhaben, dass eine Frau "nein" sagt, und im betrunkenen Zustand kann man ja die Situation eh sofort ausnutzen trotz des Wissens, dass ein "ja" nicht ein ja sein muss bzw die Person kaum weiß was sie tut oder sagt.

@stereotyp
Also sind deiner Meinung nach auch Verträge gültig, die man in einem nicht-zurechnungsfähigem Zustand abgeschlossen hat?

Die Einverständnis zum Beischlaf ist meiner Meinung nach auch ein beidseitiger (verbaler oder stiller) Vertrag zwischen zwei Personen.

Wir reden doch über betrunkene Frauen und nicht über angetrunkene. Wie kann eine betrunkene Frau oder auch ein Mann seinen Willen klar kommunizieren?
So betrachet, kann ich einem Betrunkenen auch seine Brieftasche klauen. Er lag da gerade so schön und hat nichts dagegen unternommen. Selbst schuld.

@Venom

Ja, leider.

@stereotyp

Mir ist natürlich klar, dass zB ein Paar auch gerne mal trinkt (Wein etc.) um in Stimmung zu kommen oder die "Hemmungen" fallen zu lassen.

Aber überleg mal, natürlich gibt es auch Fälle, in denen das so was von ausgenutzt wird. Siehe dazu "Steubenville Rape". Und das IST Vergewaltigung. Da kann man nicht sagen, hätte sie mal nicht getrunken. Hätte, hätte, hätte. Wieso darf ich mich nicht betrinken, (theoretisch jetzt, ich trinke ja nicht) ohne vorrauszusetzen, vergewaltigt zu werden? Kein Mensch hat das Recht zu vergewaltigen. Oder eine Lage auszunutzen.

@Fennek

Fennek schrieb:Also sind deiner Meinung nach auch Verträge gültig, die man in einem nicht-zurechnungsfähigem Zustand abgeschlossen hat?

Nein. Aber der Vergleich hinkt. Treffend wäre, dass das Abschließen solcher Verträge schon von seiten der nüchternen Person verboten wäre. Die unzurechenbare Person kann den Vertrag hinterher anfechten. Hat aber für den Schaden einzustehen, der dem Vertragspartner dadurch entstanden ist, dass er auf die Gültigkeit vertraut hat. Was hier versucht wird, ist das komplett umzudrehen.

@Pearce
Das ist echt traurig und mich macht es echt wütend, aber insbesondere notgeile Menschen würden solch eine Situation ausnutzen und im Nachhinein behaupten, dass das Opfer "ja" sagte oder, dass sie nicht wussten, dass das Opfer im Rauschzustand war(billige Ausrede, es sei denn man ist wirklich dumm und unterscheidet nicht zwischen Rauschzustand und Normalzustand).

Wie gesagt, ein "Ja" im Rauschzustand heißt NOCH LANGE NICHT, dass die Person es auch so meint, schließlich ist sie im Rauschzustand und da ist man nicht wirklich bei sich selbst.

@Pearce

Hatori schrieb:Wieso darf ich mich nicht betrinken, (theoretisch jetzt, ich trinke ja nicht) ohne vorrauszusetzen, vergewaltigt zu werden?

Darfst du doch ... aber ein gewisses Restrisiko lässt sich eben nicht vermeiden.

@freakyfranky

freakyfranky schrieb:Wir reden doch über betrunkene Frauen und nicht über angetrunkene. Wie kann eine betrunkene Frau oder auch ein Mann seinen Willen klar kommunizieren?

Ist das so? Für eine Frau, die völlig betrunken lallend in der Ecke liegt und über die sich ein Typ hermacht, nach dem Motto: "Sie hat nicht nein gesagt", gilt meine Argumentation natürlich nicht. Wohl aber für eine stark angetrunkene Person, die von mir aus sogar noch sagt, sie habe einen Freund, nichts desto trotz aber begeistert mitmacht, jedoch hinterher nichts mehr davon wissen will.

@stereotyp
Du meinst also, dass die Vergewaltigte dem Vergewaltiger gegenüber Schadensersatzpflichtig ist, weil der Vergewaltiger sich bei dem Akt mit einer Geschlechtskrankheit infiziert hat?

Hatori schrieb:Warum willst du nicht verstehen, dass Alkohol Handlungsfähigkeiten einschränkt?

Da waeren wir wieder an dem Punkt, wo man fragen muss, woher jemand wissen soll, wie sehr eine andere Person eingeschraenkt ist oder nicht! Wenn die betrunkene Person noch reden und laufen kann, sehe ich keinen Grund, ihre Wuensche, solange sie nicht akut lebensgefaehrlich sind, in Frage zu stellen.

Bei Betrunkenen, Kindern und anderen Personen, die erkennbar nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind, sollte man Vorsicht walten lassen und nicht "die Gunst der Stunde" ausnutzen.
Versteht sich eigentlich von selbst, wenn man nicht derart vertiert ist, dass man selbst mildernde Umstände in Anspruch nehmen kann.

@stereotyp
Betrunken definiere ich schon so, dass man eben nicht mehr Herr der Lage ist, seine Entscheidung nicht nachvollziehen kann, Bewegungseingeschränkt ist usw. usf. Also ja, die lallende Frau die sich kaum auf den Beinen halten kann.

@Alarmi

Aber du kannst doch trotzdem nicht denken, dass die Person in ihrem Rausch das wirklich will, selbst wenn sie es verlauten lässt.

@freakyfranky

freakyfranky schrieb:Du meinst also, dass die Vergewaltigte dem Vergewaltiger gegenüber Schadensersatzpflichtig ist, weil der Vergewaltiger sich bei dem Akt mit einer Geschlechtskrankheit infiziert hat?

Ein unzulässiger Petitio Principii-Schluss. Mit deiner Aussage setzt du voraus, im Beischlaf mit einer Betrunkenen eine Vergewaltigung zu sehen, was gerade der strittige Punkt ist. Logisch nicht haltbar.

@Alarmi

Alarmi schrieb:woher jemand wissen soll, wie sehr eine andere Person eingeschraenkt ist oder nicht!

Das sieht man doch nicht nur an den Bewegungen! Das ist einfach nur eine billige Ausrede um die Tat zu rechtfertigen und genau das machen wollen einige.

@stereotyp
Um den Punkt ging es mir gar nicht. Die Frage ist, ob daraus ein Anspruch besteht. Im Beispiel also meinetwegen die Vergewaltigung voraussetzt.

@freakyfranky

freakyfranky schrieb:Um den Punkt ging es mir gar nicht. Die Frage ist, ob daraus ein Anspruch besteht.

Wenn eine Frau - betrunken oder nicht - mit einem Mann ungeschützt schläft, obwohl sie weiss, dass sie ansteckende Geschlechtskrankheiten hat, und das nicht vorher sagt, ist das Körperverletzung nach deutschem Strafrecht. Gilt natürlich andersrum genauso. Bevor jemand darauf rumhacken will.